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BeitragVerfasst: Sonntag 23. September 2018, 10:19 
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Sehr gut und ausführlich erklärt. Vielen Dank.
Ich finde es super, wenn jemand über den Tellerrand (und den großen Teich) hinaus sieht.
Ich finde es interessant, dass "deutsches Wissen" in den Foren sich von "amerikanischem Wissen" unterscheidet. Gut, die Vergaser Hersteller sind ursprünglich US Firmen?
Für den hohen Pop Off habe ich nur 2 Erklärungen. Entweder hatte der Vergaser bei der Produktion schon einen Fehler, oder es gibt unterschiedliche Federn für den Vergaser und du hattest die falsche.

Gruß Jürgen

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BeitragVerfasst: Sonntag 23. September 2018, 14:13 
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Beiträge: 1303
Zitat:
Ich finde es interessant, dass "deutsches Wissen" in den Foren sich von "amerikanischem Wissen" unterscheidet.
Nunja, ich schau auf Foren, deren Adresse auf .com endet, aber im Grunde tummeln sich da Leute von überall her rum, sind halt die großen wie arboristsite.com oder forestryforum.com. Da sind zumindest auch viele Kanadier und Australier vertreten, die meisten halt native English speaking :)
Es gibt da halt so regionale Unterschiede. Bei uns tauchen Vergaser ja nur noch in alten Mofas, Oldtimer-Autos und eben Kettensägen auf. Andersowo gibts viel Kartsport, Jetskis, irgendwelche Schneemobilgeschichten usw. Dann werden eben Querbezüge zwischen den Bereichen hergestellt, wenn mal einer sägt und aufm Wasser rumfährt ;)
Oder eben so Sachen, dass 'anderswo' etwas dickere Bäume als bei uns wachsen, dann werden eben auf einmal recht sehr lange Schwerter auf normale Sägen geschraubt und dafür Skipketten aufgezogen.
Man kann sich da durchaus inspirieren lassen.
Zitat:
Gut, die Vergaser Hersteller sind ursprünglich US Firmen?
Die Amis behaupten zumindest, dass die üblichen Vergaser von Walbro entwickelt und erfunden wurden und bezeichnen z.B. Zama als ein billiges Walbro-Imitat. Ob das so ist, weiß ich nicht ;)
Zitat:
Für den hohen Pop Off habe ich nur 2 Erklärungen. Entweder hatte der Vergaser bei der Produktion schon einen Fehler, oder es gibt unterschiedliche Federn für den Vergaser und du hattest die falsche.
Mit den Federn hätt ich dann aber schon arg Pech gehabt. Ich hab die Feder da, die im Vergaser bereits drin war, dann hab ich einen Überholsatz für den Vergaser besorgt mit ner Feder dabei und dann hab ich ja einen Chinanachbauvergaser gekauft, in dem auch ne Feder drin ist. Alle 3 Federn führen zu mehr oder minder identischen Meßergebnissen. Ich schließe die Feder hiermit aus :)
Also möglicherweise ein Produktionsfehler des Vergasers. Wobei mir eben nicht klar ist, wie dieser aussehen soll. Ich kann mir ja einen schiefen, gammeligen, verschmutzten, oxidierten usw. Sitz vorstellen, nach meiner Logik führt das aber alles zu mangelhafter Abdichtung mit der Nadel und somit zur Tendenz eines niedrigen pop offs. An und für sich fällt mir als einzige Möglichkeit für einen zu hohen pop off tatsächlich nur eine zu stramme Feder ein, und genau das hab ich ja eben ausgeschlossen ;)
Ich bin in so Kleinfitzelkramphysik nicht so drin, kann mir aber vorstellen, dass es da irgendwelche Effekte im Zusammenspiel zwischen Nadel und Sitz gibt. Eben die Geschichte wie zwei Glasplatten mit Wasser dazwischen, die kleben auch magisch zusammen.
Vielleicht muß man das nun aber auch nicht so genau wissen, am Ende zählt das Ergebnis und nicht wie und warum es zustande gekommen ist ;)


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BeitragVerfasst: Dienstag 25. September 2018, 10:53 
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Beiträge: 963
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Ich hatte da einmal einen Vergaser, da war beim Rep-Satz eine stärkere Feder dabei als die, die drin war. Da ich die Hindergründe damals nicht kannte, habe ich die bestehende, schwächere Feder eingebaut und die Säge ist damit gut gelaufen. Es kann also sein, dass bei den Membrankits falsche Federn dabei sind. Zumindest sind damit verschiedene Federn im Umlauf. Ich kann aber nicht mehr 100% sagen, ob der Vergaser von meiner 034S war oder von einer anderen Säge.

