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BeitragVerfasst: Sonntag 18. November 2018, 19:13 
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Hallo Leute,

im Rahmen meines Threads über den Iron Dog 7, in dem ich ausführlich über meine Probleme mit dem Abbrand geschrieben habe, haben mich einige darauf hingewiesen, dass die Probleme auch mit dem Schornstein zusammenhängen können. Wie in http://motorsaegen-portal.de/viewtopic. ... 3&t=106964 ausführlich beschrieben ist es so, dass ich den Iron Dog 07 nur schwer auf Temperatur bekomme. Die Scheibe beschlägt fast immer und das Anmachen von Oben funktioniert nicht, weil die unteren (dickeren) Scheite nicht richtig Feuer fassen. Wenn ich die Tür anlehne, wird das Flammenbild heller und die Verbrennung verbessert sich. Ein gutes Flammenbild mit geschlossener Tür bekomme ich aber nur hin, wenn der Ofen schon richtig heiß ist. Da ist so ab der dritten Fuhre Holz mit ca. 2kg Buche der Fall. Dann brennt sich auch die Scheibe frei.

Darüber hinaus ist es so, dass ich nur kurze Intervalle zum Nachlegen habe. Eine Stunde nach dem letzten Abbrand wird es schon schwierig, ein größeres Stück Holz (Umfang 15cm) wieder zu entflammen. Lege ich das Holz ein, quiemt es im Ofen und die Scheiben verrußen. Puste ich dann mit einem Fön in den Zuluftstutzen, entzündet sich das Holz :mrgreen: Letzte Woche hat es sogar so schlecht gebrannt, dass sich im Ofen eine Menge Kondensat gebildet hat und aus dem Ofen gelaufen ist. Das sah dann so aus:

BildBildBildBild

Der Ofen ist im Obergeschoss eines Fachwerkhauses an einem ca. 11m hohen, aus Ziegelsteinen gemauerten Schornstein mit einem Innenmaß von 24x24cm angeschlossen. Vom Eintritt des Ofenrohrs in den Schornstein bis zum Schornsteinkopf sind es ca. 5,50m. 5m davon befinden sich auf einem kalten Dachboden (oberste Geschossdecke gedämmt) bzw. über Dach. Der Iron Dog ist mit einem relativ langen Ofenrohr und einer waagerechten Strecke von ca. 1m angeschlossen:

Bild

Im Erdgeschoss ist am selben Schornstein noch ein Hase Como angeschlossen. Der Anschluss befindet sich ca. 2,50m unter dem des Iron Dog, der Como ist dafür aber ebenfalls mit einem langen Rauchrohr und einer ca. 2m langen waagerechten Strecke angeschlossen:

BildBild

Mit dem Ofen im EG hatte ich noch nie ein Problem. Der zieht immer, die Scheibe müssen wir nur alle paar Wochen mal putzen und auch nach 2-3 Stunden können wir noch problemlos nachlegen und das Holz anbrennen lassen. Trotz der langen waagerechten Strecke! Vor dem Iron Dog war im OG ein Hase Jena angeschlossen. Den habe ich zwar schneller auf Temperatur bekommen als den Iron Dog und auch dessen Scheibe ist nur wenig verrust, aber auch im Jena war das Nachlegen nach länger Zeit ein Problem und der Abbrand allgemein immer schon problematischer als im EG.

Kann es eventuell sein, dass die Probleme im OG daran liegen, dass der Querschnitt des Schornsteins zu groß ist und er infolgedessen

a) zu lange benötigt, um warm zu werden und deshalb nur langsam ausreichend Förderdruck entwickelt
b) zu schnell wieder auskühlt, was das Anbrennen der Scheite beim Nachlegen entsprechend erschwert

Und dass ich die Probleme im EG nicht habe, weil

a) mehr wirksame Schornsteinhöhe zur Verfügung steht
b) sich eine größere Strecke davon im Warmen befindet

