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Ist effektiv also nur eine Seite.
Gut, dann vergessen wir mal die ersten 6 Seiten. Schon wirds übersichtlicher
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Zum Thema "unbedingter Wille, das selbst zu lösen" und dazuzulernen:
Ganz klares JA
Gut, das ist die wichtigste Voraussetzung von allen. So ist es nur eine Frage der Zeit...
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Ersteres, "gefühlt mechanisch blockiert" triffts am Besten. [...] geb ich dann Gas, "brumpfelt" Sie nur und zwar solange wie ich Gas geb. Lass ich das Gas aus, geht sie einfach aus.
Ok, wir wechseln also die Begrifflichkeiten, aus blockieren wird nun brumpfeln
Der nächste Punkt wäre also, festzustellen, ob die Säge "gefühlt mechanisch blockiert" oder "TATSÄCHLICH mechanisch blockiert".
Irgendwie glaub ich das nämlich nicht. Wenn z.B. die Kette hängt oder die Kettenbremse betätigt wird, geht die Säge ja auch nicht aus. Beim Gasgeben möchte der Motor drehen, er darf aber nicht. Die Kupplung beißt sich dann beim gasgeben immer mehr fest und läuft dann heiß, wenn man aber dabei vorsichtig gasgibt, geht ja nur die Drehzahl nicht weiter hoch. Geht man dann vom Gas weg, läuft die Säge ganz normal im Leerlauf weiter. Ist ja beim korrekten Starten auch so. Da betätigt man ja die Kettenbremse, startet mit Halbgas, die Säge springt an und läuft hoch, man geht auf Leerlaufposition, die Säge läuft im Leerlauf, man löst die Bremse, einsatzbereit.
Läuft die Kette beim brumpfeln oder nicht? Also Kannst Du die Säge so schnell laufen lassen, dass die Kette läuft im Fehlerfall, oder kannst Du die Säge nur auf einer Dehzahl halten, bei der die Kette nicht läuft?
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Danach werd ich Vergaser Einstellungen dezent verändern und das Verhalten dokumentieren. Das geht leider erst am Donnerstag (Urlaub), damit ich die Säge erstmal richtig warm laufen lassen kann und dann testen kann.
Ja. Säge erst mal warm laufen lassen. Und dann mit den Einstellschrauben 'spielen' solange Dein Fehlerbild noch nicht da ist, weil das das ganze dann natürlich arg verfremden würde. Die Einstellschrauben und deren Einfluß lernt man natürlich am besten bei einer intakten Säge kennen...
Kurze Hinweise:
Vor den Tests die aktuelle Einstellung merken. Dazu quasi die 'Uhrzeit' einer Schraube merken, dann reindrehen und mitzählen, bis Schraube ganz drin, Umdrehungen notieren. Dann erst mal wieder auf die alte Position raus. Das gilt für L und H; für T/LA = Leerlaufanschlag (die große Schraube) nicht, die einfach erst mal so lassen wie sie ist.
Dann Säge warm laufen lassen, also mehrere Schnitte machen, also richtig warm.
Leerlaufanschlagschraube:
Einstellung Leerlaufdrehzahl. Raus langsamer, rein schneller. Grenzen austesten. Immer weiter rausdrehen, Leerlauf wird langsamer, irgendwann geht die Säge aus, weil zu langsam
Dann andere Richtung, immer weiter rein. Leerlauf läuft immer schneller, irgendwann läuft die Kette mit, also zu schnell.
Dann wieder in die mittige, normale Position. Leerlauf niedrig, ruhig, stabil, Säge geht nicht aus und Kette läuft nicht mit.
L:
Gemisch für niedrige Drehzahlen/Leerlauf.
Erst mal immer weiter rausdrehen, aber langsam. Gemisch wird fetter. Schauen was passiert. Auch mal soweit drehen, bis die Säge ausgeht. Tests für Hochbeschleunigen machen. Dann das ganze auf der anderen Seite, L immer weiter rein, laufen lassen, auch hochbeschleunigen.
