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 Betreff des Beitrags: Der werdegang eines Baumkletterers
BeitragVerfasst: Dienstag 14. Juni 2016, 20:48 
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Registriert: Montag 13. Juni 2016, 22:18
Beiträge: 2
Wohnort: München & Augsburg
Hallo zusammen.


Ich fange mal hier mit meinem 1. Beitrag an, also seid bitte nicht zu grob zu mir wenn ich nicht direkt jedes Kürzel etc... verstehe, ich gebe mein bestes :)



Ich bin derzeit 23 Jahre Alt. Habe ein Abgeschlossenes Informatik Studium und mich damit auch selbständig gemacht. Während des Studiums habe ich in einer kleinen Gartenbaugemeinschaft gearbeitet ( angestellt bei einem GaLabauer, insgesamt waren es 4 Selbständige, unter denen ich gelegentlich auch mal gewechselt habe während mein Chef im Urlaub war etc... )

Das ganze hat mir tierisch Spaß gemacht, vor allem wenn es um die Pflege ging.

Aus diesem Grund würde ich mich gerne in diesem Bereich weiterbilden.



- Warum wenn ich als Informatiker doch super verdienen kann?

Weil es mir einfach enorm viel Spaß macht, und mich vor allem auch Interessiert.
Ich arbeite gerne als Informatiker, aber möchte definitiv nicht nur im Büro sitzen und programmieren etc...


Daher bin ich zum Entschluss gekommen mir die nötigen Fertigkeiten anzueignen um ein Nebengewerbe zu eröffnen.
Ich möchte das ganze nicht überstürzen und ich wirklich sicher machen, ich habe keine Lust beim Kunden zu stehen und weiß nicht wie ich was machen soll.


Nun zu meiner Frage, was ist denn so der gängige/ideale weg für einen Quereinsteiger?

Mir ist bewusst das eine Ausbildung in einem ´´Grünen´´ Bereich sicher von nutzen ist, das geht bei mir Finanziell aber auf keinen Fall. Mit dem Lehrlings Lohn bekomme ich nicht mal die Miete gezahlt.



Wie geht es los?

SKT - A
Bücher lesen und nebenbei arbeiten um die 300 Stunden für den B Schein zusammenzubekommen?
SKT - B
und dann weiterbilden über Lehrgänge
evt. danach ETW / ETT?


Wie ist das wenn man selbständig ist mit einem 2. Mann? Ich kenne doch den ein oder anderen Selbständigen Baumpfleger die eigentlich zu 90% alleine in den Baum steigen. Ist das rechtlich okay?


Ich freue mich über eure Antworten,



Viele Liebe Grüße,

Dominik


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BeitragVerfasst: Mittwoch 15. Juni 2016, 14:51 
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Registriert: Freitag 18. Januar 2008, 17:01
Beiträge: 7371
Wohnort: Hamburg
Alleine in den Baum geht nicht von Seiten der BG aus. Da gibt es klare Vorschriften, die einen 2ten ausgebildeten Kletterer mit entsprechender Ausrüstung und Eignung fordern.
Ich kenne Baumpflege die ebenfalls aus der IT Branche kommen und keinen grünen Beruf erlernt haben und bessere Arbeit abliefern, als so mancher "gelernter". Wichtig ist eben, das man sich selber bildet. Um Fachgerecht zu arbeiten und um Kunden richtig zu beraten.

Vor dem SKT-A Schein brauchst aber noch eine positive arbeitsmedizinische Untersuchung und einen Erste Hilfe Kurs.

Also hau rein und mach Dein Ding. Haben viele andere auch so gemacht.

_________________
Buss-Baumdienst.de


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BeitragVerfasst: Mittwoch 15. Juni 2016, 16:26 
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Registriert: Donnerstag 31. Dezember 2015, 15:32
Beiträge: 1636
Wohnort: Saarland
Hallo Aytirian!

Anfangen solltes du mit dem SKT-A erst, nachdem du erste Einblicke in die SKT erhalten hast und du dir sicher bist, dass das das Richtige für dich ist. Der Kurs kostet Geld und Zeit. In meinem Kurs waren direkt zwei Leute, die am ersten Tag wegen Höhenangst aufgeben mussten.

