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 Betreff des Beitrags: Stihl KS 43 von 1951
BeitragVerfasst: Mittwoch 24. November 2021, 12:27 
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Beiträge: 38
Hallo,

Ich möchte euch hier meine kürzlich erworbene KS 43 vorstellen. Die Maschine ist Baujahr 1951 und bis auf den Schutzbügel komplett. Aufgrund der grünen Farbe gehe ich davon aus dass die Säge von der Bundeswehr kommt. Gibt es eigentlich irgendeine Chance aufgrund der aufgenieteten (Bundeswehr ?) Kennnummer herauszufinden wo die Säge herkommt?

Mir war wichtig dass der Motor dreht und das Gehäuse keinerlei Ausbrüche aufweist, was hier gegeben ist. Und da die Säge nur 70 km von mir entfernt stand musste ich zuschlagen.

Ich habe den Motor und das Winkelgetriebe zerlegt, gereinigt und komplett neu abgedichtet. Die Dichtungen habe ich alle am PC nachgezeichnet und zum laserschneiden bzw. im Falle der Kopfdichtung und der Auspuffdichtungen zum CNC-Fräsen vorbereitet (die hitzebeständigen Dichtungen kann der Laser aufgrund der Metalleinlage nicht schneiden)
Wenn also jemand einen Dichtsatz gebrauchen kann, dann bitte ich um Kontaktaufnahme.
Außerdem habe ich noch das Messingteil des Dekompressionsventils neu angefertigt weil das alte extrem Spiel im Gewinde im Zylinderkopf hatte. Das nochmal fest anzuziehen ohne den Zylinderkopf zu beschädigen hielt ich für zu riskant, daher die Neuanfertigung.
Am Zylinderkopf ist mir aufgefallen dass er bereits ein modernes Kerzengewinde in M14x1.5 hat anstatt des älteren M18. Ich denke dass die letzen Exemplare hier schon auf dem modernen Stand das Werk verließen und der Zylinderkopf mal getauscht wurde.
Zylinder und Kolben sind in gutem Zustand, keine Riefen oder Laufspuren zu sehen.
Ein Kuriosum ist mir jedoch auch hier eingefallen: der Zylinder hat eine eingesetzte Laufbuchse aus Grauguss. Ich hatte eigentlich eine hartverchromte Laufbahn erwartet. Vielleicht weiss ja jemand hier ob das original so war? Ich gehe jedoch eher davon aus dass der Motor mal überholt und beim Motoreninstandsetzer ausgebuchst wurde. Die Buchse ist jedenfalls durchweg sauber und passgenau gearbeitet, das war kein Dorfschmied.
Die Zündung hat einen neuen Kondensator bekommen der Rest war noch sehr gut erhalten.
Den Vergaser musste ich nur reinigen, sonst war er in sehr gutem Zustand.
Nach dem Zusammenbau ist der Motor beim ersten Zug sofort angesprungen und läuft auch sehr schön.
Da ich die Säge so erhalten möchte wie sie ist wollte ich noch fragen was ihr zur Konservierung des Aluminiumgehäuses empfehlen würdet? Nach der Reinigung zeigt das Material stellenweise weißliche Korrosionsspuren. Ich würde sie leicht einölen, aber vielleicht gibt es ja noch eine andere Methode.

Ich möchte mich an dieser Stelle auch nochmal bei Martin Pfeiffer für die Lieferung diverser Ersatzteile bedanken !

So und nun die Bilder, ich hoffe die Säge gefällt euch:

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Gruß
Tim


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 Betreff des Beitrags: Re: Stihl KS 43 von 1951
BeitragVerfasst: Mittwoch 24. November 2021, 12:46 
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Beiträge: 26956
Wohnort: Dormagen
Du hast da keine KS43 der Bundeswehr,
sondern von den Franzose
(1951 gab es die Bundeswehr nämlich auch noch garnicht ;) ).

Daher hat sie auch keine Schild mit einer Versorgungsnummer.

