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BeitragVerfasst: Dienstag 21. Mai 2019, 20:57 
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Registriert: Samstag 5. März 2016, 20:17
Beiträge: 2557
Wohnort: Oberösterreich
.... das ist Wahr, es war/und ist ja noch vielfach so, weil es so gewollt war/ist.
Aber vielleicht kommt ja eine neu Einsicht; das Landbewirtschaftung nichts mit normaler Wirtschaft zu tun hat.
Zitat:
Das Größenwachstum ist politisch gewollt seit ca. 60 Jahren; man wollte eine industrielle Landwirtschaft, die Lebensmittel zu niedrigen Weltmarktpreisen im Hochlohnland Deutschland ermöglicht. Inzwischen zeichnet sich jedoch ab, daß das umwelttechnisch wohl eher nicht so gut war.
zu hoffen ist es, wobei ich den Glauben daran verloren habe.
Zitat:
Zur Subventionierung: Ja schlechte Verpächter überlassen einem nur noch das Feld für die Bewirtschaftung, den Zuschuss fahren sie selber ein und viele Landwirte auch bei uns lassen das mit sich machen. Das Amt schaut dabei zu und kümmert sich nicht, wer hier Bewirtschafter und wer Subventionierter ist. Der Bauernverband ist die Stimme der Landwirte in der Politik, nur bläst die sicher nicht in das Horn der kleinen.Was ist dann mit denen die Verpachten? sind die den Tot geweint? Weil sinnlos und zu klein, was ist bei dir Groß und Klein
Ob das so Richtig ist?, 1. wieso Pachtet ihr den alles zusammen?, um größer und Wirtschaftlicher zu werden? 2. Kommt ja auch darauf an wer die Versicherungsbeiträge und Steuern Zahlt! und da ist sicher so mancher Pächter besser dran, wenn er die Zahlungsansprüche (Subventionen) nicht dabei hat, z.b.: dann wenn er eine gewisse Größe seines Hof´s überschreitet und dadurch in eine andere Besteuerung fällt (die ungünstiger für ihn wäre) usw.
Pacht- Verbacht beruht auf Gegenseitigkeit,um da gleich nach dem Amt zu Rufen ist für mich unmündig.


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BeitragVerfasst: Dienstag 21. Mai 2019, 22:51 
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Registriert: Freitag 25. Januar 2019, 09:52
Beiträge: 1206
warum nehmen den Landwirte vom schlechten Verpächter das Feld, wo dieser doch die Subvention selber einschiebt!? Ganz einfach weil der Kuhstall oder die Biogase zwei nummern zu groß gebaut ist! Was bis vor ein paar Jahren auch noch gut Funktionierte, Futter war im Überfluss da dank Gülle ohne Ende und Mineraldünger! Aber in den letzten 1-2 Jahren wo das Wasser knapp ist gibt es halt keine Record Ernten mehr!

Und ich möchte ehrlich gesagt nicht Wissen wie es wäre wenn der Schlechte Verpächter auf den Großbauern angewiesen wäre!!!


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BeitragVerfasst: Dienstag 21. Mai 2019, 23:08 
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Registriert: Dienstag 22. September 2009, 15:58
Beiträge: 3213
Wohnort: im wilden Süden
Hallo,

Viele Betriebe haben eine beträchtlichen Pachtanteil. Aber ganz schnell sind auch paar ha weg, weil ein anderer sich um den ausgelaufenen Pachtvertrag bemüht, oder das Feld verkauft werden soll. Daher muss man immer auf der Hut sein, wenn die Fläche gebraucht wird.
Wenn mein Bruder alle Pachtflächen genommen hätte, die ihm die letzte Jahre angeboten wurden, hätte er bestimmt 10 ha mehr. Aber oft hat er dem Verpächter klargemacht, dass sein Berufskollege im Ort vielleicht auch Interesse an den Flächen hat, die bei ihm angrenzen.
Aber er hatte auch schon genug Streß mit einem Nebenerwerbs landwirt, der ihm mit aller Macht eine ihm angebotene Fläche streitig machen wollte.

