Hallo,
daß alle Pappeln innen hohl oder morsch sind, dürfte etwa so wahr sein, wie die gleiche Behauptung für Eiche, Buche, Fichte, bei denen ein morschen Kern (Rotfäule bei Fichten) auch schon manchen überrascht hat, von wegen der Fällungsrichtung.
Selbst habe ich noch keine Pappel mit BHD größer 60 cm gefällt, deshalb vermutlich auch keine negativen Erfahrungen, mal davon abgesehen, daß Laubbäume/Äste sicher gefährlicher sind als Fichten.
Daß Pappelholz super zum anzünden ist, extrem schnell trocknet, wurde bereits geschrieben, ebenso, daß man hier die Scheite entsprechend größer macht.
Wenn das Holz schon angetrocknet ist, lässt es sich mit der Axt schlecht spalten, da langfaserig, dafür gibt’s den Spalter.
Daß Pappelholz nicht warm gibt, ist relativ, zwar wiegt ein Festmeter Pappel nur rund 62 % dessen, was ein Festmeter Buche wiegt, aber:
Lt. Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt liegt für lufttrockenes Holz der Heizwert von Pappelholz bei 4,1 kw/h je kg.
Lt. gleicher Quelle liegt der Heizwert von Buche bei 4,0 kw/h je kg.
Diese Angaben schwanken zwar minimal je nach Quelle, ich habe aber noch keine Quelle gefunden, bei der Buche je kg, und gleicher Feuchtigkeit, einen höheren Heizwert hatte als Pappel.
Anders formuliert, der Heizwert von 1 kg Pappelholz ist etwas höher, als der von Buchenholz!
Allerdings eignet sich Pappelholz vorzüglich um die Verbrennungsqualität von Öfen, und diese auch auf geringe Energieausbeute, zu testen.
Aufgrund des schnellen Abbrandes und geringer Glutbildung geht bei einem minderwertigen Ofen noch mehr der abgegebenen Wärme durchs Kamin, noch mehr unverbrannte/teiloxydierte Gase, als z.B. bei Buche.
Sinnvoller als Pappel wg. angebl. geringem Heizwert zu verteufeln wäre also den Ofen mit dem schlechten Wirkungsgrad durch einen vernünftigen Ofen zu ersetzen.
Nicht nur zum Schutz der Umwelt! Auch zum Schutz des Geldbeutels.
Gestern war mein Nachbar zu Besuch in meinem Heizungskeller. Er war über den Holzverbrauch meines Holzvergaserkessels erstaunt und meinte, die Menge, die ich benötige würde er auch je Tag benötigen, allerdings heizt er damit lediglich ein (wenn auch großes, schlecht gedämmtes) Zimmer, bei mir sind es hingegen 5 Wohnungen mit 300 m² beheizter Fläche (allerdings mit 10 cm Außendämmung), hinzu kommt noch ein warmer Heizraum.
Das sagt wohl alles, allerdings bekam er seinen Kohleofen umsonst, mein HVK kostete knapp 2000 Euro.
Das ist weniger, als ich vor seiner Lieferung von Oktober bis Januar für Öl bezahlt habe.
Es ist wirklich erstaunlich, wie viel Energie in einem kg Holz steckt, bzw. wie wenig ein 08/15-Ofen davon an die Wohnung abgibt.
Persönlich wiege ich das Holz bevor ich es verfeuere und schaue mir dann nach dem Abbrand auf dem Wärmemengenzähler an, welche Energieausbeute ich bekam, bzw. ich gebe die Zahlen in mein Excelformular, das ich mir hierfür erstellt habe, ein.
Wer dies auch macht, wird erstaunt sein, wie wenig Prospektangaben mit der Realität zu tun haben.
Bei mir kann ich übrigens keinen Unterschied zwischen den verschiedenen Holzarten feststellen, dazu sind die Heizwertunterschiede zu gering, sonstige Einflüsse zu hoch. Nur das Sägemehl scheint eine Spur weniger Energie abzuwerfen, als Holzscheite, bin mir aber noch nicht sicher.
Grüße
Seeteil
_________________ McCulloch 838 AV, DoubleEagle50, TimberBear
Comet Elektrokettensäge 2,3kw
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