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 Betreff des Beitrags: Starke Rotfärbung an Aspenblättern
BeitragVerfasst: Sonntag 14. Mai 2017, 19:21 
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Registriert: Samstag 5. Januar 2013, 09:41
Beiträge: 4736
Wohnort: Surselva, Graubünden, Schweiz
Hallo an die Baumkenner,

bei mir und den Nachbargrundstücken haben frische Aspenaustriebe eine starke Rotverfärbung, und zwar diejenigen Blätter, die in den ersten Maitagen getrieben haben.
Auf dem ersten Bild ist unten ein grüner Trieb, der erst diese Woche (zwischen 5. und 12. Mai) ausgetrieben ist, oben ein Trieb eines Baumes, der Ende April / angangs Mai ausgetrieben ist.

Ich habe das noch nie beobachtet bei meinen Aspen. Das scheint wie eine Reaktion auf die starken Fröste in dieser Zeitperiode zu sein.

Hat jemand dass auch schon beobachtet, oder weiss mehr über dieses Phänomen?

An der gleichen Oertlichkeit haben sogar Haseln Frostschäden, dann aber mit abgestorbenen Blättern, oder Blätter sind am Rand gekrümmt wegen kleiner Frostnekrosen.

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Danke für Hinweise.

MfG

martin-w

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MfG
martin-w

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BeitragVerfasst: Sonntag 14. Mai 2017, 19:36 
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Registriert: Freitag 6. Januar 2017, 11:51
Beiträge: 153
Hallo,

soweit ich weis ist die Herbstfärbung der Blätter die eigentliche Farbe, das grüne Chlorophyll überdeckt nur das Rot oder Gelb. Im Herbst zieht der Baum der Baum das Zeug nach innen und die richtige Farbe kommt raus. Durch die Frostschäden muss der Baum das Chlorophyll erst mal nachproduzieren und zeigt teilweise die Grundfarbe der Blätter. Falls ich falsch liegen sollte bitte berichtigen.

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Gruß, Christian


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BeitragVerfasst: Sonntag 14. Mai 2017, 23:45 
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Registriert: Montag 20. Oktober 2014, 22:30
Beiträge: 6305
Wohnort: Wild South-West
Bei uns, Remstal, sind in den letzten kalten Nächten sogar junge Efeublätter erfroren, das hab ich auch noch nicht gesehen.
Viele Pflanzen und Bäume haben Frostschäden davongetragen, auch Walnußbäume, die eigentlich immer spät austreiben.

_________________
Albert Einstein: Ich bin nicht sicher, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten Weltkrieg werden sie mit Stöcken und Steinen kämpfen.

Jede Menge :dolmar:


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BeitragVerfasst: Sonntag 21. Mai 2017, 15:24 
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Registriert: Samstag 5. Januar 2013, 09:41
Beiträge: 4736
Wohnort: Surselva, Graubünden, Schweiz
Die Aspen jetzt: Leitbahnen der Blätter grün, Blätter auch grüner, mit Resten von Rot am Rand. Aber überall auf den Blättern zerstreut Nektosen, die jetzt braun bis schwarz erscheinen.

Beim Recherchieren konnte ich nur Hinweise auf Theorien für die herbstliche Rotfärbung finden, oder für die Rot- bis Violettfärbung von subalpinen Pflanzen. Ueberall sind sich die Botaniker und Biologen nicht einig, es gibt diverse Theorien und Erklärungsversuche.

Ich bin deshalb frei, das Phänomen folgendermassen zu erklären:

Die wiederholten Fröste haben Aspen (Espen, Zitterpappeln) getroffen, die schon ausgetrieben hatten. Als Reaktion haben die Bäume das Chlorophyll der Blätter in Anthoxyan umgewandelt, analog wie im Herbst. Anthozyan ist ein Antioxydans, schützt vor UV-Strahlung des Sonnenlichtes und ist auch ein Frostschutzmittel für die Blätter.

Trotz der starken Anthozyan-Bildung konnten die Aspen Teilnektrosen der Blätter als Frostschäden nicht verhindern, aber die Blattadern haben überlebt und können die Blätter wieder mit Nährstoffen versorgen.

Beweis dazu ist die zunehmende Grünfärbung der Blätter. Das für die Photosynthese wichtige Blattgrün nimmt zu.

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Zum Vergleich nochmals vor 8 Tagen: schon weniger rot, keine Nektrosen

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Vor 15 Tagen, starke Rotfärbung wie im Herbst, keine Blattschädigung erkennbar.

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Bemerkenswert ist diese Blattentwicklung 2017 deshalb, weil Aspen (Zitterpappeln) als extrem frostbeständig gelten.

MfG

martin-w :wink:

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martin-w

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BeitragVerfasst: Sonntag 21. Mai 2017, 17:37 
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Registriert: Donnerstag 17. November 2011, 22:02
Beiträge: 17896
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Vielleicht gelten sie deshalb als sehr frostbeständig, weil sie ihre Blätter durch die Rotfärbung schützen können?

:)

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In jedem Baum steckt ein Kunstwerk - man muss es nur finden!


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BeitragVerfasst: Freitag 2. Juni 2017, 23:17 
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Registriert: Donnerstag 1. November 2012, 17:39
Beiträge: 140
dachte dieses Jahr mein Walnussbaum sei eingegangen; Blattaustrieb begann zögerlich erst vor 2 Wochen. Hab gemerkt, dass alle Walnussbäume in der Umgebung genauso aussehen. Die Spätfröste sind schuld. Inzwischen erreichen die meisten Blätter ihre normale Größe und Färbung, aber es gibt viel mehr tote Äste und Triebe als sonst.
Die Espe ist natürlich winterhärter, aber während des Austriebs mag sie sicherlich auch keinen Frost.


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