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BeitragVerfasst: Montag 11. November 2019, 11:34 
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Registriert: Mittwoch 27. März 2013, 07:56
Beiträge: 739
Wohnort: Wartburgkreis
Hallo Baumpflegefachleute,

ich habe mal eine Frage zu Pappeln. Diese wachsen zwischen einer Straße und einem kleinen Park für dessen Pflege meine Firma zuständig ist. (Bilder anklicken zu Vergrößern)

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Durch die große versiegelte Fläche der Straße wurzeln die Bäume verstärkt in den Park hinein. Die Fläche ist immer sehr trocken. Das führt scheinbar dazu, dass sich Wurzeln oberflächennah ausbreiten.
Die Wurzeln bilden an einigen Stellen Stolperfallen auf den Parkwegen, die wir aus Haftungsgründen beseitigen müssten. Diese Stellen liegen in einer Entfernung von 5 bis 10 Meter von den Bäumen entfernt. Die Bäume haben ca. 25-30cm Stammdurchmesser.

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Die Frage ist jetzt, kann man diese Wurzeln an den Stolperstellen freilegen und kappen, ohne die Bäume ernsthaft zu schädigen?

Für Einschätzungen und Ratschläge bin ich dankbar.

_________________
Gruß
gr_nagus

:stihl: 241cm
Bild 620SX

ETA SH20 Holzvernichter


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BeitragVerfasst: Montag 11. November 2019, 12:05 
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Registriert: Sonntag 17. März 2013, 18:21
Beiträge: 6088
Wohnort: Freiburg
Baumschutzsachverständigen fragen...dann Weg verlegen ;-)

_________________
Gruß,
Christoph

:stihl: 020AV, 050 AV ... 076AV, MS 261 VW, MS 441 W, 064/66, MS 880
STIHL Akku-Kram, Alaskan Mill MkIII 36", Meine Bilder: http://forum.motorsaegen-portal.de/view ... =6&t=72686


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BeitragVerfasst: Montag 11. November 2019, 13:58 
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Registriert: Freitag 9. Juni 2017, 15:27
Beiträge: 35
Wohnort: Region Hannover
Hi!

find ich cool das mal einer fragt bevor die dicken Bagger anrücken!! :klatsch:
ich würde einen Sachverständigen hinzuziehen.. es gibt verschiedene Möglichkeiten vorzugehen.

- Weg ggf verlegen
- Wurzeln (je nach Dicke, Statik, etc) sauber entfernen, Wurzelvorhang?
- Schilder aufstellen? ggf. Weg dauerhaft nachts beleuchten
-Bodenverdichtungen im Baumumfeld lösen
...
Bodenverbesserung / Standortverbesserung ist da ein ganz großes Thema. Man will es ja auch nicht alle 3 Jahre wieder machen.

Ich weiss ja nicht, wer der Auftraggeber ist.. aber ich würde mir einen Sachverständigen hinzuziehen, alleine damit ich nicht der "Böse" bin der einfach mal Maßnahmen für 30.000 Euro anbietet (Summe ist ein Beispiel). Der Sachverständige fordert/ empfiehlt, du kalkulierst entsprechend und bist aus der Sache fein raus.

Halt uns mal auf dem laufenden ;)


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BeitragVerfasst: Montag 11. November 2019, 14:10 
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Registriert: Sonntag 6. Januar 2013, 00:14
Beiträge: 1609
Wohnort: 53545 Linz
Evtl aufschütten?

_________________
Hier könnte ihre Werbung stehen!

Ich hasse es, wenn man Sätze nicht zu


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BeitragVerfasst: Montag 11. November 2019, 15:11 
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Registriert: Mittwoch 27. März 2013, 07:56
Beiträge: 739
Wohnort: Wartburgkreis
Hallo,

schon mal Danke für die bisherigen Antworten.
Auftraggeber ist ein Immobilienkonzern. Wir machen das Gebäudemanagement. Der kleine Park gehört zu einen großen Bürogebäude. Für größere Maßnahmen wegen der Wurzeln wird wahrscheinlich kein Budget genehmigt. Einen Sachverständiger muss ich mal anfragen, was der kostet.
Wenn der nen 1000er für ein mal gucken und einen Brief haben möchte, wird das auch schwer die Kosten durchzubekommen. Aber selbst wenn der sagt, "investiert die Summe X für Maßnahme Y", wird das noch lange nicht beauftragt. Es geht hier aus Sicht eines Kaufmannes nur um ein kaum sichtbares Problem, daher darf die Lösung auch nicht viel kosten.
Wir müssen sehr auf die Kosten achten und immer versuchen, mit dem geringstmöglichen finanziellen Einsatz, eine brauchbare Lösung zu erzielen. Die Arbeit teuere Angebote einzuholen, können wir uns sparen.
Zu den Vorschlägen:
Weg verlegen wird sehr aufwändig, außerdem sind dei Wurzeln auch an anderer Stelle -> Kosten werden sicher nicht genehmigt.
Die Situation einfach zu belassen ist keine Option, auch Schilder und Beleuchtung entlassen einen nicht aus der Haftung.
Bodenverdichtungen im Baumumfeld lösen: Guter, sinnvoller und nachhaltiger Vorschlag, wird aber aus Kostengesichtspunkten keinesfalls genehmigt werden.

