Hier kommt die spätblühende Traubenkirsche auch häufig in lichten Kiefernwäldern vor. Sie wächst dort sehr verzweigt mit viel Ästen und Laub aber mit wenig Stamm, also wenig nutzbar. Hauptproblem ist dann, daß man einen Altersklassenwald schlecht durch Naturverjüngung umbauen kann, weil kein brauchbares Unterholz kommt mit dem man weiter arbeiten kann. Daher wurden schon viele Bekämpfungsmaßnahmen ausprobiert.
Glyphost funktioniert erst einmal gut. Hierbei wird das Mittel hochkonzentriert auf den frisch abgesägten Stumpf gepinselt. Der Wirkstoff dringt dann bis in die Wurzel und verhindert das Wiederaustreiben. Das macht aber nur Sinn, wenn sich die Traubenkirsche noch nicht verzweigt hat, weil sie schon mal zurück geschnitten wurde.
Und wenn man die Lichtbedingungen nicht ändert, wird die Maßnahme auch nur kurzen Erfolg haben, weil über die Samen schnell neue Pflanzen keimen.
Mit Mulchen wäre ich auch vorsichtig, weil man dadurch die Wurzeln teilt und verbreitet und somit den Wiederaustrieb so richtig in Gang bringt.
Auch das Abknicken funktioniert nicht so gut wie bei Birke, weil die Triebkraft so stark ist und der Knick durch Neuaustrieb schnell kompensiert wird.
In meinem Bilderbeitrag habe ich eine Kultur dokumentiert, wo wir auch Traubenkirsche haben. Wichtig ist schnell einen geschlossenen Bestand zu bekommen, der abdunkelt. Und natürlich die Traubenkirsche regelmäßig zurückschneiden. Hierbei am besten von Oben nach Unten vorgehen. Also zuerst den Trieb nicht direkt über dem Boden kappen. Dann treibt er unter der Schnittstelle aus und nicht so sehr am Boden durch Wurzelbrut. Bei folgenden Maßnahmen geht man dann immer tiefer. Man merkt schon, das die Traubenkirsche durch das regelmäßige Zurückschneiden an Triebkraft verliert.
Die Buche dunkelt zwar gut aus, hat aber eine langsame Jugendentwicklung. Nadelholz ist da schneller, ist aber empfindlicher, wenn die Traubenkirsche die Oberhand gewinnt. Durch ihren sehr schnellen Wuchs ist die Roteiche auch gut geeignet. Sie kennt das Elend mit der Traubenkirsche ja noch aus ihrer alten Heimat.