Hi Tobias,
da hast du jetzt ein Thema erwischt, mit dem ich mich relativ intensiv beschäftigt habe...
wir haben seit 2005 eine Pelletsheizung im Keller. Diese wurde letztes Jahr (durch den Ausbau zu klein geworden) erneuert. Jetzt läuft eine Hargassner Nano PK20 als Brennwertgerät, zuvor war es ein ETA PE15 der im großen und ganzen bis zur überlastung Störungsfrei lief.
zur Austragungsthematik habe ich mich bereits vor ca. zwei Jahren intensiv befasst. Damals wollte ich aus Platzgründen den Schneckenbunker in den frei gewordenen Tankraum umbauen. Dort bekomme ich meine ~9t Pellets auch nur mit sehr geringen schrägwänden oder ganz ohne rein.
Der Schellinger Maulwurf war lange Zeit mein Favorit, und meine Einstellung dazu war ganz ähnlich der deinen
Unterm Strich habe ich dann aber mit unserem langjährigen Pelletsfahrer ein intensives Gespräch geführt. Ich denke, keiner wird Markenübergreifend so viel Erfahrung mit Bunkern und Austragung haben wie ein Pelletsfahrer. Er hat mir von vielen Problemen berichtet. Bleibt hängen, Teile vibrieren sich lose, kippt bzw. fährt sich selbst in eine ausweglose Situation etc.
Das ganze hat mich dann zur geringen Mehrinvestition auf ein Saugsondensystem bewogen. Es wurde die Eta Punktabsaugung mit automatischer Umschalteinheit und vier Sonden. Meinen Bunker habe ich explizit mit sehr flachen Schrägen gebaut. Material rutscht nach, es passen aber über 9t rein was mir über ein Jahr reicht. Am Bunkerbau ist eigentlich überhaupt nichts aufwendig, hier kann man viel Geld sparen.
Zum Schluss hin, wenn alle Sonden freiligen, muss man mal mit einer Aluschaufel etwas nachschieben. Das dauert fünf Minuten und ist mir voll und ganz den Aufwand wert. An einer Sonde habe ich noch ein Schalbrett quer zur Schräge gebaut, damit ich dort restliche Pellets zur Restentleerung rüberschaufeln kann. Das macht man dann einmal im Jahr, ungefähr wenn man neue bestellt.
Die Einblasrohre habe ich einfach in den Rahmen des Kellerfensters geklemmt. Aussen eine Siebdruckplatte 24mm, innen OSB was eh noch vom Rampenbau über war. Mit der Stichsäge zwei Ausschnitte gesägt und klemmend verschraubt und mit Silikon abgespritzt. Hält einwandfrei.
Dein Raum darf nie nass werden. Die Pellets quellen auf, können dadurch sogar Kellerwände verschieben. Natürlich nur bei starkem Wassereintritt. Im alten Bunker hatte ich hin und wieder an einer Ecke etwas Feuchtigkeit. Dort konnte ich nur sehr beschwerlich hin, da ich jedes mal in den Schrägraumbunker klettern musste.
Pellets sind eine sehr angenehme Art zu heizen. Es wird zwar Platz benötigt, der Preis ist aber stabil und erträglich. Die Heizungen laufen, wenn anständig eingestellt, problemlos und mit wenig Wartungsaufwand. Wenn man sich das mal angeschaut hat, kann man die problemlos auch selbst warten.
Ein Kombikessel wäre auch mein großer Wunsch gewesen. Ich habe mir da drei Angebote eingeholt und kalkuliert. Selbst mit meinem kostenlosen Holz hätte ich ganz schön lang heizen müssen (fast die gesamte erwartete Lebensdauer!) um die zusätzlichen Ausgaben wieder rentabel zu machen.
Spätestens nachdem meine Frau im letzten Jahr für eine Zeit ausgefallen ist, war ich äusserst happy darüber, nicht ständig auch noch zur Heizung gehen zu müssen um warmes Wasser zu bekommen.
Abschließend kann ich sagen, dass ich von der Punktabsaugung vollkommen überzeugt bin. Die Pellets werden immer von unten entnommen. Es läuft keine Schnecke, die bei defekt erst frei geschaufelt werden muss. wenn eine Sonde keine Pellets mehr erreicht, fährt die Anlage automatisch die nächste an. Sackware könnte ich jederzeit einfach in meinen Bunker durch den Zugang schütten. Da ich aber über ein Jahr im Vorrat habe, werde ich das nicht brauchen. Hier waren die Pellets immer innerhalb von maximal zwei Wochen lieferbar, ich plane immer ca. vier Wochen Restfüllstand. Damit kommt man ganz ohne Stress hin. Und zur Not fährt man halt echt schnell zum baumarkt und holt sich ein paar Säcke.
Ich schau nachher mal, ob ich ein paar Fotos finde.
Wie gesagt, zum Maulwurf kann ich nur abraten. Nicht aus eigener Erfahrung aber belegbar. Dich wird irgendwann auch nerven, wenn das Gebläse stundenlang läuft (das macht´s beim Maulwurf, wenn der Bunker nahezu leer ist oder er nicht gut die Pellets erreicht). Bei den Saugsonden stehen die Pellets immer am Schlauch an und müssen nur durchgesaugt werden.
Übrigens, ich hätte noch die Austragsschnecke und Umschalteinheit von Eta hier, da Hargassner nicht damit arbeiten konnte...