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 Betreff des Beitrags: Pellet-Maulwurf - Erfahrungen?
BeitragVerfasst: Freitag 6. März 2020, 10:41 
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Wohnort: An der Grenze zwischen Kraichgau und Nordschwarzwald (Enzkreis) / 1984 - ein klasse Jahrgang!
Hallo zusammen,

auch wenn's nicht direkt was mit Motorsägen zu tun hat, Pellets sind ja doch auch aus Holz. :mrgreen:

Einige hier sind ja auch mit Kombikesseln Pellet-Scheitholz oder mit Pelletheizung + Stückholzofen unterwegs:

- Hat jemand von Euch die Pelletaustragung über ein Maulwurf-System realisiert und kann hierzu über Erfahrungen (positiv wie negativ) berichten?
Konkret geht es mir um den Pellet-Maulwurf der Fa. Schellinger, der aber auch von Kesselherstellern wie z.B. Fröling unter eigenem Namen vertrieben wird (Zulieferer ist ebenfalls Schellinger).

- Hat jemand von Euch zufällig das Komplettsystem Maulwurf-Tank der Fa. Schellinger im Einsatz und kann über Erfahrungen berichten? Speziell ein paar Worte zur Stabilität des Gestänges und zur Qualität des eingehängten Sacks (lässt sich die Wartungsöffnung gut öffnen und schließen?) würden mich interessieren.

Hintergrund der Fragerei:
Wir planen aktuell den Ersatz unserer Ölheizung. Favorit ist ein Kombikessel Stückholz-Pellet. Bei uns ist Fröling-Land, an die anderen Hersteller wollen die Heizungsbauer bei uns in der Umgebung nicht ran.

Platz im Keller ist bei uns ein Bisschen Mangelware, da die Raumaufteilung ungeschickt ist.
Der oben verlinkte Maulwurftank würde die höchste Kapazität beim wenigsten verschenkten Raum bieten. Durch die Entnahme von oben entfällt der Schrägboden. Gleichzeitig könnte man bei Bedarf über die Wartungsöffnung auch Sackware nachfüllen, das bieten andere Hersteller der Silos nicht.
Silos von anderen Herstellern sind irgendwie immer ein Bisschen zu groß bzw. bieten durch die Entnahme von unten wieder nur weniger Inhalt, da Schrägboden.
An einen Selbstbau im Keller will ich nicht so richtig ran, die Holzständerwände brauchen auch einiges an Raum, evtl. Feuchtigkeit von Boden/ Außenwand (Altbau ohne Drainage!), ...

Gleichzeitig will aber mein Heizungsbauer eher nicht mit nem Maulwurf arbeiten da "kein Freund von dieser Technik". Allerdings klingt mir das eher nach difuser Angst statt belegbaren Problemen.
Die Informationslage im Netz ist auch eher dürftig. Es gibt 3-4 negative Berichte aus den Jahren 2006-2010, allerdings arbeiten die Kollegen z.T. auch mit nicht freigegeben Kesseln (unser anvisierter Kessel ist explizit freigegeben) und beschweren sich gleichzeitig über Probleme mit der Steuerung des Maulwurfs. :ohman:
Genauso findet man ein paar wenige positive Statements aus dem gleichen Zeitraum.

Meine Meinung ist:
  • 1.) Zufriedene Kunden schreiben eher nix im Internet, die wenigen komplett unzufriedenen schon.
    2.) Wenn das Produkt so schlecht ist, dann wäre es nicht seit über 15 Jahren auf dem Markt
    3.) vermutlich ist es auch kein komplettes Nischenprodukt und es sind diverse Stückzahlen am Markt eingeführt, sonst siehe 2.)
Vielleicht hat ja jemand was von den genannten Produkten im Einsatz und kann kurz hier berichten. :danke:

Viele Grüße, Tobias

P.S.: Werde die gleiche Frage auch noch im Holzheizer-Forum stellen. Wenn jemand noch andere Tipps hat, wo man Informationen zu solchen Themen her bekommt, dann gerne raus damit. ;)

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Zu sehen gibt's das alles in meinem Bilderthread!


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 Betreff des Beitrags: Re: Pellet-Maulwurf - Erfahrungen?
BeitragVerfasst: Freitag 6. März 2020, 13:58 
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Registriert: Freitag 9. März 2007, 16:59
Beiträge: 37438
Hi Tobias,

da hast du jetzt ein Thema erwischt, mit dem ich mich relativ intensiv beschäftigt habe... ;)

wir haben seit 2005 eine Pelletsheizung im Keller. Diese wurde letztes Jahr (durch den Ausbau zu klein geworden) erneuert. Jetzt läuft eine Hargassner Nano PK20 als Brennwertgerät, zuvor war es ein ETA PE15 der im großen und ganzen bis zur überlastung Störungsfrei lief.

zur Austragungsthematik habe ich mich bereits vor ca. zwei Jahren intensiv befasst. Damals wollte ich aus Platzgründen den Schneckenbunker in den frei gewordenen Tankraum umbauen. Dort bekomme ich meine ~9t Pellets auch nur mit sehr geringen schrägwänden oder ganz ohne rein.

Der Schellinger Maulwurf war lange Zeit mein Favorit, und meine Einstellung dazu war ganz ähnlich der deinen ;)
Unterm Strich habe ich dann aber mit unserem langjährigen Pelletsfahrer ein intensives Gespräch geführt. Ich denke, keiner wird Markenübergreifend so viel Erfahrung mit Bunkern und Austragung haben wie ein Pelletsfahrer. Er hat mir von vielen Problemen berichtet. Bleibt hängen, Teile vibrieren sich lose, kippt bzw. fährt sich selbst in eine ausweglose Situation etc.

Das ganze hat mich dann zur geringen Mehrinvestition auf ein Saugsondensystem bewogen. Es wurde die Eta Punktabsaugung mit automatischer Umschalteinheit und vier Sonden. Meinen Bunker habe ich explizit mit sehr flachen Schrägen gebaut. Material rutscht nach, es passen aber über 9t rein was mir über ein Jahr reicht. Am Bunkerbau ist eigentlich überhaupt nichts aufwendig, hier kann man viel Geld sparen.

Zum Schluss hin, wenn alle Sonden freiligen, muss man mal mit einer Aluschaufel etwas nachschieben. Das dauert fünf Minuten und ist mir voll und ganz den Aufwand wert. An einer Sonde habe ich noch ein Schalbrett quer zur Schräge gebaut, damit ich dort restliche Pellets zur Restentleerung rüberschaufeln kann. Das macht man dann einmal im Jahr, ungefähr wenn man neue bestellt.

Die Einblasrohre habe ich einfach in den Rahmen des Kellerfensters geklemmt. Aussen eine Siebdruckplatte 24mm, innen OSB was eh noch vom Rampenbau über war. Mit der Stichsäge zwei Ausschnitte gesägt und klemmend verschraubt und mit Silikon abgespritzt. Hält einwandfrei.

Dein Raum darf nie nass werden. Die Pellets quellen auf, können dadurch sogar Kellerwände verschieben. Natürlich nur bei starkem Wassereintritt. Im alten Bunker hatte ich hin und wieder an einer Ecke etwas Feuchtigkeit. Dort konnte ich nur sehr beschwerlich hin, da ich jedes mal in den Schrägraumbunker klettern musste.

Pellets sind eine sehr angenehme Art zu heizen. Es wird zwar Platz benötigt, der Preis ist aber stabil und erträglich. Die Heizungen laufen, wenn anständig eingestellt, problemlos und mit wenig Wartungsaufwand. Wenn man sich das mal angeschaut hat, kann man die problemlos auch selbst warten.

Ein Kombikessel wäre auch mein großer Wunsch gewesen. Ich habe mir da drei Angebote eingeholt und kalkuliert. Selbst mit meinem kostenlosen Holz hätte ich ganz schön lang heizen müssen (fast die gesamte erwartete Lebensdauer!) um die zusätzlichen Ausgaben wieder rentabel zu machen.

Spätestens nachdem meine Frau im letzten Jahr für eine Zeit ausgefallen ist, war ich äusserst happy darüber, nicht ständig auch noch zur Heizung gehen zu müssen um warmes Wasser zu bekommen.

Abschließend kann ich sagen, dass ich von der Punktabsaugung vollkommen überzeugt bin. Die Pellets werden immer von unten entnommen. Es läuft keine Schnecke, die bei defekt erst frei geschaufelt werden muss. wenn eine Sonde keine Pellets mehr erreicht, fährt die Anlage automatisch die nächste an. Sackware könnte ich jederzeit einfach in meinen Bunker durch den Zugang schütten. Da ich aber über ein Jahr im Vorrat habe, werde ich das nicht brauchen. Hier waren die Pellets immer innerhalb von maximal zwei Wochen lieferbar, ich plane immer ca. vier Wochen Restfüllstand. Damit kommt man ganz ohne Stress hin. Und zur Not fährt man halt echt schnell zum baumarkt und holt sich ein paar Säcke.

Ich schau nachher mal, ob ich ein paar Fotos finde.

Wie gesagt, zum Maulwurf kann ich nur abraten. Nicht aus eigener Erfahrung aber belegbar. Dich wird irgendwann auch nerven, wenn das Gebläse stundenlang läuft (das macht´s beim Maulwurf, wenn der Bunker nahezu leer ist oder er nicht gut die Pellets erreicht). Bei den Saugsonden stehen die Pellets immer am Schlauch an und müssen nur durchgesaugt werden.


Übrigens, ich hätte noch die Austragsschnecke und Umschalteinheit von Eta hier, da Hargassner nicht damit arbeiten konnte... ;)

:wink:

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 Betreff des Beitrags: Re: Pellet-Maulwurf - Erfahrungen?
BeitragVerfasst: Freitag 6. März 2020, 14:13 
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Registriert: Samstag 22. Dezember 2018, 12:07
Beiträge: 448
Fröling hat das System wie tomdt schreibt doch auch.

Gruß, Christian

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 Betreff des Beitrags: Re: Pellet-Maulwurf - Erfahrungen?
BeitragVerfasst: Freitag 6. März 2020, 14:21 
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Registriert: Freitag 9. März 2007, 16:59
Beiträge: 37438
Das hat Tobias ja oben auch bereits gepostet ;)

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