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BeitragVerfasst: Samstag 2. März 2019, 14:40 
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Beiträge: 1303
Ich habe einen Ammboss Stehendspalter geerbt, Modell unbekannt, Motorplakette weist auf 1989 hin, was auch hinkommen kann.
Der Spaltdruck hat geschwächelt, also Manometer verbaut, Druck nur noch 70bar. Schuld war die Pumpe, also neue rein, jetzt wieder 200 bar :)
Daten:
Drehstrommotor 4kW
Pumpleistung 15 Liter pro Minute
Maximaldruck 200 bar eingestellt
Zylinderhub 540mm, Kolben 60mm, Kolbenstange 25mm
neue Schläuche verbaut, Ausführung in 15L, alles dicht
Hydrauliköl HLP 32 neu
Eilgangschaltung (T-Stück Pumpe/Steuerventileingang/Zylinder)

Das ganze System auch durchgerechnet und gemessen, alles paßt.
Der Motor wird in der Konfiguration um 40% überlastet, alles kein Problem.
Auch interessant, dass die geringe Ölmenge von ca. 5 Liter so hinhaut, ich konnte bei 0 Grad Außentemp stundenlang spalten, das Öl wurde dabei maximal 60 Grad warm.
Zeiten hab ich gemessen, liegen extrem nahe an den berechneten, der Zylinder fährt in 5.2 Sekunden ein (spalten) und in 1.3 Sekunden aus (Rückfahrt).

Auffälligkeit: Bei der Rückfahrt (Zylinder ausfahren) beträgt der angezeigte Druck mehr oder minder dem eingestellten Maximaldruck, steigt also abgelesen auf ca. 180 bar.
Jetzt also zur Frage: Warum ist das so? Ist das grundsätzlich so oder muss ich von irgendeinem 'Defekt' oder Verschleiß ausgehen?

Meine Gedanken:
Beim Einfahren ohne Last werden beim 250bar Manometer 0 bar angezeigt. Es werden wohl keine 0 bar sein, aber viel gibt es ja nicht zu überwinden, bissel Reibung Spaltturm, bissel Reibwiderstand Schläuche, Kolben, Ventil,...
Beim Einfahren mit Last gibts ja nur beim Anspalten eine kurze Spitze, dann gehts normal quasi ohne Last weiter.
Beim drucklosen Umlauf passiert ja auch nix, außer Reibwärme beim Umwälzen.
Was ich mir denke: Die Rückfahrt hat zwar an der Gesamtzeit beim Spalten einen geringen Anteil (am längsten wohl druckloser Umlauf: Holz holen, weglegen, positionieren; dann kommt Spalten durch die längere Einfahrzeit des Kolbens), aber in der Zeit wird scheinbar dafür richtig geheizt, also 1,3 Sekunden volles Rohr pro Zyklus. Beim Spalten achte ich drauf, dass ich den Zylinder gar nicht auf Anschlag fahre, sondern kurz vorher wieder hochfahre oder unmittelbar beim Ansteigen des Drucks (geht hier einfach da Ausführung mit Fußtreter, da kriegt man das gut hin).
Also nochmal zusammengefaßt: Bei jeder Rückfahrt fährt der Spalter mit Maximallast!
Was gibt es da groß an Arbeit zu verrichten?
Mir fällt folgendes ein:
- Gewichtskraft Spaltturm (die paar Kilo?)
- Reibung Spaltturm (müsste beim Heben und Senken vergleichbar sein)
- Reibung in Schläuchen (durch einen Schlauch muss durch die Eilgangschaltung nun viel mehr Öl durch, also mehr Reibung)
- Reibung im Steuerventil (auch hier muss diese erhöhte Ölmenge durch)
- Reibung in der Pumpe (immer gleich)
- Reibung im Zylinder (Dichtungen)