Grüße Clemens

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BeitragVerfasst: Dienstag 21. Mai 2019, 23:54 
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Registriert: Mittwoch 10. November 2010, 16:08
Beiträge: 1541
Wohnort: Marklohe
Zitat:
Hallo allen,

ich habe mir mal den Threat in Ruhe durchgelesen.
Was mir in letzter Zeit fehlt, ist eine vernünftige Diskussion auf Augenhöhe, mit möglichst wenig Emotionen und dafür mehr Fakten.
Das sagt der Richtige :groehl: :groehl: :groehl: , denn in deinem folgenden Beitrag kommen dann nur wieder die einseitigen, pauschalen Anschuldigungen gegen die Landwirtschaft.
Sei man froh, dass du keinen Biolandwirt als Nachbarn hast, der kann das Unkraut nicht so einfach wegspritzen und wird sich noch ganz anders über deine Samenverbreitung aufregen.
Ich würde mich auch nicht aufregen, wenn dein Nachbar deine Äste zurückschneidet. Was würdest du denn machen, wenn die Äste deines Nachbarn deine Garagenauffahrt versperren würde?
Gut reden kann man auch, wenn man so etwas als Hobby macht und da nicht von leben muss.

Das Grundproblem der Landwirtschaft ist doch, dass sie auf die Preise größtenteils keinen Einfluss haben. Die 260000 Betriebe sind Rohstofflieferant für die Nahrungsmittelindustrie. Die Rohstoffe können aber auch genauso auf dem Weltmarkt eingekauft werden. Die Nahrungsmittel werden dann von einer Hand voll Händler an die Konsumenten verkauft. Da ist es nicht verwunderlich wer die Preise bestimmt.
Wenn Landwirte nun Einkommen erwirtschaften wollen, geht das nur mit Senkung der Stückkosten, und das geht nur mit höchst möglichem Ertrag bei geringst möglichem Aufwand.
Und ja, Landwirtschaft ist auch Wirtschaft. Nur die Wenigsten können es sich leisten von Verlusten zu leben.
Die Träume von der idyllischen Landwirtschaft funktionieren doch nur, wenn die Grenzen geschlossen werden und Zölle auf die Einfuhren erhoben werden. Das kostet dann aber Wohlstand in unserer Exportnation.
Dies Groß-Klein Gerede ist auch nicht hilfreich. Die durchschnittliche Betriebsgröße beträgt in Deutschland etwa 60ha. Da sind die beiden Beispiele aus dem ZDF Bericht überhaupt nicht repräsentativ. Sicher gibt es in Ostdeutschland Großbetriebe in Privatbesitz oder bei Kapitalgesellschaften. Die Arbeitsplätze in den strukturschwachen Gebieten, die dahinter stehen, werden dann gerne ausgeblendet. Ein großer Teil der Großbetriebe ist auch als Genossenschaften organisiert, wo die Mitarbeiter oft auch Mitglieder sind.
Kleine Betriebe erhalten mehr Förderung/Fläche, erhalten eine günstige Krankenkasse, brauchen weniger Auflagen erfüllen und profitieren von der Infrastruktur, die hauptsächlich von den Großen finanziert werden. Und das sage ich nicht als Großer, sondern weil ich als Kleiner die Vorteile kenne.
Mit dem Bauernverband stimme ich auch nicht immer überein, deshalb bin ich auch nicht Mitglied. Hier ist aber weniger Groß-Klein das Problem, sondern der hohe Anteil Mitglieder, die nicht (mehr) aktive Landwirte sind. Doch das ist in den letzten Jahren deutlich besser geworden.
Hier noch zum Thema: Naturschutz kontra Landwirtschaft
https://www.topagrar.com/suedplus/news/ ... 41511.html

_________________
Gruß Eckhard


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BeitragVerfasst: Mittwoch 22. Mai 2019, 00:49 
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Registriert: Samstag 1. Dezember 2018, 11:31
Beiträge: 29
Wohnort: 742..
Hallo allen,

finde gut, das hier ein Diskurs zum Thema entsteht.

