Zitat:
@gr_nagus Gehst Du in deinen Berechnungen von gleichen Wirkungsgraden bei Öl/Gasheizung und Scheitholzanlagen aus? Wie sieht es mit Unterschieden bei Kehrkosten, dem finanziellen Aufwand für die Aufbereitung aus. Wie würdest Du den zeitlichen Aufwand einschätzen?
Also, ich habe keine Berechnung gemacht, sondern nur grob überschlagen. Das reicht aus um zu erkennen, ob es sich lohnt nochmal genau nachzurechnen.
In eine richtige Berechnung gehören natürlich exakte Anschaffungkosten (Modellauswahl), genaue Brennstoffkosten, unterschiedliche Wirkungsgrade, Wartungs- und Kehrkosten mit rein.
Wartungskosten:
Der Ölkessel gehört jährlich gewartet, auch wenn das viele nicht machen. Reinigen und Öldüse tauschen könnte man zur Not noch selbst machen, aber Einstellung am Brenner ohne Messgerät sind nicht möglich, daher braucht man den Heizungsbauer. Durch die komplexere Technik kann eben auch mehr kaputt gehen (jedenfalls bei den neueren Kesseln).
Der Holzvergaser ist weit weniger kompliziert. Ein Abgasventilator, 2 Stellmotoren für die Luftzufuhr und eine Lambdasonde. Extern noch die TAS und der Mischer für die Rücklaufanhebung. Mehr ist im Grunde nicht dran.
Die Wartung besteht in der Regel nur aus einer gründlichen Reinigung nach Herstellervorschrift und Prüfung der TAS. Das kann man selbst machen, daher entfallen weitgehend die Wartungskosten. Wenn man sich sicher fühlen will, kann man trotzdem alle 3 Jahre den Fachmann drüber schauen lassen. Daher sehe ich hier einen klaren Kostenvorteil beim HV.
Bei den Kehrkosten dreht sich der Spieß herum. Zweimal kehren pro Jahr und jedes 2. Jahr die Feinstaubmessung, das macht aufs Jahr bezogen bei mir 135,73 Euro für den HV.
Bei Öl habe ich keinen genauen Preis, aber ich schätze, die Kosten dürften etwa der Hälfte liegen.
Der Wirkungsgrad:
Da die Auslegung der Heizflächen auf 60°C Vorlauftemperatur nicht mit einem Brennwertkessel kompatibel ist, kommt bei Mr. Suckelfass als Ersatz nur eine NT Kessel in Betracht.
Der Wirkungsgrad von einem modernen NT-Ölkessel ist maximal 4% besser als bei einem HV, daher bei einer überschläglichen Betrachtung nicht relevant.
Der Wirkungsgrad von einem 77er Ölkessel ist auf jeden Fall deutlich schlechter, als der von einem modernen HV.
FinanziellerAufwand:
Den finanziellen Aufwand für die Anschaffung von Werkzeug, kann man einrechnen, wenn man noch Nichts hat. Es kommt eben drauf an, was der Nutzer schon hat und was er wirklich braucht.
Mr. Suckelfass hat als Forstwirt genügend Sägen, um lächerliche 5 Rm/Jahr klein zu kriegen. Einen Holzspalter braucht man für die Menge auch nicht. Was soll ich hier noch einrechnen? Wenn man Anschaffung von Traktoren, Geländewagen und Kippanhänger noch einrechnet, kommt natürlich eine negative Rendite raus.
Sowas brauchen die wenigsten. Für die Menge reicht eine Hobbysäge, eine Fiskars und ein PKW mit Klaufix aus.
Zeitlicher Aufwand für 5 Rm?
Jetzt wird´s aber albern. Alleine sind das 3 gemütliche Samstage. Einer fürs Heimholen, Einer fürs Spalten, Einer fürs Aufsetzen.
Auf den Aufwand der Holzaufbereitung habe ich ausdrücklich hingewisen, ebenso darauf, dass man dies als Hobby ansehen muss. Wer keinen Bock auf Holzmachen und Feuermachen hat, der kann es gleich bleiben lassen. Holz heizen rechnet sich ausschließlich, wenn man die Arbeit als Hobby betrachtet. Für wen das eine Last ist, der sollte lieber in der Zeit Überstunden machen und sich von dem Geld Gas oder Öl kaufen.