Nederbelg, dem ich mit meinen Fragen bestimmt schon auf die Nerven gehe, hatte mich ursprünglich auf diesen Gedanken gebracht und mittlerweile erscheint mit das angesichts meiner Erfahrungen auch schlüssig. Für den Jena mit seinem Feuerraum aus Vermiculite hat der Zug im OG vielleicht gerade noch so ausgereicht, für den größeren Iron Dog 7 aus Guss mit Schamotte reicht das aber nicht mehr. Ich werde das jetzt mal mit meinem Schornsteinfeger besprechen und überprüfen lassen. Vermutlich läuft es am Ende auf eine Schornsteinsanierung hinaus, bei der ein Rohr aus Keramik oder Edelstahl in den bestehenden Schornstein eingezogen wird.

Hat damit schon mal jemand Erfahrungen gesammelt und kann darüber und auch über den Einfluss auf den Kaminzug berichten?

Wenn ich auf dem Dachboden durch die Reinigungsöffnung in den Schornstein schaue, sieht es übrigens so aus - allerdings bereits fast seit zwei Jahren unverändert (habe vor zwei Jahren das erst mal nachgesehen - kann also auch sein, dass der Glanzruß noch aus ganz alten Tagen von anderen Öfen stammt). Wenn der Glanzruß zunimmt, dann nur sehr langsam. Der Schornsteinfeger hat diesbzgl. auch noch nichts beanstandet:

Bild

VG
Michael


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BeitragVerfasst: Sonntag 18. November 2018, 19:25 
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Hallo
Wie Dicht ist dein Haus ?Eventuel ein Fenster öffnen zum Anfeuern/Nachlegen .
Eine Zeitungsseite mit verbrennen erzeugt schnell zug .Die Länge waagrecht ist nicht optimal setzt sich mit der Zeit auch zu, dadurch weniger zug .Jeder Ofen braucht eine mindesthöhe vom Kamin manche sind empfindlicher .

_________________
Gruß Martin

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BeitragVerfasst: Sonntag 18. November 2018, 19:26 
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Hallo Michael,
bei Deinem Uralt-Kamin (solche Kamine sollte man eigentlich ausmustern :mrgreen: ) musst Du ein heisseres Feuer machen, indem zu feiner gespaltes Holz verwendest, also nicht 15 cm Dicke, sondern 7 cm max. Dicke. Deine Spälten also halbieren oder dritteln.

Hast Du nur Raumluftspeisung, keine Aussenluftspeisung für Verbrennungsluft? Bei nur Raumluftspeisung: Beim kalten Einfeuern die Türe leicht angelehnt offen lassen, erst bei starkem Feuer schliessen. Kaminschieber voll offen, Schieber für Raumluftspeisung auch offen, wenn vorhanden.

Ventilatoren, die nach aussen entlüften (Küche und oder Bad), dürfen nicht in Betrieb sein beim Feuern.

_________________
MfG
martin-w

:Husky: 50 Rancher, :partner: R12, :jonsered: 2186
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Zuletzt geändert von martin-w am Sonntag 18. November 2018, 22:03, insgesamt 2-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Sonntag 18. November 2018, 19:34 
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Zitat:
Wie Dicht ist dein Haus ?Eventuel ein Fenster öffnen zum Anfeuern/Nachlegen .
Eine Zeitungsseite mit verbrennen erzeugt schnell zug .Die Länge waagrecht ist nicht optimal setzt sich mit der Zeit auch zu, dadurch weniger zug .Jeder Ofen braucht eine mindesthöhe vom Kamin manche sind empfindlicher .
Ist ein 150 Jahres altes Fachwerkhaus. Wir haben zwar relativ neue Fenster, aber der Raum, in dem der Ofen steht, ist direkt mit einem größeren Flur verbunden. Dort gibt es eine alte Haustür, durch deren Fugen man an den Seiten schon nach draußen sehen kann :D Mit anderen Worten: Das Haus ist nicht dicht. Fenster öffnen bringt auch nichts, habe ich schon versucht. Und im EG haben wir die Probleme ja auch nicht.
Zitat:
bei Deinem Uralt-Kamin (solche Kamine sollte man eigentlich ausmustern :mrgreen: ) musst Du ein heisseres Feuer machen, indem zu feiner gespaltes Holz verwendest, also nicht 15 cm Dicke, sondern 7 cm max. Dicke. Deine Spälten also halbieren oder dritteln.