Einen Produktionsfehler des Vergasers halte ich auch für unwahrscheinlich. Es könnte aber z.B. die Bohrung und der Ventilsitz für die Nadel unterschiedlich hoch/tief sein. Das würde sich jedoch durch verbiegen des Reglerhebels korrigieren lassen. Das Problem ist wohl eher die Feder.

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BeitragVerfasst: Dienstag 25. September 2018, 11:55 
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Zitat:
Mit den Federn hätt ich dann aber schon arg Pech gehabt. Ich hab die Feder da, die im Vergaser bereits drin war, dann hab ich einen Überholsatz für den Vergaser besorgt mit ner Feder dabei und dann hab ich ja einen Chinanhbauvergaser gekauft, in dem auch ne Feder drin ist. Alle 3 Federn führen zu mehr oder minder identischen Meßergebnissen. Ich schließe die Feder hiermit aus
aussagefähige vergleiche gehen nur mit orig. stihl teilen, im vergleich zu den altteilen.
Ich hätt einen orig. vergaser repsatz von stihl gekauft, ist die feder mit dabei,
dann darf der öffnungsbeginn nicht unter 0,4 bar sein.
ich hab zweifel ob bei 3 bar öffnungsbeginn an der einlassnadel, sprit kommt.(wurden doch 3 bar am vergaser der 034 ursprünglich gemessen ?)


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BeitragVerfasst: Dienstag 25. September 2018, 16:38 
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Registriert: Donnerstag 12. Oktober 2017, 19:49
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So, nun bin ich, so denke ich, auf einer heißen Spur. Dank Euch! Die Hinweise auf die Feder und die Bohrung ließen mich nochmal nachdenken und Gedankengänge hochholen, die ich, aus welchen Gründen auch immer, wieder verworfen hatte. Ich hab eine Erklärung für die Meßergebnisse und vielleicht ne Theorie, wodurch das Problem zustande kommt.

Erst mal dazu:
Zitat:
dann darf der öffnungsbeginn nicht unter 0,4 bar sein.
ich hab zweifel ob bei 3 bar öffnungsbeginn an der einlassnadel, sprit kommt.(wurden doch 3 bar am vergaser der 034 ursprünglich gemessen ?)
Die 3 bar wurden an meinem 'alten' originalen 034 Vergaser gemessen, ja.
Das mit den 0,4 bar ist die gleiche Sache, die ich mit den "mindestens 10 PSI reseat pressure" meinte. 10 PSI = 0,7 bar, also die 0,4 bar mit entsprechender Sicherheitsreserve. Die Benzinpumpe produziert diese 0,4 bar (mit neueren Membrantypen ist der Druck angeblich noch ein wenig höher), der muß auf jeden Fall durch die Federkraft mindestens aufgebracht werden. Wenn nicht, überwindet die Benzinpumpe die Kraft immer und die Säge würde permanent voll absaufen.
Das is aber der einzige Aspekt, wenn es um den Druck direkt geht. Die gemessenen 3 bar müssen ja nie wirklich aufgebracht werden. Es ist nur eine gemessene Hilfsgröße, deren Sollwert man empirisch kennt. Man führt ja einen Test durch, der im Prinzip nur auf das reale Verhalten schließen läßt, aber simuliert dabei nicht das reale Verhalten.
Beim Test geb ich von unten Druck drauf, bis die Nadel öffnet. In der Realität drückt oben die Membran auf den Hebel und der zieht die Nadel hoch. Der Hebel IST ein Hebel und heißt nicht nur so, also Hebelgesetz. Die Membran muß keine große Kraft aufbringen, um die Nadel zu heben.
Der Test wird wohl so durchgeführt, weil man die Abdrückpumpe ja eh schon hat wegen Vergaserdichtheit, Kurbelgehäuse usw. und die Federkraft der Feder blöd zu messen wäre. Zudem entdeckt man über die Druckprüfung eine Undichtigkeit am Sitz, das ginge mit einer Kraftmessung nicht.