Also eigentlich nur 3 Sachen. Durch die Eilgangschaltung muss durch die eine Schlauchzuführung für Zylinder ausfahren incl. dem Steuerventil nun eine große Menge Öl durch, also größere Fließgeschwindigkeit, also größere Reibarbeit.
Und dann is ja im Zylinder durch die Eilgangschaltung nun die Konstellation, dass beide Seiten Druck haben, die Seite mit der größeren Angriffsfläche aber natürlich siegt. Vielleicht ist da durch die Druck- und Kraftverhältnisse noch irgendwas, was ich nicht ganz durchschaue?
Wie auch immer, mir kommts auf jeden Fall ziemlich kraß vor, dass bei der Rückfahrt sagen wir mal mindestens 5kW mechanische Leistung verknallt werden, das is schon was.
Vielleicht weiß ja jemand genaueres :)
Also hat jemand ne Theorie parat oder hat jemand auch einen Spalter mit Eilgangschaltung im Rücklauf + Manometer und kann das Verhalten bestätigen?
Ansonsten gibts keine Auffälligkeiten, alles werkt so wie es soll, ich hab alles gemessen was ging, also Druck, Zeiten, Öltemp, Motorspannung, Motorstrom, alles paßt, also Theorie = Praxis ;)


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BeitragVerfasst: Samstag 2. März 2019, 16:24 
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Beiträge: 828
Mein Atika Spalter hat die gleiche Bauart wie deiner. Er hat zwar keinen Manometer aber dafür einen Benzinmotor, bei dem ich die anliegende Last hören kann. Ich beobachte bei meinem Spalter das gleiche Verhalten. Die meiste Leistung muss der Motor beim hochfahren erbringen. Ich führe das einerseits auf die erhöhte Reibung der Kolben und Kolbenstangendichtung beim schnellen ausfahren zurück. Andererseits ist zu bedenken dass beim Ausfahren nur die 25mm (4,9 cm2) Kolbenstange als wirksame Druckfläche zur verfügung steht.

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Gruß, MAG2055


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BeitragVerfasst: Samstag 2. März 2019, 17:59 
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Beiträge: 1303
Ok, schon mal gut zu wissen, dass es möglicherweise 'normal' ist, wenngleich Stichprobengröße 2 noch nicht maximal aussagekräftig :)
Richtig, es wirkt nur die Kolbenstangenfläche. Aber: Die 200 bar Druck führen auf dieser verringerten Fläche trotzdem immer noch zu 9800N Kraft oder anders ausgedrückt entspricht das einer Gewichtskraft von 1000kg oder 1 Tonne.
Ich muß also meinen VW Polo an die Kolbenstange hängen, damit diese mit der gegebenen Geschwindigkeit ausfährt (und dabei meinen Spalter aufn Kopf stellen und das Fußende fixieren;) )?
Und die besagten 5kW Leistung (also 2 übliche Wassserkocher) heizen in dem Moment den Zylinder? Und diese Hitze entsteht dann mehr oder minder vollständig an den Dichtungen im Zylinder?
Puh. Ich halt das für möglich, ohne Frage, aber es kommt mir nach wie vor kraß vor.
Weil das ja dann im Grunde einer Reibarbeit der Dichtungen entspricht. Wie kann eine Dichtung das lange aushalten (und das tut sie ja bei mir schon ein paar Jährchen), wenn sie bei jeder Rückfahrt das eben Berechnete durchmachen muß?
Lokale Erhitzung, Abrieb,...
Hab im übrigen aus Interesse auch mal den Zylinder auf Block fahren lassen und bei einer Seite den Schlauch geöffnet. Es kam absolut nix raus, sprich der Zylinder ist nach 30 Jahren immer noch perfekt dicht :)


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BeitragVerfasst: Sonntag 3. März 2019, 08:31 
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Wohnort: bei Garmisch-Partenkirchen
Hi,

ich denke, die hohe Leistung beim Hochfahren ist nötig, weil in den besagten 1,3 Sekunden die gesamte Ölmenge, die sich ÜBER dem Kolben befindet, durch enge Schläuche UNTER den Kolben gepresst werden muss.

