Heute war Testtag!
Extra dafür einen der noch zahlreichen Urlaubstage genommen und bei bestem Nieselwetter und 6 Grad in den Wald gefahren.
Es galt, einen Kiefernwindbruch, der schon gut zwei Jahre so hängt, aufzuarbeiten. Allerdings nur die Mengen, die ich auch brauchen kann.
Nach langen Wochen ohne Waldarbeit war das genau das richtige.
Um mich mit der Winde (Eder Powerwinch) vertraut zu machen, habe ich erstmal ein paar kleine Stämmchen aus dem Weg gezogen.
Erster Eindruck: naja - nicht ganz Spielzeug, aber viel mehr auch nicht. Traktor mit Funkwinde ist schon was anderes.
Aber dann habe ich mich an den Windwurf gemacht. Immer ein Stückchen nach dem anderen schön gleichmäßig aus dem Wald gezogen und am Lagerplatz abgelegt. Und so langsam wurde ich mit der Winde vertraut und es begann tatsächlich, Spaß zu machen.
Der Windenplatz war bestens gewählt, weil ich nie umhängen musste, sondern schön nach allen Seiten gut ziehen konnte.
Zwischendurch kräftig Mittag gemacht und dem Nieselregen zugeschaut.
Und irgendwann waren Mann und Maschine so auf einander eingespielt, dass der Lagerplatz sich immer mehr füllte.
Ganz ehrlich - ich musste mich regelrecht zwingen aufzuhören, weil ja noch gespalten werden musste und ich ja nur den Eigenbedarf rausholen sollte.
Ergo nach einem Tag:
Die Winde macht einen guten Eindruck und für meine Situation (liegendes Holz) reicht das mehr als üppig.
Aufpassen muss man, wenn sich kurz die Spannung im Seil löst, dass alle Schlaufen auf dem Spill bleiben.
Außerdem springt dann das Seil gerne aus dem Gaszug.
Die Winde ist für diese Arbeiten kräftig genug.
Ich habe Aspen getankt und die Winde hat gerade mal 1 Liter gebraucht. Hier hatte ich mehr erwartet.
Wenn der Motor abgekühlt war, tat sie sich beim Starten etwas schwer. Mehrmaliges Ziehen musste schon sein.
Anziehen geht, aber der Rahmen kommt in die Quere, wenn man sich nicht optimal zur Winde ausrichtet. Dafür ist alles aber auch gut geschützt.
Das Seil hatte vorne eine Öste, keinen Haken. Dummerweise hatte ich meine Kette vergessen und nur mit Schwerlastseilen gearbeitet. Aber ein frisches Stück Eichenholz hat bestens gehalten, wenn das vielleicht auch nicht ganz die sicherste Befestigung war.
Das Seil hatte zudem schon bei der Lieferung ca 25 m von der Öse weg eine Beschädigung. Die äußere Wicklung war teilweise gerissen. Eine Reparatur mit Klebeband war unsinnig, weil das Klebeband nicht durch den Gaszug wollte (zu dick). Klebeband weg und das Seil hat auch so gehalten.
100 m Seil waren nie vonnöten, aber 50 m sind vermutlich zu kurz.
Fazit: Besten Dank für die Testaktion an Holger und Jenny.
Die Winde tut, was sie soll. Ist schnell genug und wenn man nicht alleine (war ich leider) ist und das ganze Hin und Her nicht hat, kann man damit effektiv arbeiten.
Kaufen würde ich sie mir dennoch nicht, weil es sich für die paar Kubikmeter nicht lohnt. Würde man sie leihen können, wäre das zu überdenken.
Am Ende bin ich ziehmlich ausgelaugt, aber zufrieden mit einen Hängerchen Holz gen Heimat gefahren.
Es war ein guter Tag!
Hier noch ein paar Impressionen: