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Fichten roden
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Autor:  Holzspecht [ Donnerstag 5. Dezember 2019, 14:14 ]
Betreff des Beitrags:  Fichten roden

Hallo,
auf unserem geerbten Hof stehen ca.30Fichten mit einem Stammdurchmesser von ca.20 cm.
Die Bäume sind zu dicht gepflanzt worden und inzwischen krank und von Schädlingen befallen.
Ein Baum war im letzten Jahr umgefallen .Diesen Baum hatte ich zu Brennholz verarbeitet und getrocknet
(Restfeuchte im Kern 15%) Beim verheizen habe ich festgestellt das sich sehr viel Rauch entwickelt.
(vermutlich durch viel Harz wegen der Schädlinge)

Ich überlege nun ob ich die Bäume komplett roden und hächseln lassen soll.
Der Holzertrag ist vergleichsweise gering und die Entsorgung der Äste aufwendig.
Die Einsatzstelle ist gut mit schwerem Gerät erreichbar.
Wer weis einen guten Rat.

Autor:  plinse [ Donnerstag 5. Dezember 2019, 17:46 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Fichten roden

Ich verheize derartiges Holz im Holzvergaser.
Habe die letzten 2 Jahre viel derartiges Fichtenholz gemacht und mit der Holzvergaserheizung harmoniert das super. Lässt sich gut anheizen, der Kessel regelt die Verbrennung schnell ein und das System hat richtig Power, kommt schnell auf Temperatur.

Wolke? Fehlanzeige. Sobald der Kessel per Holzvergaserbetrieb läuft (Anheizklappe zu) gibt es etwa die erste halbe Stunde eine leichte Kondenswasserwolke, das liegt in der Natur der Sache, dann sieht man nur noch ein Flimmern, wenn man denn genau guckt. Das Thema Verbrennung ist eine reine Frage der Luft :) und das Holz gab es in Massen für umme, diesen Winter wird es weiter gehen.

Alles hacken - klar, kannst wen kommen lassen, die Hackschnitzel müssen aber auch irgendwo hin, verbrennst du die Stämme und dicken Äste, kann man sich ggf. mit Hausmitteln helfen. Arbeit macht es natürlich.
Wie du das firmentechnisch platzierst, müsstest du regional gucken. Mittelgroße Hacker fressen solche Bäume am Stück, das sind aus Sicht von Baumdiensten die "großen Geräte", aus Sicht der Forstwirtschaft sind die Geräte "zu klein" ;)
Wenn du Dir für den Job einen Baumdienst mit kleinem Hacker kommen lässt, hast du keinen großen Effizienzvorteil ggü. selbst machen, musst halt nach Preisen fragen und nicht nach Stunden arbeiten lassen. Wenn du selbst fällst und rückst, kannst du auch mal nach Forsthackern gucken, die Forstbetriebe haben aber mit der Käfernseuche gut zu tun.
Roden ist halt der grobe Job, für Pflegeaufträge sind ggf. andere Firmen vorne und wie gesagt, meine Erfahrungen mit dem verheizen sind so schlecht nicht - im Gegenteil. Hast du die Luft am Ofen voll aufgedreht? Oberflächliches Harz brennt vielleicht kurz etwas intensiver, ist dann aber auch schnell weg und der Holzvergaser regelt sogar das aus, Harz pur kann es also nicht sein ;) :)
Wenn ich vom anheizen aus dem Keller komme und an die Schornsteinmündung gucke, ist es bereits nur noch Kondenswasser, kein Ruß mehr und dann ist die Anlage noch im Kaltlauf - danach wird es nur noch besser.

Autor:  Holzspecht [ Samstag 7. Dezember 2019, 20:41 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Fichten roden

Hallo Eike,
vielen Dank für Deine umfangreiche Antwort.
Ich habe ein kleines Haus welches ich mit einem Zentralheizungsherd beheize der in Kombination mit
einer Ölzentralheizung mit Warmwasserversorgung beheize.
Den Zentralheizungsherd betreibe ich ausschließlich mit geöffneter Zuluft damit der Brennstoff sauber
abbrennen kann.

Heute habe ich mir nochmals die Fichten angeschaut.
Eine ist inzwischen abgestorben. Dies werde ich roden,kleinsägen und spalten.
Die Äste versuche ich mit dem vorhandenen Hächsler zu hächseln.
Alternativ kann ich did Äste bei uns auf dem Bauhof kostenfrei entsorgen.
Sollte dieser Aufwand einfach zu hoch sein kann ich die Bäume immer noch entsorgen lassen.
Das mit der starken Rauchentwicklung war wohl ein Einzelfall.
Ich habe in dieser Woche mehrfach Fichtenholz verfeuert welches rauchfrei verbrannt war.
Außerdem kann ich ja anderes Holz dazu nehmen.

Autor:  plinse [ Samstag 7. Dezember 2019, 21:31 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Fichten roden

Fichte ist eigentlich ein gutes Brennholz - besser als sein Ruf. Heute wollte ich nicht in den Regen raus, meine Frau wollte den Kaminofen angefeuert haben, da wurde halt ein Holzvergaser-Scheit (50er) zerschnitten und wanderte in den Kaminofen. Auch das hat hervorragend funktioniert, einzig nachlegen muss man öfter als bei Buche. Kiefer kenne ich als "spannender" wegen des Harzes, verbrenne ich deshalb eher nicht im Kaminofen, stark bevorzugt im Holzvergaser. Kiefer erzeugt durchaus mal eine echte schwarze Wolke, wenn sie im Kaminofen landet.

Vor ein paar Tagen war es klarer und wir hatten deutlich Frost. Da kondensiert jegliche Feuchtigkeit stark sichtbar, das betrifft dann aber alle Schornsteine, auch Gas- und Ölheizungen. Die Wolken verfliegen aber dann auch und sind nicht rußig dunkel!

Autor:  7sleeper [ Sonntag 8. Dezember 2019, 11:55 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Fichten roden

Im alpen Raum ist Jahrhunderte lang nur mit Nadelholz geheizt worden und es war nie ein Problem. Ist immer nur ein Problem für die deutschen Buchenholzverbrenner. Wie jedes Holz sollte es doch getrocknet (min 1 Jahr) sein bevor man es in den Ofen befördert.

g,

7

Autor:  plinse [ Sonntag 8. Dezember 2019, 12:19 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Fichten roden

Genau die Meinung - im Gespräch sogar noch etwas kerniger formuliert - vertritt hier sogar der Schornsteinfeger :groehl: :groehl:
"Der ganze Süden heizt mit Nadelholz und hier soll das alles nur Schei*** sein?!?"

Er empfielt regelrecht einen gewissen Nadelholzanteil, "Mindestens Birke! Die meisten bekommen hier keine Temperatur in den Zug und dann kokelt und kondensiert es vor sich hin! Im Holzlager liegen dann Buche und Eiche und das am besten noch zu feucht, wen wunderts!"
Er freut sich immer bei meinem Holzlager. Viel Nadelholz, gemischte Werke, keine sortenreinen Polter, ... und ausreichend Menge, um auf Lagerzeit zu kommen.

Wenn ich harziges Holz habe, spalte ich es gröber als Laubholz und lagere es lieber ein Jahr länger als es feiner zu spalten. Dann gibt es anteilig weniger oberflächliches Harz, die impulsive Verbrennung bei nachgelegtem Holz auf Glutbett geht bei gleicher Holzmenge schneller von statten und "die Ladung brennt länger", die Zeit, bis das nächste Holz mit oberflächlichem Harz aufgelegt wird, ist länger.

Man muss es halt ausprobieren, der Ofen spielt auch eine Rolle.

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