Bitte genauer beschreiben was geht und was nicht. Anspringen tut sie scheinbar schon mal. Und sie läuft scheinbar in Halbgasstellung. Läuft sie so ewig oder geht sie in der Stellung auch nach ner Zeit aus? Was ist mit Leerlauf? Kann man die Säge mit dem Gashebel spielend am Leben halten, meinetwegen zwischen Leerlauf und Halbgas?
Interessant wäre auch, wenn die Säge irgendwie läuft und von selber ausgeht, wie dann die Zündkerze aussieht. Man sieht eindeutig, ob die Säge aufgrund Spritmangel oder Spritüberschuß ausgegangen ist. Bei Mangel ist die Kerze wirklich trocken (bei Normalbetrieb nahezu auch), bei Überschuß feucht, naß und man riecht sofort den Sprit deutlich.
Man muss zu Diagnosezwecken auch nicht bei der Vergasergrundeinstellung bleiben. Bin ich erwiesenermaßen oder vermutetermaßen zu fett unterwegs, dann dreh ich eben L mal weiter zu und schau was dann passiert. Z.B. ist es mir im Sommer und bei im Auto geschüttelter Säge auch schon mal passiert, dass die Säge abgesoffen ist. Ich mach dann die Zündkerze raus, Säge aufn Kopf, paar mal leer durchgezogen, wieder zusammen. Und dann dreh ich sofort L komplett zu. Ich starte die Säge im Normalmodus, also nicht Halbgas und kein Choke, sie zündet sofort beim ersten Zug. Sie läuft dann selbst mit komplett geschlossenen L noch kurz zu fett, also Rauchwolke. Wenn ich fix bin, dreh ich L dann im richtigen Moment ratzfatz wieder auf und alles ist wieder normal, oder ich ich verpenne es und die Säge geht halt das eine mal zu mager aus. Dann L hingedreht und einmal mehr gestartet, alles wieder normal.
Oder wenn es enorm kalt ist, dreh ich vor Start gleich mal L ne viertel bis halbe Umdrehung weiter raus, fang zu arbeiten an und dreh dann bei wärmerer Säge L wieder zurück. Quasi so eine Art manuelle Kaltstartanfettung
Die Säge läuft dann etwas geschmeidiger und droht nicht auszugehen (was bei großer Kälte und Säge einfach im Leerlauf lassen gerne passsieren würde).
Will sagen: Die Vergasereinstellschrauben kann man schon benutzen, für alles mögliche. Unterschiedliche Betriebszustände, Alterungseffekte und leichte Defekte ausgleichen. Und eben auch zu Diagnosezwecken.
So kann man den Fehler eher eingrenzen. Vermutest Du zu fetten Lauf, L rein. Läuft die Säge dann, kann ich vieles ausschliessen und mache mich dann auf die Suche nach dem Fehler, also warum die Säge zu fett läuft (oder ich lasse es zur Not dann wie es ist, muss jeder für sich entscheiden ob man mit einer bestimmten Vergaser Einstellkorrektur einen kleinen oder großen Fehler kaschiert. Viertel umdrehung +/- weist aus meiner sicht auf nix Übles hin, +/- halbe Umdrehung wird schon kritischer).
Umgekehrt analog für zu mageren Lauf.
Die Idee dahinter ist halt erst mal irgendwie ein zündfähiges Gemisch zu erzeugen. Hat man eins und es zündet nicht richtig, dann liegts eben nicht am Gemisch sondern an der Zündung.
Das ist der gleiche Ansatz wie wenn man Sprit in den Ansaugtrakt stäubt und schaut, ob es überhaupt hustet. Wenns hustet, unterstellt man, dass die Zündung irgendwie schon mal tut und man erst mal nach Gemisch guckt.
Zusammengefaßt: Mithilfe von L und Zündkerze rausdrehen rausfinden ob zu mager, zu fett oder doch eher Zündung. So würd ich es anpacken.