Nach bestandenem A-Schein heißt es erstmal Erfahrungen sammeln. Vorgabe sind die 300 Stunden, die man eigenverantwortlich nachweisen muss für den B-Schein. Das geht natürlich nur mit einem erfahrenen Kletterer, der dann auch ggf. eine Rettung sicherstellen kann. Den B-Schein braucht man ja nur, wenn man gewerblich, also über BG versichert mit der Motorsäge in den Baum will, was für die Baumpflege nicht immer der Fall sein muss.

Arbeitest du gewerblich am Boden mit MS, dann brauchst du für die BG eine vollständige PSA sowie die entsprechenden MS-Kurse (AS Baum 1) oder so.

Selbständig machen kannst du dich jederzeit über Gewerbeanmeldung und Anmeldung bei Finanzamt (Steuernummer) und BG (Versicherung). Dei BG bezuschusst auch den ein oder anderen Kurs, daher besser vorher bei der BG erkundigen und anmelden.

Nimmst Du gewerblich SKT-Aufträge an, so muss IMMER eine zweiter ausgebildeter SKTler (A-Schein reicht) zur Rettung mitkommen. Das kann dann aber auch ein anderer Selbständiger sein (meine Empfehlung). Ihr teilt dann die Abrechnungssumme dementsprechend auf.

Ohne entsprechende Sachkunde brauchst du m.E. jedoch keine Baumpflege gewerblich anbieten. Es sei denn, du willst nur Fällen und auch da ist ein Grundwissen erforderlich. Daher empfehle ich dir, parallel eine Zusatzquali zu machen, z.B. ETW und dann ggf. ETT. Die Ausbildung kostet und dauert ne Weile und benötigt auch nebenbei die Praxiserfahrung. Man muss halt klein anfangen und sich Stück für Stück hocharbeiten.

Meine Empfehlung an dich: erstmal den A-Schein bei einer renomierten Schule (z.B. Nürnberg oder München) machen und Erfahrungen mit einem Kollegen (zertifizierter Baumpfleger), vllt. hier aus dem Forum sammeln, gemeinsam Aufträge abwickeln, dann immer wieder weiterbilden.

Gruß
Eckat

P.S.: Ich mache SKT nicht gewerblich, daher alle Angaben ohne Gewähr ;)

_________________
:stihl: MS 201 TC-M [H-W-K :mrgreen: ] (35) | MS 250 C (40) | MS 290 (40+ESG+EKH) | MS 462 C-M (50+45+40) | MS 880 (63+90) | MSE 200 C (40)
:dolmar: Sachs-Dolmar 105 (30+35) | 108 (in Arbeit)
KM 85 R mit Hochentaster und Verlängerung, HS 81 R, SH 86, Eigenbau-Mill für die 880
Oehler OL100 Spalter | Docma VF 80 Spillwinde
AS Baum1/SKT-A


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BeitragVerfasst: Mittwoch 15. Juni 2016, 20:19 
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Registriert: Donnerstag 2. Februar 2012, 09:08
Beiträge: 364
Wohnort: Frechen, Nähe Köln
Hallo Dominik,

Ungefähr so wie Du Dir das vorstellst läuft das bei mir auch. Seit gut einem Jahr mache ich da einen kleinen Schritt nach dem anderen, es dauert, macht Spaß aber das zweite Standbein wächst langsam aber stetig - also mach ruhig weiter so.

Das mit dem zweiten Mann solltest Du mal umgekehrt betrachten, mit SKT A und AS1 bist Du als Bodenmann recht gefragt.

Gruß
Rainer

_________________
:stihl: MS261VW
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BeitragVerfasst: Freitag 17. Juni 2016, 16:02 
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Registriert: Montag 13. Juni 2016, 22:18
Beiträge: 2
Wohnort: München & Augsburg
Einblicke habe ich schon viele erhalten, und war auch schon das ein oder andere mal im Baum ( Fichte Fällen zb. )

Also sicher bin ich mir Definitiv das ich das möchte.


Dann werde ich mich mal nach dem SKT-A Kurs erkundigen. Da ich eh bei München wohne habe ich auch keine weiten Wege zur Baumschule.


