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 Betreff des Beitrags: Re: Zündspule prüfen -
BeitragVerfasst: Freitag 30. Juni 2017, 19:52 
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Registriert: Montag 5. Dezember 2016, 09:44
Beiträge: 310
Wohnort: Nördlicher Pfälzerwald
Die modernen Zündmodule sind meinem Kenntisstande nach Thyristorzündungen, bei denen ein Kondensator durch einen von einer Spule erzeugten und durch 2 Dioden gleichgerichteten Wechselstrom aufgeladen wird. Ein Mikrocontroller steuert über einen Thyristor die sehr schnelle Entladung über die Primärwicklung des Zündtransformators, an dessen Sekundärseite dann die Zündspannung anfällt. Des Weiteren steuert der Mikrocontroller über ein Kennfeld den Zündzeitpunkt und übernimmt auch die Drehzahlbegrenzung, indem zunächst die Zündung in Richtung spät verstellt wird. Bei Überschreiten einer festgelegten Höchstdrehzahl erfolgt gar keine Zündung mehr.

Aus dem eben Gesagten ergibt sich, dass in Ermangelung eines Schaltplans eine Widerstandsmessung auf der Primärseite der Zündspule zwar möglich, aber nicht aussagekräftig ist. Die Messung auf der Sekundärseite erlaubt hingegen eine Beurteilung, ob diese einwandfrei ist, eine Unterbrechung oder ein Masseschluss vorliegt.

Ich habe einmal die Sekundärseite eines einwandfrei funktionierenden Zündmouls meiner 044 nachgemessen und erhielt für den Widerstand zwischen Zündkerzenstecker und Masse 13 kΩ. Ein Wert von O Ω bedeutet einen Masseschluss, ein Wert ∞ (unendlich) dagegen eine Unterbrechung. Das Zündkabel selber hat nahezu keinen Widerstand (0,02 Ω), anfällige Widerstandszündleitungen von früher sind heutzutage nicht mehr in Verwendung. Der Entstörwiderstand befindet sich in der Zündkerze, eine NGK BPMR 7 A beispielsweise weist 9,6 kΩ auf (daher auch das R in der Bezeichnung).

Da die Zündmodule vergossen sind, ist es aber nur von akademischer Bedeutung, aus welchem Grund sie nicht funktionieren. Sofern der Kurzschlussschalter zum Abstellen der Motorsäge einwandfrei arbeitet und keinen Massschluss hat, gibt es bei einwandfreier Sekundärseite nur eine sinnvolle Methode der Beurteilung: Eine neue Kerze in den Zündkerzenstecker stecken, das Gewinde der Kerze mit Masse verbinden,den Kombihebel auf "ein" und am Starterseil ziehen. Kommt dann kein Funke, ist entweder das Zündmodul defekt oder der Massekontakt der Kerze war nicht gegeben. Insbesondere wenn man die Kerze an die Zylinderrippen hält, die ja eine Oxidschicht aufweisen, ist meistens letzeres der Fall. Ein weiterer Nachteil dieser althergebrachten Methode ist darin zu sehen, dass sie schwerlich eine Beurteilung des Zündverhaltens unter Druck erlaubt, wo die Zündspannung erheblich höher ist, bis ein Funke überspringt.

Um einwandfrei ohne eine Hilfsperson messen zu können habe ich mir dann irgendwann einmal einen Stihl Zündungstester ZAT 4 zugelegt (Teile Nr. 5910 850 4503), Er kostete 21,66 EUR netto, also wirklich nicht die Welt. Größter Vorteil: Durch die eingebaute Glimmlampe sieht man den Zündfunken auch bei Tageslicht und muss nicht in den dunklen Keller gehen, um überhaupt etwas erkennen zu können. Es gibt aber auch andere vergleichbare Geräte auf dem Markt, die nach dem gleichen Prinzip arbeiten.