Mache mal zum Test eine normale Fahrrad-Luftpumpe voll Wasser und spritze dann die gesamte Menge sehr schnell 'raus.
(Haben wir als Kinder im Sommer oft gemacht.)
Dann spürst Du, wieviel Kraft in dem kurzen Moment nötig ist.

Gruß Andreas

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BeitragVerfasst: Sonntag 3. März 2019, 08:57 
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Beiträge: 1731
Zitat:
sprich der Zylinder ist nach 30 Jahren immer noch perfekt dicht :)
Hallo,

Wenn der Zylinder in Differentialschaltung ausfährt, hast alle Dichtungen unter druck stehen. Dann gibt es Dichtungen, bei denen die Druckwirkung (Flächenpressung) mit steigendem Öldruck stark ansteigt.
In Differentialschaltungssystemen ist es wichtig, daß der Ölfluss möglichst wenig Widerstand aufweist. Limitierend ist hier oft auch die Zugangsbohrung zum Zylinder, da hier ja der vereinigte Ölstrom von Pumpe und der Stangenseite hinein muss.

Wenn die Pumpe real 12l/min bringt. und das ausfahren 4 x solange dauert wie das einfahren. dann muessen zum Einfahren 60 l/min in den Zylinder.

Ausfahren: wirksam ist die Ringfläche. 80 % Einfahren: wirksam ist die Stangenfläche. 20%. Verhältnis 1:4. DieKolbenfläche ist 100%, und somit im Verhältnis 1:5.

Dann fliessen 12 l/min von der Pumpe und 48 l/min von der Ringseite zur Kolbenseite.

Schicken wir die 60 l/min mal durch eine 8er Bohrung: Fläche = 0,5 cm².
Ölfluss = 60l/min = 1 l/s = 1000 cm³/s. Geschwindigkeit = 2000 cm/s = 20 m/s = 72 km/h.

Gruss
Lutz

_________________
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Für persönliche Animositäten ist bei Würdigung der Umstände kein Raum


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BeitragVerfasst: Sonntag 3. März 2019, 11:37 
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Wohnort: 76571 Gaggenau
Ich würde aus dem Bauch heraus auch vermuten, dass die Leistung nicht an der Dichtung, sondern in den Schläuchen/Fittings durch Reibung der Flüssigkeit dissipiert wird.
Das Verhalten ist ganz normal, haben alle Spalter mit Zylinder unten so. Deshalb soll man auch einen Bedienhebel gedrückt halten beim Motorstart, dann kann der Motor drucklos anlaufen. Gelagert werden die ja in der Regel mit eingefahrenem Zylinder und dann müsste der Motor gleich von null auf Höchstleistung, was gerne die Sicherung fliegen lässt.

