Hallo Miteinander,
Ich bin schon eine ganze Weile in der Planungsphase bezüglich Reaktivierung von Schadflächen, nachdem Sturm Paul-17 und Friederike-18, Diplodia Triebsterben und der Käfer flächenweise seine Spuren hinterlassen hat, nun bin ich etwas ratlos
Als Hobbyholzer mit viel Freude an der Sache, möchte ich möglichst nachhaltig, zukunftsorientiert aber auch wirtschaftlich nichts außer Acht lassen, weshalb ich mich hier gerne über Tipps und Erfahrungen erkundigen möchte.
Zum Sorgenkind:
Das frei stehende und naturbelassene Wald- und Wiesengrundstück mit 9 ha liegt in der schönen Börde in Sachsen-Anhalt bei 60 m ü.NN auf einer ehemaligen Kies- und Sandgrube, alter des Bestandes max. 90 Jahre mit überwiegend Wald- und Schwarzkiefern, Robinien, Traubeneichen, Sandbirken, Winterlinden und in den tiefer gelegenen Bereichen mit erhöhtem Grundwasserstand auch Schwarzerlen, Schwarz- und Silberpappeln, paar Eschen und noch paar wenige Bäumchen, die mir gerade nicht einfallen bzw. unbekannt sind.
Der Boden ist sehr sandig bis anlehmiger Sand, hier mal zwei Bilder von einer Grabung im sandigen Bereich mit 1,6 m Tiefe, siehe Anhang.
Eine Bodenanalyse gibt es nicht, ich würde den Boden anhand der Bestockung mal als nährstoffarm bezeichnen.
Der durchschnittliche Jahresniederschlag lag bisher immer bei nur 450 l/m², sprich sehr trocken, vor allem dieses Jahr haben wir von Jan. bis Ende Sep. gerade einmal 320 l/m² abbekommen. Grundwasserstand ist jedoch recht hoch, schätzungsweise in 1,60 - 2 m tiefe, grundwassergespeister Fischteich befindet sich mitten im Wald.
Naturverjüngung ist kaum vorhanden, vereinzelt Eiche, Robinie, Kiefer und Birke, bei Weitem aber nicht ausreichend.
Meine erste Versuchsanpflanzung Ende März-18 mit über 150 Schwarzkiefern und mehreren Roteichen und Haselnüsse ist vollumfänglich gescheitert, allesamt verdorrt dank Hitzewelle. Wild ist kaum vorhanden, Verbiss- und Fegespuren sind mir keine bekannt.
Ein Gespräch mit dem Förster wurde schon gesucht, aber nicht zufriedenstellend da inkompetent.
Soweit zu den Umständen, um mal einen ungefähren Eindruck zu erhalten.
Mein Gedankenspiel:
Im Kiefernbestand mit Westlage habe ich aktuell mehrere kleinere und lichte stellen im Bestand, hier ist angedacht mit Sandbirke (30-50 cm) unterzumischen, ebenfalls sollen auf den größeren Flächen von 1.000 - 2.000 m² Rot- oder Traubeneiche (30-50 cm) gepflanzt werden.
Mir ist soweit bewusst, dass die amerikanische Roteiche ein deutlich schnelleres Wachstum als die Einheimischen Eichen aufweist, dass holz soll auch qualitativ minderwertiger sein.
- Laut Recherchen benötigt die Roteiche gegenüber der Traubeneiche mäßig frischen bis frischen Boden, letztere ist mehr trockenresistent. Macht die Roteiche unter diesen Bedingungen überhaupt Sinn bei mir?
- Welcher Reihenpflanzabstand ist zu empfehlen, dachte an 2 x 1 m oder 1,5 x 1 zwecks Astreinigung und Wüchsigkeit?
Da das Waldgrundstück freistehend ist, ringsherum nur Ackerbau betrieben wird, fehlt mir der natürliche Windschutz auf der Westseite.
Ich dacht jetzt an Feldahorn entlang des Waldrandes mit ca. 3 m Abstand zur Flurgrenze, einreihig versetzt in 1 m Dreiecksverband, später in 3-5 Jahren ergänzen mit Schwarzdorn, Haselnuss etc. um stetig die dichte zu erhöhen.
- Was ist davon zu halten, vor allem Feldahorn kommt doch gut mit Trockenheit und Wind zurecht, oder?
- Was würde sich dort noch gut als Windschutz integrieren lassen?
Dann habe ich im mittleren Waldstück im Robinien, Kiefern und Eichenbestand auch noch eine lichte stelle von geschätzt 3.000 - 4000 m², hier würde ich gerne mit der ungarischen Robinie "Nyirségi" (50-80 cm) eine Anpflanzung versuchen, diese Sorte soll sich für die Wertholzgewinnung besonders gut eignen. Die Nach- und Vorteile von Robinie sind mir bekannt und muss nicht weiter diskutiert werden, habe bis dato nichts auszusetzen, im Gegenteil.
- Jemand Erfahrung mit der ungarischen Sorte - Nyirségi und deren Wuchsleistung?
- Welcher Reihenpflanzabstand ist zu empfehlen, dachte an 1,5 x 1 m für raschen Wachstum und Wüchsigkeit?
Alle Setzlinge sollen per Bohrlochpflanzung ohne Einzelschutz gesetzt werden, so der Plan.
Ich bin für jede Anregung und Idee offen und dankbar, lerne gerne dazu