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BeitragVerfasst: Montag 18. März 2019, 07:35 
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Registriert: Donnerstag 15. Februar 2018, 14:50
Beiträge: 94
Hallo,

mich beschäftigt heute morgen eine technische Frage:

Soweit ich weiß, regelt man mit der L-Schraube am Vergaser die Gemischbildung im Leerlauf und mit der H-Schraube die Hauptdüse (wird bei Vollgas ohne Last eingestellt).

Nun dreht meine Stihl 036 im Leerlauf ungefähr 2500 U/min und ohne Last mit Vollgas knapp über 13000 U/min. Voll versenkt in Hartholz und mit ein bisschen "anschieben" fällt die Drehzahl aber bei gefühlt maximaler Schneidleistung auf etwa 8000 U/min. Ist in diesem Bereich immer noch ausschließlich die Hauptdüse für die Gemischbildung verantworlich oder kann man die Leistung bei dieser Drehzahl über die L-Schraube optimieren? Oder drück ich einfach zu feste? :pfeifen:

Viele Grüße


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BeitragVerfasst: Montag 18. März 2019, 09:16 
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Registriert: Mittwoch 22. November 2017, 17:36
Beiträge: 2137
Wohnort: Landkreis Ludwigslust
Du musst drücken? Also wenn meine Kette scharf ist muss ich das Gerät eher bißchen zurück halten. ;)

Es ist schon so das sich alle Düsen über den gesamten Drehzahl Bereich gegenseitig beeinflussen, inwieweit sich über die Leerlauf Einstellung die höchst Drehzahl beeinflussen lässt kann ich leider nicht sagen.

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Eigenbau Rückewagen mit Atlas Bauernlader.


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BeitragVerfasst: Montag 18. März 2019, 09:52 
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Registriert: Donnerstag 10. Januar 2019, 07:51
Beiträge: 15
Beim Einstellen der H Schraube berücksichtigst du bereits den Einfluss der L Schraube. Deswegen stellen viele erst L dann H ein.
Btw. Ich selbst drehe im Wald L nur in Richtung Fett. Wenn L magerer gestellt wird kontrolliere ich H mit Drehzahlmesser.

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BeitragVerfasst: Montag 18. März 2019, 10:19 
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Registriert: Freitag 4. Januar 2019, 12:53
Beiträge: 57
es ist doch normal, dass die maximale Leitung (und auch das maximale Drehmoment) nicht bei der Höchstdrehzahl ohne Last erreicht wird. Bei welcher Drehzahl dies bei deiner Säge ist, weiß ich nicht. Oft ist maximale Leistung im Bereich 9500-10500 1/min, maximales Drehmoment zwischen 6500 und 7500 1/min (gibt natürlich extremere Werte wenn man danach sucht...). Da liegst du doch mit deinen 8000 1/min bei der besten Schneidleistung gar nicht schlecht...


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BeitragVerfasst: Montag 18. März 2019, 11:09 
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Registriert: Freitag 15. Februar 2008, 22:30
Beiträge: 4173
Zitat:
Soweit ich weiß, regelt man mit der L-Schraube am Vergaser die Gemischbildung im Leerlauf und mit der H-Schraube die Hauptdüse (wird bei Vollgas ohne Last eingestellt).
soweit richtig.
Zitat:
Nun dreht meine Stihl 036 im Leerlauf ungefähr 2500 U/min und ohne Last mit Vollgas knapp über 13000 U/min. Voll versenkt in Hartholz und mit ein bisschen "anschieben" fällt die Drehzahl aber bei gefühlt maximaler Schneidleistung auf etwa 8000 U/min. Ist in diesem Bereich immer noch ausschließlich die Hauptdüse für die Gemischbildung verantworlich oder kann man die Leistung bei dieser Drehzahl über die L-Schraube optimieren?
es schonmal nicht zielführend beim vergaser von drehzahlen zu reden.
die haben zwar auch einen einfluss aber der hält sich in grenzen.
wichtig ist die LAST.
ob du nun 5000 oder 12000u/min auf der uhr hast, bei bei höherer last geht das allein über die h-schraube.
wo dieser umschaltpunkt ist, hängt vom vergaser ab.
kann man aber leicht herausfinden, imdem man h mal komplett zudreht und dann schaut, ab welcher gasstellung der motor abstirbt/keinen sprit mehr bekommt.
grob bei unseren membranvergasern: l bis 1/4 last, darüber h.
das heisst l ist in der praxis letztlich nur für den leerlauf bzw. die gasannahme zuständig.
es gibt auch vergaser, die haben keine unabhängigen systeme für leerlauf und hauptlast, da beeinflussen die sich gegenseitig.
ansonsten arbeiten die grundsätzlich mal autonom voneinander.
da bei hohen lasten aber sowohl vom leerlauf alsauch vom hauptlastsystem kraftstoff im venturi zerstäubt wird, hat die eingestellte leerlaufmenge einen kleinen einfluss auf die einstellung von h.


