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BeitragVerfasst: Dienstag 2. Oktober 2018, 18:12 
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Hallo Miteinander,

Ich bin schon eine ganze Weile in der Planungsphase bezüglich Reaktivierung von Schadflächen, nachdem Sturm Paul-17 und Friederike-18, Diplodia Triebsterben und der Käfer flächenweise seine Spuren hinterlassen hat, nun bin ich etwas ratlos :KK:
Als Hobbyholzer mit viel Freude an der Sache, möchte ich möglichst nachhaltig, zukunftsorientiert aber auch wirtschaftlich nichts außer Acht lassen, weshalb ich mich hier gerne über Tipps und Erfahrungen erkundigen möchte.

Zum Sorgenkind:
Das frei stehende und naturbelassene Wald- und Wiesengrundstück mit 9 ha liegt in der schönen Börde in Sachsen-Anhalt bei 60 m ü.NN auf einer ehemaligen Kies- und Sandgrube, alter des Bestandes max. 90 Jahre mit überwiegend Wald- und Schwarzkiefern, Robinien, Traubeneichen, Sandbirken, Winterlinden und in den tiefer gelegenen Bereichen mit erhöhtem Grundwasserstand auch Schwarzerlen, Schwarz- und Silberpappeln, paar Eschen und noch paar wenige Bäumchen, die mir gerade nicht einfallen bzw. unbekannt sind.
Der Boden ist sehr sandig bis anlehmiger Sand, hier mal zwei Bilder von einer Grabung im sandigen Bereich mit 1,6 m Tiefe, siehe Anhang.
Eine Bodenanalyse gibt es nicht, ich würde den Boden anhand der Bestockung mal als nährstoffarm bezeichnen.
Der durchschnittliche Jahresniederschlag lag bisher immer bei nur 450 l/m², sprich sehr trocken, vor allem dieses Jahr haben wir von Jan. bis Ende Sep. gerade einmal 320 l/m² abbekommen. Grundwasserstand ist jedoch recht hoch, schätzungsweise in 1,60 - 2 m tiefe, grundwassergespeister Fischteich befindet sich mitten im Wald.
Naturverjüngung ist kaum vorhanden, vereinzelt Eiche, Robinie, Kiefer und Birke, bei Weitem aber nicht ausreichend.
Meine erste Versuchsanpflanzung Ende März-18 mit über 150 Schwarzkiefern und mehreren Roteichen und Haselnüsse ist vollumfänglich gescheitert, allesamt verdorrt dank Hitzewelle. Wild ist kaum vorhanden, Verbiss- und Fegespuren sind mir keine bekannt.
Ein Gespräch mit dem Förster wurde schon gesucht, aber nicht zufriedenstellend da inkompetent.
Soweit zu den Umständen, um mal einen ungefähren Eindruck zu erhalten.

Mein Gedankenspiel:
Im Kiefernbestand mit Westlage habe ich aktuell mehrere kleinere und lichte stellen im Bestand, hier ist angedacht mit Sandbirke (30-50 cm) unterzumischen, ebenfalls sollen auf den größeren Flächen von 1.000 - 2.000 m² Rot- oder Traubeneiche (30-50 cm) gepflanzt werden.
Mir ist soweit bewusst, dass die amerikanische Roteiche ein deutlich schnelleres Wachstum als die Einheimischen Eichen aufweist, dass holz soll auch qualitativ minderwertiger sein.
- Laut Re­cher­chen benötigt die Roteiche gegenüber der Traubeneiche mäßig frischen bis frischen Boden, letztere ist mehr trockenresistent. Macht die Roteiche unter diesen Bedingungen überhaupt Sinn bei mir?
- Welcher Reihenpflanzabstand ist zu empfehlen, dachte an 2 x 1 m oder 1,5 x 1 zwecks Astreinigung und Wüchsigkeit?

Da das Waldgrundstück freistehend ist, ringsherum nur Ackerbau betrieben wird, fehlt mir der natürliche Windschutz auf der Westseite.
Ich dacht jetzt an Feldahorn entlang des Waldrandes mit ca. 3 m Abstand zur Flurgrenze, einreihig versetzt in 1 m Dreiecksverband, später in 3-5 Jahren ergänzen mit Schwarzdorn, Haselnuss etc. um stetig die dichte zu erhöhen.
- Was ist davon zu halten, vor allem Feldahorn kommt doch gut mit Trockenheit und Wind zurecht, oder?
- Was würde sich dort noch gut als Windschutz integrieren lassen?