Einige von Euch sehen mich sicher als Idealisten. Das kann gut sein und auch damit kann ich gut leben.

Was uns allen aber klar sein sollte ist, die Landwirtschaft wie sie derzeitig existiert hat in dieser Form nur sehr beschränkt eine Zukunft. Als bestes Beispiel kann man die Veränderungen derzeit in der Forstwirtschaft sehen. Die Wälder wie sie vor Jahrzehnten angelegt wurden, sind kaum zu erhalten und wenn, nur mit erheblichen technischen Aufwand. Die Monokulturen sind anfällig für Schädlinge und das unberechenbare Klima. (Stichwort Sommer 2018)

Und auch wir alle in der Landwirtschaft, werden uns verändern müssen. Damit meine ich nicht nur die Tatsache, das Fluginsekten 80% der Bestäubungsleistung erbringen und industrielle Monokulturen keine Biodiversität erlauben. Wir sollten gemeinsam versuchen, einen Weg zu finden, unsere Interessen zu vertreten. Von der Politik und dem Bauernverband erwarte ich nichts.

@Bergsteiger
Ich gebe Dir recht, das gerade die Politiker die Situation nutzen um sich zu etablieren und sich in Stellung zu bringen. Wobei tiefer gehende Unterstützung sicher nicht zu erwarten ist. Zum Mähen, ich habe absolutes Verständnis, wenn Du öfter mähst, zumal du das Futter für die Tiere brauchst. Ich würde sogar mein Gras/ Heu herschenken, wenn mich einer meiner umgebenden Bauern danach fragen würde. Aber ich werde nur belächelt anstatt das mir einer Zeigt wie er es machen würde oder gar mir helfen wollte. Alle fahren mit Ihren Treckern rum und sammeln das Reisig auf, bei mir wird nur geglotzt und gelacht und den Kopf geschüttelt. Ich würde gerne wissen, woran es liegt. Ich habe bereits mehrfach versucht mit den Leuten ins Gespräch zu kommen, was leider bisher gescheitert ist. Aber ich bin hartnäckig und freundlich. Ich habe nichts zu verlieren.

@Clemens
Das Problem hat unsere Ablassbrennerei auch. Der Brenner selbst ist weit über 60 und der Sohn wollte übernehmen, aber dann macht das Hauptzollamt Theater. Ich verstehe das nicht, wie man diesen Kleinbrennereien das Leben so schwer machen kann. Zumal die Brennrechte seit Jahrzehnten bestehen und den Unterhalt ganzer Familien sicherten. Und vor allem werden intakte Lebensmittel vernichtet, damit vergleichbare Obstsorten aus Neuseeland und Chile eingeführt werden können.

@egnaz
Die Äste wurden in einer Höhe von 3 bis 4 Metern einfach abgeschnitten, ohne Rücksicht darauf, ob diese das andere Grundstück tangieren. Und vielleicht wäre eine Kontaktaufnahme eine gute Sache gewesen. Ich bin gerne bereit die Bäume zu stutzen, aber dann bitte fachgerecht und zielführend als mit ohne sinn und Verstand. Und ich kann Dir auch ein ganz positives Beispiel nennen. Habe den Besitzer der Ölmühle im Nachbarort gefragt, ob ich die Bienen an sein Rapsfeld stellen darf. Er war sogar froh. Er hat mich am Tag vorher sogar angerufen, weil er spritzen wollte. Er hat dann sogar nachts gespritzt, damit wenig Stoff durch die Bienen verschleppt wird. Du siehst, es geht von beiden Seiten wenn Mann will. Aber du hast recht, es gehören Zwei dazu, das es funktioniert. Und ich mache es als Hobby. Aber die Rechtfertigung es sei nur Hobby, entbindet niemanden von Seiner Verantwortung.

