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BeitragVerfasst: Mittwoch 6. Juni 2018, 23:10 
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Hallo,

heute habe ich wieder, nach längerer Standzeit, versucht meine Stihl 023 anzuwerfen. Außer, dass nach kurzer Zeit die Zündkerze feucht war, hat sich bei der Motorsäge nichts getan. Sie wollte nicht einmal mit Choke ein Zeichen geben. Erst als ich geringfügig das Gemisch abgemagert habe (Leerlaufdüse) ist sie angesprungen. Aus der Wiki-Erklärung habe ich geschlossen, dass man die Motorsäge im Standgas immer etwas fetter fahren soll als es das Drehzahlmaximum im Standgasbetrieb zuließe (Drehzahl auf Soll mit dem Leerlaufanschlag). Offenbar ist mir immer die Säge abgesoffen, erst als ich die Regulierschraube für die Leerlaufdüse um etwa 90° nach rechts gedreht habe verhielt sich die Maschine wieder normal. Zugegeben, an der Maschine habe ich den Vergaser ursprünglich im Winter eingestellt.

Meine Überlegung ist nun, wenn ich den Vergaser so einstelle, dass die Maschine mit der Leerlaufdüse ihr Drehzahlmaximum errreicht (natürlich auch abhängig vom Leerlaufanschlag), kann ich dann bei Solldrehzahl den Motor schlachten durch Schmierstoffmangel und Überhitzung? Wenn ja, wie lange dauert das erfahrungsgemäß?

Auf alle Fälle musste ich erst abmagern, bevor der Motor wieder anspringen wollte. Die hoffentlich endgültig neue Vergasereinstellung ist dann für das Wochenende geplant, das ist mir in der Woche zu viel Aufwand.

Vielen Dank und Grüße
Ralf


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BeitragVerfasst: Mittwoch 6. Juni 2018, 23:17 
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Fehler finden, reparieren und nicht an Schrauben drehen.


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BeitragVerfasst: Donnerstag 7. Juni 2018, 10:55 
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Beiträge: 1303
Zitat:
Aus der Wiki-Erklärung habe ich geschlossen, dass man die Motorsäge im Standgas immer etwas fetter fahren soll als es das Drehzahlmaximum im Standgasbetrieb zuließe (Drehzahl auf Soll mit dem Leerlaufanschlag).
Die Wiki Anleitung ist aus meiner Sicht im Prinzip nicht schlecht, im Detail hakts aber ein wenig. Es ist meienr Meinung nach nicht richtig, pauschal zu sagen, den Leerlauf einfach grundsätzlich anzufetten, Erklärung weiter unten.
Zitat:
Meine Überlegung ist nun, wenn ich den Vergaser so einstelle, dass die Maschine mit der Leerlaufdüse ihr Drehzahlmaximum errreicht (natürlich auch abhängig vom Leerlaufanschlag), kann ich dann bei Solldrehzahl den Motor schlachten durch Schmierstoffmangel und Überhitzung? Wenn ja, wie lange dauert das erfahrungsgemäß?
Ich sag jetzt einfach mal frech Nein.
Du sagst ja auch 'Drehzahlmaximum'. Das heißt 'gerade richtig'. Wo soll der Schaden entstehen, wenn der Leerlauf richtig, also nicht zu fett und nicht zu mager läuft? ;)
Im Leerlauf passiert da meines Erachtens eh nix. Zu mager und die Säge geht aus.
Zudem: Wenn H richtig eingestellt, läuft die Säge bei Last LEICHT fett, beim Abfallen ins Standgas nach Last wird nun diese Reserve, die sich im Kurbelgehäuse anreichert, verbrannt.
Und zudem: Keiner läßt eine Säge ewig im Leerlauf rumpeln. Sägen, kurze Pause, sägen, kurze Pause. Bei längerer Pause macht man normalerweise sicherlich die Säge aus - oder nicht?
Zitat:
Die hoffentlich endgültig neue Vergasereinstellung ist dann für das Wochenende geplant
Ja, das is eben die Frage, ob es DIE Vergasereinstellung gibt. Ich sag mal so: Warum kann man einen Vergaser einstellen, also warum hat er die Einstellschrauben? Weil man ihn einstellen kann und auch muß. Und das vielleicht nicht nur 1x und dann nie wieder.
Dein Beispiel: Temperatur. Also mal im Extremfall in D -15°C, mal +35°C.
Luftdruck: Rauf aufn Berg, runter ans Meer.
Luftfeuchtigkeit.
Sprit: Mische oder Sonderkraftstoff.
usw.
Man kann versuchen, eine Einstellung zu finden, die allen Varianten irgendwie gerecht wird, dafür aber perfekt für keine.
Oder man schraubt permanent am Vergaser rum und sucht für jeden Einzelfall das Optimum.
Oder eben der Zwischenweg (meist der beste), eine Einstellung, die den besten Kompromiß für alles darstellt, und in extremeren Fällen halt mal nachregeln.

