Bei den Versicherungen, speziell Gewerbehaftpflicht musst du einen Versicherungsprofi zu Rate ziehen.
Ansonsten solltest du beachten:
- private Krankenversicherung
(lass dir nicht den ganzen Zusatzkram aufschwatzen)
- Gewerbeanmeldung (Frage ist, ob Freiberufler oder Gewerbe, weiterhin Unternehmensform: Einzelunternehmer als GbR oder GmbH, AG, LTD. usw.)
- Steuernummer beim Finanzamt
(du musst Gewerbesteuer, Einkommenssteuer und Umsatzsteuer abdrücken)
- gewerbliche Haftpflicht
- Rentenversicherung
- Rechtsschutz nur, wenn du die auch haben willst
(ist für Gewerbe meist teuer)
- Berufsgenossenschaft (muss man auch bezahlen, wen man ein Gewerbe hat - als Freiberufler ist das anders)
Da kommen also schon mal Kosten auf dich zu.
Weiterhin willst du ja auch noch arbeiten.
Also brauchst du:
- Material (kennst dich da ja aus)
- Verträge mit Mitarbeitern, Subunternehmern
(sehr heikel; Festangestellte - dann musst du Sozialversicherungskram usw. bedenken; Subunternehmer - dann musst die Verträge ordentlich machen - wird gern vom Finanzamt geprüft - darf nicht nach Scheinselbständigkeit riechen, wenn du leute längere zeit für dich arbeiten lässt)
- evtl. zusätzliche Versicherungen für bestimmte Aufträge wenn sie nicht über deine gewerbliche Haftpflicht abgedeckt sind
(Haftpflicht pro Baustelle)
- Abrechnung der Mitarbeiter (alles schön über Rechnungen - exakt nach den gesetzlichen Vorgaben, sonst hast du keine Kosten)
Falls du dann Kohle vom Auftraggeber bekommen hast (nicht immer gleich und auch nicht in der Höhe) zahlst du deine Mitarbeiter aus (hoffentlich wollen die vorher nix).
Der Rest der Kohle ist dann aber noch lange nicht deins.
Je nachdem, als was du vom FA eingestuft bist oder für für was du dich entschieden hast (hängt davon ab, wieviel Umsatz im Jahr du machst/machen wirst) musst du jetzt deine Buchhaltung durchführen oder durchführen lassen (Steuerberater - teuer oder guter Bekannter - billig):
- JEDE Rechnung monatsweise buchen
(Vorbereitung für die Zahlung der Steuern)
- monatlich oder vierteljährlich Umsatzsteuer nach den Berechnungen abdrücken (geht heutzutage elektronisch!)
- vierteljährlich (wahrscheinlich) Einkommenststeuervorauszahlungen abdrücken (legt das Finanzamt fest nach deinem Umsatz/geschätztem Umsatz)
Am Jahresende wird der ganze Kram dann vom Steuerberater (teuer) oder dem Bekannten (biilig) zusammengerechnet (Jahresabschluss) und du musst noch mal für das Jahr den Rest Steuer bezahlen (ESt., USt. GSt.).
Fertig.
Alles baumspezifische kennst du ja selbst.
Aufträge musst du auch selbst finden.
Ach ja, die musst du natürlich vorher kalkulieren können:
Alle deine Kosten, wie:
- Mitarbeiter (musst also wissen, wie lange)
- Material (was brauchst du insgesamt, was geht kaputt evtl.)
- Verschleiß deiner Ausrüstung (anteilig - denn die hält ja ein paar Jahre/Monate)
- anteilig Versicherungen/Bürokosten/Telefon blabla
- was du evtl. leihen musst
- dein eigener Stundenlohn
Dazu kommt dein Wagnis (Risikozuschlag) und dein Lohn (Gewinn).
Oft wird für Wagnis und Gewinn jeweils nur 5% gerechnet, was natürlich nicht viel ist.
Was du da ausgerechnet hast ist dein Angebotspreis.
Vergiss bitte nicht die gesetzlichen Vorschriften bei der Arbeit, sonst zahlen die Versicherungen nix im Schadensfall (Arbeitschutzbelehrungen, evtl. notwendige Zertifizierungen, Gesundheit - z.B. alles was die BG so vorschreibt). Das muss mit den Mitarbeitern (schriftlich) und Subunternehmern (im Vertrag) geklärt sein. kann sonst bös ins Auge gehen.
Viel Spaß beim Arbeiten.
ich würde IMMER zu einer Existenzgründerberatung gehen (z.B. Industrie- und Handelskammer oder ähnliche Kammern - die ziehen dich meist nicht übern Tisch). Oder du kennst gute und billige Unternehmsberater, die was taugen.
Alle Angaben ohne Gewähr...
Ich hoffe, ich bin dir damit nicht auf den Keks gegangen...
cu Tom