Diese hatten kein Dekoventil zum händischen Aufschrauben,
sondern einen M14er Stopfen an dessen Stelle
(so wie von die neu gefertigt).
Auch die M14er Zündkerzen waren da werksseitig verbaut.
Bezüglich der Zylinderbuchse muß ich gerade passen,
werde aber mal beim Kumpel nachhören,
er hat solch eine KS43.

Übrigens waren die KS43 bei den Franzosen
immer komplett einsatzbereit montiert in einer Kiste...

_________________


Stihl BLK57
Stihl KS43
Stihl PL
Stihl 045AVEK1
Stihl 045AVEK2
Stihl 045AVEK3
Stihl MS362QS
Stihl MS661CM

Stihl BLK57&Contra&070 ZV Bund
Stihl 056 Kommunal
Stihl 050&051 BGS


Zuletzt geändert von glorf am Mittwoch 24. November 2021, 12:58, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Stihl KS 43 von 1951
BeitragVerfasst: Mittwoch 24. November 2021, 12:53 
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Registriert: Samstag 16. Mai 2020, 20:04
Beiträge: 38
Hallo Glorf,

Danke für die Info, das mit der Bundeswehr wusste ich nicht, bin aus Luxemburg. Kannst du näheres zu der Sache mit den Franzosen sagen? Woran erkennst du das? An der Plakette am Luftfilterdeckel? Französische Armee? Oder aus dem Saarland zur Zeit der französischen Besatzung nach dem Krieg?
Das Dekoventil war so wie es jetzt auch ist, nur halt ausgeleiert. Der zweite Motor den ich noch habe ist von 1952 und hat exakt das gleiche Ventil.

Gruß
Tim


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 Betreff des Beitrags: Re: Stihl KS 43 von 1951
BeitragVerfasst: Mittwoch 24. November 2021, 20:56 
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Registriert: Samstag 28. Dezember 2019, 22:29
Beiträge: 31
Hallo Tim,
Ich kenne zwar die Stihl KS 43 technisch garnicht, aber bin gerade dabei, einen Dolmar CL Scheunenfund von 1944 grundlegend zu überarbeiten!
Gerade heute entdeckte ich am Deckel des Überströmkanal, das der ganze Zylinder aus zweierlei Metall besteht!
Es scheint basismäßig ein Guss Zylinder zu sein, welcher in einem zweiten Arbeitsgang in eine Form geschraubt wurde und rundrum mit Aluminium umgossen wurde zur Ausbildung der Kühlrippen usw!
Dieses Verfahren ist gerade in den Kriegszeiten nicht ungewöhnlich gewesen, habe ich schon öfter an andern Bauteilen mit definierten Eigenschaften gesehen!

Ich für meinen Teil möchte meine Dolmar CL auch im aktuellen, praktisch farblosen Zustand belassen! Zum Korrosionsschutz unbehandelten Aluminiums eignet sich durchaus Chromsäure, welche in 10% Lösung in der Apotheke erhältlich ist! Einstreichen, über Nacht einziehen lassen, abwaschen mit Wasser,... Das Ergebniss ist gelblich klar,...

Aus dem Oldtimerbereich kennt man zur Konservierung Ovatrol, ein Öl was komplett abtrocknet,...

Ein Kriechöl geht natürlich auch,.....

Grüße, Dieter


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 Betreff des Beitrags: Re: Stihl KS 43 von 1951
BeitragVerfasst: Mittwoch 24. November 2021, 22:24 
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Hallo Dieter,

Dann scheint das mit der Laufbuchse im Zylinder ja evtl. doch standard gewesen zu sein.
Bei der Sache mit der Chromsäure stellt sich mir die Frage was die restliche Farbe dazu sagt. Und oxidiert es wegen der Säure dann nicht immer weiter?

