Morgen zusammen,
Zitat:
Überhaupt war die Frage nach der Bereitstellung der Wärme die schwierigste Frage die sich im Zusammenhang mit dem Bau stellte. Und ja mehr Leute man fragt, desto mehr Antworten bekommt man. Der erste sagte mach Ölheizung, immer noch am billigsten. Der nächste sagte mach Gas. Wieder einer sagte, alles Blödsinn, mach Pellets. Wieder einer sagte, Holzhackschnitzel. Wärmepumpe, Solar und Festbrennstoff waren natürlich auch dabei. Wichtig ist das es für die persönlichen Umstände paßt.
Schön, das noch jemand genau die gleichen Erfahrungen gemacht hat. Bei uns war auch die Frage der Wärmebereitung ziemlich das größte Problem - und vor allem das, wo es am meisten selbsternannte Experten gibt, die eine Variante bevorzugen und als Stein der Weisen verkaufen wollen.
Da das für sich und seine Umstände das beste rauszuholen und sich dabei nicht irre machen zu lassen ist tatsächlich schwierig.
Was mir allerdings nicht klar ist, warum eine FBH für euch nicht passt? Bei einem Haus in der aktuellen Bauart ist der Wärmeverlust über 12h quasi zu vernachlässigen, so dass auch die ganze Geschichte mit Nachtabsenkung, Einzelraumregelung über Raumthermostat etc. eigentlich Unsinn und unwirtschaftlich ist. Stattdessen wird die FBH einmal so eingestellt, dass in allen Räumen die jeweils erwünschte Temperatur erreicht wird, und fertig.
Viel "hochheizen" braucht die Heizung wie gesagt eh nicht, weil selbst nach 12h Abwesenheit ist die Raumtemperatur höchstens um ein,zwei Grad gefallen. Du sagst ja auch, dass es morgens immer noch über 20 Grad im Wohnzimmer sind.
Das eure Lösung in der Anschaffung deutlich günstiger ist als Holzvergaser + Puffer + zweiter Schornsteinzug + Fußbodenheizung (wobei, Heizkörper habt ihr doch sicherlich? Die kann man ja auch mit nem Holzvergaser betreiben) steht aber wohl außer Frage.
@normi: Dein Bad oben braucht so oder so ne separate Heizung. Die Zimmer, wenn sie nicht nur zum Schlafen genutzt werden sondern z.B. Kinderzimmer sind, auch. Beim Gäste-WC kann man sich drüber streiten, ob das geheizt sein muß. Gästezimmer/Büro kommt drauf an, wie wird's genutzt, dürften aber wohl nur wenige h/Tag sein. Flur braucht keine 20°, HWR auch nicht.
Deshalb würde ich den Ofen eher in den Wohnbereich stellen, dann hast du den Teil in dem du dich "gemütlich" aufhellst warm und kannst immer noch nachts die Türen auflassen, damit die Wärme aus dem Wohnbereich in den Flur/Gästezimmer zieht. Den Ventilator würd ich persönlich lassen, der wird dir primär den Staub aufwirbeln, aber nicht die Wärme verteilen.
Nur mit einem normalen Ofen die ganze Bude zu heizen kannst du m.E. vergessen. Dann bräuchtest Du schon wie Tipihunter mehrere Öfen, mindestens einen pro Stockwerk. Bleibt aber die Frage, willst Du wirklich alle Zimmertüren (Kinderzimmer?) auflassen, oder sollen die Kids oder später mal pubertierenden Jugendliche nicht zumindest ein bisschen Privatsphäre habe dürfen?
Zum Thema "Warme Füße": Früher waren Fußbodenheizungen mit Vorlauftemperaturen > 40°, z.T. > 50° normal, da die Häuser schlechter gedämmt waren und daher einen deutlich höheren Wärmebedarf hatten als jetzt. Mittlerweile sind üblich Vorlauftemperaturen im Bereich von 30°-35°, der Fußboden selbst hat dann <30°, da ist nix mehr mit angewärmten Füßen. Die FBH ist im Moment vielleicht ein bisschen teurer als Heizkörper (wobei, bei nem ordentlichen Installateur dürfte das nicht viel unterschied machen), du hast aber erstens keine nervigen Heizkörper an der Wand und bist zweitens für später Anwendung von Solaranlage, Wärmepumpe etc. viel flexibler.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Willst Du primär (>90%) mit Holz/Feststoff (Holzbrikett) heizen, und dabei ein Minimum an Komfort? Dann ist m.E. ein Holzvergaser oder großer Wasserführender Kaminofen (gibt's auch mit 15KW, guck mal bei Schmied/Olsberg, dann schön eingemauert) oder ein Holzvergaser fürs Wohnzimmer (den Walltherm hatten wir auch mal ins Auge gefasst) mit Anschluss an FBH (oder zur Not Heizkörper) die einzig sinnvolle Variante. Für die wenigen Fälle, wo nicht mit Holz geheizt werden kann, nen elektrischen Heizstab in den Puffer.
Willst Du nur bisschen Holz zuheizen (<30%) , dann ne ordentlich geplante Heizungsanlage mit z.B. Gas als Wärmeerzeuger und der Möglichkeit, den später mal auf Wärmepumpe/Solar umzustellen (mit niedrigen Vorlauftemperaturen planen, also FBH oder große! Heizkörper) und einen Holzofen ins Wohnzimmer.
Alles dazwischen ist entweder
- unnötig teuer (Wasserführender Ofen + Gasheizung) so dass es sich rein wirtschaftlich nicht lohnt, oder
- unkomfortabel (normale Holzöfen, Offene Türen, weil's in dem Aufstellraum zu warm und den anderen Räumen zu kalt ist, dadurch Zugluft) und damit fraglich, inwieweit das langfristig tatsächlich genutzt wird (und damit auch wieder unwirtschaftlich).
Viele Grüße
Daniel