Faustregel: Richtung fett kann man nix kaputt machen, da kann man ewig rumspielen und testen, Richtung mager nicht zu lange am Stück so laufen lassen oder rumspielen. Halt so, dass man rausfindet, wie sich zu mager verhält und 'anfühlt', aber nicht unnötig lange so betreiben.
H:
Im Prinzip ähnlich wie bei L. Nur dass es jetzt um das Gemisch bei Maximaldrehzahl geht.
Erst mal anfetten (H weiter raus) und ausprobieren, wie sich die Säge nun verhält bei Vollgas (ohne Last!).
Dann mal abmagern. Das aber sehr vorsichtig und sanft. Nur kleine Drehwege bei H in Richtung mager. Die Säge läuft sonst in den Begrenzer, und das verfälscht das ganze dann.
So bekommt man ein Gefühl für Drehzahlen, mageren, fetten und korrekten Lauf.
Wenn man die Vergaserschrauben nie anrührt, lernt man den Einfluß und das Verhalten so einer Säge nicht wirklich kennen.
Bei den ganzen Prozeduren halt mit Bedacht arbeiten. Vergaserschrauben werden auf einmal eher unter 1/8 Umdrehungen bewegt, als nicht gleich ne halbe Umdrehung oder mehr auf einmal drehen, so kriegt man nicht mit, was da genau passsiert und ist im Zweifelsfall schon richtig arg daneben, also Extremeinstellung.
Und wichtig ist wirklich, die Ausgangslage von L und H festzuhalten, um nach den Tests wieder am gleichen Punkt wie vorher weiterarbeiten zu können. Außer es wird bei der 'Spielerei' zufällig das gegebene Problem an irgendeiner Stelle behoben
Ich hab jetzt nur die Vorgehensweise beschrieben, aber nicht das Drumherum zur Gemischbildung, das ist an vielen Stellen hier im Forum und anderswo ausführlich beschrieben denke ich. Also was ist fett, mager, zu fett, zu mager, genau richtig usw. Was sind die 'gesundheitlichen' Konsequenzen für eine Säge bei zu mager und zu fett usw.
Das ganze rentiert sich deshalb aus meiner Sicht, weil viele Probleme an einer Säge direkt oder indirekt was mit dem Gemisch zu tun haben. Hat man ein Gespür dafür entwickelt, merkt man ganz schnell, ob die Säge richtig, zu fett oder zu mager läuft. Und schon hat man einen ersten Diagnoseschritt. Weiter gehts dann mit der Suche nach dem "Warum".
Man sollte sich auch schon ein wenig einlesen und theoretisch bestimmte Zusammenhänge verstehen. Also Theorie und Praxis. Beim nur lesen kommt man nicht weiter, weil in der Realität nix passiert, bei reiner Praxis wird man einiges falsch machen, weil man die Theorie nicht kennt.
Nur so als kleine Warnung: Man kann so eine Säge schon auch halbwegs schnell schrotten, wenn man die H Schraube massiv weit rein dreht und dann minutenlange Vollgasorgien feiert. Deshalb würden einige hier im Forum meine 'Tipps' so nicht geben, weil man dann indirekt dafür 'haftet'.
Ich seh das anders: Du hast geschrieben, dass der unbedingte Wille zum selber rausfinden gegeben ist. Dann muß man aber auch ran. Dazulernen und auch mal was ausprobieren und 'riskieren'. Jeder haftet für sich selber. Man muss selber wissen, was man sich zutraut und was nicht.
Ich hab selber zu der Materie sehr viel gelesen, und vieles davon erst richtig verstanden, als ich es tatsächlich in der Praxis ausprobiert habe.
Wenn man sich ein wenig Mühe gibt, keine zwei linken Hände hat und nicht aufn Kopf gefallen ist, ist die Lernkurve auch steil genug, so dass man nicht gleich frustriert aufgibt