Gruß
Tim


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 Betreff des Beitrags: Re: Stihl KS 43 von 1951
BeitragVerfasst: Mittwoch 24. November 2021, 23:08 
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Bei mir ist`s mehr als "nur" die Laufbuchse!
Auch der Auslasskanal zum Schalldämper, der Ansaugkanal und der Überströmkanal ist aus Gus!
Da überall drumrum ist dann Aluminium gegossen worden zwecks Ausbildung des Zylinderkopf, der Kühlrippen und dem unterem Flansch für die Stehbolzen, die den Zylinder am Gehäuse halten!

Das Aluminium an sich korodiert eher mit Laugen und Salzen, Säure schützt im Regelfall, gerade Chromsäure hilft eine bereits begonnene Korosion zu stoppen!
Wie`s mit der Farbe aussieht, kann ich dir nicht sagen,....

Eine Alternative ist dann eben Ovatrol wenn`s trocken und klebefrei sein soll, oder ein Kiechöl
Beides führt natürlich zu einem gewissen Glanz der Säge, etwa wie Nass im Regen,..

Gruß, D.


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 Betreff des Beitrags: Re: Stihl KS 43 von 1951
BeitragVerfasst: Donnerstag 25. November 2021, 07:47 
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Hallo Dieter,

Bei meinem Motor hier ist es nur die Laubuchse an sich.
Ansaug-, Auspuff- und Überströmkanäle sind in einem Teil mit dem Zylinder gegossen.

Gruß
Tim


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 Betreff des Beitrags: Re: Stihl KS 43 von 1951
BeitragVerfasst: Donnerstag 25. November 2021, 20:41 
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Hallo Tim,

zum Konservieren gut geeignet ist Leinöl. Das trocknet und bildet einen wasserabweisenden Schutzfilm, außerdem kommt die Patina damit gut raus. Und es ist natürlich, ungiftig, kann ohne Handschuhe verarbeitet werden. Ich verwende das bei alten Traktoren etc.

Zuletzt habe ich den Pflug damit behandelt:
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Der Deutz hat übrigens vor zweieinhalb Jahren ebenfalls eine Leinöl-Kur bekommen.

_________________
Gruß Martin

:stihl: MS 261 C-M VW (37), MS 362 C-M (45), MS 500i W (50), MS 660 (63), :dolmar: PS 7900 (50), :echo: CS-2511WES (30)
Traktoren: John Deere 6400, Deutz D 30 S


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 Betreff des Beitrags: Re: Stihl KS 43 von 1951
BeitragVerfasst: Donnerstag 25. November 2021, 20:44 
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Oder hier noch meine Agria 1600.

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Gruß Martin

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 Betreff des Beitrags: Re: Stihl KS 43 von 1951
BeitragVerfasst: Sonntag 28. November 2021, 22:46 
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Hallo Martin,

Nimmst du Leinölfirnis oder pures Leinöl?

Gruß
Tim


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 Betreff des Beitrags: Re: Stihl KS 43 von 1951
BeitragVerfasst: Montag 29. November 2021, 20:31 
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Hallo Tim,

ich denke, dass das pures Leinöl ist. Die Dosen sind über 25 Jahre alt und unbeschriftet.

_________________
Gruß Martin

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 Betreff des Beitrags: Re: Stihl KS 43 von 1951
BeitragVerfasst: Montag 29. November 2021, 20:52 
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würde auch empfehlen, erstmal was anderes als Chromsäure zu versuchen.
Es würde mich zudem wundern, wenn eine solche, wasserlößliche Verbindung mit hochgiftigem Chrom(VI)
frei verkauft werden würde :oops: Da ist der Nickname von gft dann wörtlich zu nehmen :)

Aluminium (besser gesagt das Aluminium-Oxid, welches praktisch jede Al-Oberfläche überzieht) reagiert mit Laugen UND mit Säuren.
Da sind Faustregeln schwer, mit der Chromsäure bildet sich eben eine stabile Verbindung, solange Al (und Chrom) vorhanden ist.
Danach eben nicht mehr.