Hast Du nur Raumluftspeisung, keine Aussenluftspeisung für Verbrennungsluft? Bei nur Raumluftspeisung: Beim kalten Einfeuern die Türe leicht angelehnt offen lassen, erst bei starkem Feuer schliessen. Kaminschieber voll offen, Schieber für Raumluftspeisung auch offen, wenn vorhanden.

Ventilatoren, die nach aussen entlüften (Küche und oder Bad), dürfen in Betrieb sein beim Feuern.
Die Scheite mit 15cm nehme ich oben nur zum Nachlegen. Zum Anfeuern nehme ich oben mittlerweile 25cm Scheite mit 4-5cm Umfang... Normalerweise Buche, aber auch mit Kiefernholz (was schneller abbrennt) macht es keinen wirklichen Unterschied. Ist die Tür beim Anfeuern geschlossen, brennt es nicht richtig. Und den Ofen im EG bekomme ich auch mit wenig Kleinholz und dickeren Scheiten von oben angezündet - ohne, dass die Scheibe dabei verrust.

Ich habe nur Raumluftspeisung. Der Raum mit angrenzenden Bereichen ist aber groß genug - Ventilatoren/Dunstabzugshauben haben wir nicht in Betrieb, wenn der Ofen an ist.

Aber Du schreibst ja Uralt-Kamin :mrgreen: Hast Du denn Erfahrung bzw. einen Vergleich mit einem moderneren Schornstein? Klappt das Feuern damit wirklich besser?


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BeitragVerfasst: Sonntag 18. November 2018, 19:51 
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24x24 ist sicher sehr groß und mit ein Grund wieso der Ofen schlecht zieht.
Ich würde zuerst (vor einer teuren Sanierung) versuchen den Querschnitt des Kamins im oberen Drittel oder gleich am Rauchfangkopf zu verengen.
Ein Saugzug Ventilator wäre auch eine Möglichkeit (kostet aber zusätzlich Strom was man dann auch nicht will)


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BeitragVerfasst: Sonntag 18. November 2018, 19:53 
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Hallo
Ein Edelstahlkamin hat keine fugen und Kanten die den Luftstrom abbremsen .Er erwärmt sich schneller und ist auch nicht "feucht" auch einfacher zu reinigen bzw es bleibt weniger hängen..
Vielleicht würde es sogar besser passen wenn du direkt einen neuen Aussenkamin anbaust.
Einbau in einen bestehenden ist aber auch kein Problem

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Gruß Martin

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BeitragVerfasst: Sonntag 18. November 2018, 19:58 
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Meine Vorstellung wäre eigentlich, ein gedämmtes Edelstahl- oder Keramikrohr einzuziehen. Wenn, dann will ich es eigentlich gleich ordentlich machen. Dann habe ich auch die potentielle Versottungsgefahr mit gebannt.

Was für einen Querschnitt würde man denn heute üblicherweise nehmen, wenn man am Schornstein zwei Holzöfen á 6-7kW betreiben möchte?


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BeitragVerfasst: Sonntag 18. November 2018, 19:58 
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Hallo Michael,
vor 25 Jahren bestand ein moderner Kamin aus der Betonumhüllung aussen, dann gepresste Glasfaserisolation und innen der Rauchzug aud Schamott.

Bild


Heute besteht ein modernern Kamin aus einem glasfaserisolierten Chomstahlrohr (1 m Segmente gesteckt), Isolation mit Alufolienumhüllung. Aussen rundherum geschraubte und feuerfest geklebte Fermacellplatten.

