Servus zusammen!
Da ich in Sachen allgemeiner Technik nicht allzuviel beizutragen habe, aber hier schon viel gelernt und gelesen habe, möchte ich gerne mal etwas zurückgeben.
In anderen Foren, in denen ich mich öfter mal rumtreibe, ist es üblich, über neue Dinge die man gefunden oder ausprobiert hat, mal ein Review, einen Bericht zu schreiben. Vielleicht für den einen oder anderen rein zu Erheiterung, vielleicht auch zur Entscheidungsfindung für jemanden anderen.
In diesem Falle geht es mir um die Forstbekleidung, bzw. Schnittschutzhosen von PSS, Pfeiffer Sicherheitssysteme, vertrieben über die Seite:
http://www.workitgreen.de.
Vor rund zwei Jahren habe ich mir meine eigene Scholle zugelegt. Gott sei Dank gleich mit vernünftigen Ofen. Der will gefüttert werden, damit es Frauchen schön warm hat und zufrieden ist.
Bisher war ich immer mit meinem alten Herrn im Wald, aus dieser Zeit kenne ich eigentlich nur die grünen Säcke aus dem Baumarkt als SchniSchuHo´s. Erst als ich mir jetzt nach und nach selber mein Material zusammengesucht habe, bin ich darauf gekommen, das es da durchaus höherwertiges gibt. Und auch, weil ich einfach mehr Zeit im Wald verbracht habe und mich das alte Zeug dementsprechend mehr genervt hat.
Zuerst war es eine Hose vom Schwengelbert. Die war schon um einiges besser. Geschwitzt habe ich immer noch wie sonst noch was. Allerdings habe ich die dann vorletzten Winter gleich mal auf ihre Schutzfunktion getestet. Hat gehalten.
Allerdings habe ich diese Gelegenheit genutzt, nach etwas kühleren, besser belüfteten Ausschau zu halten. Auf PSS bin ich dann durch einen kleinen Bericht (den einzigen übrigens) auf diesen bunten Seiten gekommen.
Mir hat erst mal gefallen, das es sich um eine kleine Firma handelt, die versuchen wirklich gutes Material aus dem Outdoorbereich mit eigenen Erfahrungen aus dem Wald zu verbinden. Zudem hatte ich auf einer lokalen Forst- und Landwirtschaftsschau mal die Sachen von Pfanner in der Hand. Das hätte mir auch sehr gut gefallen. Wenn da der Preis nicht gewesen wäre…
Auch das ist etwas, was mir an PSS sehr gut gefällt. Irgendwo füllen sie die Lücke zwischen der Versenderware und den Laufstegklamotten. Preislich eher bei den Versendern, von den Materialien eher auf dem Laufsteg. Außerdem sehe ich eine stete Weiterentwicklung. Vor gut zwei Jahren, als ich meine Hose gekauft habe, gab es
gerade mal eine Sorte Schutzhose und zwei (?) Jacken. Mittlerweile gibts T-Shirts, normale Hosen, Softshelljacken, Schnittschutzstiefel, Hosenträger, eine noch mal leichtere Schutzhose und was weiß ich nicht alles…
Und auch die bestehenden Produkte werden weiterentwickelt. So z.B. wurde die Schnittschutzeinlage noch einmal leichter.
Genug Einleitung, jetzt gehts los:
Ich habe die Schnittschutzhose X-treme Air und die Forstjacke X-treme Vario.
Dazu muss man sagen, das die Hose bereits von vor zwei Jahren ist. Mittlerweile wurde die Schnittschutzeinlage überarbeitet (beide, also meine alte und die neue haben aber beide das KWF-Siegel „Schutzklasse 1“.
Hier die Hose selber:
Gut gefallen mir z.B. die Haken, mit denen die Hosenbeine an den Schuhbändern befestigt werden können, sowie die Riemen, mit denen man das Hosenbein unten enger stellen kann. Ich habe jetzt schon ein paar Windbrüche vom Förster bekommen, die so in seinen Urwald gefallen sind, das ich teilweise eine halbe Stunde mit der Machete gebraucht habe, um überhaupt mal die Säge ansetzen zu können. Da hat sich dieses Detail sehr bewährt.
Man sehe mir nach, das ich zum Fotoshooting nur die normalen Stiefel anhatte.
Und, das ist überhaupt mein Lieblingsdetail, die Kevlar-Besätze. Das restliche Material ist ja relativ leicht und luftdurchlässig und mit diesen Besätzen gibt es absolut keine Probleme mit Stacheln oder durchwetzen. Für mich war das wirklich mit ein Kaufgrund.
Weil ich schon schrieb, luftiges Material: der rote Stoff ist schon sehr luftdurchlässig. Vor ein paar Wochen bin ich mit dem Förster eine ganze Zeit lang langsam durch den Bereich gelaufen.
Da wurde es am Hintern glatt ein wenig frisch. Im Winter würde ich echt eine lange Unterhose empfehlen.
