Soo, die neue Heizperiode steht an und ich wollte jetzt nochmal eine Rückmeldung geben, wie ich das Thema einigermaßen in den Griff bekommen habe.
Vielleicht gibt es ja noch ein paar weitere Kunden, die ebenfalls eine unzureichende Betriebsanleitung bekommen haben
Die unten stehende Beschreibung passt übrigens auch für Spartherm Modelle vergleichbaren Designs. Die Firmen hängen laut meines Kaminbauers zusammen und sind in der Konstruktionsweise sehr verwandt.
Zuallererst einmal die Fragen noch beantwortet. Er bekommt genügend Luft und zieht auch ordentlich. Das Problem ist wohl die unverhältnismäßig große Scheibe. Darüber verliert der Kamin viel zu viel Wärme in den Wohnraum. Erstmal für das Raumklima nicht schlecht, aber es sorgt dafür, dass es in der Brennkammer zu kühl wird und der Ruß sich an der Scheibe niederschlägt. Eine kleine Scheibe wäre definitiv besser, aber bei der Größe hier macht man wohl Abstriche beim Thema Sauberkeit. Asche hat man übrigens immer und dadurch einen grauen Schleier auf der Scheibe, aber nicht mehr so heftig und die kann man alle paar Tage mit einer Küchenrolle wegwischen.
Man braucht also im Betrieb genug Inferno im Brennraum. Beim Anfeuern muss ordentlich Holz bereit liegen. Gute 5-6 Scheite plus Kleinkram braucht man schon, damit man den Ofen erstmal auf Betriebstemperatur bekommt.
Dazu Luftregler ganz nach links (es gibt nur einen Regler). Damit regelt man die Primärluft voll auf. Auf der 6-Uhr Stellung ist die Primärluft geschlossen und nur die Sekundärluft geöffnet. Das sollte man nach 5-10 Minuten bei ordentlichem Feuer einstellen, nicht zu früh sonst fällt die Temperatur und man hat wieder Ruß auf der Scheibe. Noch weiter nach rechts gestellt, regelt die Sekundärluft noch mehr runter. Das sollte man aber eher nicht machen, es sei denn alle sichtbaren Flammen sind erloschen und man hat nur noch ein Glutbett. Also Stellung Luftregler auf 3-Uhr: Anfeuern und auf 6-Uhr Betrieb.
Holz immer erst nachlegen wenn alle sichtbaren Flammen erloschen sind. Nicht vorher, sonst zieht Rauch in den Wohnraum. Aber auch nicht zu lange warten, sonst ist der Ofen wieder zu kalt und das neue Holz brennt nicht vernünftig an.
Beim Nachlegen ist es nun entscheidend wie das Holz nachgelegt wird. Zuerst einmal mindestens 3 Scheite, eher wieder 5 nachlegen, eigentlich besser stellen. Direkt an die Rückwand gelehnt brennt das Holz am besten an und vor allem ohne den Ruß auf der Scheibe. Mit der Technik bekommt man sogar den Schamott wieder einigermaßen freigebrannt. Auf keinen Fall wird dies bei der Scheibe klappen. Da hilft nur putzen.
Jetzt verbraucht der Ofen damit ziemlich viel Holz. Wenn man allerdings bei der Nennwertleitung von circa 9 KW ausgeht, muss er auch ordentlich was schlucken. Holz sparen ist mit dem Modell also nicht drin. Das sollte man unbedingt bedenken.
Gesamtfazit: Wenn man weiß wie er zu bedienen ist, dann kann der Ofen durchaus Freude bereiten. Er ist allerdings eine richtige Diva und zickt bei Falschbehandlung leicht rum. Vom Flammenbild habe ich nur selten einen besseren Panoramablick in einem Kamin gehabt. Wer allerdings einen einfach zubedienenden, dankbaren Ofen möchte ist hier falsch und sollte ein anderes Modell nehmen.