Dann habe ich im mittleren Waldstück im Robinien, Kiefern und Eichenbestand auch noch eine lichte stelle von geschätzt 3.000 - 4000 m², hier würde ich gerne mit der ungarischen Robinie "Nyirségi" (50-80 cm) eine Anpflanzung versuchen, diese Sorte soll sich für die Wertholzgewinnung besonders gut eignen. Die Nach- und Vorteile von Robinie sind mir bekannt und muss nicht weiter diskutiert werden, habe bis dato nichts auszusetzen, im Gegenteil.
- Jemand Erfahrung mit der ungarischen Sorte - Nyirségi und deren Wuchsleistung?
- Welcher Reihenpflanzabstand ist zu empfehlen, dachte an 1,5 x 1 m für raschen Wachstum und Wüchsigkeit?

Alle Setzlinge sollen per Bohrlochpflanzung ohne Einzelschutz gesetzt werden, so der Plan.

Ich bin für jede Anregung und Idee offen und dankbar, lerne gerne dazu :danke:

Bild

Bild

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Viele Grüße,
René

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BeitragVerfasst: Dienstag 2. Oktober 2018, 18:20 
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Hobby, nachhaltig, zukunftsorientiert.
Mal warten was an Naturverjüngung kommt!!

_________________
Gruß
Flo


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BeitragVerfasst: Dienstag 2. Oktober 2018, 18:26 
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Zitat:
Hobby, nachhaltig, zukunftsorientiert.
Mal warten was an Naturverjüngung kommt!!
Zitat:
Naturverjüngung ist kaum vorhanden, vereinzelt Eiche, Robinie, Kiefer und Birke, bei Weitem aber nicht ausreichend.

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BeitragVerfasst: Dienstag 2. Oktober 2018, 18:34 
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Wohnort: Rosenheim
Nicht oder noch nicht?
Ist da gar keine Aussicht, dass noch was kommt?
Heuer war ja teilweise ein gutes Samenjahr.

_________________
Gruß
Flo


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BeitragVerfasst: Dienstag 2. Oktober 2018, 18:48 
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Hallo,

zu Standortbedingungen kann ich nichts sagen, da ich die Gegend nicht kenne.

Die Pflanzverbände sollten nicht zu weit gewählt werden, so sollte Eiche etwa mit 2,5 x 0,6 gepflanzt
werden. Bei den etwas weiteren Reihenabständen könnten sich Füllhölzer aus Naturverjüngung ansiedeln,
die zusätzlich Seitendruck bringen.

Mit der Naturverjüngung, die so spärlich vorhanden ist, könnte trotzdem ein Wildproblem bestehen.
Möglicherweise wird die Verjüngung schon verbissen, wenn sie noch gar nicht richtig zu sehen ist.
Da Du eine Feldholzinsel hast, gehe ich davon aus, dass im Winter die Feldrehe in Deinem Wald
Schutz suchen und dabei richtig hunger haben.

Um das herauszufinden solltest Du mal einen Kontrollzaun bauen. Vielleicht 10 x 20 m nach ein paar Jahren
zeigt sich dann ob wirklich keine Verjüngung kommt.

Mit bestem Gruß


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BeitragVerfasst: Dienstag 2. Oktober 2018, 18:54 
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Zitat:
Nicht oder noch nicht?
Ist da gar keine Aussicht, dass noch was kommt?
Heuer war ja teilweise ein gutes Samenjahr.
Leider nicht, es gibt bereiche im Wald, da passiert tatsächlich gar nichts, obwohl ich schon großflächig das Bodensubstrat freigelegt habe und dort auch reichlich licht rankommt, vereinzelt vielleicht alle 10 m kommt was durch. Mit der Anpflanzung erwarte ich deutlich schnellere erfolge und am Ende auch bessere Holzqualitäten, zudem müssen die Freiflächen wieder bepflanz werden, damit der Bestand nicht mehr so windanfällig ist.

