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BeitragVerfasst: Mittwoch 25. Juli 2018, 05:51 
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Registriert: Freitag 13. Juli 2018, 17:23
Beiträge: 43
Wohnort: Ecuador
Halli Hallo ausm Sueden, aus Ecuador ;-)

Wenn ihr relativ dicke Baeume fuer Balken- und Brettergewinnung faellt...
... Versucht ihr dann so schnell wie moeglich den Stamm zu verarbeiten oder wartet ihr eher ein Weilchen bis es mit den Laengsschnitten losgeht. Wenn wir hier mit Bambus arbeiten, dann lassen wir diesen nach dem Faellen bestmoeglichst senkrecht erstmal 4 bis 6 Wochen stehen, weil die Blaetter das Wasser raustranspirieren und dadurch eine natuerliche und fuer uns sehr bequeme Trocknung stattfindet. Bambus ist natuerlich ein Spezialfall weil es ein Gras ist, wasserspeichernd ist, hochtranspirierend waechst usw...

In Deutschland wird ja ebenso beabsichtigt das Holz zu schlagen, wenn moeglichst wenig Wasser drin ist, also im Winter, stimmts?

Ist diese nuetzliche Praxis beim Bambusfaellen eurer Meinung nach ebenso allgemein auf normales Holz (gut in meinem Fall Tropenholz, also hohe Luftfeuchte) uebertragbar? Termiten und andere Kompostierer sind soweit keine Probleme wenn der ganze Baum samt Blattmasse einen Monat oder auch zwei nach dem Faellen erstmal rumliegt und sich trocken schwitzt, sofern dieser in der Neumondphase geschlagen wurde und Qualitaetsholz ist. Außerdem denke ich, dass durch diese Trocknung (da im Ganzen) tendenziell Verbiegungen der spaeteren Balken und Bretter etwas reduziert wird...
Was meint ihr dazu, was legt ihr mir ans Herz.
Hier in Ecuador gehen da die Meinungen auch auseinander und ich habe beides schon oft gesehen ;-)

Allerbesten Dank schonmal fuer eure Meinungen und ich wuensche euch viel Spaß im Wald!!!

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Das Geheimnis im Leben besteht nicht darin den Schmetterlingen hinterherzuhecheln,
sondern den eigenen Garten zu pflegen damit sie von allein kommen.


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BeitragVerfasst: Mittwoch 25. Juli 2018, 08:54 
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Registriert: Mittwoch 27. November 2013, 18:49
Beiträge: 222
Wohnort: Gerach bei Bamberg
Das kann man bei Bäumen sicher nicht einheitlich regeln. Bei Eiche sicher kein Problem da habe ich selbst schon eine die Jahre gelegen hat aufschneiden lassen. Andere Hölzer wie Buche oder Kirsche z. B. neigen schnell zum stocken da sollte man sich eher nicht so viel Zeit nehmen.


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BeitragVerfasst: Mittwoch 25. Juli 2018, 15:57 
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Registriert: Montag 30. Januar 2017, 04:57
Beiträge: 871
Ich glaube nicht, dass du deutsche Baume, die im deutschen Jahreszeitenklima gefällt und verarbeitet werden sollen, auch nur Ansatzweise vergleichen kannst mit tropischen Verhältnissen.
Auf der Plantage meiner Schwiegereltern in der "Nähe" von Manaus wird Holz geschlagen und dann nass verarbeitet. Bei einer Luftfeuchtigkeit von 85% und ueber 30 Grad trocknet sowieso nichts, es sei denn, man last es in der Sonne liegen.
Sollte etwa auf der Höhe von Ecuador liegen :) quasi nebenan.

Wir verarbeiten dort normales Hartholz als Bauholz, ich kann also nichts über Edelholz sagen für den Export.

Es wird jedoch auf großartige Trocknung etc. verzichtet. Das ein Baum dort "nachtrocknet" könnte in der Trockenzeit schon seit, wenn das Gebiet drumherum Frisch abgebrannt wurde.
Liegt der Baum unterm Blätterdach, glaube ich trocknet da nichts. Zwar beginnt jetzt wieder die Trockenzeit, aber der Boden im Wald an sich ist trotzdem feucht.