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BeitragVerfasst: Montag 18. März 2019, 15:41 
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Registriert: Donnerstag 12. Oktober 2017, 19:49
Beiträge: 1304
Ich würde zum Verständnis von dem ganzen die Vergasereinstellschraubenstellung (schönes Wort) nicht mit Drehzahl oder Last kombinieren, sondern mit Drosselklappenöffnung.
Der Vergaser hat eine oder mehrere Bohrungen/Düsen in der Nähe der geschlossenen Drosselklappe. Luft rauscht durch den Luftfilter durch den Vergaser in den Motor und nimmt sich dabei Sprit durch diese "Leerlaufdüse" mit und zwar bei fast geschlossener und auch bei weit offener Drosselklappe.
Zum anderen gibt es eine weitere Düse mehr in der Mitte des Vergasers, die Hauptdüse. Dort wird Sprit vom Luftstrom nur mitgenommen, wenn die Drosselklappe weit geöffnet ist.
Die Spritzufuhr der Leerlaufdüse wird über die L-Schraube geregelt, die Spritzufuhr der Hauptdüse über die H-Schraube.
Ich kann z.B. ein klein wenig Gas geben ohne Last, die Maschine dreht sagen wir mal 7000, ich berühre Holz mit der Kette, ich ändere nix am Gas, die Drehzahl geht auf 4000. Bei dem Beispiel kommt die Haupdüse gar nicht ins Spiel, weil die Drosselklappe dafür einfach zu wenig geöffnet ist.
Ab einer bestimmten Drosselklappenstellung kommt die Hauptdüse ins Spiel und bei weiterer Öffnung immer mehr, das ist keine harte Grenze.
Anderes praxisgerechteres Beispiel ist: Vollgas ohne Last, dann Kette ins Holz. Leerlauf- und Hauptdüse liefern volles Rohr Sprit. Ohne Last dreht Maschine 13000, mit Last gehts runter entsprechend der Last und der Kennlinie des Motors. Die Last hängt von der Kettenschärfe, den Tiefenbegrenzern und vom drückenden oder nicht drückenden Nutzer ab ;)
Bei richtig scharfer Kette und vielleicht etwas stärker weggenommenen Tiefenbegrenzern kann das Gewicht der Maschine beim Ablängen möglicherweise von alleine ohne Drücken die Drehzahl maximaler Leistung nach sich ziehen. Hat man es mit den Tiefenbegrenzern arg übertrieben, muss man die Maschine vom Zubeissen gar abhalten ;) Zusätzlich drücken kann man immer. Bei unscharfer Kette und hochstehenden Tiefenbegrenzern läuft die Maschine zu schnell und nicht im optimalen Drehzahlbereich höchster Leistung, dann ist manch einer geneigt stärker zu drücken als zu schärfen.
So, nun zum Einfluß der L-Schraube.
Der hängt vom Leerlaufsystem des Vergasers ab, ist es abhängig oder unabhängig.
Unabhängig: L und H Schraube regeln zwei "Spritleitungen" unabhängig voneinander, die laufen also parallel. Also jeweils Sprit von der Spritkammer im Vergaser zur jeweiligen Einstellnadel und dann zur jeweiligen Düse. Dies hat zur Folge, dass man mit L nicht nur den unteren Drehzahlbereich (so gewollt) sondern auch den oberen Drehzahlbereich (ungewollt) beeinflusst. Sprich: man stellt z.B. mit H die lastfreie Maximaldrehzahl ein. Das Gemisch für weite Drosselklappenstellung (-> höhere Drehzahlen, höhere Lasten) wird durch Leerlaufdüse und Hauptdüse gebildet. Irgendwann im Wald hat man das Gefühl, dass L zu fett eingestellt ist. Man dreht L rein, Leerlauf magerer, paßt. Und hat nun ungewollt den oberen Drehzahlbereich nun auch mitabgemagert.
Umgekehrt hat H keinen Einfluß auf L.
Also im Sinne der Fragestellung des Threads: L regelt den kompletten Bereich mit. Der Einfluß ist untenrum stärker, aber oben eben auch vorhanden.
Das andere Leerlaufsystem arbeitet abhängig: Es gibt nur eine "Spritleitung" vergaserintern, nämlich von der Spritkammer im Vergaser zur H-Nadel. Nun geht es nicht parallel, sondern seriell weiter, L bekommt seinen Sprit nicht direkt, sondern greift ihn nach der H-Schraube ab.
Bei dieser Variante ist es nun genau umgekehrt zum unabhängigen Leerlaufsystem, nun wird L durch H beeinflußt, dafür H durch L nicht:
Dadurch, dass L von H abzweigt, wird beim Abmagern oder Anfetten vom H-Bereich der L-Bereich entsprechend auch ungewollt angefettet oder abgemagert und man muss L evtl. nachregeln.
Wenn man an L dreht, beeeinflußt das natürlich den unteren Bereich, den oberen Bereich aber nicht: Bei weit offener Drosselklappe wird ja Sprit über L und H Düsen gezogen, wenn man nun z.B. L abmagert, dann kommt zwar weniger Sprit durch die Leerlaufdüse, der nun aber durch die serielle Anordnung bedingt für die Hauptdüse zur Verfügung steht und stattdessen durch diese gejagt wird. Es ändert sich so nur die Verteilung zwischen den beiden Düsen, die Gesamtmenge bleibt aber gleich.
In praktischer Hinsicht ist das abhängige System wohl besser. Der obere Bereich ist kritischer, lieber man muss L nachregeln aufgrund von H als umgekehrt. Und so kann man bei gleichbleibenden Betriebszuständen 1x H einstellen und das dann so lassen und beliebig an L rumschrauben für stabilen Leerlauf ohne Gefahr für H.
Also zur Fragestellung bei abhängigen System: L wirkt nur untenrum, also bis zu dem Punkt, wo auch Sprit über die Hauptdüse gezogen wird, ab dann hat Drehung an L keinen Einfluß mehr.
Und nochmal: wir reden hier vom Grad der Drosselklappenöffnung, nicht von Drehzahl oder Last. Natürlich stimmt das alles tendentiell überein, wenn ich weit aufreiß drehts schnell und ich reiß weit auf, wenn die Last hoch ist, aber anders kombiniert haut das so nicht hin. Ich kann Maximum gasgeben und die Maschine dreht fast nicht (niedrige Drehzahl) weil ich wie blöde drücke ;)
Welches Leerlaufsystem man hat, kriegt man durch ausprobieren raus, also H bei Leerlauf mal zudrehen oder L bei lastfreier Maximaldrehzahl mal munter aufdrehen :)
Egal welches Leerlaufsystem man hat, bei beiden ist gleich: Mit L stellt man den Leerlauf ein (und teilweise den Übergangsbereich oder Teillastbereich, wobei hier hauptsächlich die Feder vom Regelhebel wirkt) und mit H den Lastbereich, also den Bereich zum Arbeiten. Und mit den Tiefenbegrenzern stellt man die Last ein ;)