Ich vermute, dass im Untergrund nicht viel guter Boden vorhanden ist. Bestimmt mit viel Bauschutt aufgefüllt und oben ein bisschen Erde drüber. Zusätzlich ist auf der einen Seite die Straße, wo alles versiegelt ist.
Langfristig sinnvolle Investitionen werden kaum getätigt. Es zählt der kurzfristige finanzielle Ertrag. Geld ist nur da für Maßnahmen, die neue Mieter ins Haus bringen, oder sonst irgendwie die Mieteinnahmen steigern.
Wir müssen trotz der Mangelverwaltung das Beste aus der Situation machen. :roll:

Das Niveau des Weges anzuheben, erscheint mir auch die beste Idee, wenn man die Wurzeln nicht kappen darf.

Mal sehen, ob noch andere Einschätzungen kommen.

_________________
Gruß
gr_nagus

:stihl: 241cm
Bild 620SX

ETA SH20 Holzvernichter


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BeitragVerfasst: Montag 11. November 2019, 15:21 
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Registriert: Dienstag 20. Januar 2009, 11:32
Beiträge: 8527
das mit dem bedürftigen Immobilieninvestoren ist eh klar, da ist kein Geld da,
durch den Mietendeckel sind die am Existenzminimum - Renditen um die 10% lassen keinen Spielraum

würde da 20cm Schotter auffüllen und gut ist.
Für den 1000er den der Gutachter kostet ist dann wieder 3 Jahre Ruhe.
Dann kommt HAKO mit der grossen Pappelsäge :-)

_________________
"Was einmal gedacht wurde, kann nicht mehr zurückgenommen werden"
Dürrenmatt, Friedrich: Die Physiker

UNIMOG: steckenbleiben da, wo Dich keiner mehr rausholen kann


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BeitragVerfasst: Dienstag 12. November 2019, 08:00 
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Registriert: Freitag 18. Januar 2008, 17:01
Beiträge: 7371
Wohnort: Hamburg
Wenn Ihr die Wurzeln regelmäßig entfernt erledigt sich das Problem bald von alleine! Über die Verletzung an den Wurzel treten Pilze ein und der Stock fängt an zu faulen. Das geht so lange gut, bis der Baum den Halt verliert und umstürzt. Pappeln pflanzen sich auch über die Wurzeln fort nicht nur über Samen, deshalb gibt es auch Oberflächenwurzeln. Warum die Pappeln nicht fällen, Wurzel fräsen und dann eine vernünftige Hecke oder was anderes grünes Pflanzen? Ach ja, kostet Geld.... Da kann man den Immo Hai nur damit überzeugen, dass ein schönes Umfeld mehr Miete erzielen lässt....

_________________
Buss-Baumdienst.de


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BeitragVerfasst: Dienstag 12. November 2019, 08:45 
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Registriert: Mittwoch 27. März 2013, 07:56
Beiträge: 739
Wohnort: Wartburgkreis
Zitat:
Warum die Pappeln nicht fällen, Wurzel fräsen und dann eine vernünftige Hecke oder was anderes grünes Pflanzen? Ach ja, kostet Geld.... Da kann man den Immo Hai nur damit überzeugen, dass ein schönes Umfeld mehr Miete erzielen lässt....
Danke für die Infos. Das hilft weiter. Die Bäume stehen im Freiflächengestaltungsplan, der Teil der Baugenehmigung ist. Fällen geht nicht. Geld für was hübsches Blühendes ist da. Letztes Jahr wurde ein Thymianteppich auf einem Beet unter den Bäumen gepflanzt. Leider hat durch die Trockenheit kaum was überlebt davon. Die Bäume nehmen alle Feuchtigkeit auf. Unser Angebot für eine kleine Beregnungsanlage auf dem Beet wurde nicht beauftragt.
Geld ist schon da, wenn man dafür Etwas bekommt, was auch repräsentativ aussieht. Die Wurzeln sind aber so unscheinbar, dass es hier nix kosten darf. Das ist de Logik der Kaufleute.
Wenn sich jemand was bricht, ist der Dienstleister schuld, der hat hat doch ne Haftpflichtversicherung.
Ich denke es läuft auf eine Erhöhung des Weges hinaus.