Die Sollwerte der Hersteller sind aus meiner Sicht Richtwerte, nicht mehr und nicht weniger.
Mittelwerte innerhalb vernünftiger Grenzen.
Mit den Einstellschrauben ists dann folglich das gleiche:
H: viel zu mager: Säge heiß, Kolben frißt. viel zu fett: Leistungsverlust, Rauch, Kohle, hoher Verbrauch. gerade richtig: in der Mitte, weit genug weg von beiden Grenzen.
L: viel zu mager: Säge geht im Leerlauf aus, beschleunigt schlecht. viel zu fett: Rauch, Säge 'lädt sich auf' bis zum Absaufen. gerade richtig: in der Mitte, weit genug weg von beiden Grenzen.
LA: zu wenig: Leerlauf unruhig bis ausgehen. zu viel: mehr Kupplungsverschleiß bis Kette läuft. gerade richtig: in de Mitte, weit genug weg von beiden Grenzen.

So kann ins Blaue als Beispiel eine bestimmte Säge einen vernünftigen Leerlauf von 2600 bis 3300 Umdrehungen haben und einen vernünftige lastfreie Höchstdrehzahl von 12500 bis 14000, ohne dass die Grenzen schon gesprengt wären.

Es reagiert auch nicht jede Säge gleich zickig (bzw. ist nicht jeder gleich empfindlich oder pingelig in der Thematik)
Meine zum Beispiel schon.
Thema Leerlauf und Versuch EINER perfekten Einstellung:
- tiefster Winter, arschkalt, erster Start: sehr hoher Spritbedarf. Mehrfaches ziehen mit Choke, blubbern, dann noch 2x ziehen in Halbgasstellung, es geht los. Die Säge droht auszugehen, also kurze Zeit ein bissel zusätzlich Gas geben bis leichte Erwärmung.
- Sommer, brütend heiß, Säge durch Betrieb heiß: sehr niedriger Spritbedarf. Säge läuft fett, Drehzahl geht runter an die Grenze vom ausgehen.

Die EINE Einstellung nutzt die Grenzen quasi vollständig aus.
Beim Kaltstart im Winter läuft sie eigentlich fast schon zu mager, ich müsste also eigentlich L leicht anfetten, damit die Säge leichter startet und nicht auszugehen droht.
Beim Tuckern im Sommer müsste ich entweder L abmagern oder optional mit LA ein wenig höher gehen.

Ich mach es so: Ich laß H und LA in Ruhe. Ich merke mir die Mittelstellung von L (also x,x Umdrehungen rausgedreht) als meine 'Grundeinstellung' und ändere diese bei Bedarf. Kleinen Schraubendreher dabei, im Winter halt L mal eben angefettet, im Sommer halt mal kurz abgemagert.

Gaanz langer Aufsatz, kurz zusammengefaßt:
- alles normal, Du machst das schon richtig so.
- es passiert nix Schlimmes:)


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BeitragVerfasst: Donnerstag 7. Juni 2018, 14:16 
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Bin auch Schrauber und sehe das genauso wie Hannes. Wenn man dreht, sollte man wissen was man dreht und warum. Die Grundeinstellung deckt nie alles perfekt ab, die Säge wird aber irgendwie laufen. Drosselklappenanschlag sollte möglichst weit geschlossen sein, damit das Leerlaufsystem des Vergasers überhaupt übernehmen kann. Dann stellt man an der Leerlaufschraube tatsächlich die höchste erreichbare Drehzahl ein, denn dann ist das Gemisch schon ziemlich richtig. An der H-Schraube drehe ich eigentlich nicht herum, es sei denn es gibt einen begründeten Verdacht, daß hier etwas verkehrt ist. Langes Ötteln im Leerlauf: Der Zweitakter braucht Spülluftdruck von der Kolbenunterseite sonst versottet alles von drinnen, insbesondere können die Auspuffschlitze zuwachsen. Der Spülluftdruck ist drehzahlabhängig, daher Zweitakter immer schön mit hoher Last und Drehzahl fahren, keine langen Leerlauf-Geschichten. Unsere Großdiesel in der Seeschiffahrt haben mangelnden Spülluftdruck immer mit Ärgermachen quittiert (hier gibt es allerdings Kolbenstangen, Kreuzkopf und Stopfbuchse für die Kurbelkasten-Spülluftpumpe, außerdem Abgasturbo-Aufladung).

