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Grundsätzlich fällt und steigt die Anlage mit der Erfahrung des Heizungsbauers in diesem Segment.
Das kann ich nur unterstreichen.
Ich habe einfach den Puferspeicher satt dimensioniert, nach ein paar Jahren hat sich das für mich voll und ganz bestätigt, komme auch im tiefsten Winter damit über 2 Tage, normal über 3 und in der Übergangszeit auch länger.
Ich habe in einem Haus, was aus dem Holz hochgerechnet einen Heizölbedarf von ~2000l/Jahr hat, in Holz halt ~14RM Weichholz, bei Pappel etwas mehr, bei Birke deutlich weniger, bei Kiefer regelmäßig wiederholt ~14RM einen Pufferspeicher von 4000l.
Über 3-4 Tage zu kommen, mit runter gedrehter Heizung auch im Winter eine knappe Woche, da kann man zu Weihnachten auch mal zu den Eltern o.ä. und braucht eigentlich kein Backup. Bei Öl habe ich gemerkt, dass ich über 8 Jahre keinen anzeigerelevanten Verbrauch hatte, bei Strom würde ich für sowas den Heizstab nicht anstecken.
Wir sind auch keine Warmduscher, deren Haus 21°C bei Wiederankunft haben muss, wenn es dann auf 15°C runter ist, dann kommt Holz in Kessel und Kaminofen, das Wohnzimmer ist dann schnell wieder gemütlich, am nächsten Morgen dann auch wieder das ganze Haus
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Ein längerer Urlaub geht dann nur, während es planbar frostfrei ist.
Bei etwas mehr Puffer als alltäglich nötig bevorzuge ich das einfache System mit wenig Pumpen. Ja, mein System nutzt die letzten ~200 Liter nur als Warmwasserreserve für das Brauchwasser, nicht für die Heizung, dafür habe ich aber keinen Kompfortverlust, wenn die Heizung meldet, dass ich mal wieder heizen darf (meine Heizung rauscht, wenn viele Thermostaten offen sind, da merke ich die sinkende Temperatur noch nicht wirklich aber das Rauschen ist klar zu hören und die Dusche ist für 2 Personen noch sicher warm, wahrscheinlich auch für mehr)
Am Ende ist es egal, man muss sich halt entscheiden und das System für sich selbst passend in Betrieb bekommen.
Ist man am Ende mit dem System zufrieden, dann ist es das richtige
Mein Haus ist recht stark in die Länge gebaut. Ohne Warmwasserzirkulation hätte ich irre Wartezeiten auf Warmwasser in einem Bad und in der Küche mit entsprechendem Wasserverlust.
Mit meinem System läuft da eine kleine Zirkulationspumpe, mit einer FriWa liefe noch eine Pumpen extra, um die FriWa zu betreiben - das würde ich nicht haben wollen. Dann würde ich das Brauchwasser eher auf elektrische Durchlauferhitzer in Bad und Küche umstellen, bei 7 Personen und entsprechend Bedarf würde das aber teuer.
Das Designprinzip KISS (Keep It Stupid Simple) hat sich für mich bewährt.
Die Heizkreispumpe musste ich inzwischen mal wechseln, auch die Zirkulationspumpe, wobei die alte nach anständigem Putz wieder läuft, Solarpumpe und Ladepumpe vom Holzvergaser sind noch die erste. Wenige Verschleißteile (und moderne Pumpen SIND Verschleißteile) sehe ich in einem System als klaren Vorteil.
Bei mir definiert auch nicht das Brauchwasser, wann ich feuern muss.
Bei meinem Haus definiert die Sonne, wann ich aufhören kann zu heizen und wenn es so weit ist, schalte ich die Heizkreispumpe ab und unterbreche die thermische Zirkulation im Pufferspeichersystem. Habe ich genug Sonne, als dass es das Haus heizt, reicht es praktisch automatisch auch für Brauchwasser. Ich habe keine Ansprüche in die Richtung, aus minimaler Sonneneinstrahlung bereits Brauchwassertemperatur ziehen zu können.
Solche Systeme leben stark davon, dass man sich bewusst macht, was man wirklich braucht.
Ich bin nicht umsonst in einen unsanierten Altbau gezogen, habe zuerst drinnen ein bisschen renoviert und habe die Sanierung erst gestartet, als ich das Haus kannte - 2 kalte Winter später
"Berater" wollen klassisch auch verkaufen. Wenn man weiß, was man braucht, kann man zielgerichtet planen. Mehr Geld lässt sich nicht sparen
Aber zurück zum Holzvergaser: Ein großer Füllraum ist hilfreich und siehe @-jo- ... mit einer gescheiten Holzvergaseranlage braucht man als "Nichtwinterurlauber" kein regelmäßiges Backup. Eine Heizpatrone ist günstig und reicht, wenn man plant, sie nicht zu benutzen
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Wenn man einen Gaskessel fest mit einplant, verschiebt sich die Amortisation einer Holzvergaseranlage stark in die Zukunft.
Ich habe weder Heizpatrone noch früher den Ölkessel automatisch geschaltet. Die brauchen ganz klare Handgriffe und gehen nicht selbsttätig in Betrieb. Der Kompfortverzicht ist in meinen Augen zu vernachlässigen - ich nehme ihn nicht wahr
... aber dafür gibt es keine verkappten Verbräuche wegen Faulheit und Schweinehund