Nun kommen wir zum Knackpunkt der Sache und meiner Erklärung, ich hoffe ich habe keinen Denkfehler, wenn dann bitte korrigieren:
Das dumme in dem Kontext ist das 'pop off pressure' Konzept. Wir MESSEN einen Druck und ziehen darüber Rückschlüsse auf eine KRAFT. Druck = Kraft pro Fläche.
Gedankenexperiment: 2 Vergaser, 2 mal die gleiche Feder, gleicher Regelhebel, gleiche Nadel, gleiche Sitztiefe. Aber ein Unterschied: Bei einem Vergaser hat die Bohrung die doppelte Querschnittsfläche als beim anderen.
Jetzt mach ich den popoff test. Beim Vergaser mit der halben Fläche erhalte ich den doppelten pop off Druckwert. Weil: Druck = Kraft pro Fläche. Kraft ist über die Feder und den Hebel die gleiche, Fläche wird halbiert, Druck wird verdoppelt.
Das ganze haut auch faktisch bei gleicher Nadel so hin, weil die ja einen Konus hat. Die eine Nadel taucht halt etwas tiefer ein, die andere etwas höher.
Soweit das Gedankenexperiment.
Und nun natürlich der Clou: Es ist nicht nur ein Gedankenexperiment, es ist Realität ;)
Wenn ich meine beiden Vergaser zerlege und reinschaue, dann hat mein Originalvergaser eine deutlich schlankere Bohrung als mein Chinanachbau!

So, und nun kommen wir zu dem:
Zitat:
Es kann also sein, dass bei den Membrankits falsche Federn dabei sind. Zumindest sind damit verschiedene Federn im Umlauf.
Damit muß es was zu tun haben.
Ich denk einfach mal laut nach:
Ich ging bei meinem Originalvergaser wohl irrtümlich davon aus, dass da alles original ist. Ist natürlich quatsch, der Vergaser ist 30 Jahre alt, der hat schon mal Überholsätze spendiert bekommen. Und ich selber hab einen weiteren Nichtoriginalüberholsatz geordert und dann noch der Chinanachbauvergaser. Also 3 mal Nachbaufeder. Ich gehe sogar davon aus, dass eine Stihl Originalfeder möglicherweise nix ändern wird. Weil ich folgende Theorie habe: Die Überholsätze decken ja die ganze Vergaserserie ab, mit verschiedenen Subtypen im Wandel der Zeit und orientieren sich dabei vermutlich am aktuellen. Bei der 034 kommt ein Zama C3A rein, mein original ist der Subtyp S4, es gab da aber auch S19, S31, S39 und weitere. Da wird nicht unterschieden, der Überholsatz ist für C3A. Immer die gleiche Feder. Diejenige Feder, welche in meinem Chinanachbauvergaser die korrekten 1,3 bar popoff produziert und die gleiche Feder, die in meinem Originalvergaser 3 bar popoff produziert.
Man müsste jetzt nachsehen, ob es verschiedene Stihl Erstazteilnummern für die Feder zugehörig zu S4 oder S39 usw. gibt. Wenn es verschiedene Ersatzteilnummern gibt und sich dahinter auch tatsächlich verschiedene Federn verbergen, dann würde die Originalfeder den Erfolg bringen.

Ich hab sogar ne weitere Theorie: Vom S4 Vergaser Subtypen gibt es auch mehrere Revisionen, wenn man bei Zama guckt S4A, S4B, S4C. Bei meinem steht einfach S4 drauf. Vielleicht war das so ein Vortyp, Prototyp, Testteil, was auch immer, und der wurde so einfach verbaut. Alles denkbar. Oder eben im Verlauf von S4A bis S4C hat sich die Bohrung verändert.

Die genauen Hintergründe kenne ich nun nicht, aber ich denke ich weiß nun zumindest, wieso meine Meßergebnisse so zustande kommen.
Vielleicht hat ja jemand von Euch Zugriff auf die Ersatzteillisten und könnte da mal Detektivarbeit leisten. Ich hab nur ne Liste da mit den Typen S19, S31 und S39, da is die Stihl Nummer für die Feder immer die gleiche. Preisfrage wäre also, ob die Originalfeder für Zama C3A S4 auch die gleiche ist. Wenn ja, dann wurde im Verlauf der Entwicklung einfach die Bohrung vergrößert (wodurch sich der gemessene pop off Wert erhöht); wenn nein, dann hab ich das Problem selber verursacht durch Verwendung von Nachbaugelumpe ;)