Ich gebe auch den Landwirten recht, wenn Sie sagen, das immer mehr Lebensmittel billig hergestellt werden sollen und Sie das nicht leisten können, da die laufenden kosten das nicht hergeben. Und ich verstehe, das gerade Kleinbauern damit große Existenzängste haben. Aber ich denke, das da ein breiteres Portfolio an Produkten vielleicht ein Schlüssel sein könnte.
Als tolles Beispiel für eine gelungene Zusammenarbeit möchte ich hier aber auch aufzeigen:
https://www.cellesche-zeitung.de/Celle/ ... verschenkt

Hier werden in Celle kostenlos Obstbäume insbesondere Hochstämme und alte Sorten verschenkt. Finde ich eine gute Idee, aber das will natürlich auch bezahlt sein.

_________________
Verstand ist in der Regel nie das Problem.
Allerdings ist dessen konsequente Anwendung nicht so weit verbreitet, wie man denken könnte.


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BeitragVerfasst: Mittwoch 22. Mai 2019, 07:17 
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Registriert: Mittwoch 20. September 2017, 11:28
Beiträge: 75
Wohnort: Obermaiselstein
Guten Morgen zusammen,

@teribinitus: Ich habe nirgends geschrieben, dass wir solche Flächen pachten. Ich bin ja nicht bescheuert, will der Pächter die Subventionen, solle er es doch auch selbst bewirtschaften. Sowas pachten wir sicher nicht! Würde jeder Landwirt so denken und zusammenstehen, gäbe es sowas nicht. Aber aus meiner Erfahrung heraus steht eine größere Menge Landwirt (über den Ort hinaus) nie zusammen, da der eine ja mehr Vorteil durch das Erreichte haben könnte als der andere und das ist dann schon wieder blöd. Wie Hanne sagt, man hat zu wenig Fläche, darum nimmt man die angebotenen Flächen zu jedem Preis, weil zu wenig Vieh auf zu viel Fläche. Für mich ist es sowieso sinnfrei dreiviertel der betrieblichen Fläche zu pachten, man ist somit immer abhängig von anderen.

Groß und klein kommt immer auf die Region an. Bei uns im oberen Allgäu ist man 40 Kühen groß, mit 10 Kühen klein und mit 60 Kühen der König. Auf ganz Deutschland gesehen, sind wir hier oben also ein Fliegenschieß. Dieser wird natürlich von denen aus den Regionen 20km weiter unten mit 100 und mehr Kühen belächelt.

@egnaz in welcher Welt lebst du? 40 Euro mehr für die ersten 16 Hektar, meinst du da wird ein kleiner reich? Bei uns im Ort hat nicht mal der größte 60 Hektar, ging auch gar nicht mehr zum umtreiben. Günstige Krankenkasse??? Wo gibt es die, bitte gib mir Bescheid. Da der kleine meist Vollzeit zum arbeiten geht, ist die Krankenkasse alles mögliche, aber nicht günstig! Bspw. mein Vater zahlt genau die gleiche Krankenkasse wie jeder normale Arbeitnehmer, dass die günstig ist, wüsste ich. Stimmt, der kleine hat weniger Auflagen, oftmals haben die kleinen sowieso zusätzliche Naturschutzprogramme, welche wesentlich mehr Forderungen stellen als dies von großen Landwirten ohne diese Programme gefordert ist. Ausrede der Großen: Für diese Flächen habe ich keine Zeit. Aber der kleine, der einem Vollzeitjob nebenher noch hat, der hat die Zeit...

Zum Thema Finanzierung der Infrastruktur: Komisches System bei euch, bei uns wird das nach Fläche abgerechnet. So kam es dass wir beim letzten Forst- und Landwirtschaftsweg am meisten zahlen mussten.

@Vapor, dass die Großen über die kleinen lachen ist normal, nur wer zuletzt lacht, lacht am besten.

