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BeitragVerfasst: Freitag 12. März 2021, 21:53 
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Registriert: Freitag 12. März 2021, 20:44
Beiträge: 6
Hallo zusammen,

neulich habe ich in meinem Waldstück für die Kids einige Stämme an Totholz zersägt (Säge: Stihl MSA 220), damit sie damit ein bisschen was bauen und schaufeln können. Die Stück waren so zwischen 1-2 Meter lang.
In einen größeren Stamm Totholz (Durchmesser 40 cm), habe ich ein paar Ausschnitte eingesägt, in die die Kids die kleineren und kürzeren Sägestücke einlegen konnten (kurzer Stamm liegt nachher quer zum großen Stamm, mit einem Ende auf dem Boden, mit dem anderen Ende auf dem großen Stamm im Ausschnitt - dieser hält den kurzen Stamm in Position, sichert gegen Wegrollen). Mit ein bisschen Erde haben sie sich dann eine Art Rampe gebastelt und haben viel Spass gehabt.

Der Ausschnitt sollte in etwa eine runde Form haben. So war die Idee, die runde Form durch drei Schnitte anzunähern: einmal von links in flachem Winkel (30-40°), dann ein gerades Stück parallel zur Wuchsrichtung und dann nochmals einen flachen Schnitt. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Säge bei den Schnitten mit flachem Winkel ganz schön Schwierigkeiten hatte, obwohl ich denselben Stamm an einem Ende mit einem einfachen Trennschnitt innerhalb kürzester Zeit durchgesägt hatte. Es kam also schon zu einer leichten Rauchentwicklung.
So hatte ich also diese beiden Schrägschnitte und wollte das Holzstück vollends entfernen mit einem Schnitt parallel zur Wuchsrichtung - und zwar stechend. Der Stamm erschien mir alt, es stellte sich jedoch raus, dass nur die äußeren ca. drei bis vier Zentimeter vergammelt waren - dahinter war das Holz noch "gut".
Die Säge und ich waren nicht in der Lage, dieses Holzstück mittels eines Stechschnittes rauszusägen. Ich glaube, dass die Kette so warm wurde, dass das Sägeöl verdampft ist - es hat nämlich wirklich stark geraucht. Die Kette war noch ziemlich neu, hatte erst vier Akkuladungen durch. Am Ende habe ich es sein lassen und das Holzstück einfach mit einem Pickel vollends rausgestemmt. Rückblickend betrachtet wäre ein einfacher V-Schnitt wohl leichter gewesen.

Bis jetzt habe ich bei Holz fast ausschließlich Trennschnitte angewendet - ob beim Fällen, Zerlegen des Baums, Entasten, egal was. Schnitte Parallel zur Wuchsrichtung waren bis jetzt noch nie nötig. Und deswegen wundere ich mich so, dass es überhaupt nicht geklappt hat. Und frage mich aus Sicht der Zerspanungstechnik: woran liegt das?

Meine Vermutung: bei einem klassischen Trennschnitt reißt der Sägezahn die Faser einfach quer durch. Auch ist die Festigkeit eines Faserverbundwerkstoffs quer zur Faserrichtung deutlich geringer. In meinem Fall musste der Sägezahn jedoch die Faser parallel zerspanen, kann sie weniger bis kaum "greifen" und die Faserfestigkeit ist in Faserrichtung natürlich viel höher. Auch gab es kein offenes Faserende, woran sich der Sägezahn festbeißen könnte, wie es zum Beispiel der Fall wäre beim längs Einsägen eines Stammes (Schnitt wie für ein Schwedenfeuer).

Das ist jetzt allerdings nur eine Vermutung. Bin ich da mit meiner Erklärung auf dem richtigen Weg, oder gibt es noch andere Gründe? Wie sind eure Erfahrungen mit derartigen Schnitten?

Viele Grüße
Alex


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BeitragVerfasst: Freitag 12. März 2021, 22:38 
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Registriert: Freitag 31. Oktober 2014, 07:19
Beiträge: 153
Wohnort: bei Garmisch-Partenkirchen
Hallo Alex,

jetzt hast Du uns hier ganz schön vollgetextet.
In dieser Zeit hättest Du besser Deine Kette geschärft.
Die Erklärung für Deinen Misserfolg ist nämlich furchtbar einfach:
Deine Kette ist stumpf!

Gruß Andreas

_________________
:stihl: 010, 020, 025, 3 x 260, 038, historische Stihl STD

"...gesägt...getan..."


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BeitragVerfasst: Samstag 13. März 2021, 07:39 
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Registriert: Sonntag 17. März 2013, 18:21
Beiträge: 6088
Wohnort: Freiburg
Der Trennschnitt ist der einfachste. Macht normale kurze Späne. Faser wird getrennt.