Achja, es bleibt dabei natürlich noch der Punkt, welche Auswirkungen das auf die Realität hat. Meine Theorie mit dem Druck und der Kraft beschreibt ja nur den Teil, warum in einem Fall ein deutlich höherer popoff gemessen wird. Aber das ist dann alles in der Realität komplexer: Der Bohrungsquerschnitt ist anders, es kann aber dadurch oder zusätzlich die Bohrungstiefe anders sein. Und mit der Querschnittsänderung ändert sich die "Spritdurchflußmenge pro Hubhöhe der Nadel". Und möglicherweise Effekte am Sitz selber, der Umfang / Kontaktfläche / Kontaktring is ja auch anders bei anderem Querschnitt. Und dann noch der Winkel des Konus usw. Da spielen soviel verschiedene Sachen dann rein.
Ich weiß natürlich auch nix drüber, welche Bohrungen die verschiedenen Vergaser haben (original, Nachbau, genauer Typ) und welche Abweichunges es sonst noch in dem Kontext gibt.
Am Ende kann man nur sagen dass ein erhöhter pop off wert (den man eben messen kann) darauf hinweist, dass die Feder zu stark ist oder entsprechend umgekehrt. Und dass es einen empirischen Sollwertbereich für den pop off gibt.
Der Umweg über den pop off macht das ganze etwas unnötig kompliziert. Weil einfach ausgedrückt is es doch so simpel, dass in meinem Vergaser die Feder einfach zu stark war. Aber klar, soll man statt Druck messen nun die Feder irgendwo fixieren, Gewicht dranhängen und Auslenkung messen? Auch unschön.
Da Alterung, Fertigungstoleranzen usw. eine Rolle spielen, reicht es im Zweifelsfall auch nicht, einfach ne neue Feder reinzumachen (original) und gut isses.
is auch ein kein Problem, da man über die Änderungen an der Feder ja eingreifen kann ;)

Es schließen sich so auch einige Kreise in der Diskussion. Nederbelg hat ja gemeint, dass sich seine 034 exakt gleich verhält. Ja, möglicherweise eben weil hier der exakt gleiche Sachverhalt gegeben ist ;)
Und es wurde ja angemerkt, dass in einem Überholsatz nicht alles drin ist, um einen Vergaser wieder wie neu zu machen. Ja. Es is entweder die falsche Feder für meinen Fall drin, oder es is kein Sitz oder eine entsprechende Geometrie mitreingepackt ;)
Das Interessante dabei ist eben, dass das bei mir vorliegende Problem nicht durch die klassische Definition von "Defekt" erklärt wird.

Alles ganz schön kompliziert.
Hauptsache die Säge läuft nun wieder so wie sie soll, und das tut sie :)
Und dazugelernt hat man auch noch was. Was will man mehr?

Nochwas fällt mir ein:
Ein niedriger pop off Wert (bzw. eine niedrige Federkraft) is aus meiner Sicht schon erstrebenswert.
Volllast versucht man fett zu halten wegen Kühlung und Schmierung, Leerlauf versucht man fett zu halten wegen besserem Beschleunigungsverhalten. Konsequenterweise gehört dann der mittlere Teillastbereich auch fett gehalten. Und genau das geht über eine möglichst geringe Federwirkung. Idealerweise so schwach wie möglich, dass eben der Benzindruck noch blockiert wird und den Vibrationen standgehalten wird, aber eben auch nicht recht viel höher. Dann is auch Teillast ausreichend fett und man muß auch nicht mehr mit L den Leerlauf künstlich so stark anfetten, wo man doch eigentlich das Beschleunigungsverhalten verbessern will und nicht die Rauchfahne im Leerlauf vergrößern will ;)
Die Hersteller gehen da wohl eher auf Nummer sicher, aber als Anwender kann ich es ja, sofern ich es will, genau passend 'tunen'.
In meinem Fall ist die gefühlte 'Belohnung' recht groß: Vor der Maßnahme war die Säge eher digital zu verwenden, also Leerlauf oder Vollgas. Nun kann ich sie so verwenden, wie man das halt intuitiv gerne hat: Mein Finger bestimmt die Drehzahl, und die geht von 3000 bis 13000 lückenlos. Mit Sicherheit ergibt sich über den Drehzahlbereich nicht überall der gleiche Lambdawert, aber er sollte überall im grünen (oder gelben) Bereich sein. Vor der Maßnahme ging die Säge beim langsam hochdrehen ja fast aus vor Abmagerung. Das nenn ich roten Bereich.