Ich weiß um Geld spricht man normal nicht. Aber vielleicht könnte mir ja jemand per PN sagen, wie viel ich etwa für eine Anständige Ausrüstung ausgeben muss, und wie die Stundensätze in etwa sind.


Ansonsten bilde ich mich eh schon über Bücher selbst weiter, und arbeite ja trotz allem weiter nebenbei im GaLa Bau und habe dort auch recht viel mit der Pflege zu tun wo man ein wenig lernt :)


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BeitragVerfasst: Freitag 17. Juni 2016, 22:53 
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Registriert: Donnerstag 31. Dezember 2015, 15:32
Beiträge: 1636
Wohnort: Saarland
Hallo Dominik,

zu den zu erwartenden Stundensätzen kann ich dir nichts sagen, da ich nicht gewerblich tätig bin. Wird aber 60,-€ netto nicht überschreiten, je nach Qualifikation. Meist werden dem Kunden auch Pauschalangebote mit vorher geschätztem Stunden-, Geräte- und Entsorgungsaufwand unterbreitet. Für die richtige Einschätzung braucht man dann eben Erfahrung. Abrechnung nach Stunden sind eher selten. Da wissen deine GaLa-Bau-Kollegen aber bestimmt mehr...

Zur Ausrüstung :guck: http://www.baumkletterschule.de/cms/upl ... rstung.pdf

Ich war auch in München. Super Ausbilder und der Kurs war im englischen Garten (Nordteil) :DH:

Zum Kurs wird eine Kletterkiste zur Miete und/oder zum anschließendem Kauf angeboten, die eine Grundausstattung für SKT beinhaltet. Die Alukiste selbst ist m.M. absoluter Schrott (ich hab dafür mehrere günstige BW-Zarges-Boxen in der Bucht geschossen). Der Inhalt der Kiste ist aber qualitativ vollkommen in Ordnung. Teilweise gibt es nach dem Kurs auch wenig gebrauchte Kletterkisten etwas günstiger. Klettergurt ist Geschmacks- und Geldsache aber man kann während des Kurses die gängigen Modelle ausgiebig testen. Wenn es den Jungs von Freeworker nicht zu viel ist, kann mann auch einzelne Bestandteile der Kiste beim Kauf austauschen oder weglassen, z.B. Kiste oder Helm.

Zur Grundausstattung kommen dann noch weitere Ausrüstungen dazu, abhängig von dem was du eben noch so machen willst: Steigeisen, Stahlseil-Kurzsicherung, SRT-Ausrüstung, Fuß- und Kniesteigklemme, Rigging,... Da kommt schnell einiges zusammen und wirklich günstig ist gar nichts. In der Kurswoche gibt es zumindest einen einmaligen Rabatt von 7% oder so :groehl:

Fahr doch einfach mal nach Gilching und lass dich dort zu deinem Post hier beraten. Da wird dir in ALLEN Belangen kompetent geholfen und lecker Kaffee gibt's auch noch! Und pass auf dein Geld auf - geiler Laden :sabber:

Gruß
Eckat

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:dolmar: Sachs-Dolmar 105 (30+35) | 108 (in Arbeit)
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BeitragVerfasst: Freitag 24. Juni 2016, 20:47 
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Registriert: Freitag 12. Januar 2007, 18:08
Beiträge: 3796
Wohnort: GAP Bj. 63
Zitat:
Das mit dem zweiten Mann solltest Du mal umgekehrt betrachten, mit SKT A und AS1 bist Du als Bodenmann recht gefragt.

Gruß
Rainer
Das ist ein guter Ansatz, SKT vorgebildete Bodenleute mit Sägenschein sind heiss begehrt und auch relativ gut bezahlt.
Für den Einstieg in die Branche ist das eine gute Vorgehensweise und du kannst dabei auch was lernen in Sachen SKT und - noch wichtiger - zur fachgerechten Baumpflege.

_________________
gruss, woody

Bild

http://www.youtube.com/user/TreeClimberEU?feature=mhee

"Zum Glück gibt es noch kein Gesetz, das alten Weibern verbietet auf Bäume zu klettern!"
*Astrid Lindgren


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