Zusammenstellung von Erfahrungsberichten finde ich gut! Über meinen Holzspalter Binderberger H 12 Z hatte ich hier
http://forum.motorsaegen-portal.de/view ... 12&t=11290 schon einmal berichtet, die Fotos sind leider der Dynamik des Bilderproviders zum Opfer gefallen. Deshalb kopiere ich den Bericht nochmals hierhin, versehe ihn mit den alten Bildern und kann nach vier weiteren Jahren Einsatz noch ein kurzes Fazit abgeben. Hier zunächst der alte Bericht vom 16. Januar 2008:
Auf der Suche nach einem weiteren Spalter (neben dem Oehler OL 1650 Super, der bei zwei weiteren Personen im Einsatz ist - siehe Avatar) fiel mir leider auf, das kaum verwendungsfähige Aussagen über Holzspalter im Internet zu finden sind. Kritische Anmerkungen findet man kaum, irgendwie scheinen alle den Superkauf mit einem Superspalter gemacht zu haben -kaum zu glauben .
So machte ich mich auf, Fachhändler und deren Angebote im Umkreis von rd. 50 km abzuklappern. Aufgrund der guten Erfahrungen mit dem 12-t-Oehler sollte es wieder ein Spalter in diese Klasse werden, jedoch kein Kombi-Modell mehr, sondern nur noch mit reinem Zapfwellenantrieb.
In die engere Wahl kamen der neue Oehler 140 (14 t, jetzt mit Zweihandbedienung oben), ein 14-t-BGU (ebenfalls mit Zweihandbedienung) und der Binderberger H 12 Z. Die Marke Posch, für die ich mich ebenfalls interessierte, führte kein Händler im Laden, sondern nur noch auf Bestellung. Unisono die Händler: Mittlerweile zu teuer, mittlerweile gibt es auch von anderen Herstellern Gutes.
Letztendlich gab die hohe Verarbeitungsqualität des Binderbergers den Ausschlag. Das Gerät ist zu einem großen Teil verzinkt und nicht lackiert. Nachteil: Die Maschine hat, im Gegensatz zu ihren Mitbewerbern, in der Zapfwellenausführung (wie alle Binderberger > 10 t) kein Fahrwerk.
BGU und Binderberger (Oehler noch nicht) setzen für die Führungen nicht mehr Messing, sondern spezielle Kunststoffe in (BGU einteilig, Binderberger zweiteilig - das grüne Teil und das dunkelbraune zwischen blauem und silbernen Metall):
Binderberger verwendet einen relativ großen Öltank (zwecks Austauschbarkeit nicht im Träger integriert) mit Schauglas. Die Dreipunktaufhängung ist zweidimensional verschiebbar (anpaßbar). Gut zu sehen ist auch die Verzinkung.
Der Spaltkeil besitzt eine Art "Säge", die das zu spaltende Holz leicht anschneidet; eigentlich soll man das Holz auf diesen Zähnen fixieren (was nur sehr schlecht funktioniert). Diese Säge ist auch eine nette Visiereinrichtung . Optisch etwas nervig, technisch aber nicht störend, sind die Holzfasern, die sicher gerne zwischen Spaltkeil und Laufschiene klemmen. Das kenne ich von Oehler nicht.
Gut zu gebrauchen ist die Speedcontrol, die sehr gut ansprechende automatische Schaltung zwischen Schnell- und Langsamgang. Das erübrigt das typische manuelle "Schalten" mittels Handhebel. Etwas enttäuscht bin ich über den typischen Binderberger Drehteller. Zwar wird das Holz beim Spaltvorgang tatsächlich gedreht und der Spaltkeil läuft somit meist der Faser nach (was den Spaltvorgang erleichtert), aber per Hand bekommt man das Holz auf dem Teller nicht gedreht.
Absolut sparen kann man sich m. E. die Schlagkette (wird beim Hochfahren des Spaltkeils an diesen angehangen und zieht schwere Stämme hoch). Das Holz ist wesentlich fixer mit der Hand aufgerichtet.
Im Ergebnis spaltet man in der Praxis mit dem Oehler genauso gut wie mit dem Binderberger, der aber mit seiner besseren, langlebigen Qualität punktet. Übrigens benötigte der Oehler in seinen sieben Jahren Einsatz bisher nur Verschleißteile (Führungen) und natürlich ab und zu neues Öl. Hydraulik und Zylinder arbeiten noch einwandfrei, jedoch bedarf die Rostvorsorge ein kritisches Auge.
Im Einsatz war der neue Spalter heute übrigens in einem Bauernwald (ein Blick über die Motorhaube auf überwiegend Eiche, etwas Buche, wenig Kirsche), welcher uns der Förster zur Durchforstung beim Eigentümer vermittelt hat. Lt. Aufmaß des Förster waren es 168 Bäume/Bäumchen.
Zurück in die Gegenwart. Zwischenzeitlich ist der Spalter vier Jahre bei Wind und Wetter im Einsatz, so wie hier im Januar 2010...
...oder auch am heutigen Samstag:
Der Spalter zeigt noch keine großartigen Verschleißerscheinungen, die Führung für den Spaltkeil musste noch nicht getauscht werden und zeigt aktuell nur leichtes Spiel in der Führung. Da ist der Oehler mit seinen Messingführungen wesentlich ersatzteilfreudiger. Es gibt noch einen Unterschied zum Oehler: Obwohl beide in der gleichen 12-t-Leistungsklasse ist der Binderberger der kräftigere. Der Oehler hat einen breiteren Spaltkeil, drückt daher das zu spaltende Holz weiter auseinander. Der Binderberger mit seinem schlankeren Spaltkeil dagegen schneidet, wenn das Spalten nicht mehr geht, das Holz einfach durch. Tolle Sache! Und: Ber Binderberger kennt, bis auf Kantenrost am Öltank, immer noch keine Rostprobleme.
Daher, nach vier Jahren Einsatz, mein Resume: Der Binderberger H 12 Z hat noch vor keinem Holzstück kapituliert, ist von der Leistung gut ausreichend. Er benötigte, bei regelmäßiger Wartung, noch kein Ersatzteil oder Reparatur. Das Teil ist qualitativ hochwertig und mir daher den bekannten Binderberger-Aufpreis wert!
Ach ja, wie auf den Fotos erkennbar, trägt der Deutz D 40.2 im Gegensatz zum Jahre 2008 nun auch ein (schwarzes) Kennzeichen. Nach langer Suche nach einer Lenkschnecke im ordentlichen Zustand, die ich endlich in einem ausgemusterten D 40.2 (Berufsschulschlepper) im Odenwald fand, stand auch der TÜV-Einzelabnahme und der Wiederzulassung des braven Deutz nichts mehr im Wege! Und einen Vorteil haben die alten Schlepper: Am Holzspalter ist der Dieselverbrauch nicht der Rede wert
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