Sorry, schon wieder nen Aufsatz geschrieben. Ich kann wohl nicht anders ;)


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BeitragVerfasst: Dienstag 25. September 2018, 19:05 
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Registriert: Samstag 24. April 2010, 10:20
Beiträge: 871
Es ist in allen deinen genannten C3A Vergasern die selbe Feder unter dem Einlassregelhebel verbaut
(1120 122 3004), auch im "ältesten" C3A-S4. Soweit mir bekannt ist, kommt diese Feder bei allen Zama Vergasern zum Einsatz.

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FS 80
MS 361 W
MS 241 C-M VW


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BeitragVerfasst: Dienstag 25. September 2018, 21:04 
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Beiträge: 1303
Danke fürs Nachschauen :)
Nachdem alle 3 Federn bei mir die gleichen Werte geliefert haben, geh ich davon aus, dass möglicherweise die originalen auch nicht anders sind. Klar könnten ALLE Nachbaufedern gleich sein und auch noch gleich falsch sein, aber irgendwie glaub ich das nicht.
Wahrscheinlich gibts Unterschiede beim Vergaserkorpus.
Also bei mir erwiesenermaßen schon mal zwischen Zama und Chinanachbau. Und der Chinanachbau verweist auf Zama C3A S31A. Also wird derjenige kopiert, und aufs Kopieren verstehen sich die Chinesen, demnach gehe ich davon aus, dass auch die Bohrung kopiert wurde ;)
Ich bin nochmal in mich gegangen und denke nun schon, dass eine anderer Bohrungsdurchmesser allein eigentlich schon zu dem entscheidenden Unterschied führen sollte. Die Nadel wird ja bei gleicher Feder, Regelhebel, Membran und Bohrungstiefe ja jeweils gleich hoch gehoben bei Betätigung durch die Membran. Wenn dann der Bohrungsquerschnitt größer ist, kann ja sofort schneller und mehr Sprit durch. Also fetteres Hochbeschleunigen.
Und für eine festgehaltene Drehzahl bei Teillast müsste es ebenso fetter werden:
Ich habe gerade eine bestimmte Drosseklappenstellung in Teillast. Das legt schon mal die Luftmenge fest, die in die Maschine kommt. Diese Luftmenge erzeugt einen Unterdruck oder Venturieffekt und saugt Sprit ausm Vergaser. Der Pegel in der Spritkammer im Vergaser fällt. Die Membran geht nach unten, betätigt den Hebel, überwindet die Federkraft und öffnet die Nadel, bis ein Gleichgewicht vorliegt.
Wieder der unterschiedliche Bohrungsquerschnitt: Der Unterdruck/Venturieffekt bleibt gleich, Membran, Feder, Hebel, Nadel auch alles gleich. Also wird die Nadel gleich hoch gehoben. Unterschied ist nur die Bohrung, die eine erlaubt mehr Spritfluß als die andere. Also größerer Querschnitt -> fettere Teillast.

Und das ist dann eben meine Theorie. Ein paar Tester oder Leute zuviel haben bemerkt, dass Teillast und Beschleunigung viel zu mager sind, und es wurde eben bei späteren Vergasern nachgebessert. Größere Bohrung, gleiche Feder, fertig.
Und ich habe eben noch die alte Version vom Vergaser mit der kleinen Bohrung und dem zu mageren Teillastbereich. Wie nederbelg auch ;)
Beweisführung ginge nur durch Vergleichsmessung der Bohrung von Originalvergasern.
Vielleicht belassen wir es aber bei meinen Theorien und dem Wissen, dass man bei Problemen wie in diesem Thread geschildert, ganz einfach an der Feder rummurksen kann ;)
Falls natürlich jemand mal nen offenen original C3A S31 rumliegen hat, kann er gerne den Bohrungsdurchmesser bestimmen, ich werde dann bei meinem S4 nachmessen, ganz klar!
Was tut man nicht alles im Dienste der Wissenschaft ;)


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BeitragVerfasst: Dienstag 25. September 2018, 21:11 
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Also dann: ich werde (vielleicht morgen) mal nachschauen welchen Vergaser bei mir verbaut ist. Eins bin ich sicher: da wurde noch nie eine neue Feder verbaut! :pfeifen:

Gr Nederbelg

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BeitragVerfasst: Dienstag 25. September 2018, 21:20 
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Wohnort: Am Rande des schönen Westerwaldes an der Lahn
Hast Du die Reihenfolge der Dichtungen beachtet?
Ich habe mal dummerweise erst die Pumpenmenbran auf den Vergaser gelegt, dann die Dichtung und dann den Deckel.
Gelaufen ist sie, aber hat sich auch nicht einstellen lassen.
Es war ein Walbro Versager.
Also erst die Dichtung auf das Vergasergehäuse, dann die Pumpenmembrane und dann den Deckel.
Bei der anderen Membrane auf der gegenüberliegenden Seite ist es genau umgekehrt, erst die Membrane auf das Gehäuse, dann die Dichtung und dann den Deckel.