@Clemens: Was bei deiner Verwandtschaft abgeht, ist typisch deutsche Bürokratie und verwundert eigentlich nicht mal mehr. Sowas macht eigentlich nur noch wütend...

Gruß Martin


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BeitragVerfasst: Mittwoch 22. Mai 2019, 09:14 
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ist nicht das Problem in der Landwirtschaft der Fehlende Zusammenhalt, ich kenne keinen Berufstand wo soviel Neid und Missgunst herrscht. Und wie soll so ein uneiniger Haufen gegen große Konzerne und "mächtige" Einkäufer bestehen, wenn es nicht mal die 5 Bauern im Ort Schaffen zur gleichen Molkerei zu wechseln? Nein da kommen jeden Tag 3 verschiedene Milchlaster um die Milch zu holen, würde nur eine Molkerei die Milch holen wären bestimmt 1-2cent je Liter mehr drin. Und das ist nur ein Bsp. von vielen!


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BeitragVerfasst: Mittwoch 22. Mai 2019, 11:42 
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> BV vertritt nicht die Kleinbauern
Das dürfte auch der letzte gemerkt haben, wenn der Präsident des BV 600 Hektar Fläche hat.

Wenn man die "Wachsen oder Weichen"-Fraktion erschrecken will, dann sage ich immer: Mit Euren 1000 Hektar Minibetrieben seid ihr ohnehin nicht konkurrenzfähig; in Nordamerika gibt es Farmen mit 10.000 oder 20.000 Hektar. In Saudi-Arabien soll es einen Kuhstall für 50.000 Kühe geben. :groehl:
Komischerweise sind die dann immer plötzlich für eine Abschottung des Marktes...

Bei uns hier sind 50 Kühe klein, vielleicht 100 Schnitt und 400 groß. Die 50er sind an der Rentabilitätsgrenze und die großen Höfe haben einen Haufen Schulden.

> Kleinbrennereien
Weil die ganz weg sollen. Hatte nicht Seehofer gerade erst im letzten Jahr das letzte 50L-Steuerprivileg gestrichen?

> Infrastruktur
Bei uns ist es genau anders herum. Die Großbauern fahren mit ihren riesigen Traktoren, 60cbm-Ladewagen und 20t-Güllefässern die ganzen Wege kaputt (gerne führ eine solche Kombi auch immer über die Brücke, an der 5,5t stand); die Anlieger/Kleinbauern dürfen die dann per Straßenausbausatzung bezahlen.

> ich kenne keinen Berufstand wo soviel Neid und Missgunst herrscht.
Das ist doch ganz einfach: Der eine kann nur wachsen, wenn der andere aufgeben muß. "Wachsen oder Weichen" hört man seit Jahrzehnten.

> Naturschutz
Im Gespräch mit Bauern höre ich immer wieder, daß sie bedauern, daß die Höfe heute so einseitig sind: Opa hatte noch Getreide, Kühe, Schweine und Hühner, aber die ganzen Auflagen verhindern das heute. Da hat man den Mist der Hühner noch für den Gartenbau genutzt, aber bei 10.000 Hühnern geht das halt heute einfach nicht mehr, da muß der mit dem Lkw abgefahren werden.


Zuletzt geändert von doppelfischkopp am Mittwoch 22. Mai 2019, 12:09, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Mittwoch 22. Mai 2019, 12:01 
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Seht Ihr die Streuobstwiesen noch am Horizont der Diskussion?
:)

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BeitragVerfasst: Mittwoch 22. Mai 2019, 12:22 
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Ja, die Streuobstwiese ist halt hochgeradig unwirtschaftlich. 50 Bäume pro Hektar im Vergleich zu 3000 auf modernen Obstplantagen. Gras/Heuernte auf Streuobst ist für Idealisten (oder Masochisten).