_________________
2 alte Husqvarnas pro Ster Holzverbrauch und immer "Kette rechts"


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BeitragVerfasst: Sonntag 3. März 2019, 13:53 
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Registriert: Donnerstag 12. Oktober 2017, 19:49
Beiträge: 1303
Zitat:
ich denke, die hohe Leistung beim Hochfahren ist nötig, weil in den besagten 1,3 Sekunden die gesamte Ölmenge, die sich ÜBER dem Kolben befindet, durch enge Schläuche UNTER den Kolben gepresst werden muss.
Ja, ich mein das intuitiv auch eher, dass die Leistung hier verbraten wird. Da is zumindest die Oberfläche um einiges größer als bei der Dichtung im Zylinder und kann sich besser verteilen. Die 5kW sind schon nicht wenig...
Zitat:
Limitierend ist hier oft auch die Zugangsbohrung zum Zylinder, da hier ja der vereinigte Ölstrom von Pumpe und der Stangenseite hinein muss.
Verstehe. Da kommt man aber an der Stelle schon nicht mehr wirklich aus. Bei meinem Zylinder sind Rohre angeschweißt und dann unten um 90° rausgebogen. Rohrdurchmesser außen 15mm, innen wohl 12mm. Dann gehts mit DN12 Schlauch weiter(40cm) zum Steuerventil und dann am Steuerventil das T-Stück.
Immerhin ergibt sich bei den 12mm Innendurchmessern schon ein etwas humanerer Wert von unter 9 m/s Strömungsgeschwindigkeit analog zu Deiner Berechnung :)
Und wenn ich im Netz so nachlese, wären bei 200 bar 6 m/s noch so in Ordnung. Und diese Angabe bezieht sich wohl auf Dauerbetrieb.
Ich hätte also allenfalls beim Wechseln der alten Schläuche einen größeren nehmen können, mit Adapter, dann wär die Reibung zumindest auf dem größten Wegstück weiter verringert. Hab mir da halt gedacht, der Holzspalterhersteller wirds schon richtig berechnet und gemacht haben ;)
Vielleicht ist auch das Steuerventil knapp dimensioniert. Beim drucklosen Umlauf und beim Senken wären ja 15 Liter pro Minute als Durchflußmenge ausreichend.
Ich weiß ohnehin nicht, wie der angegebene Wert der Durchflußmenge bei einem Steuerventil zustande kommt. Druck is klar, das is das, was die Materialstärke hergibt, irgendwann zerfetzt es das Ding. Aber Durchfluß kann ich ja beliebig gestalten, fließt halt schneller und es gibt mehr Wärme. Weiß nicht, was genau da der limitierende Faktor ist.
Zitat:
Das Verhalten ist ganz normal, haben alle Spalter mit Zylinder unten so.
Ok, dann bin ich beruhigt und lerne ab jetzt mit dem gegebenen Verhalten zu leben ;)
Zitat:
Deshalb soll man auch einen Bedienhebel gedrückt halten beim Motorstart, dann kann der Motor drucklos anlaufen. Gelagert werden die ja in der Regel mit eingefahrenem Zylinder und dann müsste der Motor gleich von null auf Höchstleistung, was gerne die Sicherung fliegen lässt.
Die Sicherung war auch ne Zeit lang geflogen. War halt ne 16A mit B Charakteristik, jetzt ne C, fliegt nix mehr ;)
Da kommt schon Strom zusammen. Mein Motor hat knappe 9A Aufnahme bei Nennlast, da er um 40% überlastet wird, wirds natürlich mehr, ich hab bei Maximallast auch knappe 13A gemessen. Beim Starten dann sowas wie Faktor 6, is man schon bei 78A.