Ich hatte mit Zug nie Probleme mit dem 25 Jahre alten Kamin, ich habe mehr als 6 m Kaminhöhe. Den neuen Chromstahlkamin möchte ich aber nicht missen, er ermöglich maximale innere Züge von 6 m bei meinem neuen Specksteingrundofen.

1. Je kürzer ein Kanin, dest besser ist es, wenn er isoliert ist
2. Je glatter die Oberfläche innen im Kamin, desto besser der Zug
3. Eine Metallinnenfläche kann kein Kondensatwasser speichern (kleine Startenergie nötig), im Gegensatz zu einer gemauerten oder Schamottinnenflache (grössere Startenegrie notwendig).

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martin-w

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BeitragVerfasst: Sonntag 18. November 2018, 20:35 
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Zitat:
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BeitragVerfasst: Sonntag 18. November 2018, 20:49 
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...., mit einen 24x24 alten Kamin hast du genug Platz ein neues Rohr einzuziehen, ohne eventuell aufwendiges ausbohren des alten Kamins, 18cm bei 11 Meter und den zwei 6-7kw Öfen müsste genügen.
Edelstahl würde ich in diesen Fall nicht nehmen, wieso auch?,

Am besten einen Rauchfang/Schornstein Bauer fragen.


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BeitragVerfasst: Sonntag 18. November 2018, 22:01 
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Zitat:
Ventilatoren, die nach aussen entlüften (Küche und oder Bad), dürfen in Betrieb sein beim Feuern.
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Verschreiber korrigiert
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BeitragVerfasst: Freitag 23. November 2018, 17:28 
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Hallo Leute,

noch mal vielen Dank für Eure Antworten. Anbei ein kleines Update - ich werde den Thread weiter mit Infos füllen, auch für diejenigen, die vielleicht mal ein ähnliches Problem haben und diesen Beitrag dann über eine Suchmaschine finden.

Anfang der Woche war mein Schornsteinfeger da und hat den Iron Dog abgenommen. Wir haben auch über das Thema Zugprobleme gesprochen. Er hielt dann die Hand ins Ofenrohr und meinte, dass der Schornstein auf jeden Fall zieht. Ich habe den Zug auch gespürt, glaube aber nicht, dass man durch so eine "Messung" Rückschlüsse auf die Zugverhältnisse beim Abbrand im Ofen ziehen kann.

Eine Schornsteinsanierung hält er zwar nicht für zwingend erforderlich, hat aber auch keine Einwände.

Parallel dazu hatte ich mich bereits an eine in unserer Gegend renommierte Firma gewendet, die sich u.a. mit Schornsteinsanierung befasst. Nach der Schilderung meiner Probleme haben die alle Daten genau abgefragt:

- Querschnitt und Gesamtlänge des Schornsteins
- Länge der Ofenrohre und Anzahl der Bögen
- Genaue Modellbezeichnung der Kaminöfen
- Höhenunterschied der Anschlüsse beider Öfen

Es folgte dann eine Berechnung nach DIN EN 13384 und ein Angebot über eine Schornsteinauskleidung mit starren Edelstahlrohren (0,6mm Materialstärke und V4A Edelstahl 1.4404 oder 1.457). Mit zwei Ofenanschlüssen, einer Reinigungsöffnung und 10m Gesamtlänge liegt das bei insgesamt ca. 2.400 EUR inkl. Installation und Mehrwertsteuer. Eine zweite Reinigungsöffnung kostet zusätzlich 265 EUR, eine Dämmung aus Mineralfaserschale zwischen Edelstahlrohr und Schornsteinschacht 325 EUR.

Leider habe ich beim ersten Ermitteln des Querschnitts den Fehler gemacht und an der Reinigungsöffnung gemessen. Dabei hatte ich übersehen, dass sich der Querschnitt ober- und unterhalb der Öffnung wieder verjüngt. Tatsächlich sind es nicht 24x24cm, sondern 18x18cm bis 20x20cm. Ausgehen müssen wir also vom Mindestmaß 18x18cm.