Und als ich aus einer kleinen Wiese eine Streuobstwiese machen wollte, hätte man dafür eine Genehmigung gebraucht. Auch ein Blühstreifen mit Bienenweide hätte mehrer Genehmigungen bedurft, weil der Blühstreifen als Ackerland zählt, die Wiese aber Grünland ist. :schreck: Gleichzeitig wäre das noch ein Verstoß gegen irgendwelche Vorschriften, weil der Blühstreifen, der ja als Ackerland zählt, keine landwirtschaftliche Nutzung mehr ist. :ohman:


Zuletzt geändert von doppelfischkopp am Mittwoch 22. Mai 2019, 12:28, insgesamt 2-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Mittwoch 22. Mai 2019, 12:23 
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Zitat:
... noch am Horizont der Diskussion?
:)
Hallo Lothar,
Du kannst das auch positiv sehen. Seit Tagen Ruhe beim Roundup-Thread und beim Wolfs-Thread! :mrgreen:

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MfG
martin-w

:Husky: 50 Rancher, :partner: R12, :jonsered: 2186
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BeitragVerfasst: Mittwoch 22. Mai 2019, 13:22 
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BeitragVerfasst: Montag 11. November 2019, 13:55 
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Beiträge: 1291
Noch ein weiteres älteres Thema aufwärmen :pfeifen:

ich habe das Thema quer gelesen und muss hier mal ein paar Punkte zur Erklärung anfügen, die entweder nicht bekannt sind oder so nicht bewusst wahrgenommen werden.

Daß der Landwirt davon leben muss was seine Flächen an Ertrag bringen, das haben die meisten hier verstanden.

Jetzt muss ich noch einigen hier eine Illussion nehmen. Wer glaubt daß Streuobstwiese etwas mit Natur zu tun haben der geht eh neben der Spur. Streuobstwiesen sind menschengemacht und eigentlich künstlich wie es künstlicher nicht geht. Streuobstwiesen entstanden im großen Stil erst nach dem die Reblaus eingeschleppt wurde und der Weinbau in Europa weitestgehend zum Erliegen kam.

Streuobstwiesen waren sogar die 1. Intensivierung in der Landwirtschaft. Die Heuernte von Hand wie halt in früheren Jahrhunderten üblich und oben drüber wuchs als 2. Ernte noch das Obst. Meistens als Verwertungsobst, seltener als Tafelobst.

Da die Heuernte bis vielleicht +- 1950 weitestgehend als reine Handarbeit ausgeführt wurde, waren die Bäume auch keinem Schlepper im Weg.
Soweit die Historie. Würde der Liter Milch 2 Euro kosten, müsste man das Eine oder Andere vielleicht nicht diskutieren. :danke:

Da die Milch die letzten 50 Jahre nicht teurer wurde, der Rest aber schon, musste die landwirtschaftlichen Produktionseinheiten wachsen. Die Ställe wurden größer und die Maschinen zur Futterernte natürlich auch :echt:

Und damit kommen wir zum Problem, auf einmal stehen die Bäume, wenn es um Futterbau geht, auf einmal den Maschinen im Weg. Vielfach mussten gerade im Futterbau die Bäume dann weichen. wenn ein maschinenschlanker Obstbaumschnitt nicht mehr möglich oder bezahlbar ist.

Wenn es nun aber notwendig wurde konnten Bäume auch gerodet werden. Wird diese Möglickeit genommen und der Landwirt will sich kein Problem schaffen, wird logischer Weise die Kettensäge auspacken und noch vorher roden, das Streuobstwiesen-Obst hat heute meist keine wirtschaftliche Bedeutung mehr. Auch wenn ich eine Zusatzausbildung Fachwart Obstbau habe, kann ich jeden Landwirt verstehen, der sich nicht selbst blockieren will. Von Euch pflanzt sich auch keiner einen Obstbaum in die Einfahrt um dann mit dem Auto drum herum zirkeln zu müssen :danke:

In Baden gab e als altes großherzogliches Recht noch bis letztes Jahr das Brantweinmonopol. Das war lt EU eine verdeckte Subvention und wurde zu Beginn der 2000er Jahre mit langer Übergangsfrist mal der EU preisgegeben. Das Monopol ermöglichte, "auf Monopol" zu brennen,. den sehr niedrig angesetzten Ausbeutesatz, wurde beim Staat abgegeben und der Rest durfte steuerfrei behalten werden. Vorlauf Nachlauf und anderes konnten beim Monopol mit abgegeben werden und wurden angerechnet.
Das ist jetzt bei uns ab letztem Jahr weggefallen jetzt muss der Ausbeutesatz immer versteuert werden. Da bei uns am Oberrhein viele Obstäcker/Streuobstwiese halt von Generation zu Generation vererbt wurden ohne richtige Betriebe dazu, war das Brantweinmonopol das, was das Ganze wirtschaftlich noch tragbar gemacht hat.

Da uns der gleiche Schwachsinn droht wie das in Bayern schon der Fall ist, kann es sehr schnell zur Konsequenz kommen Kettensäge raus -->Obstbäume weg so lange es noch geht --> Verpachten an eine Landwirt der den Pflug auspackt und dann Mais säht

_________________
[x] <= Hier Nagel einschlagen für neuen Monitor!

Dieser Beitrag kann Spuren von Ironie, Sarkasmus und Haselnüssen enthalten.
:pfeifen: ... :mrgreen: ... :groehl:


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BeitragVerfasst: Montag 11. November 2019, 14:36 
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Registriert: Dienstag 17. Januar 2017, 20:04
Beiträge: 447
Hallo zusammen,

meine Familie und ich besitzen Streuobstwiesen solange wir denken können.(min 300 Jahre)
Die Wiesen werden 2x im Jahr gemäht und im Herbst wird geerntet, mal mehr mal weniger.
Es ist nie ein Tropfen Spitzmittel auf die Bäume gekommen.
Wenn ein Baum eingeht wird er abgesägt und ersetzt.
Das bin ich meinen Kindern und Enkel schuldig.
So wird es auch bleiben, egal ob jemand in der Politik ein Furz im Hirn hat oder nicht.

Grüße
Waldbiker

_________________
MS 171
MS 241 CM VW
MS 261 C VW
MS 032 AV
MS 044 W
MS 500i W
Deutz 18PS F2L 612/6
Unimog406
Tajfun 5.5 Winde
Spalter Crossfer 9t


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BeitragVerfasst: Montag 11. November 2019, 15:40 
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Registriert: Dienstag 22. September 2009, 15:58
Beiträge: 3213
Wohnort: im wilden Süden
Hallo Waldbiker,

finde ich toll wie du das machst. Aber ob deine Kinder/Enkel das in ein paar Jahren auch so sehen, ist abzuwarten.
Ich wünsche ihnen nicht, dass sie mal auf den Ertrag der Bäume angewiesen sind um den Kochtopf zu füllen.
Wobei, wenn es dann doch soweit kommen sollte, werden andere zum Ernten kommen, wo sie nicht gesät haben.
Mein jüngerer Bruder, der von Obst, Beeren einen Großteil seines Lebensunterhaltes generiert, kennt das schon.
In der Erdbeerzeit übernachtet er in einem bei dem Feld geparkten alten Wohnwagen, damit es morgens noch was zu ernten gibt, was er dann auf dem Markt verkaufen kann.