Kolbenfresser im Leerlauf sind wegen der fehlenden Innenkühlung durch die verdampfenden Kraftstofftröpfchen durchaus häufig, nach dem Vollgasbetrieb geht das Ding fest, durch Nachwärme. Der Kolbenfresser im vollen Galopp ist eher durch Mangelschmierung, falsche Zündeinstellung und durch sehr mageres Gemisch die Regel, meistens braucht es mehrere Faktoren. Wenn die zusammenkommen, kann das Ding schon mal festgehen. Kühlrippen verdreckt, zu wenig Wärmeabfuhr hierüber, Vollgasgemisch an der Magergrenze, Gerät sehr heiß, weils gequält wird, Zündung einen Husch zu früh, schon haben wir eine starke Ausdehnung der Kolbenkrone und der Feuersteg wird stark belastet, jetzt fehlt nur noch ein Körnchen Dreck und es gibt einen Kolbenreiber der in einen Fresser übergeht.

Beim Zweitakter ist es aber auch unterhalb der Schwelle zum Festgehen so, daß Kolben und Laufbuchse leiden können. Manch einer stellt erst beim nächsten Einsatz beim Starten fest, daß er seine Säge gehimmelt hat.

Nachregulieren: Immer wenn es Anlaß dazu gibt, ja. Nur an den Schrauben drehen, weil man sie lange nicht mehr bewegt hat: Sinnlos. Alte Mechaniker-Regel: Fett läuft immer. Das kann ich aber ergänzen: Fett säuft immer. Wichtig ist der Übergang, beim ganz leichten Gasgeben darf die Säge nicht ausgehen. Je geringer ich Gas gebe, desto genauer zeigt mir der Vergaser, wo es nicht stimmt. Das Vollgas-System ist ein ziemlich großes (man könnte sagen grobes (grob vereinfacht)) Loch, die Feinarbeit muß am Leerlaufsystem gemacht werden, dessen Wirkung bis weit in den Lastbereich hinein sollte man nicht unterschätzen.

Weiterhin viel Erfolg
Gruß
Michael


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BeitragVerfasst: Donnerstag 7. Juni 2018, 14:45 
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Das die Säge ausgeht, bzw "kämpft", wenn man das Gas gerade so antippt, ist mir auch mal aufgefallen. Was kann man dagegen machen und was ist die Ursache? Bin noch nicht ganz dahintergestiegen. :KK:

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VG Lukas

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BeitragVerfasst: Donnerstag 7. Juni 2018, 15:33 
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Vorsichtig den Leerlauf nachregulieren, leicht hin- und herdrehen, bis es besser wird. Drehen-Probieren. Drosselklappenanschlag dabei möglichst weit zu.
Ursache: Abmagerung oder Anfettung. Wirds besser beim Zudrehen wars Anfettung und andersrum (Aufdrehen hilft: Abmagerung).

Gruß
Michael


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BeitragVerfasst: Donnerstag 7. Juni 2018, 16:36 
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Alles klar. Danke dir :klatsch:

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VG Lukas

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BeitragVerfasst: Donnerstag 7. Juni 2018, 18:13 
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Aber nicht durchdrehen. :mrgreen:

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BeitragVerfasst: Donnerstag 7. Juni 2018, 20:00 
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Hallo Ralf,

es ist sachlich richtig, dass bei hohen Außentemperaturen die L-Schraube hineingedreht werden muss, da ja im Vergleich zum Winter die Luftdichte geringer ist. Niedriger Luftdruck (Tiefdruckgebiet und/oder größere Höhe des Arbeitsortes) bewirkt dasselbe. Bei geringerer Luftdichte ist die Masse der pro Umdrehung angesaugten Luft folglich kleiner, daher ist eine Anpassung des Gemisches in Richtung mager notwendig. Die höchste Abgastemperatur erreicht man bei stöchiometrischem Verhältnis von Kraftstoff zu Luft und somit auch die höchste Motorleistung. Hierbei wird der luftgekühlte Motor thermisch sehr hoch belastet und man betreibt ihn im Interesse einer ausreichenden Lebensdauer bei einem Gemisch, welches etwas fetter ist als das stöchiometrische (Lambda = 1). Bei luftgekühlten Kolbentriebwerken für Flugzeuge wurden Start und Steigflug mit fettem Gemisch betrieben, um eine ausreichende Innenkühlung durch Kraftstoff zu gewährleisten, im Reiseflug musste der Motor "geleant" werden, bis die Abgastemperatur (EGT, exaust gas temperature) unter peak EGT gefallen war. Genau dieselbe Prozedur ist nach Stihl für den Leerlauf meiner 362 anzuwenden. Er wird so eingestellt, dass die mit der L-Schraube erreichbare Maximaldrehzahl bei 3300 rpm liegt, danach wird durch Herausdrehen der L-Schraube, also anfetten, der Leerlauf auf 2800 rpm gebracht. Wenn nun der Übergang beim Beschleunigen gut ist, ist das Optimum gefunden. Abschließend wird die Höchstdrehzahl mit der H-Schraube auf den vom Hersteller vorgegebenen Wert gebracht.

Gruß,
Karl

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BeitragVerfasst: Donnerstag 7. Juni 2018, 21:56 
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hier haben sich einige sehr viel Mühe gegeben die Frage zu verstehen und zu helfen :super:

Zwei Anmerkungen: Die höchste Motorleistung ist in der Praxis nicht bei Lamda=1 sondern etwas darunter.
Grund: Die Verbrennung braucht Zeit. Ist die begrenzt (hohe Drehzahlen) muss man dafür sorgen, dass die zur Verfügung stehenden
Sauerstoffmoleküle im Brennraum nicht lange nach einem Tanzpartner suchen müssen. Man fettet also an. Nicht gefundener Kraftstoff
wird dann nicht genutzt und dient bestenfalls der Kühlung des Brennraumes. Im Oldtimer-Rennsport ist die Innenkühlung durch Sprit
oftmals sogar eine Überlebensmaßnahme für den Motor. Zündgrenze soll etwa bei Lampda 0.6 liegen, aber das kann man pauschal
nicht wirklich genau sagen...

Zweitens: L regelt nicht nur den Leerlauf, sondern auch das Hochlaufen/Beschleunigen des Motors.
Dies klappt besser, wenn L fetter ist als max- Drehzahl im Standgas. Ich stelle meisst so ein,
dass die Reaktion beim schnellen Vollgas-Geben ("Abzugs-Finger") am heftigsten ausfällt.
Wenn H zu mager ist, gibt es beim Aufreissen der Drosselklappe erst so einen "gurgel"-Gedenkmoment.

Wichtig ist auch, dass die Säge ohne Last bei 1/2-3/4-Gas auch noch 4-Taktet. Mann will ja nicht riskieren,
dass Betriebszustände welche auch noch von "L" abhängen, der Säge gefährlich werden können.
Klappt aber nicht immer, die Säge ist kein Freischneider, Halbgas ist für den Betrieb nicht empfohlen.
Also Vollgas oder Leerlauf, nicht mit irgendwas dazwischen im Holz rödeln.

Es gibt Sägen, bei denen das ganze nicht so gut klappt. Husky 353 und 346 new werden oft erwähnt,
brauchen ewig bis sie Gas annehmen. Wird L aber fetter gestellt, saufen sie warmgefahren ab, wenn
Vollgas weggenommen wird und Leerlauf den Motor abfangen soll. Dort habe ich bisher auch den stärksten Sommer/Winter-Unterschied
bemerkt. Ging bei 28 °C noch nach dem Schnitt aus, bei 0 °C auf einmal alles perfekt, zum Glück hatte ich im Sommer nicht mehr abgemagert.