Da ich laut der Firma für den Betrieb beider Öfen mindestens einen Querschnitt mit 16cm benötige, ist die Installation einer Dämmung leider nicht möglich, aus Sicht der Firma in meinem Fall aber auch nicht zwingend erforderlich. Nach Angabe der Firma ist es so, dass alleine durch den geringeren Strömungswiderstand und die schnelle Erwärmung des Edelstahlrohrs eine deutliche Verbesserung zu erwarten ist. Sowohl aus der Berechnung, als auch nach Erfahrung.

Ich habe noch drei Fragen:

Ist das mit der Dämmung wirklich nicht so kritisch? Nicht, dass das Edelstahlrohr nach dem Abbrand dann auch genauso schnell wieder auskühlt und beim Nachlegen der Zug wieder nicht ausreicht. Hat da jemand Erfahrungen?

Wenn ich beim Abbrand die Tür öffne, wird das Flammenbild sofort heller und auch dickere Scheite fangen besser Feuer. Ist das auch ein Indiz dafür, dass der Zug nicht ausreichend ist? Für mich sieht es so aus, als würde Verbrennungsluft fehlen. Allerdings dürfte ein schwacher Zug doch zu einem Mangel an Verbrennungsluft führen, oder sehe ich den Zusammenhang falsch? Wenn der Ofen nach 1 1/2 Stunden auf Temperatur ist, ist das Flammenbild auch ohne Öffnen der Tür gut und ich kann sogar die Luftzufuhr am Ofen mittels Schieber reduzieren.

Und: Laut Schornsteinfeger habe ich noch die Möglichkeit, den Schornstein um ca. 1m zu verlängern. Im OG habe ich vom Eintritt des Rauchrohrs bis zur Mündung des Schornsteinkopfs eine Höhe von 5,50m. Mit der Verlängerung wären es ca. 6m-6,50m. Macht das aus dem Bauch heraus - ohne die genaue Berechnung zu kennen - Sinn? Oder anders gefragt: Hat eine Verlängerung der wirksamen Höhe einen größeren Einfluss auf den Zug als z.B. die schnelle Erwärmung und den geringeren Strömungswiderstand des Edelstahlrohrs?

Auf jeden Fall muss ich handeln. Heute habe ich nach dem ersten Abbrand mal in die Reinigungsöffnung auf dem Dachboden geschaut und mit dem Finger über eine glänzende Stelle an der Tür gewischt, das sah dann so aus - feuchter Glanzruß vom Feinsten:

Bild

Außerdem hat sich heute während des ersten Abbrands schon wieder eine Menge Kondensat gebildet, die an der Dichtung des Ofens ausgetreten ist:

Bild

Ich nehme also an, dass mein Schornstein mit dem Hase Jena gerade noch so funktioniert hat, mit dem Iron Dog 7 nun aber an seine Grenze kommt. Ich bin schon gespannt, ob die Schornsteinsanierung, die ich auf jeden Fall durchführen werde, tatsächlich was bringt. Oder ob der Ofen einfach nur schlecht oder defekt ist :)

VG
Michael


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BeitragVerfasst: Freitag 23. November 2018, 20:00 
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schwierig,schwierig; ein neuer Ofen im Obergeschoß wird in etwa (wenn nicht mehr) gleich viel Kosten, als die Sanierung des R-Fangs. :KK:
alles weißt auf eine zu geringe Abgastemperatur hin, wobei ich vielleicht (vor der Sanierung) schauen würde ob beim Rauchfangkopf viel (zu viel) Feuchtigkeit hereinkommt, eventuell ein Dach darüber machen.
Zitat:
ich werde den Thread weiter mit Infos füllen, auch für diejenigen, die vielleicht mal ein ähnliches Problem haben und diesen Beitrag dann über eine Suchmaschine finden.
:DH:


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BeitragVerfasst: Freitag 23. November 2018, 20:26 
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Zur Not kann ich ja meinen alten Ofen wieder anschließen, der steht momentan ungenutzt in einem Nebenraum und sollte eigentlich ins EG wandern. Ich hatte ihn aber bewusst noch im OG gelassen, weil ich erst mal abwarten wollte, wie der Iron Dog so funktioniert.