Habe selber allerdings zur Zeit Schwierigkeiten, altes Eisen-Blech zu konservieren.
Der Rostumwandler von heute (Tannine) reicht auf Dauer nicht aus, früher
war es besser. Es soll ausdrücklich nicht mit Klarlack gearbeitet werden.
Vielleicht probiere ich das Ovatrol Leinöl da auch mal aus.


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 Betreff des Beitrags: Re: Stihl KS 43 von 1951
BeitragVerfasst: Montag 29. November 2021, 22:04 
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Die Chronsäure ist aus der Apotheke zu beziehen, bzw war es zumindest mal!
Bissel was ist halt noch da und wird entsprechend der Verarbeitungsvorschriften behandelt!
Der Handelsbereich dieses Materials in den USA (Aludyne) ist vor allem die Luftfahrt, in der hochkorosive AL CU MG Legierungen verarbeitet werden, durchaus nach wie vor gebräuchlich!
Dies weil die hoch sensibelen Alulegierungen irgendwie vor den Umwelteinflüssen zu schützen sind!
Das geht dort nur mit den klassischen Mitteln unter dem dann schon abgeschwächten Zink Oxyd Primer anstatt des klassischen Zink- Chromat Primer!
Bei einer komplett blanken und blank bleibenden Säge kann es ein gutes Mittel sein, verandwortungsbewusst verarbeitet natürlich!

Es ist sicherlich kein Allheilmittel aber unter bestimmten Bedingungen durchaus Sinnvoll!
Bei einer Säge, die noch zu einem Großteil mit Lack behaftet ist, würde ich mir die Frage der Sinnhaftigkeit auch stellen, hab`s nur als eine Möglichkeit aufgezählt!
Grundsätzlich bleibt es jedem selber überlassen, was er macht, aber jeder sollte sich dessen bewusst sein, was er tut!

Leinöl oder Firnis ist relativ egal, das Ergebniss ist am Ende gleich, nur das bei Leinöl der oxidierende Trocknungsprozess halt länger dauert, aber am Ende gleich der Firnis ist!
Auf dem Weg dahin kann sich jedoch Dreck und Staub niederschlagen, sprich das getrocknete Leinöl ist oft matter als getrocknete Firnes!

Ovatrol ist das typische Wundermittel der Oldtimerszene, was es in Wirklichkeit für ein Zeug is, kann ich nicht sagen, denke auch eine Art Leinölfirnis,....

Grüße an Alle, D.


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 Betreff des Beitrags: Re: Stihl KS 43 von 1951
BeitragVerfasst: Montag 29. November 2021, 22:15 
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Registriert: Samstag 28. Dezember 2019, 22:29
Beiträge: 31
Bezüglich Stahl habe ich bei einer blank zu bleibenden Optik unter der premisse, Klarlack zu verbannen relativ gute Erfahrungen damit gemacht, die Stahlteile zu wachsen mit einem guten Canrabua Wachs, zB. aus dem Boot`s oder Caravan Bereich!
Das klappt bei den behandelten Teilen relativ gut, hab`s an einer alten Dampfmaschine hinter mir, die in einem ungeheizten Raum mit entsprechender Feuchte schon einige Jahre steht, ohne zu rosten!
Was Besseres is mir noch nicht eingefallen,...
Grüße, D.


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 Betreff des Beitrags: Re: Stihl KS 43 von 1951
BeitragVerfasst: Mittwoch 1. Dezember 2021, 18:08 
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Registriert: Montag 19. Januar 2009, 14:51
Beiträge: 8558
Danke Dir !

War absolut nicht böse gemeint, wollte Dich keinesfalls ärgern. Nur die Gefahr des vorgeschlagenen Mittels anführen.
Nicht jeder hier ist universal-fit, was Chemie angeht. Bin selber recht schmerzfrei (nach Zyankali und Benzol im Grundstudium)
aber bei wasserlöslichen Schwermetall-Verbindungen und/oder Cr(VI) klingeln alle Alarmglocken.

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