Gruß,
Karl

_________________
:stihl: MS 261 c-m, 37 cm
:stihl: MS 362 c-m, 40 cm, 45 cm
:stihl: MS 462 c-m, 50 cm (ESL)



Gesundheitstipp: Sich regen mit Sägen


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 Betreff des Beitrags: Re: Zündspule prüfen -
BeitragVerfasst: Samstag 1. Juli 2017, 12:57 
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Registriert: Samstag 26. September 2015, 20:05
Beiträge: 6183
Wohnort: Nordheide
Moin,
meine Erfahrung deckt sich mit dem was bucheron schreibt, messen des Ohmschen Widerstands
einer modernen Zündspule gibt in den Fällen Aufschluß über die Funktonsfähigkeit
des Moduls. Ausnahen sind die beiden Extreme Unterbrechung oder Masseschluß,
da sind die Ergebnisse natürlich eindeutig.
Ich habe grad mal die Zündeinheit, die ich aus meiner zweiten PS-7900
ausgebaut habe, durchgemessen, die Widerstandswerte liegen beide irgendwo
in dem Bereich, der auch im Wiki-Artikel genannt sind, dennoch arbeitet das Modul
nicht. Widerstandsmessung somit wertlos. Gleiches Ergebnis hatte ich auch schon
bei einem Zündmodul aus einer PS-400. Messwerte gut, trotzdem kaputt.

_________________
Gruss
Heinrich

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Ausreichend Sägen verschiedener Marken sind vorhanden

Für meine Bilder gilt die Lizenz "Creative Commons CC-BY-SA 3.0" oder neuer.


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 Betreff des Beitrags: Re: Zündspule prüfen -
BeitragVerfasst: Dienstag 4. Juli 2017, 11:10 
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Registriert: Freitag 14. August 2015, 21:20
Beiträge: 30
@ Linksradler

Ist das für eine Fehlersuche relevant aus welchem Gerät die Zündspule ist?
Im konkreten Fall handelt es sich um eine von WALBRO, für MTD gebaute Zündspule aus einer China-Motorsense.

725-04431A ist eine der noch lesbaren Nummern.

@ Guido
Den Link zu Briggs&Stratton hatte ich schon gelesen.

Ein Bekannter von mir hatte ein ähnliches Problem mit seiner Zündspule und hat eine preiswerte "Universal-Zündspule" eingebaut.

Gibts so etwas überhaupt, wenn ja wo und sind die Teile nicht auf die Motoren zugearbeitet?

_________________
Gruß Reiner


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 Betreff des Beitrags: Re: Zündspule prüfen -
BeitragVerfasst: Dienstag 4. Juli 2017, 12:39 
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Registriert: Freitag 1. Februar 2013, 09:18
Beiträge: 3826
Wohnort: am Rande des Südschwarzwaldes 79312
Hallo
Versuchs hier Mal bei zenoah der bietet vec zündungen an.

Die Zündspulen unterscheiden sich nur von ihrer Bauform ,Innenleben ist" gleich" bis auf die mit Drehzahlbegrenzung oder mit
M tronic

Die Zündspule der Stihl 026 passt zBsp an die Dolmar 115 ,nach Austausch der Bleche da größere Bohrung und spiegelverkehrt.

_________________
Gruß Martin

Einige Bilder von meinen Sägen
http://motorsaegen-portal.de/viewtopic. ... &start=220


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 Betreff des Beitrags: Re: Zündspule prüfen -
BeitragVerfasst: Dienstag 4. Juli 2017, 17:07 
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Registriert: Freitag 14. August 2015, 21:20
Beiträge: 30
Danke für die Infos.

Ich hatte mir gerade eine nach den Maßen passende Zündspule bestellt, hier ist die Rückgabe möglich wenn sie nicht passt.

Das Zündkerzenprüfgerät ist ein uralter Eigenbau von meinem Bekannten. Ich habe mir dann noch das ZAT beim Händler bestellt. Man weiß ja nie wann man so etwas das nächste Mal braucht.

_________________
Gruß Reiner


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 Betreff des Beitrags: Re: Zündspule prüfen -
BeitragVerfasst: Montag 24. Juli 2017, 13:48 
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Registriert: Freitag 14. August 2015, 21:20
Beiträge: 30
Mit dem Zündfunkentestet ZAT habe ich noch mal einen Test gemacht - die Zündspule war hin.

An der bestellten preiswerteren Zündspule von einer anderen Motorsense passt schon mal die Länge des Zündkerzenkabels, lediglich die Metallpakete waren ca. 1 mm zu lang und die Einstellbohrung haben deshalb nicht ausgereicht. Die Pakete habe ich etwas abgeschliffen und die Kurzschlußschaltung musste geändert werden. Der Abstand zum Polrad ist auf 0,2 mm eingestellt.

Damit springt die Sense normal an und läuft ohne Probleme.

Sollte mir wiedermal der Verdacht auf defekte Zündspule kommen dann denke ich mal reicht der Test mit dem ZAT völlig aus.

_________________
Gruß Reiner


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