Zum Schluss noch der Vollständigkeit halber zu H: Es gibt viele Sägen, welche intern die Drehzahl begrenzen und eben NICHT durch H bzw
aus H resultierende Überfettung abregeln. Betrifft fast immer Hubraumstarke Sägen, selbst die Oldtimer haben so ein System, meisst mechanisch.
Hier dreht man H am besten so fett, dass das Ergebnis noch unter der Abregeldrehzahl liegt, und stellt im Holz ganz vorsichtig auf beste Leistung
bei Vollgas ein. Hier kann man dann anschliessend noch 1/8 Umdrehung anfetten um einfach ganz sicher zu gehen dass nichts passiert.
Beispiele sind Sachs-Dolmar 123-166 sowie CT und imho auch Stihl 051, 075 (mechanisch, Kugelventil im Vergaser macht auf und Überfettet),
Stihl 070/090 (Windfahne im Kühlluftstrom schliesst über ein Gestänge gegen einstellbaren Federdruck die Drosselklappe) sowie
Oleo Mac 999f und Husky 3120 dann ganz modern elektronisch abgeregelt über das Zündmodul.

Gruß Christoph

PS:
Zitat:
Fehler finden, reparieren und nicht an Schrauben drehen.
hast noch vergessen zu sagen, dass der Kolben hin ist und nen Golf rein muss.


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BeitragVerfasst: Donnerstag 7. Juni 2018, 22:09 
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?
Fahre seit jahrzehnten Mercedes.


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BeitragVerfasst: Freitag 8. Juni 2018, 02:48 
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Beiträge: 8339
Zitat:
an der Maschine habe ich den Vergaser ursprünglich im Winter eingestellt.
ich fahr immer mit der gleichen einstellung, wenns im winter mal kalt ist, stell ich um um auf warmluft


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BeitragVerfasst: Freitag 8. Juni 2018, 03:45 
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Registriert: Mittwoch 5. April 2006, 04:34
Beiträge: 13679
Zitat:
Ja, das is eben die Frage, ob es DIE Vergasereinstellung gibt. Ich sag mal so: Warum kann man einen Vergaser einstellen, also warum hat er die Einstellschrauben? Weil man ihn einstellen kann und auch muß. Und das vielleicht nicht nur 1x und dann nie wieder.
Die Einstellmöglichkeit ist nicht für die einzelne Säge, sondern primär für die mögliche Streuung über den Produktionslauf und die sich im Verlauf des Sägenlebens ändernden Betriebsparameter.
Nicht alle neuen Sägen laufen bei identischen Umgebungsbedingungen mit derselben Vergasereinstellung optimal - da gibt es zu viele Parameter wie Luftdurchsatz, Vergaserpräzision, Membranalter(ung), Gemisch(zündwilligkeit) usw. usw. ...
Aber: Jede Säge sollte optimal (fachkundig!!) auf die aktuellen (und optimalen!) Betriebsparameter eingestellt sein, damit sie gut läuft ohne unterwegs zu verrecken.

Es gibt da Fälle, wo Leute erst den Vergaser einstellen und dann den LuFi entschlacken :pfeifen:


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BeitragVerfasst: Freitag 8. Juni 2018, 07:04 
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Hallo Christoph,

gut dass du noch den Drehzahlbegrenzer erwähnst. Wie du im letzten Teil deines Beitrags ganz richtig schreibst, sollte man die Säge stets auf der fetten Seite der Maximaldrehzahl betreiben. Theoretisch gibt es 2 Fälle für das Anfetten unterhalb der Begrenzerdrehzahl:

1. Steigt die Drehzahl noch beim Anfetten, ist man auf der mageren Seite (wahrscheinlich läuft die Säge an diesem Punkt gar nicht mehr)
2. Fällt die Drehzahl beim Anfetten, ist man aus dem Begrenzer heraus und auf der fetten Seite

Befinde ich mich im Bereich des Drehzahbegrenzers wird beim Anfetten zunächst die Drehzahl unverändert bleiben und erst abfallen, wenn ich den Bereich verlassen habe. Erst dann ist gewährleistet, dass die Säge beim Betrieb keinen Schaden nimmt.