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BeitragVerfasst: Dienstag 2. Oktober 2018, 19:25 
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Wohnort: 39326 Groß Ammensleben
Hallo salomon,

Danke! Die 2,5 x 0,7 m kommen mir etwas reichlich weit vor, mal sehen was die anderen dazu sagen :KK:

Wegen fehlender Naturverjüngung, daran könnte es natürlich auch liegen, auch wenn ich es nicht ganz glauben möchte.
Verbissen wird doch überwiegend in den Wintermonaten, dann wenn es nichts anderes in unmittelbarer Nähe zu fressen gibt, oder?
Die Winter hier in der Gegend sind meist sehr mild und trocken, nicht jedes Jahr gibt es Schnee und wenn doch dann nur wenige cm und das max. ein paar Tage.
Ringsherum gibt es einiges an Naturwiesen, das sollte eigentlich ausreichen zum Fressen, denkt man. So ein Bäumchen schmeckt wohl besser als trockenes Gras.

Die Idee mit dem Kontrollzaun ist super, geht schnell und kostet fast nichts, werde ich Testen!

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Viele Grüße,
René

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BeitragVerfasst: Dienstag 2. Oktober 2018, 19:42 
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Registriert: Dienstag 31. Dezember 2013, 15:51
Beiträge: 1335
Pflanzabstand Eiche 2,5m x 0,6m.
Eiche muss im Dichtstand wachsen weils sonst Appelbäume werden.
Wir hatten zwischen die Eichenreihen noch Buche gepflanzt.

MfG

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:partner: : 3x Partner P5000,Partner P7000
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BeitragVerfasst: Dienstag 2. Oktober 2018, 22:00 
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Registriert: Samstag 5. März 2016, 20:17
Beiträge: 2557
Wohnort: Oberösterreich
Bei der Eiche würde ich auch die heimischere Traubeneiche nehmen anstatt der Roteiche,
hohes Grundwasser ist den Eichen glaub ziemlich egal. Wobei ich bei hohen Grundwasserstand der Stieleiche den Vorzug geben würde.
Pflanzabstand - Eiche ist bei mir alle 10m 1-2 Pflanzen., da ich gelegentlich mit der Astsäge durchgehe, oder andere Baumarten übernehmen die Astreinigung die laufend entfernt werden.

Eine Probe/ oder gleich Richtige Einzäunung ist natürlich ideal, meist sieht man echt nicht was das Wild anrichtet, die fressen oft schon den Keimling bevor sie jemals ein Menschen Auge sah.
Zitat:
So ein Bäumchen schmeckt wohl besser als trockenes Gras.
Ja, wenn du schon mal eine Ziege hattest dann weist du das, wobei eine Ziege ist ja kein Reh :ohman: aber durchaus sehr ähnlich.

gr


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BeitragVerfasst: Dienstag 2. Oktober 2018, 22:26 
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Registriert: Samstag 21. August 2010, 16:13
Beiträge: 6394
Wohnort: Süddeutschland
Wind ist tödlich für Eiche, für beide.
Bei meiner Bachelorarbeit ist eine komplette Rot-Eichen Fläche ausgefallen, die standen frei und sind erfroren oder vertrocknet.

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Ein paar Bilder hier
http://forum.motorsaegen-portal.de/view ... =6&t=39560

Laß dir von keinem Fachmann imponieren, der dir erzählt: »Lieber Freund, das mache ich schon seit zwanzig Jahren so!« - Man kann eine Sache auch zwanzig Jahre lang falsch machen


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BeitragVerfasst: Mittwoch 3. Oktober 2018, 09:29 
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Beiträge: 198
Wohnort: 39326 Groß Ammensleben
Zitat:
Pflanzabstand Eiche 2,5m x 0,6m.
Eiche muss im Dichtstand wachsen weils sonst Appelbäume werden.
Wir hatten zwischen die Eichenreihen noch Buche gepflanzt.
Ohh mann.. mich irritieren die Eichen Pflanzabstände, hab mich über div. forstwirtschaftliche Quellen zur Wiederaufforstung im netzt informiert, fast jeder sagt was anderes.
Zum dazwischen pflanzen kommt Buche bei uns nicht infrage, viel zu trocken, würde sich hierfür Birke als Alternative anbieten?
Zitat:
Bei der Eiche würde ich auch die heimischere Traubeneiche nehmen anstatt der Roteiche,
hohes Grundwasser ist den Eichen glaub ziemlich egal. Wobei ich bei hohen Grundwasserstand der Stieleiche den Vorzug geben würde.
Pflanzabstand - Eiche ist bei mir alle 10m 1-2 Pflanzen., da ich gelegentlich mit der Astsäge durchgehe, oder andere Baumarten übernehmen die Astreinigung die laufend entfernt werden.