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Ich find das eh interessant, wie das alles so ausgelegt ist bzw, wie es sich bei mir ausgeht, alles so schön am Limit.
Strom am Limit von ner B Sicherung. Kabel brauch ich 50m, in 2,5mm² ausgeführt, Spannungsfall genau 3% gemessen. Der Motor wird um 40% überlastet. Der Zylinder is im Vergleich zu vielen anderen Spaltern echt klein mit 60/25. Also wenig Kolbendurchmesser für wenig Kraft, das ganze dann auch noch ziehend ausgeführt für noch weniger Kraft, die Kolbenstange so dünn, dass man gar nicht glauben kann, dass die die Kräfte dauerhaft aushält. Und dann sind im Ölkreislauf 5 mickrige Liter, die dann erstaunlicherweise nur 60 Grad warm werden bei ca. 0 Grad Außentemperatur. Ok, bei 20 Grad Außentemperatur kommts dann schon in die Region des erlaubten, bei der Pumpe hab ich was von 80 Grad Dauertemperatur gelesen.
Bei 1 Meter Rollen kann man auf die Standfläche das noch raufheben bzw. das Spaltmesser schafft von der Länge her auch grad das, was man insgesamt vom Gewicht her so noch rumschleppen kann oder mag. Alles drüber (in aller Regel Durchmesser über 35cm) schneid ich inzwischen mit der Kettensäge sofort auf 30cm Endmaß.
Interessant find ich auch die Spaltkraft. Die beträgt jetzt bei mir berechnet ca. 4,8 Tonnen, das is wenig. Und doch kapituliert der Spalter vor nichts. In aller Regel bewegt sich beim Anspalten die Manometeranzeige auch nur recht wenig. Die maximale Last zeigt sich nur bei jeder Rückfahrt ( ;) ) oder wenn ich komplett eingefahren doch kurz zu lange aufm Treter bleib.
Mit meiner kaputten Pumpe hab ich noch 70 bar gemessen. Das entspricht noch 1,7 Tonnen Spaltkraft. Selbst damit hab ich noch alles klein bekommen, konnte aber in sehr vielen Fällen nicht mehr mittig spalten, sondern musste vom Rand her spalten. Es musste auch mehrmals der Riesenschlegel bemüht werden, um das festhängende Holzstück vom Spaltkeil runterzuklopfen. Das war mir dann zu nervig, deshalb Manometerkauf, Pumpentausch und in dem Aufwasch gleich Schläuche und Öl gewechselt + Einarbeitung in die Materie + Berechnungen + Messungen.
Man muss das nur einmal durchrechnen und schon entlarven sich die tollen Herstellerangaben. Is wohl aber nicht bei allen so. Hab z.B. bei Posch mal ein paar Typen durchgerechnet (da bekommt man alle nötigen Angaben aus der Kombination von Bedienungsanleitung und Ersatzteilliste, alles frei zum runterladen), da stimmen die Werte. Bei vielen anderen sinds Fantasiewerte. Z.B. bei ziehender Konfiguration wird der Wert für drückend angegeben. Dann werden Werte für einen Maximaldruck von 250 bar angegeben, obwohl der Betriebsdruck 200 bar beträgt und der beim Gerät auch so eingestellt ist. Aber selbst wenn man alles so 'günstig' wie möglich auslegt, kommt man oft immer noch nicht auf die angegebenen Werte. Vielleicht rechnen die dann mit anderen Werten für die Erdbeschleunigung ;)
Wollte nur sagen: Auf der einen Seite werden Werte künstlich hochgerechnet und auf der anderen Seite braucht man viel weniger als man denkt.
Im übrigen: Die alte Pumpe hab ich aus Interesse zerlegt. Der Pumpenkörper is aus Alu. Da sind nun innen auf der Lauffläche der Zahnräder Riefen und es wurde Material abgetragen. Das is aber nicht so viel, wie ich mir gedacht habe. Mit dem Fingernagel ist die Kante zum Rand hin schon fühlbar, mehr aber auch nicht. Bei den Drücken machen wohl aber auch wenige Hundertstel schon viel aus...


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BeitragVerfasst: Sonntag 3. März 2019, 13:54 
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Beiträge: 2135
Wohnort: Landkreis Ludwigslust
Da braucht man nicht viel zu rechnen, dein Zylinder "arbeitet ja in der Zugstufe und fährt in der Druckstufe zurück, dabei muß in kürzerer Zeit mehr Öl verdrängt werden, also mehr Arbeit verrichtet werden, folglich entsteht mehr Wärme und ein höherer Druck. Alles ganz simpel...

_________________
:stihl: :stihl: :stihl: MS 170D, MS 290, MS 261, MS 462
Wippsägen noch von Opa :klatsch:
Eigenbau Holzspalter
Mts82 mit Frontlader und Thk 5.
Eigenbau Rückewagen mit Atlas Bauernlader.


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BeitragVerfasst: Sonntag 3. März 2019, 14:27 
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Registriert: Mittwoch 16. November 2011, 02:52
Beiträge: 828
@ Sparbrötchen
Mein Spalter hat einen drucklosen Ölumlauf, wenn die Bedienhebel auf neutral stehen.