Gruß Clemens

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BeitragVerfasst: Montag 11. November 2019, 17:43 
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Registriert: Samstag 5. März 2016, 20:17
Beiträge: 2557
Wohnort: Oberösterreich
Zitat:
Jetzt muss ich noch einigen hier eine Illussion nehmen. Wer glaubt daß Streuobstwiese etwas mit Natur zu tun haben der geht eh neben der Spur. Streuobstwiesen sind menschengemacht und eigentlich künstlich wie es künstlicher nicht geht. Streuobstwiesen entstanden im großen Stil erst nach dem die Reblaus eingeschleppt wurde und der Weinbau in Europa weitestgehend zum Erliegen kam.
Illusion?, der Absatz ist Spannend, Streuobst soll nichts mit Natur zu tun haben?
Wie ist es dann mit PlantagenObst? Überdacht und Bewässert (um auch noch das Grundwasser zu stehlen)
Streuobst hat auch einen Sinn wenn es für Dich keinen Sinn hat, denke an den kühlenden Schatten im Sommer;
aber mit solchen Illusionen wie die deinen wird die Welt wohl schneller den Hitze Tot erleiden, Mais-Mais-Mais. :ohman:
Zum Glück sind ja heute die Traktoren mit Klimaanlage ausgerüstet, das noch mehr Fossilenergie verbraucht.
Wo ich dir recht gebe ist, wenn keiner mehr Wirtschaften kann mit Streuobst (fühle mich aber nicht angesprochen, da es für mich Teil meines Einkommens ist) wird es sehr schwer, denn mit Klimaschutz hat deine Meinung nichts zu tun.


Zuletzt geändert von teribintus am Montag 11. November 2019, 18:06, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Montag 11. November 2019, 18:02 
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Registriert: Samstag 18. April 2009, 22:40
Beiträge: 1286
Wohnort: LKrs KA
Ich bin mit meinen Streuobstwiesen biozertifiziert über meine Mitgliedschaft in einer Streuobstinitiative.
Imker haben Ihre Bienen dort platziert. In alten Bäumen sind Höhlen von Vögeln, die auch von Hornissen genutzt wurden.
Manchmal sollte man der Natur auch etwas geben

_________________
:makita: und :dolmar: und auch noch :stihl: von klein bis etwas größer

Am Tag des Brennholzens wird keine Kette geschärft, es wird auch nicht getankt - sondern einfach die nächste Säge genommen.....


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BeitragVerfasst: Montag 11. November 2019, 18:39 
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Registriert: Freitag 25. Januar 2019, 09:52
Beiträge: 1206
hatte auch mal ne Streuobstwiese habe die Apfel anfangs verkauft als Most Obst aber da die Preise so gut waren das man auf einen Schlag reich würde habe ich beschlossen das Kraut um die Bäume mit Glyphosat abzuspritzen und natürlich noch Mineraldünger das es mehr Äpfel gibt...
Aber jetzt habe ich die Bäume umgesägt und durch Umbruchrecht wächst jetzt Biogas Mais weniger Arbeit und viel Lukrativer die Tiere wo da lebten sollen doch zu den Öko Futzies wo jedes Wochenende mit dem Porsche von der Stadt aufs Land fahren und sich gut Fühlen da man ja dinge wie das Volksbegehren unterschrieben hat und was für den Naturschutz auf Kosten anderer getan hat!


Naturschutz und Wald darf es nicht Umsonst geben!


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BeitragVerfasst: Montag 11. November 2019, 19:13 
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Registriert: Montag 20. Oktober 2014, 22:30
Beiträge: 6305
Wohnort: Wild South-West
Da weiß man, wessen Kind er ist... :roll:

_________________
Albert Einstein: Ich bin nicht sicher, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten Weltkrieg werden sie mit Stöcken und Steinen kämpfen.

Jede Menge :dolmar:


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BeitragVerfasst: Montag 11. November 2019, 19:19 
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Registriert: Montag 22. Juli 2019, 22:39
Beiträge: 796
Ein Bekannter von mir betreibt eine ca. 1 Hektar große Streuobstwiese inklusive Sträucher. Der macht Wein daraus und verkauft das auf Veranstaltungen. Alles ohne Chemie etc. Aber zu mehr als Nebenerwerb reicht das Geld nicht.

_________________
So gehen sie hin, die schönen Jahre. Bis du dann liegst auf einer Bahre.
Und hinter dir da grinst der Tod, kaputt geackert, du Idiot!


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