Hallo Marttin,
(ist das der richtige Name? oder nur, weil der mit einem "t" schon vergeben ist?)
freut mich, daß dir unsere Maschine gefällt. Uns gefällt sie auch immer noch. Dann arbeite ich mal deine Fragen ab:
1. Spaltkeilführung - stimmt, sie
war aus POM. Aber jetzt nicht mehr. Die Platte war nur 120mm hoch und die Schrauben definitiv zu klein. Jetzt ist es eine massive Platte 200 hoch, 260 breit und 20 dick, 8 St. 16er Schrauben und die Gleitelemente aus Messing sind eingelagert (grafitgeschmiert - ja, wir mögen kein Fett!, aber die sind uns auch aus einem Schrottkübel zugelaufen.). Ich muß demnächst mal Fotos machen und einstellen.
Also die Führung kann nicht massiv genug sein, ist unsere Lehre. Wenn du in einen Asteinlauf fährst, werden die Querkräfte gewaltig.
2. Zylinder: Ja, es ist grauslig, was wir verkauft bekommen haben. Wir haben das Schweißeinfallen mühsamst von Hand ausgeschliffen, siehe Bild.
Ich würde mir jetzt vom Verkäufer schriftlich versichern lassen, daß die Laufflächen nach dem Schweißen bearbeitet wurden. Welchen du kaufst, hängt von deiner Bauweise ab. Wir haben den mit Kopfflansch auch gekauft, um nicht schweißen zu müssen. Und die Zeichnung zeigen lassen: Bei unserem waren 1/2"-Einschraubungen, aber im Zylinder nur ein 10er Loch. Deshalb haben wir ihn überhaupt aufgemacht und auf 17mm aufgebohrt, weil über diese Scherkante das Öl heiß wurde.
3. Geschwindigkeit/Spaltdruck: Wie du selbst schreibst: Bei einem realistischen Spaltdruck von 200bar brauchst du einen 100mm-Zyl. für 15,7to. Und unserer läuft 17cm/sec. Das liegt einerseits am Differenzialventil, Rudi hats geschrieben: Das Öl der Stangenseite wird direkt wieder in die Kolbenseite geführt, bis beim voreingestellten Druck abgeschiebert wird und dann die volle Kraft der Pumpe zur Verfügung steht.
Mit dem erst spitzen Keil werden aber 90% der Hölzer bereits bei 30-40 bar gespalten, so daß er mit der vollen Geschwindigkeit durchfahren kann, wenn er muß. Von dem Keil hängt am meisten ab, wieviel Kraft du wirklich einsetzen mußt! Ich habe die Druckbegrenzung bei uns jetzt auf 120bar stehen. Es gab bisher bei rund 200 Ster exakt zwei Stücke, bei denen das nicht gereicht hat. Und bau dir auch ein Manometer dran, damit du weißt, was Sache ist beim Spalten.
Wir drehen gemütliche 1.300 bis 1.400/min und könnten ja eigentlich auch 2.500. Aber ich habe bisher noch keinen Spalter gesehen, der schneller ist und kann dir auch nicht empfehlen, auf 20cm oder noch schneller hin zu bauen. Es ist saugefährlich und dann bräuchtest du einen riesigen Tank wegen der Wärmeentwicklung durch die Ölmengen bzw. -geschwindigkeiten.
4. Ventil und Tank: Wir haben ein stinknormales Schieberventil, 4/3-Wege, Nenngröße 10, die sind auf 100l/min ausgelegt. Hatten wir damals bei Till Hydraulik gekauft, aus italienischer Fertigung, die kann man bedenkenlos nehmen für rund 200.-. Ist dort aber nicht mehr gelistet.
Angedacht waren Endschalter, um nicht in die Endlage fahren zu müssen. Haben wir uns aber geschenkt. Ordentliche Markierungen am Träger reichen uns.
Der Tank hat 30 Liter und war als ehemaliger Drucklufttank ein Traum, weil er oben und unten zwei 1 1/4" und an den Seiten vier 1/2"-Einschraubungen mitgebracht hat. Das ist für die gut 8 Liter, die unser Zylinder (1.200mm, wie gesagt) pro Hub braucht, auch das Minimum wegen der Erwärmung. Wenn du den Tank größer machen kannst, mach es!
5. Posch: Nach meiner Meinung haben die eine ganz hervorragende Marketingabteilung. Ansonsten habe ich auf Vorführungen öfters andere Hersteller gesehen, die schneller und besser sind. Der Posch-Keil ist zB. immer noch vorne rund statt spitz, das erfordert mehr Spaltkraft. Aber das ist Geschmackssache. Jede gekauft Maschine ist ein Kompromiss, man muß selbst entscheiden, ob man welche machen will.
Soweit fürs erste. Weitere Auskünfte gern, auch per PN
Schöne Grüße und viel Erfolg!
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Dolmar 5105, Solo 642 (gelb = Cub Cadet)
1.200mm Stehend-Spalter, proudly self-engineered + manufactured
guter Freund mit Landmaschinen