Ich bin den ganzen September wieder da, da werde ich mich eingehender mit der lokalen Beschaffung von Holz beschäftigen, und auch dem lokalem Sägewerk einen Besuch abstatten.

Viele Gruesse nach Ecuador!


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BeitragVerfasst: Mittwoch 25. Juli 2018, 16:58 
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Beiträge: 4673
Wohnort: KC / Oberfranken
Fichte, Kiefer neigt ja zum Bläuepilz bei längerer Liegezeit im freien, die versuch ich immer gleich wegzubringen.

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Gruß Chris
(Anonymer Holzmessie, aus ärztlicher Sicht unheilbar)
Mein Fuhrpark: Schnittschutzapp, Motorsägenapp :stihl: 170D :shock: und noch n paar weitere

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BeitragVerfasst: Mittwoch 25. Juli 2018, 17:07 
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Registriert: Samstag 17. Oktober 2015, 19:36
Beiträge: 963
Wohnort: Metropole des Allgäus
Wenn man einen Baum fällt und die Krone dran lässt, saugen die Äste, Blätter oder Nadeln in kurzer Zeit einiges an Feuchtigkeit aus dem Stamm. Selbst im schattigen Wald sind die Stämme 4 Wochen später spürbar leichter. Von allein würde der Stamm in so kurzer Zeit nie so viel Feuchtigkeit verlieren.

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Auf das Nötigste reduziert
:stihl: :dolmar: :solo:


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BeitragVerfasst: Mittwoch 25. Juli 2018, 20:26 
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Registriert: Sonntag 29. September 2013, 23:30
Beiträge: 4506
Wohnort: Niederösterreich
kommt drauf an wo in ecuador, oben bei quito oder am der küste bei guayaqil...
wenn du von bambus schreibst nehme ich an tropische küste; da wird das holz wohl schnell stocken.
das holz hier im sägewerk wird nass geschnitten bzw. sogar noch gewässert.
vielleicht schreibt sinawali was dazu, der kennt sich aus mit sägewerk und holz international...


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BeitragVerfasst: Donnerstag 26. Juli 2018, 05:38 
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Registriert: Freitag 13. Juli 2018, 17:23
Beiträge: 43
Wohnort: Ecuador
Obwohl es auch in Trockenzeit relativ luftfeucht hier ist und der Boden viel Wasser evaporiert trocknet das Holz schon flott innehrhalb von ein-zwei Monaten (auch ohne Brandrodung ringsherum), was natuerlich beim Schultertransport angenehm ist ;)
Der Vorher-Nachher-Unterschied ist trotz Luftfeuchte sehr groß, denn die Blaetter am geschlagene Baum sind wie ein Sog und saugen so viel sie koennen (um weiterzuleben) das Wasser aus dem Stamm, das funktioniert wie eine Einbahnstraße...

Die Leute hier verarbeiten das Holz nach dem Schlagen oft auf der Stelle, was aber auch (meiner Meinung) daran liegt, dass die Produzenten ihr Geld schnell wollen oder der Auftraggeber schnell sein Geld machen mag ohne wochenlang zu warten. Außerdem ist es manchmal weit zu laufen vom Haus bis zum Baumfaellen und so spart es sich auch an Zeit gleich weiterzuverarbeiten.
Auf deine Erfahrungen bin ich sehr gespannt Termite!!! In Manaus gibt es diese dermaßen leckeren Paranuesse welche hier gar nicht vorkommen obwohl Ost-Ecuador ebenso zum Amazonas gehoert. Eine Stunde Fahrzeit von meiner Farm entfehrt gibt es sogar eine Verbindungsstrecke direkt nach Manaus: Mit dem Boot von Puerto Misahualli auf dem Rio Napo Richtung Osten flussabwaerts :guck:

Achja, den Bambus habe ich meistens im Amazonas verarbeitet wo es recht luftfeucht ist aber auch ein paar mal an der Kueste.
Es gibt hier total luftfeuchte Provinzen die dem Amazonas aehnlich sind (Esmeraldas) und Provinzen (wie Manabi) welche eher lufttrocken sind. Bambus ist halt ein Spezialfall und nichtumsonst das Schnellwachsenste was es weltweit gibt und dementsprechend transpiriert er auch.