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BeitragVerfasst: Dienstag 25. September 2018, 21:33 
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Zitat:

Also erst die Dichtung auf das Vergasergehäuse, dann die Pumpenmembrane und dann den Deckel.
Bei der anderen Membrane auf der gegenüberliegenden Seite ist es genau umgekehrt, erst die Membrane auf das Gehäuse, dann die Dichtung und dann den Deckel.
:kopfschuettel:

Genau andersrum :Vertrau mir:

Pumpenmembrane soll auf das Gehäuse! Sonnst würden die Rückschlagventile nicht funktionieren!

Gr Nederbelg

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BeitragVerfasst: Dienstag 25. September 2018, 22:34 
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Wohnort: Am Rande des schönen Westerwaldes an der Lahn
Ich meine die Membrane, wo auch die Schwimmernadel sitzt.
Da kommt erst die Dichtung und dann die Membrane und dann der Deckel.
So ist es jedenfalls bei der MS660 und dem WJ69, ist auch so in der Reparaturanleitung zu sehen.
Sorry, ich habe den Begriff Pumpenmembrane und Regelmembrane verwechselt.

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:stihl:


Zuletzt geändert von Eichsi am Dienstag 25. September 2018, 22:36, insgesamt 1-mal geändert.
Vollzitat des vorhergehenden Beitrags entfernt.


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BeitragVerfasst: Dienstag 25. September 2018, 22:52 
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BeitragVerfasst: Mittwoch 26. September 2018, 12:42 
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Zitat:
ich werde (vielleicht morgen) mal nachschauen welchen Vergaser bei mir verbaut ist. Eins bin ich sicher: da wurde noch nie eine neue Feder verbaut!
Schau mal nach :) Und wenn Du schon dabei bist, kannst ihn doch gleich mal eben ausbauen, aufschrauben, die Feder stauchen und kürzen und dann hier über den Erfolg der Aktion berichten :mrgreen:
Zitat:
Hast Du die Reihenfolge der Dichtungen beachtet?
Der Vergaser ist korrekt zusammengebaut und abgedrückt, keine Sorge ;)


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BeitragVerfasst: Mittwoch 26. September 2018, 12:55 
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Beiträge: 8339
Zitat:
In der Realität drückt oben die Membran auf den Hebel und der zieht die Nadel hoch.
der hebel entlastet durch die membran das nadelventil, reicht schon für spritnachfuhr.
Angenommen, die feder am regelhebel wäre zu stark, merkt man das beim einstellen, H kann man dann rausdrehen ohne das die drehzahl abfällt, zumindest bei längerem vollgas. Daß die 034 jetzt besser durchzieht kommt von den neuen WDR.