Ich sehe das ganze aber auch ein wenig sportlich und will das Problem einfach lösen. Die Sanierung des Schornsteins ist ja grundsätzlich eh nicht verkehrt und vielleicht bringt es ja den erhoffen Erfolg. Wenn nicht, hatte ich wenigstens meinen Spaß und hab dabei wieder was gelernt :)

Hab aber vorhin noch mal meinen Kopf, Taschenlampe und Maßband in die Reinigungsklappe im EG gestopft :D Ich habe da eine Stelle gefunden, die nur 16,5cm in der Breite misst. Da kriege ich ggf. eh kein 16cm Edelstahlrohr rein.

Aber ich glaub, da müssen jetzt die Profis ran und ihr Urteil fällen.


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BeitragVerfasst: Samstag 24. November 2018, 02:19 
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Hatte auch das Problem.Kaminquerschnitt zu groß,versottet von oben her immer mehr,überall braune Flecken. Habe aber auch nur einen Holzofen im Eg. Daraufhin Edelstahleinsatz einziehen lassen. Materialstärke:1 mm ,0,6 da kann man ja auch gleich Papier falten...
Hat sich bestens bewährt, nie mehr Zugprobleme bei Übergangszeiten(Rauchentwicklung),keine Versottung mehr, brennt fast zu schnell...
Laut Schorni könnte 1.Og problemlos weiteren Ofen anschließen....


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BeitragVerfasst: Samstag 24. November 2018, 06:01 
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Ist Dein Ofen völlig in Ordnung?
Nix verbogen? Alles gängig?
Das klingt irgendwie so, als würde er zu wenig Luft nach innen ziehen können.

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BeitragVerfasst: Samstag 24. November 2018, 08:39 
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Hallo Michael,
beide Oefen, den vorherigen Hase Jena und den neuen Iron Dog 7, kenne ich nicht aus eigener Erfahrung. Ich habe beide Oefen auf der Internetseite der Hersteller angeschaut.

Der Hase Jena hat, so wie Du schreibst, vorher problemlos funktioniert.

Die Probleme mit dem Iron Dog kann ich nachvollziehen. Sein Feuerraum ist sehr gross und breiter als hoch. Da er keine Aussenluftspeisung hat, ist er auf die Leistungsabgabe eines typischen Schwedenofens eingeschränkt (2-3 kg/h Holz im Dauerbetrieb).

Der Iron Dog hat diese breite Bauweise gezwungermassen, damit auf der Platte oben Speisen gewärmt werden können.

Der Feuerraum hat fast 40 l Volumen. Die 2,5 kg Buchenholz ensprechen ca. 0,005 Ster. Locker in Kreuzlage geschichtet, hat Dein Holzstoss dann 10 bis max 14 l Volumen, d.h. 25-35% des Feuerraumvolumens. Im Prinzip ist der Feuerraum zu gross für die Beschickung mit 2,5 kg/h..
Speziell beim Anfeuern des kalten Ofens mit 2,5 kg macht sich dieser konzeptbedingte zu grosse Feuerraum am stärksten negativ bemerkbar.

Was kannst Du noch probieren?

Du hast mit Obenanzünden schon Erfahrungen gesammelt.

Versuch mal, beim Anfeuern des kalten Iron Dogs die Buchenscheite kompakt, also parallel und nicht in Kreuzlage, einzuschichten. Menge nicht 2,5 kg, sondern gut das doppelte (5-6 kg). Nur das Anfeuernest oben in der Nähe des Abzuges / oder der Umlenkplatte etwas diagonal. Als Zünder z.B. die wachsgetränkten Holzwollknäuel verwenden.