Danke schonmal, scheint ja keine gaengige Praxis bei euch zu sein, dass ihr die Baueme erstmal beabsichtigt austrocknen lasst :(

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BeitragVerfasst: Donnerstag 26. Juli 2018, 05:42 
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Beiträge: 43
Wohnort: Ecuador
Achja, warum wird Holz denn vorm Saegen sogar gewaessert; Damit die Saege besser durchflutscht?

:handbetrieb:

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BeitragVerfasst: Donnerstag 26. Juli 2018, 08:46 
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Beiträge: 207
Wohnort: Holzdorf bei Eckernförde
Die Stämme kommen ins Nasslager damit die Holzfeuchte oberhalb den für Pilze und Insekten günstigen Bereich bleibt. Die meißten Holzarten trocknen als Stamm (in Rinde) im Grunde garnicht aus, geschälte Stämme trocknen zwar, neigen zu Rissen die wiederrum Eintrittspforten für Pilze sind. Dann unterscheidet sich das auch alles je nach Holzart, Eiche kann lange liegen, der Splint ist eh werrtlos und der Kern sehr robust, das lange liegen baut ggf. Spannung im Holz ab. Kiefer würde ich bevorzgt im Winter sägen und trocknen um Bläue zu vermeiden. Nun ist das alles aber wahrscheinlich nicht auf südamerikanische Verhältnisse zu übertragen und im Grunde muß man das Holz wohl nach Bedarf und Möglichkeit verarbeiten.

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BeitragVerfasst: Freitag 27. Juli 2018, 04:27 
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Registriert: Freitag 13. Juli 2018, 17:23
Beiträge: 43
Wohnort: Ecuador
Danke fuer den Input Ostseesaeger!
Genauso wie du sehe ich es auch: Nach Bedarf und Moeglichkeiten verarbeiten.
Mir ist halt das Gewicht sehr wichtig denn die Bretter, Balken, Pfosten usw. muss ich dann per Schulter schleppen und wenn der Baum erstmal Wasser wegschwitzt wenn er mit kompletter Blattmasse rumliegt kommt mir das sehr zugute ;)
Mit der Machete ist das Ding sofort (vom Ueberwugs der dann nach einem Monat oder 2 ueberwuchert hat) freigeschnitten.
Das Viertelstuendchen ExtraArbeit stoert mich dann auch nicht mehr fuer einen Baum, der locker seine 10 Kubikmeter Holz hat.

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BeitragVerfasst: Freitag 27. Juli 2018, 08:17 
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Beiträge: 871
Hast du denn kein Rückemotorrad?
Damit haben wir die Balkan aus dem Wald gezerrt. Wenn das Holz nichmal schwimmen kann ist so ein 10x10cm in 3 Meter Laenge schon unbequem auf der Schulter.

In meinem Bilderthread ist eine Methode mittels Alaskan Mill und Mini-Mill Holz aus starken Staemmen zu machen.

http://motorsaegen-portal.de/viewtopic. ... 0#p1626462

Ist vielelicht auch interessant fuer dich, wenn die Staemme / planken zu schwer sind sie zu bewegen.


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BeitragVerfasst: Freitag 27. Juli 2018, 08:32 
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Registriert: Freitag 13. Juli 2018, 17:23
Beiträge: 43
Wohnort: Ecuador
Jo, wir sind zu zweit und haben beim Transport auf beiden Schultern Holz, aber auch ein Kissen zwischen Schulter und Holz was sich recht lauschig laufen laesst :am Boden:
Mit nur einem Holzbalken laeuft es sich echt assi-schraeg und tut mehr weh als mit doppelt Holz aber dafuer im Gleichgewicht. :krank:
Ein extra Motorrad haben wir nicht und es entspraeche auch nicht meiner Philosophie noch mehr Qualm rauszupusten als ich ohnehin schon fabriziere... Dann schwitze ich lieber und spaziere mit Holz aufm Buckel durchn Wald und hoere den Voegeln beim Zwitschern zu
:hihi:
Jetzt schau ich mir mal den Link an, dank dir Volker!

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