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BeitragVerfasst: Mittwoch 26. September 2018, 14:42 
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Beiträge: 1303
Zitat:
Angenommen, die feder am regelhebel wäre zu stark, merkt man das beim einstellen, H kann man dann rausdrehen ohne das die drehzahl abfällt
Nunja, H hat vor meiner Maßnahme gefühlt 'normal' reagiert, nun reagiert H auf jeden Fall empfindlicher.
H is bei dem Vergaser eh sauempfindlich, weil der Sprit für den Kreis komplett über die H Nadel läuft. Beim Chinanachbau (der die neueren Modelle imitiert) wird ein Spritanteil von ca. 80% fix umgesetzt und der Rest über H. Damit reagiert die H Nadel dann natürlich nicht so empfindlich.
Zitat:
Daß die 034 jetzt besser durchzieht kommt von den neuen WDR.
Nicht wirklich ;)
Daß meine Säge nun wieder gut läuft, hat ja wie beschrieben 2 Anteile. Der leicht undichte WDR und die pop off Geschichte.
Zeitlich hab ich das nacheinander in Angriff genommen.
Zuerst die pop off Geschichte. Ich habe zuerst die Feder gestaucht und damit wurde dann das Beschleunigungs- und Teillastverhalten schon mal viel besser, aber noch nicht perfekt. Dann habe ich noch Windungen an der Feder abgeknipst und somit den pop off noch weiter gesenkt. Damit war dann das Beschleunigungs- und Teillastverhalten schon nahezu perfekt, keine Drehzahländerung mehr, kein Abmagern.
Das zweite Problem war ja der unruhigere / instabile Leerlauf und der Eindruck, dass die Säge kalt eher fett lief und warm eher mager (im Leerlauf).
Da ich nun alles an Diagnose usw. durch hatte und auch die pop off Geschichte durch war, hab ich die Säge gut vorzerlegt zum Händler gegeben, der mir 2 neue Wedis reingezimmert hat.
Seitdem ist das Leerlaufverhalten so, wie ich es mir vorstelle.
Die Falschluft scheint ihre größte Wirkung bei Leerlauf zu entfalten, die pop off Geschichte beeinflußt generell das untere bis mittlere Drehzahlgeschehen.
Natürlich wird der WDR auch einen kleinen Anteil im mittleren Drehzahlbereich geleistet haben, undicht is undicht schon klar, aber wie beschrieben, dieses Drehzahlloch und Abmagern war nach Senken des pop off schon vollständig eliminiert!
Ich hab über diese pop off Geschichte mehr als genug gelesen und bei mir haben sich die Theorien vollständig in der Praxis bestätigt.
In einigen Prozeduren zum Vergasereinstellen von z.B. Jetskis wird das auch genau so beschrieben: Mit pop off stellt man das Ansprechverhalten, die Beschleunigungsphase und den Teillastbereich ein. Dabei wird empfohlen, von der Seite eines zu hohen pop offs her einzustellen, weil man das eben genau durch die Abmagerung und die Beschleunigungsverzögerung gut merkt; zu niedrig / zu geringer pop off merkt man erst mal nicht so deutlich. Und dann eben bei gegebener Federauswahl von einer zu starken Feder immer weiter absenken zu einer schwächeren hin, bis es gerade so paßt, also auch nicht überkompensieren und damit überfetten. Falls keine Federauswahl zur Hand wird der 'Notnagel' Federmanipulation erwähnt ;)
Auch bei Kettensägen handhaben manche Amis das so. Sinngemäßes Zitat "ich kürze die Feder solange, bis das Ansprechverhalten paßt. Dann wird der Leerlauf mit L noch nachgestellt". Teilweise ohne groß Druck messen usw, einfach nur aus dem Wissen heraus, dass die Feder diesen Einfluß hat.
Ganz viele argumentieren nach wie vor, dass eine Säge nur bei Leerlauf und Vollgas zu betreiben sei. Weil eben der mittlere Bereich nicht wirklich eingestellt wird (bzw. natürlich schwieriger einzustellen ist zugegebenermaßen). Komischerweise wird bei allen anderen Zweitakter- / Vergaseranwendungen aber sehr wohl Teillast gefahren.
Und hochbeschleunigen muß jede Säge. Und viele beklagen so eine 'Gedenksekunde' beim Hochziehen usw. Ich sehe den Anwendungsfall bei Kettensägen genau so gegeben. Klar, schon möglich, dass eine Säge zum Fällen, beim Ablängen oder im mill selten Teillast gefahren wird und das hochbeschleunigen keine so große Relevanz hat, aber beim Asten schauts dann (für mich zumindest) schon anders aus. Da wird ja ständig hochbeschleunigt und in meinem Fall auch nicht Vollgas gefahren.
Sagt jetzt nicht, dass Asten eine Spezialanwendung einer Kettensäge ist ;)

Man muß mir die Kiste auch nicht glauben. Ich hab das Konzept nicht erfunden und glaube auch nicht, dass ich bereits 100% eines Vergasers verstehe.
Aber viele machen aus diesen technischen / physikalischen Gegebenheiten was, andere eben nicht.
Für mich persönlich war das auch nicht nur so ne Spielerei oder irgendeine Tuningmaßnahme um von 97% performance auf 97,5% performance zu kommen.
Meine Säge lief vorher 'von unten weg' und in der Mitte zu mager, das tut sie nun nicht mehr. Dabei Hauptanteil zu starke Federwirkung und damit zuwenig Sprit, geringerer Anteil leicht undichter Wedi und damit zu viel Luft. So meine Diagnose ;)


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