Eine Probe/ oder gleich Richtige Einzäunung ist natürlich ideal, meist sieht man echt nicht was das Wild anrichtet, die fressen oft schon den Keimling bevor sie jemals ein Menschen Auge sah.
Wie gesagt habe ich bereits einige ältere Eichen im Bestand, soweit ich beurteilen kann, sind das alle Traubeneichen, somit auch standortgerecht.
Der Vorteil der Roteiche wäre der schnelle Wuchs, Hitzeunempfindlichkeit und resistenter gegen Schädlinge, Nachteil trockene Standorte sind eher ungeeignet.

Warum würdest Du bei einem hohen Grundwasserstand die Stieleiche bevorzugen?

Was ist von Wuchshüllen zu halten, hab noch paar PlantaGard MICROVENT herumliegen.
Welche Höhe wäre ausreichend, ändern sich dadurch auch die Reihgenabstände?
Zitat:
Wind ist tödlich für Eiche, für beide.
Bei meiner Bachelorarbeit ist eine komplette Rot-Eichen Fläche ausgefallen, die standen frei und sind erfroren oder vertrocknet.
Interessant, kannst Du mehr dazu sagen oder war das eher ein ungünstiger Einzelfall?


Weiß jemand wie sich das Ganze mit Feldahorn, Sandbirke und Robinie verhält, sprich Verbiss und Pflanzabstände auf sonnigen Standorten?

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BeitragVerfasst: Mittwoch 3. Oktober 2018, 11:57 
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Beiträge: 847
Hallo,

mich würde trotzdem brennend interessieren, was Dein zuständiger Förster gesagt hat.

Auf dem Gebiet der ehemaligen DDR wurde flächendeckend eine forstliche Standorterkundung
durchgeführt. Diese Daten sind in Karten und einem Erläuterungsband festgehalten.
Dort werden zu den entsprechenden Standorten geeignete Baumarten ausgeschieden.
Diese Daten hat Dein zuständiger Förster und kann Dich damit eigentlich optimal
informieren.

Meine Frage wäre, was Du aus den Eichen machen möchtest?

Furniereichen die als Schäl- oder Schneidefurnier dienen können, wirst Du aus gepflanzten Eichen bei Deiner geplanten Flächengröße und dem vorhandenen Standort nicht erziehen können (Fläche hat eine große Randlänge im
Verhältnis zu Gesamtfläche, so dass Du durch Seitenlicht so oder so Probleme mit der Astigkeit bekommen wirst.
Dem Standort fehlen auch die Niederschläge und die Nährstoffe im Vergleich zu den typischen Eichengebieten
wie Pfälzer Wald und Spessart)

Leider kenne ich mich bei Dir gar nicht aus, kenne Sachsen-Anhalt nur vom Harz mit Fichte und Buche.

Fahr doch mal wenn Du Zeit hast in Deiner Nähe über Land und schau Dir mal gepflanzte Erstaufforstungs-
flächen an, dort erhälst Du einen Einblick, welche Qualitäten da möglich sind.

Schönen Sonntag, mit bestem Gruß


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BeitragVerfasst: Mittwoch 3. Oktober 2018, 12:03 
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ich würd robinie nehmen. die macht tief und flachwurzeln, sprich holt sich das grundwasser und fällt nicht so schnell um. wenn es das erste jahr halbwegs regnet hat im zweiten schon ein paar meter.
dementsprechend grosser pflanzabstand, da viel lichtbedarf.
nährstoffarmut spricht ebenfalls für die robinie, da "selbstdüngend".
von der ungarischen variante habe ich keine ahnung, wäre aber auch an informationen interessiert.
Ev. noch heuer ein paar versuchspflanzen setzen und nächstes jahr dann aufforsten, dann siehst du auch die wuchsleistung am konkreten standort und kannst den pflanzabstand selber definieren.
falls es nur um brennholz geht, reichen normale robinien bzw. könnte man die samen ernten und direkt anbauen oder in töpfen ziehen.