Zusätzlich bietet diese Hose aber noch die Möglichkeit auf der Rückseite der Oberschenkel Belüftungen zu öffnen. Damit ist bei höheren Temperaturen jedenfalls ausreichend für Frischluft gesorgt.
Hinter den Reißverschlüssen ist noch ein Netzgewebe, damit sich bei geöffneten Luken trotzdem kein Span in die Buxe verirrt.
Auf dem oberen Bild sieht man im Zwickel das schwarze Gewebe. Das ist Stretchmaterial. Und funktioniert. Ich hatte selbst beim Klettern über Bäume oder längeren Schritten nie das Gefühl, das irgendwas zwickt oder mich einengt. Auch wenn ich schon etwas verschwitzt war und der Stoff der Hose sich ängstlich an die Haut klammert.
Apropos Reißverschlüsse: Diese sind alle mit einer Schutzlippe versehen. Harz oder Späne habe keine Chance. Außerdem sind die Zipper mit handschuhfreundlichen Anhängseln versehen.
Alle lassen sich ohne hakeln oder rupfen bedienen.
Auf dem linken Oberschenkel ist übrigens noch eine Tasche angebracht. Das Handy hat da gut Platz. Am Gesäss gibts auch noch eine mit einem Reißverschluss versehene Tasche.
Groß genug um den gut gefüllten Geldbeutel mit dem durch den Kauf dieser Hose gesparten Geld unterzubringen.
Was trotz aller Belüftung wichtig ist: der Nierenschutz. Der ist gut und schön hochgezogen. Wenn man allerdings ohne Jacke arbeitet, neigt der dazu etwas nach hinten zu klappen. Hosenträger sind da sinnvoll. Ich denke aber, das ist bei allen Hosen mit so einem Nierenschutz so. Apropos: man muss keine mehr vom Strauss nehmen, PSS bietet mittlerweile eigene an.
Ein für mich feines Detail ist der Ring für das Maßband (oder alles andere, was man sich da anbinden möchte). Zuerst war ich ja skeptisch. Der hält? Das schwere Maßband? An dem vielleicht mal etwas gröber gerupft wird?
Ja, es hält. Doppelt und vierfach vernäht. Gar kein Problem.
Das restliche Werkzeug habe ich persönlich immer recht nahe. Weite Wege muss ich eigentlich nicht laufen. Somit brauche ich keinen Extra-Gürtel. Taschenkeil in der Tasche und Maßband am Ring.
Für mich momentan ideal.
Obligatorisch: Die Meterstabtasche. Daheim zum Kleinsägen ist der sehr praktisch. Und so geformt, das der eingeschobene Meterstab beim hinknien nicht zwickt oder sich nach oben rausschiebt.
Die Tasche ist nur im oberen Bereich angenäht. Funktioniert. Und Fächer für Stifte (oder sogar den Vergaserschraubenzieher) wären auch noch dran.
Auch mit dabei: eine Tasche für den Motorsägenschlüssel. Mit Verstärkungsrohr, damit sich der Schraubenzieher nicht irgendwohin schraubt, wo er nicht hingehört. Außerdem hält die Lasche.
Nicht so wie bei der Strauß-Hose, wo mir immer der Druckknopf aufging.
Zu guter letzt noch etwas negatives. Obwohl ich mir gar nicht so sicher bin, ob es mit einer anderen, dickeren Hose nicht auch passiert wäre:
Ein Riss. Ich weiß aber bis heute nicht, wo ich da hängen geblieben bin…
Und ich habe einen losen Faden am Rand des Stretchmaterials im Schritt entdeckt. Das ist aber auch schon alles.
Aufgefallen ist mir, das das Kevlarmaterial bei weitem nicht mehr so steif und kratzig wie am Anfang ist. Es ist mittlerweile genauso weich wie normaler Stoff. Trotzdem noch stabil und widerstandsfähig.
Fast vergessen, die Passform: Als ich die Hose gekauft habe, gab es nur M, L, XL und so weiter. Mir passt XL hervorragend. Bin 1,75m und knapp unter 90kg. Also kein Rehlein, wie man auch auf den Bildern sehen kann.
Hose liegt unten auf den Stiefeln auf und am Bund ist noch Luft ohne das es zu luftig wäre. Ideal. Mittlerweile gibt es eine feinere Größentabelle, wo man zwischen kurz und breit und lang und schmal und mittendrin wählen kann.
Mein Fazit zur Hose: Top. Ich bin froh, das ich genau die genommen habe. Einmal weil sie mir super passt und wegen der Belüftung. Es ist wirklich merklich angenehmer in dieser zu arbeiten.
Trotzdem mach ich mir durch die Kevlarbesätze keine sorgen, das sich etwas abnutzt.
Ach so, bevor es zu Verdächtigungen kommt: ich bin mit der Firma Pfeiffer in keinster Weise verwandt, verschwägert und stehe auch nicht auf Ihrer Gehaltsliste!
Als nächstes die Jacke. Demnächst in diesem Theater.