Gruß,
Karl

_________________
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BeitragVerfasst: Freitag 8. Juni 2018, 21:36 
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Registriert: Freitag 15. Februar 2008, 22:30
Beiträge: 4172
Zitat:
Zwei Anmerkungen: Die höchste Motorleistung ist in der Praxis nicht bei Lamda=1 sondern etwas darunter.
Grund: Die Verbrennung braucht Zeit. Ist die begrenzt (hohe Drehzahlen) muss man dafür sorgen, dass die zur Verfügung stehenden
Sauerstoffmoleküle im Brennraum nicht lange nach einem Tanzpartner suchen müssen.
das möchte ich nochmal aufgreifen, auch wenn das zugegeben nicht zum kern dieses themas gehört, da hier wohl kaum noch viele andere was von techn. verbrennung verstehen -ohne da jemandem zu nahe treten zu wollen-.
deine erklärung trifft es gut für einen geringen zündverzug, wo u.A. das luftverhältnis einen entscheidenden einfluss drauf hat.
das aber letztlich keine erklärung, warum es genau bei einem definierten lambdawert den maximalen mitteldruck gibt.
das ist einfach der schnittpunkt zwischen abfallendem thermischen wirkungsgrad -fettes gemisch ist deutlich weiter vom idealgas entfernt als mageres-->der isentropenexponent fällt ab- und dem steigenden gemischheizwert durch den höheren kraftstoffanteil.
Zitat:
Nicht gefundener Kraftstoff
wird dann nicht genutzt und dient bestenfalls der Kühlung des Brennraumes...Im Oldtimer-Rennsport ist die Innenkühlung durch Sprit
oftmals sogar eine Überlebensmaßnahme für den Motor.
nichtnur da.
viele motoren mit höheren literleistungen brauchen diese innenkühlung.
vorallem rennmässige 2t sind da sehr empfindlich.
unsere kleinmotoren sind da eher bauernmässig robust und vertragen auch mal eine nicht passende einstellung.


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BeitragVerfasst: Freitag 8. Juni 2018, 23:01 
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Registriert: Samstag 25. November 2017, 11:15
Beiträge: 18
Hallo Zusammen,

heute habe ich endlich wieder Zeit mich selbst zu melden.

Vielen Dank für die vielen Antworten. Mit meiner Einschätzung fühle ich mich weitestgehend bestätigt, dass ich den Leerlauf getrost etwas magerer einstellen kann, zumal die Säge in diesem Betriebsmodus nicht dauerhaft arbeiten muss. Genauso wird die Motorsäge durch die fettere Einstellung (bei der Verbrennung ist mehr Brennstoff vorhanden als verbrannt werden kann) über die Verdunstung des Kraftstoffs gekühlt (wenn mehr da ist, dann eben stärker) und zweitens kommt eben das 2-Taktöl an die Stellen, die zu schmieren sind. Dass sich das Öl nicht sofort verbraucht ist auch klar, so heiß sollte der Motor nicht sein.

Weiterhin weiß ich jetzt, dass es bei Zweitaktern auch zu Kolbenfressern im Leerlaufbetrieb kommen kann, die vermutlich meisten Kolbenfresser werden aber wohl entstehen durch falsche Einstellungen und eingeschränkte Wärmeabfuhr über die Zylinderwand, zum Beispiel durch Dreck zwischen den Kühlrippen des Zylinders. Weiterhin ist natürlich auch plausibel, dass bei höheren Temperaturen die Luft eine geringere Dichte hat und eine etwas "überfette" Einstellung bei tieferen Temperaturen plötzlich im Sommer so viel Brennstoff enthält, dass es nicht mehr zu einem brennbaren Gemisch im Zylinder kommt und der Motor nicht läuft. Somit ist im Zweifelsfalle lieber die Maximaldrehzahl etwas unter den Wert der Herstellerangabe einzustellen um so Reserven zu haben, dass mit der Leerlaufschraube geringfügig nachreguliert werden kann. Im Zweifelsfalle sollte man einfach immer mal die Drehzahl kontrollieren, dann kann man schädliche Zustände (zu hohe Drehzahlen im Volllastbetrieb) frühzeitig erkennen.

Angesichts der Erfahrung, die ich jetzt gemacht habe, verstehe ich die Tatsache, dass es Länder gibt, in denen der Vergaser so eingestellt werden soll, dass der einzelne Benutzer, durch welche Maßnahmen auch immer, nichts mehr an den Einstellungen verändern kann, nicht. Möglicherweise sieht es etwas anders aus, wenn die Kraftstoffdosierung durch einen Prozessor übernommen wird, allerdings bedingt das dann wieder den Nachteil, wenn etwas vor Ort nicht mehr stimmt, führt kein Weg am Mechaniker seines Vertrauns vorbei. Aber das nur am Rande.

Nochmal vielen Dank und viele Grüße
Ralf


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