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BeitragVerfasst: Mittwoch 3. Oktober 2018, 12:19 
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Registriert: Montag 15. September 2008, 15:55
Beiträge: 11533
Wohnort: Österreich
Das Problem was viele gerne übersehen mit Robinie, ist das sie, bis auf die Blüten, hoch giftig ist. Natürlich ist das gut für die Robinie, allerdings erhöht das MASSIV den Verbiss auf alle anderen Pflanzen/Bäume in der Region. Auch die Robinie wieder loszuwerden, aufgrund des Stockaustriebs, ist eine ordentliche Plagerei und ohne schwere Maschienen kaum möglich. Sollte man nicht außer acht lassen bei diesen Entscheidungen.
Persönlich würde ich KEINE Robinie pflanzen, da es genügend alternativen gibt.

g,

7

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Dieses posting wurde CO2 Neutral geschrieben...
[quote="Hueffel"]...Ich wähle meine Säge immer danach, mit welcher die Arbeit für mich leichter wird, nicht danach, welche Säge die Arbeit leichter bewältigt...[/quote]


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BeitragVerfasst: Mittwoch 3. Oktober 2018, 12:48 
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Hallo salomon,

der zuständige Revierförster und Ansprechpartner im WBV würde am liebsten alles Platt machen, da in seinen Augen nur minderwertige Qualitäten vorhanden sind und wenig wirtschaftlich ist, zudem auch recht abgelegen liegt.
Ich wäre sehr gerne auch in die WBV mit eingetreten, da wurde mir gesagt, dass kein Interesse besteht, da schlicht unwirtschaftlich.
Auf meine Frage, was dort eigentlich sinnvoll wäre zu pflanzen, bekam ich die Antwort ich solle gucken, was hier gut wächst, damit soll ich einfach beginnen.

Das Waldgrundstück ist größtenteils naturbelassen, sprich es wurde Jahrzehnte nichts gemacht und seit 2017 bin ich da und kümmere mich darum.
Einfach nur schrecklich, am liebsten Monokulturen und alle paar Jahrzehnte platt machen und fette erlöse zu kassieren. Kein Wunder, das es dort in der Gegend fast kein Wald mehr gibt und alles nur noch Ackerland ist. Sorry, musste jetzt raus.

Ich möchte mit den Eichen möglichst gute Qualitäten erreichen, Gratschaftigkeit und wenig Äste und vor allem sollen diese dort auch standhaft gegen Stürme sein. Ich sag mal so, wenn ich schon Flächen mit 1000 - 3000m² neu bepflanze dann möglichst richtig. Da mir das nötige Fachwissen eines Försters fehlt, ich aber keine Unterstützung erhalte, mache ich einfach mein Ding und hole mir die Informationen aus dem Netz und gut, ich lerne schließlich auch gerne dazu, macht ja auch spaß.


Meine aufgezählten Arten sind hier in der Gegend sehr verbreitet und werden auch zur Aufforstung eingesetzt.

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Viele Grüße,
René

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BeitragVerfasst: Mittwoch 3. Oktober 2018, 13:04 
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Zitat:
ich würd robinie nehmen. die macht tief und flachwurzeln, sprich holt sich das grundwasser und fällt nicht so schnell um. wenn es das erste jahr halbwegs regnet hat im zweiten schon ein paar meter.
dementsprechend grosser pflanzabstand, da viel lichtbedarf.
nährstoffarmut spricht ebenfalls für die robinie, da "selbstdüngend".
von der ungarischen variante habe ich keine ahnung, wäre aber auch an informationen interessiert.
Habe sicherlich einige Tausend Robinien im Bestand und konnte auch schon welche als Stammware runter Richtung Bodensee verkauft für Schaukelbau etc., das Robinien Brennholz kostet hier mehr als Eiche und Buche.
Die Robinie gefällt mir persönlich auch richtig gut, der Duft im späten Frühjahr ist einfach der Hammer.

