Hallo Urlrich, vielen Dank erstmal.
Thüringer Becken, Stück nördlich von Erfurt.
Erzähl mir was zu den Salewa - hatte ich bisher noch gar nicht an den Füßen dank fehlender Auswahl. Paßform und Weite interessieren mich vor allem.
An "normalem" Wander- und Treckingschuhwerk hatte ich Meindl, Haix, Lowa und Hanwag, Salmon, etc. an den Füßen, Meindl war bisher ausnahmslos "reinschlüpfen und wohlfühlen", bei den Haix je nach verwendetem Leisten von bequem bis geht gar nicht, Hanwag vergleichbar mit den Haix, wobei ich von denen bisher nur einen hatte, aber der deckte sich zu 100% mit den Polizeischuhen, Lowa fand ich immer zu eng...
Knöchel muss sein, die Hunde erwischen mich im ungünstigsten Moment des Lastwechsels zw. linken und rechtem Bein beim Laufen und ziehen beide mit 100% ohne Vorwarnung wegen einer Katze an und 20m weiter ist die Reise im Straßengraben mit angebrochenem Fuß (übrigens auch
IN den Haix, also den Vorgängern der aktuellen) erstmal zu Ende. So geschehen letzten Sommer, 2 Tage nachdem der Damm gemäht wurde. Oder im Eifer des Gefechtes rennt einer vor und der andere hinter mir lang und eine der Leinen haut mir heftigst die Knochen weg und ich fliege einfach nur auf die Fresse, wenn's feucht, bzw. naß ist.
Es ist echt heftig, zumal die Hunde nun nach 1½ Jahren anfangen Hund zu sein, d.h. hin und wieder auch mal einen gucken lassen und soviel Vertrauen und Sicherheit haben, nicht mehr ständig angespannt vor dem Typen an der Leine, bzw. in der jeweiligen Situation zu laufen. Die Hunde hatten fast keine Prägung auf den Menschen, die Hunde kannten keinerlei Zivilisationsgeräusche und -bräuche, Halsband, Geschirr, Leine kannten die nicht - die sind wirklich wild, im Wald, im Rudel mit ihrem Menschen aufgewachsen, der innerhalb der Rudel aus sozialen Gründen gar keinen engeren Kontak zu dem einzelnen Hund aufbauen durfte, um die Rangfolge innerhalb nicht durcheinander zu bringen. Ich bin froh, dass Geschirre und Leinen mitlerweile halten, was hier im ersten ½ Jahr an Geschirren und Leinen und Karabinern kaputt gegangen ist, geht eigentlich auf keine Kuhhaut.
Ich will mich nicht beschweren, die Hunde machen superviel Spaß und es ist ein Wahnsinn zu erleben, wie die sich entwickeln in ihrem Vertrauen zu mir, ihrer jetzigen Situation, ihrer ganzen Art - ich habe selten solch ausgeglichene und vor allem entspannnte und mit sich im Reinen befindliche Hunde erlebt, ich darf nur eben nicht vergessen, dass dies im Grunde immer wilde Tiere bleiben und damit immer in ihr ursprünglich erlerntes Verhalten "zurückfallen" werden. Einem Hund, der von kleinauf im Rudel, im Wald das Jagen gelernt
und praktiziert hat, braucht man nicht versuchen, das abzugewöhnen. Genau so macht man sich zum Affen, wenn man versucht, einem Husky das Ziehen abgewöhnen zu wollen - ich hatte es gerade eben wieder auf der Wauzirunde, sie haben beide das "Gewinnergen" in sich, sobald sie Erster sind, hört das Ziehen auf, d.h. sobald sie eine Nasenlänge vor'm Konkurenten auf der anderen Flussseite sind, laufen die mittlerweile superentspannt an der Leine... Bis dahin, Allrad, sämtliche Sperren, Untersetzung und Vollgas und im Zweifelsfall nochmal runter und - ganz wichtig - Ohren ab-/schalten! Bleibe ich dort nicht als "Fels in der Brandung" stehen, habe ich augenblicklich verloren.