Äußerdem ist die Reibung der Dichtungen bei Eilgang-Ansteuerung nicht zu vernachlässigen.
Hier
https://www.acona-hydraulik.de/?page_id=75
bekommst du im Maßblatt 0-z-01 den Beweis vorgerechnet.
Dort wurde rechnerisch bewiesen, daß ab einer bestimmten Verhältnis von Kolbenfläche zu Kolbenringfläche der Gesamtwirkungsgrad ins bodenlose fällt.
Ich spare mir hier Einzelheiten. :mrgreen:
Das wäre was für meinen ältesten Sohn.
Der hat schon ein Sylvester auf der Unität hinter sich. :groehl:

_________________
Gruß, MAG2055


Zuletzt geändert von MAG2055 am Sonntag 3. März 2019, 14:37, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Sonntag 3. März 2019, 14:36 
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Zitat:
dein Zylinder "arbeitet ja in der Zugstufe und fährt in der Druckstufe zurück, dabei muß in kürzerer Zeit mehr Öl verdrängt werden, also mehr Arbeit verrichtet werden, folglich entsteht mehr Wärme und ein höherer Druck. Alles ganz simpel...
So betrachtet, für mich qualitativ richtig :)
Aber das ganze dann doch in der starken Ausprägung der gegebenen Quantität?
Sicher ist so ein Manometer im untersten Anzeigebereich nicht übergenau, aber es werden beim Einfahren 0 bar angezeigt und beim Ausfahren schnellt es hoch auf 180 bar (entspricht dem Anfangswert beim senken mit Last, ich hab das Überdruckventil so eingestellt, dass sich ein Maximaldruck von 200 bar ergibt, das dauert dann ca. 2 Sekunden um von 180 auf 200 zu gehen, dann steigt er nicht weiter), also Maximallast.
Ich find den Absolutwert einfach sehr hoch bzw. übersetzt die dabei momentan umgesetzte Leistung. Und ich find den Relativwert sehr hoch bzw. übersetzt es seltsam, dass beim Einfahren so gut wie keine Leistung gebraucht wird.
Vermutlich sind das mal wieder quadratische oder noch höher potentierte Zusammenhänge, ich tapp da schon öfters in die Falle, dass ich intutiv mit linearem Verhalten rechne, die Proportionen aber real andere sind...