Hier mal eine kleine Übersicht über Robinien und Sorten falls Dich das interessiert:
https://www.waldwissen.net/waldwirtscha ... m/index_DE
Die Sorte "Nyirségi" hat die beste Kompromisslösung, nach der Schiffsmastrobinie "Rectissma" die nirgends zu bekommen ist oder sehr teuer ist.

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Viele Grüße,
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Zuletzt geändert von Mr-Blueee am Mittwoch 3. Oktober 2018, 13:06, insgesamt 2-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Mittwoch 3. Oktober 2018, 13:05 
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Zitat:
Interessant, kannst Du mehr dazu sagen oder war das eher ein ungünstiger Einzelfall?
Das Eiche Wind nicht mag, ist kein Einzelfall. Hier war sandiger Boden, wenngleich anthropogen beeinflusst (durchmischt durch Panzerfahrten). Rot-Eiche kann auf mäßig trockenen Standorten aber eigentlich ganz gut existieren. Ich hab übrigens schon einen sonnigen Südhang teilweise mit Buche (3-jährig) bepflanzt, war 2015, die Buchen wachsen immer noch.

Hier, vlt. was für Dich: https://www.sbs.sachsen.de/download/sbs ... native.pdf

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BeitragVerfasst: Mittwoch 3. Oktober 2018, 13:11 
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Wohnort: Niederösterreich
Zitat:
Das Problem was viele gerne übersehen mit Robinie, ist das sie, bis auf die Blüten, hoch giftig ist. Natürlich ist das gut für die Robinie, allerdings erhöht das MASSIV den Verbiss auf alle anderen Pflanzen/Bäume in der Region. Auch die Robinie wieder loszuwerden, aufgrund des Stockaustriebs, ist eine ordentliche Plagerei und ohne schwere Maschienen kaum möglich. Sollte man nicht außer acht lassen bei diesen Entscheidungen.
Persönlich würde ich KEINE Robinie pflanzen, da es genügend alternativen gibt.

g,

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hallo, du hast schon recht, allerdings gibts hier sowieso schon robinien an jeder ecke...
den stockaustrieb bekämpfe ich grad mit ringeln, der heurige sommer hat die bäume schon merklich eintrocknen lassen, mal sehen, ob sie im frühjahr noch austreiben.
der stockaustrieb kann auch gewünscht sein, allerdings ist mir nicht klar, wie man aus dem stockaustrieb einer robinie einen vernünftigen baum zieht.


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BeitragVerfasst: Mittwoch 3. Oktober 2018, 13:23 
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Registriert: Freitag 11. Februar 2005, 14:23
Beiträge: 1298
Wohnort: Höchstadt in Franken
Hallo René

würde auch Robinien nehmen. So wie sich deine Beschreibung anhört sind viele Baumarten außen vor.
Zudem lässt wie du schon sagtest mit Robinien auch schnell gute erlöse erzielen.
Finde Robinie ist Holz mit außergewöhnlichen Eigenschaften die in der Zukunft bestimmt wieder gefragt sind.

Grüße Bernhard

_________________
"Wir werden als Originale geboren, sterben aber als Kopien."

Zentschläge so heist einer meiner Wälder
:stihl:


MSA220 C-B
MS150C
MS192C-E
MS201C-M
MS261C-M
MS462C-M
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BeitragVerfasst: Mittwoch 3. Oktober 2018, 14:16 
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Registriert: Mittwoch 30. August 2017, 11:19
Beiträge: 847
Hallo,

naja der WBV-Mitarbeiter ist ja nicht Dein zuständiger Förster, sondern Angesteller der WBV.

Du solltes mal mit Deinem zuständigen staatlichen Förster Kontakt aufnehmen, den gibt es in jedem
Bundesland. Früher waren die am Forstamt zu finden, heute oft bei der Landwirtschaftskammer, dem
Amt für Landwirtschaft und dergleichen. Der hat die nötigen Unterlagen, kennt die Problematik in seinem
Zuständigkeitsbereich und kann auch im Bezug auf mögliche finanzielle Förderung gut und umfassend
beraten.

Die WBV ist soweit mir bekannt nur für die Ausführung der Arbeiten und den Holzverkauf zuständig.

Mit bestem Gruß


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