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BeitragVerfasst: Dienstag 19. März 2019, 18:24 
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Registriert: Freitag 15. Februar 2008, 22:30
Beiträge: 4173
Zitat:
Also im Sinne der Fragestellung des Threads: L regelt den kompletten Bereich mit. Der Einfluß ist untenrum stärker, aber oben eben auch vorhanden.
das habe ich im vorigen post genau so beschrieben.
die kraftstoffmasse ist aber bezogen auf die volllast sehr klein, daher ist der einfluss freilich auch nicht besonders groß, wenn auch vorhanden.
Zitat:
Ich würde zum Verständnis von dem ganzen die Vergasereinstellschraubenstellung (schönes Wort) nicht mit Drehzahl oder Last kombinieren, sondern mit Drosselklappenöffnung.
drosselklappenöffnungsgrad ist die last.
das ist ein fachbegriff, keine ausgedachte umschreibung.
so wie der ankerwiderstand einer gleichstrommaschine.
es ist absolut üblich bei der vergasereinstellung bzw. bedüsung(bei hochwertigeren vergasern) die last als kriterium heranzuziehen.
durch schwingungsvorgänge hat die drehzahl auch einen einfluss(die gemischqualität ist bei gleicher drosselklappenöffnung/last über das drehzahlband nicht konstant) aber der ist viel geringer als der funktionsunterschied, den untere teillast oder volllast im vergaser bewirken.
last ist ungleich der belastung/des widerstandes, die/den der motor beim durchziehen der kette erfährt.
da erübrigt sich dann die ausladene beschreibung.
klassisches missverständnis.


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