Die parallele Holzschichtung führt zu einem langsameren Anbrennen. Der Ofen hat Zeit, sich langsam aufzuwärmen, Kondensatbildung sollte kleiner werden oder ausbleiben. Das Feuer breitet sich dann langsam nach unten aus, die kompakte Parallelschichtung isoliert die jeweils darunterliegende Holzlage. Das nicht brennende Holz kann sich langsam erwärmen (Restwasserabgabe), und ist zündwillig, wenn der Abbrand dann die unteren Scheite erfasst.

Beim Aufschichten des Anfeuernestes für Obenanzünden musst Du darauf achten, dass die Anzündhölzer möglichst endseitig aufliegen, um zu verhindern, dass sie runterfallen, wenn sie in der Mitte durchgebrannt sind. Die glühenden Teile des Anfeuernestes müssen in die Mitte des Holzstapels fallen.

Für Deine Kaminsituation ist ein Schwedenofen mit seinem eher hohen als breiten Feuerraum geeigneter. Der Iron Dog ist ein weder Fisch noch Vogel Konzept, kein richtiger Küchenofen, ein schwierig zu handhabender Dauerbrandofen für Deine Situation. Wenn Du die Wärmeplatte des Iron Dog häufig benutzen willst, kannst Du daran festhallten, sofern Du die Kondensatbildung in den Griff bekommst.
:KK:

Wenn die Wärmeplatte nur gelegentlich benutzt wird, würde ich wieder umstellen und den vorherigen Hase Jena wieder installieren. Den Iron Dog vertickern.

MfG
martin-w :wink:

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BeitragVerfasst: Samstag 24. November 2018, 09:49 
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Hi Martin,

danke für Deine ausführliche Antwort. Ich befürchte langsam auch, dass der Ofen für meine Situation nicht der richtige ist. Zwar werde ich die Sanierung des Schornsteins trotzdem angehen, aber wenn sich dadurch nichts ändert, den Jena wieder anschließen. Der Iron Dog kommt dann halt in einen anderen Raum, so dass ich in schlechten Zeiten mit Feuer kochen kann :)

Danke noch mal an alle für Eure Hilfe. Ihr seid eine super Community!

Viele Grüße,
Michael


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BeitragVerfasst: Samstag 24. November 2018, 09:52 
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Ist Dein Ofen völlig in Ordnung?
Nix verbogen? Alles gängig?
Das klingt irgendwie so, als würde er zu wenig Luft nach innen ziehen können.
Ja, so sieht es aus. Ich habe aber alles kontrolliert - Luftschieber geht voll auf. Kann natürlich sein, dass noch irgendwas im Ofen nicht stimmt, aber so kompliziert ist er eigentlich nicht aufgebaut.

Allerdings läuft es ja, wenn er ordentlich auf Temperatur ist. Dann kann ich die Luft sogar drosseln. Ich denke, das alles ist einfach ein Ergebnis aus der Konstruktion des Ofens und dem Schornstein.

Viele Grüße,
Michael


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BeitragVerfasst: Samstag 24. November 2018, 10:03 
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Zitat:
Hatte auch das Problem.Kaminquerschnitt zu groß,versottet von oben her immer mehr,überall braune Flecken. Habe aber auch nur einen Holzofen im Eg. Daraufhin Edelstahleinsatz einziehen lassen. Materialstärke:1 mm ,0,6 da kann man ja auch gleich Papier falten...
Hat sich bestens bewährt, nie mehr Zugprobleme bei Übergangszeiten(Rauchentwicklung),keine Versottung mehr, brennt fast zu schnell...
Laut Schorni könnte 1.Og problemlos weiteren Ofen anschließen....
Wie groß war denn bei Dir der Querschnitt und welchen habt Ihr jetzt mit dem Rohr? Das klingt ja prinzipiell schon mal alles gut!

VG
Michael


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