Der Längsschnitt, wenn die Schiene vom Stammende zur Stammspitze zeigt (oder umgekehrt) geht auch noch gut und produziert die bekannte Holzwolle. Faser wird gespalten.

Die dritte Variante, Schiene zeigt z. B. durch den Querschnitt (oder versetzt dazu)und die Säge wird Richtung Stammachse bewegt, ist die Forderndste. Da gibt es nur Sägemehl.
Hast Du z. B. beim Millen oder, ähnlich, Beischneiden eines Wurzelanlaufs.
Dann muss die Faser quasi abgeknabbert werden.

_________________
Gruß,
Christoph

:stihl: 020AV, 050 AV ... 076AV, MS 261 VW, MS 441 W, 064/66, MS 880
STIHL Akku-Kram, Alaskan Mill MkIII 36", Meine Bilder: http://forum.motorsaegen-portal.de/view ... =6&t=72686


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BeitragVerfasst: Samstag 13. März 2021, 08:58 
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Registriert: Donnerstag 17. November 2011, 22:02
Beiträge: 17896
Wohnort: Duderstadt/Eichsfeld
"Holz" ist ein sehr weiter Begriff. Es macht schon einen Unterschied, ob Du ein verwachsenes Stück Hartholz wie Eiche, Ulme, Esche, Buche, Hainbuche oder ein astfreies Stück Weichholz wie Fichte, Linde, Weide sägst. Auch der Feuchtigkeitsgehalt des Stücks hat einen großen Einfluss, grds. je feuchter das Holz ist, desto leichter lässt es sich schneiden/spalten.

Wenn die Schiene raucht, drückst Du zu fest auf. Die Führungsstege der Kette reiben in der Führungsnut, die Unterseiten der Zähne werden auf die Schiene gepresst. Das gibt Wärme und Verschleiß. Drückst Du kräftig auf die Spitze der Schiene, geht das auf die Lager des Umlenksterns (falls Du keine Carvingschiene auf der MS 220 hast).

Eine stumpfe Kette ist die nächste Verdächtige. Wie viele Akkus sie durchgehalten hat, ist kein Maßstab. Einmal in den Waldboden oder durch eine sandige Rinde gesägt, und die Schärfe ist dahin. Man kann zwar noch mit sägen, muss aber mehr aufdrücken. Dann wird die Garnitur heiß.

:)

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In jedem Baum steckt ein Kunstwerk - man muss es nur finden!


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BeitragVerfasst: Samstag 13. März 2021, 22:45 
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Registriert: Freitag 12. März 2021, 20:44
Beiträge: 6
Danke für eure Antworten.

Dann werde ich mal meine Kette schärfen :-)


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BeitragVerfasst: Montag 15. März 2021, 14:44 
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Registriert: Montag 2. Mai 2016, 11:20
Beiträge: 12
Längs zur Faser tut sich jede Säge schwer.
Dafür gibt es Längsschnittketten, bei Kreissägen sollte man auch kein "normales" Vielzahnblatt benutzen. Es muss ja mit der Faser geschnitten werden, ist wie beim Fleisch, quer geht immer besser.


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BeitragVerfasst: Montag 15. März 2021, 15:03 
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Wohnort: im wilden Süden
Hallo,

was hast du für eine Kette auf der Säge?
Wenn es eine Kette mit "Sicherheitsgliedern" (lange Tiefenbegränzer) ist, gehen Stechschnitte wirklich nur ganz schlecht, dafür ist die Kickbäckgefahr sehr gering.

Mach mal ein Foto von der Kette.

Gruß Clemens

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BeitragVerfasst: Montag 15. März 2021, 15:25 
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Beiträge: 7371
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Wurde die Kette schonmal gefeilt? Eventuell sind auch die Tiefenbegrenzer zu hoch.

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BeitragVerfasst: Montag 22. Januar 2024, 20:14 
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Beiträge: 6
Ich hatte diesen Beitrag ganz vergessen ... drum hier nochmal meine Erkenntnisse:

Das Ergebnis war immer dasselbe. Ob die Kette bereits benutzt war, geschärft oder nagelneu. Es macht keinen Unterschied.
Ketten waren 3/8" Vollmeiselketten. Selbes Ergebnis mit Hartmetallkette.

Mein Fazit: in ein Holzstück mit der Schwertspitze parallel zur Faserrichtung einstechen ist fast nicht möglich.


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BeitragVerfasst: Dienstag 23. Januar 2024, 19:56 
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Mit einer 3/8 Kette und einer normalen Schiene in Stirnholz einstechen geht wirklich schwer.

Mit 3/8 P gehts leichter.

Je größer die Zähne um so schwerer gehts. Logisch.