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BeitragVerfasst: Sonntag 3. März 2019, 15:41 
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Beiträge: 1303
Zitat:
Äußerdem ist die Reibung der Dichtungen bei Eilgang-Ansteuerung nicht zu vernachlässigen.
Hier
https://www.acona-hydraulik.de/?page_id=75
bekommst du im Maßblatt 0-z-01 den Beweis vorgerechnet.
Dort wurde rechnerisch bewiesen, daß ab einer bestimmten Verhältnis von Kolbenfläche zu Kolbenringfläche der Gesamtwirkungsgrad ins bodenlose fällt.
Okay... Danke für den Link, das bringt wieder neue Aspekte hinzu :)
Die zeigen ja schön, dass der Gesamtwirkungsgrad eines Zylinders in Differentialschaltung bei einem angenommenen mittleren Wirkungsgrad von 90% je Seite insgesamt dann gegen 0 tendiert, wenn man ein Flächenverhältnis Kolben zu Ring von 1,24 hat.
Mein Zylinder hat ein Flächenverhältnis von 1,21 und bleibt nicht stehen, hat also mindestens 91% mittleren Wirkungsgrad ;)
Also wieder was, was bei meinem Setup an die Grenze hin ausgelegt wurde, der Zylinder fährt also vermutlich mit einer sehr sehr geringen Kraft aus. Kann man beim Holzspalter ja so machen, der hat ja in die Richtung wirklich nix zu tun, außer den Turm zu heben und die Reibung des Turms zu überwinden.
Ja, Wirkungsgrade. Die nimmt man halt der Einfachheit halber intuitiv Richtung 100% an. Sind sie aber nicht.
Ich frage mich nun aber, wie sich das leistungs/arbeits/energiemäßig auswirkt.
Im Extremfall kann ich ja einen Zylinder nehmen mit einem noch fieseren Flächenverhältnis. Dann bleibt er einfach stehen und fährt nicht aus, er blockiert. Dann steigt der Druck natürlich auch an, bis zum eingestellten Höchstdruck. Wenn ich es richtig verstehe, wird die Energie in dem Fall ja einfach beim Druckbegrenzungsventil verballert.
In meinem Fall muss der Druck ja knapp kurz davor sein. Weil wenn der Druck überschritten würde, würde das Öl ja nicht im Zylinder die Seite wechseln, sondern in den Tank fließen und damit die Hubzeit verlängern. Das is bei mir ja nicht der Fall, die reale Zeit entspricht ja mehr oder weniger der berechneten.
Mit Wirkungsgrad in dem verlinkten Dokument is doch der Kraftwirkungsgrad gemeint, oder nicht? Es steht eben nicht die theoretisch berechnete Kraft aus Druck und Fläche zur Verfügung, sondern weniger, entprechend dem Gesamtwirkungsgrad.
Das darf man doch jetzt aber nicht 1:1 auf den energetischen Wirkungsgrad übersetzen. So nach dem Motto Kraftgesamtwirkungsgrad 10%, also 90% Energie im Zylinder verknallt...
Wenn der Zylinder stehen bleibt, hat man ja 0 Wirkungsgrad, und da sich nix bewegt, wird im Zylinder gar keine Energie umgesetzt, sondern der Druck steigt an und alle Energie (mal abgesehen von den Reibungsverlusten im Geschläuch usw.) wird im DBV umgesetzt.
Klar spielts irgendwie mit rein. Beim Einfahren ohne Last sind nur 2 Dichtungen beteiligt, die fast keinen Druck sehen und damit wenig reiben. Beim ausfahren sehen 3 Dichtungen Druck, und dazu einen hohen, da er ja wie geschildert auf 180 bar ansteigt. Die Dichtungsreibung ist also schon um einiges höher beim ausfahren als beim einfahren.
Ich denke inzwischen auch, dass der meiste Teil der Energie in dem Zweig zwischen T-Stück - Steuerventil - Zylinder Kolbenseite umgesetzt wird und dann eben noch ein gewisser Anteil in den Zylinderdichtungen. Die 5kW Heizleistung alleine an den 3 Dichtungen wär doch wirklich nicht zu fassen.


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BeitragVerfasst: Sonntag 3. März 2019, 16:36 
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Registriert: Mittwoch 16. November 2011, 02:52
Beiträge: 828
Nach den mir zur Verfügung stehenden Kenntnissen gebe ich hier mal eine intuitive Schätzung ab:
80% der Energie wird an den Dichtungen und 20% der Energie geht als Strömungsverlust in den Leitungen und Ventil in Wärme über.

_________________
Gruß, MAG2055


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BeitragVerfasst: Sonntag 3. März 2019, 20:26 
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Registriert: Donnerstag 12. Oktober 2017, 19:49
Beiträge: 1303
Zitat:
80% der Energie wird an den Dichtungen und 20% der Energie geht als Strömungsverlust in den Leitungen und Ventil in Wärme über.
Is zumindest mal ne Schätzung ;)
Also 80% von 5kW sind 4kW, also 4000W Heizleistung auf 3 Dichtungen verteilt. Die 4000W brutzeln 1,3 Sekunden am Stück auf. Und wir reden hier von Reibung. Zum einen muss die Wärme an die Zylinderwand bzw. die Kolbenstange und das Öl abgegeben werden, das kann ich mir noch vorstellen, da die Wärme dann ja an die gesamte Zylinderoberfläche / Kolbenstange verteilt wird und das Öl noch rumspült. Zum anderen entsteht die Wärme ja selber aber über Reibung, und Reibung geht mit Verschleiß und Abrieb einher.
Bei der großen Reibleistung müssten doch die Dichtungen wohl wirklich schnell zerrieben sein, was aber nicht der Fall zu sein scheint.
Meine intutive Schätzung wär eher umgekehrt zu Deiner ;)
Bzw. ohne irgendwelche Erkenntnisse und Messungen hätt ich an keiner Stelle im vorliegenden System derartig hohe Verluste vermutet...


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