_________________
Gruß
gr_nagus

:stihl: 241cm
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ETA SH20 Holzvernichter


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BeitragVerfasst: Dienstag 12. November 2019, 09:51 
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Registriert: Freitag 18. Juni 2010, 19:26
Beiträge: 11237
Wohnort: Braunschweig
Diese Säulenpappeln in eine Gartenanlage mit Publikumsverkehr und Verkehrssicherungsbedarf zu stellen, ist eh eine Fehlplanung ähhh... "strategische Glanzleistung".
Ich habe noch nie Bäume mit mehr Totholz gefällt als diese Säulenpappeln und die waren nicht mal alt. Die Bäume waren extrem schnell ziemlich groß geworden, etwa die Hälfte der Bäume hatte ohne Misshandlung Stammfäule ausgebildet, Dreck haben sie immer viel gemacht, mittelstarke Äste sind viele raus gebrochen (für Personen schon kritisch, für Sachschäden eher weniger) und Starkäste wurden immer häufiger.

Die Bäume mussten weg, nachdem die Versicherung der Eigentümerin 2 mal gezahlt hatte und nach dem zweiten Schaden gab es einen Ortstermin (der Schaden war wie auch der herausgebrochene Ast ein wenig größer) und danach hatte sie einen partiellen Haftungsausschluss der Versicherung für Schäden ausgehend von genau benannten Bäumen auf dem Tisch, mit grober Einschätzung ob Pflegemaßnahmen noch eine Aussicht auf Erfolg hätten oder ob aus Sicht der Versicherung nur eine Fällung bleibt.

Die ersten 20-30 Jahre sind diese Bäume schön, dann werden sie spannend, später kritisch.
Das passt super zu der Kurzfristigkeit, die du in der Planung beschreibst. Ich würde diese Bäume aber im Traum nicht innerstädtisch pflanzen. Wenn die Dinger "in der Landschaft" wachsen - alles gut - am besten in einem Bereich, wo das Waldgesetz gilt und man im Falle von Sturm frei von Haftung ist. Innerstädtisch kommt man aber aus der Diskussion um die Verkehrssicherungspflicht nicht raus und die möchte ich für diese Baumart ehrlich gesagt nicht führen.

So sehen die Bäume etwas später in ungepflegt aus:
Bild
Hinter mir an dem dünnen Zeugs sieht man gut die Quote an Totholz:
Bild
... und im ersten Bild sieht man in Relation zum Telegraphenmasten auch gut, dass in gleicher Form auch "halbe tote Telegraphenmasten" von oben gebrochen sind...

Zuerst wächst das schnell, es wird ein "repräsentativer Baum", dann wird es aber mit der Pflege massiv und da zu argumentieren, dass man "alles menschenmögliche zur Sicherung" getan hat, führt früher oder später zu SKT-Einsätzen im Abstand von 2-3 Jahren.

Dir als Auftragnehmer bleibt da nur genau so kurzfristig zu denken wie der Auftraggeber, jetzt vorerst die Wege anschütten, "frisch geschottert sieht auch gut aus" ;), wenn es verkehrssicherungstechnisch interessant wird, schaffe rechtzeitig "Schriftlage", binde Baumpfleger ein, dann kannst du deine Pflichterfüllung belegen.

_________________
MfG Eike
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Kleine (Sachs-) Dolmar-Sammlung:
CA 113/1,2&3 - CC 116AV - CC Super117AV - 100 - 101hobby - 103 - 105 - 108 - 110 - 112 - 112 Silverstar - 112black&white - 113H - 114 - 115 2x - 116si - 117 - 118 Super -119 -119 Silverstar - 120 - 120si - 122super - 122SL - 123 - 133 - 133super - 143 2x -144 - 152 - 153 2x - 166 2x- KMS 4
PS-222TH - PS-3410TH - PS-43 - PS-52 - PS-6100H - PS-630 - PS-7300 - PS-7900 - ES-2140
Trennjäger 309&343

339XP, 242XPG, KS43, E30 & MS200 (so viel zur Markenbrille ;))
Sachs Dolmar 112 Umbau auf Zündchip


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BeitragVerfasst: Dienstag 12. November 2019, 11:37 
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Registriert: Mittwoch 27. März 2013, 07:56
Beiträge: 739
Wohnort: Wartburgkreis
Zitat:
Die ersten 20-30 Jahre sind diese Bäume schön, dann werden sie spannend, später kritisch.
Das passt super zu der Kurzfristigkeit, die du in der Planung beschreibst.
Mit 30 + X Jahren passt das auch zu dem Lebenszyklus von so einem Bürogebäude. Für sehr viel länger sind die auch nicht vorgesehen. Dann wird so ein Kasten in einem Gewerbegebiet eh wieder abgerissen und was Neues gebaut. So einen alten Kasten bekommt man mangels Komfort und technischer Ausstattung im "Alter" immer schlechter vermietet.
Nach rund 20 Jahren werden solche Gebäude meist nochmal umfassend saniert, nach weiteren 20 Jahren dann eher abgerissen, zumindest wenn das Grundstück mit anderer Bebauung mehr abwirft.

Eigentlich ein Wahnsinn, diese Ressourcenverschwendung. Wir als Dienstleister versuchen so nachhaltig wie möglich zu agieren, können leider nichts an dem kranken Konzept ändern, sondern müssen nach diesen Regeln spielen.

_________________
Gruß
gr_nagus

:stihl: 241cm
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