Zitat:
Ich bin ratlos,
Ofen gereinigt, kein Russ im Brennerautobahn.
Rücklaufanhebung nach Vorgaben eingestellt.
Der Ofen kommt einfach nicht auf Temperatur und die
Heizkörper bleiben sehr kühl.
Was kann nun noch sein?
Ich danke nochmal für ein paar Hinweise.
Dann ist die Rücklaufanhebung kaputt, korrekt einstellen ist halt nicht alles.
Normal verlässt keine Wärme den inneren Kreis um den Kessel, so lange die Zieltemperatur nicht erreicht ist.
Entlüftet hast du? Das muss ggf. auch wiederholt werden, mir war es am Holzvergaser irgendwann zu blöd und ich habe einen selbsttätigen Entlüfter installiert. Der bläst regelmäßig ab aber seither ist die Funktion einwandfrei!
Ein anderes Problem sind die wasserführenden Kaminöfen an sich und gewisse Träumer im installierenden Gewerbe, die von Holzfeuerung oft keine Ahnung haben. Bist du sicher, dass bei Dir eine sinnvolle Anlage installiert wurde oder kann das Pfusch sein?
Zitat:
gerade war der Heizungsbauer nochmal hier und hat die Regelungen alle durchgesehen.
da stimmt alles.
wir haben als Problem nun festgestellt, dass der Ofen, angegeben mit 8 KW Leistung,
diese nicht bringt! Wie kann das ein. Wie brennt ein Ofen nur mit Teilleistung?
festgestellt haben wir das einmal, weil bei voller Feuerung kaum Strahlungswärme
um den Ofen herum entsteht. die Verkleidungen sind lauwarm und auf die Scheibe kann
man die Hand legen, was bei einem Ofen sonst nicht möglich sein sollte.
zum zweiten schafft er die 300 Liter im Puffer nicht über 25 Grad aufzuheizen. das haben
wir über 5 std bei voller Feuerung versucht. dann war ca. 1/3 des Speichers bei knapp
40 Grad. der Rest konstant bei 25 Grad stehen geblieben.
...
Such dir einen neuen Heizungstechniker, der Mann hat keinen Plan.
Der Pufferspeicher steigt in der Temperatur, also bringt der Ofen Leistung. Er wird aber nicht warm, also funktioniert trotz abgegebener Leistung die Rücklaufanhebung nicht und der Dulli von Techniker merkt es nicht, weil er offensichtlich die Funktion nicht rafft.
Wenn der Ofen kalt gehalten wird, kommt keine anständige Verbrennung zu Stande bzw. sie entsteht erst, kurz bevor der Puffer voll ist. Diese 70°C Wassertemperatur am Vorlauf des Ofens einzustellen, ist Sinn und Zweck der Rücklaufanhebung, scheinbar sind es bei deinem Ofen nur 55°C, das wäre wenig!
Die meisten Folgefragen beziehen sich auf das Haus und sind nebensächlich. (Heizkörper und so)
Die Rücklaufanhebung muss das Wasser im Ofen auf Temperatur bringen, bevor Wärme in Puffer und Haus abgeführt werden kann. Hält die Wassertasche den Ofen kalt, hast du eine dauernde Anheizphase. Wenn du eine Wärmeerhöhung im Puffer von 300Litern um mehr als 20K hast, dann erzeugt der Ofen Wärme, eine funktionierende Rücklaufanhebung hätte den Ofen spielend auf Solltemperatur gebracht. Wenn der Ofen aber derartig von der Wassertasche kalt gehalten wird, dann ist da was faul.
Fehlerhafte Installationen sind bei wasserführenden Kaminöfen leider nicht selten, der erhoffte Nutzen wird nebenbei leider auch oft überschätzt aber sinnvolle technische Funktion und Zielerreichung gegenüber Vorstellungen sind 2 verschiedene Paar Schuhe.
Siehe der Kommentar:
Zitat:
Nuja man/n muss auch mal das Typendatenblatt lesen:
https://www.glo24.de/mediafiles/PDF/Kamine/S55016.pdf
Der schiebt man grade 5,2KW ins Wasser... und 2,9KW gehen in/an die Luft.Gesamt 8,1KW
Trotzdem stimmt da was nicht... Außer das Wasser ist 4°C kalt im Speicher....
Es wird von 8kW gesprochen, real sind es 5kW im Wasser und das im Labor bei ideal geputzten Wärmetauschern. Real unterkühlt betrieben ist in Windeseile wieder Teer in den Wärmetauschern und dann kannst du über 2-3kW glücklich sein. Wenn dann hier gerechnet wird, dass wasserseitig 1kW Leistung nachvollziehbar ist, ohne zu wissen, was ins Haus abgeführt wurde, dann ist das schon so weit im zu erwartenden Horizont.
Die Rücklaufanhebung vom Ofen MUSS heizkreistemperaturunabhängig deinen Ofen auf Vorlauftemperatur bringen, wenn er nicht gut brennt, gerne etwas mehr, guck noch mal ins Datenblatt deines Ofens, das solltest du als Mindestwert betrachten. Wenn so eine Grundlage nicht passt, braucht der Heizungstechniker auch keine 5h am Ofen rum muckieren, alles basteln macht es dann nicht besser.
Passt die Grundlage nicht, läuft der Ofen weit unter seinen Fähigkeiten (und stinkt die Nachbarn voll), wo dann im Haus die Wärme bleibt, ist ein ganz anderes Thema. Ein Brennraum braucht aber Temparatur um zu funktionieren. Wird diese permanent entzogen, braucht man hausseitig nicht weiter in die Details gehen.
Nimm beispielsweise Seite 8:
https://www.solarbayer.de/Hydraulikvarianten.pdf
Am Holzvergaserkessel ist ein innerer Kreis der Hydraulik mit Rücklaufanhebung. Wenn du das nicht hast, suche Dir einen neuen Heizungsbauer, dein aktueller hat keine Ahnung und den auszubilden und dabei zu bezahlen, ist nicht deine Aufgabe
Wenn diese Installation vorhanden ist, dann prüfe, warum der innere Kreis nicht heiß wird und die Wärme vor Erreichen der Zieltemperatur abgeführt wird.
Nur ein kleiner Tip zum "fehlerhaften Betrieb von wasserführender Holzfeuerung":
Ich hatte mir letztens beim Asche raus schaufeln aus meinem Holzvergaser die Sekundärluft "verschüttet". Als ich wieder angeheizt habe, hatte ich einen nachbarschaftlichen Nebelwerfer, zum Glück war ich im Garten aktiv und habe schnell bemerkt.
Um die Wassertasche und Wärmetauscher nennenswert zu verrußen hat der Abbrand von 1/4 Füllraum gereicht, obwohl der Kessel auf 75°C gekommen war, bis ich ihn abgewürgt habe. Dann kam mir, was der Fehler sein dürfte, ich habe den Gebläseträger demontiert und die Sekundärluft von außen durch geblasen, dann den Ofen neu gestartet - alles wieder gut.
Lange Rede kurzer Sinn: Nach 5h fehlerhaften (unterkühlten) Versuchen kannst du deinen Ofen direkt wieder reinigen.
Rücklaufanhebung ist absolute Grundlage. Wenn die nicht tut, hast du keine Chance.