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Gruß

Schorsch


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BeitragVerfasst: Dienstag 23. Januar 2024, 20:02 
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Zum Einstechen gibt es bestimmte Techniken. Die solltest du dir mal anschauen.

Nicht genau im rechten Winkel einstechen sondern immer mit des Säge etwas tiefer bleiben, so dass der untere Bereich der Schienenspitze mehr schneidet.

Immer mit hoher Drehzahl einstechen und nicht mit wenig Drehzahl.

Außderdem schön vorsichtig und nicht mit Druck oder Gewalt.

Der obere Bereich der Schienenspitze ist besonders gefährlich für heftige Kickbacks.

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Gruß

Schorsch


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BeitragVerfasst: Mittwoch 24. Januar 2024, 08:51 
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Zitat:
Ketten waren 3/8" Vollmeiselketten.
4 Acculadungen und 3/8 Vollmeißel?
Wärst du mal so nett Bilder zu machen?

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BeitragVerfasst: Mittwoch 24. Januar 2024, 09:20 
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Die MSA 220 wird doch mit 3/8" picco, 1.1 mm ausgeliefert.
Wenn das 2021 war, gab es diese Kette als Vollmeißel noch gar nicht, oder?


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BeitragVerfasst: Mittwoch 24. Januar 2024, 09:20 
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Wie soll man denn 4 Akkuladungen fotografieren? Ansonsten hat er wohl nur da pico hinter dem 3/8 vergessen.

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BeitragVerfasst: Mittwoch 24. Januar 2024, 09:37 
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Beiträge: 4759
Wohnort: Frankfurt/Oder
Ja bitte?
Was ich hier lese ist ein Problem, zu dem kaum einer etwas beitragen kann, dann Accu und 3/8 Vollmeißel.
Ein Foto könnte etwas Klarheit bringen, sollte auch ziemlich einfach zu verstehen sein. Zumindest wenn man will.
Man kann helfen, oder Leuten die helfen können die Lust dazu verleiden.

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BeitragVerfasst: Mittwoch 24. Januar 2024, 18:10 
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Beiträge: 6
@hinkelstein

Die Ketten:

https://www.gartengeraete-shop.de/stihl ... -40cm.html
und
https://www.gartengeraete-shop.de/stihl ... -40cm.html

Die Kette des im ersten Beitrag beschriebenen Szenarios hatte zu dem Zeitpunkt vier Akkuladungen durch.

Im neuen Szenario (beschrieben in meinem letzten Beitrag) habe ich eine stumpfe Kette getestet, eine geschärfte und eine neue hartmetallbestückte.
Das Ergebnis war jedes mal dasselbe.

Ein "Problem" gibt es eigentlich gar nicht mehr, ich habe akzeptiert, dass Kettensägen dieses Verhalten aufweisen.


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BeitragVerfasst: Mittwoch 24. Januar 2024, 19:22 
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Beiträge: 4759
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Ok, das erklärt erstmal einiges, Ketten mit einem zusätzlichen Sicherheitstreibglied, sind beim stechen echt bockig, da kann man aber was machen.
Entweder Ketten ohne Sicherheitstreibglied nehmen, oder die Sicherheitstreibglieder inkl. TB nachträglich manipulieren und damit ist nicht die Höhe sondern der Winkel gemeint, dann noch ein bisschen anders gefeilt und schon musst du das nicht mehr akzeptieren. ;)
Wie viele Accus durch sind ist relativ egal, nach deiner Angabe hätte man auch vermuten können, dass du eine 3/8 Kette auf einer Accusäge hast, statt 3/8Picco, ist auch schon vorgekommen, aber fragen klärt das ja.

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BeitragVerfasst: Mittwoch 24. Januar 2024, 19:25 
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Beiträge: 188
Hallo,

nach meiner Einschätzung sind das Ketten mit "Sicherheitsgliedern", wie Clemens schon vermutet hat.
Die schneiden an der Schwertspitze wenig bis garnicht. Die sind bewusst nicht zum einstechen geeignet.

Gruß Reinhard

Ah, der Carsten war schneller.


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BeitragVerfasst: Mittwoch 24. Januar 2024, 20:18 
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Beiträge: 6
Ahhhhh wieder was gelernt, danke :-)


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BeitragVerfasst: Mittwoch 24. Januar 2024, 21:23 
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Wohnort: Frankfurt/Oder
Falls du deine Kette mal entsprechend manipulieren möchtest, der Simon O'Rourke hat dazu mal eine schöne Zeichnung mit Winkeln gemacht, vorne würde ich mich aber langsam ran tasten, sonst kann es auch sein, dass sich deine Kette zu schnell rein frisst und evtl. ruppig wird, das Wichtigste dabei ist, NICHT die Höhe der TB zu verändern!

https://www.facebook.com/TsumuraUK/phot ... 942378613/

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