Seit ich unsere 4ha Wald bewirtschafte, also seit ~2014 läuft bei mir der Waldumbau
Frankenwald, 600m ü.NN., Braunerde auf Grauwacke
In einem Waldstück - Fichten Erstanpflanzung 70J - durchforste ich seitdem immer wieder, weil da bis dahin seit Erstanpflanzung nicht viel gemacht wurde
Da entstehen immer einmal auch größere Lücken
Dort kommen von alleine eigentlich nur Fichten auf - wenn überhaupt
In den Bestand setze ich da mit Einzelschutz Weißtannen und Rotbuchen - auch, wenn ich sie eigentlich nicht mag, aber ein paar müssen einfach sein
Der Käfer hat auch ein ordentliches Loch rein gefressen, da brennt den ganzen Tag die Sonne hin
Dort versuche ich es, Birken als Vorwald und Schattenspender gegen Austrocknung und Eichen (nach Möglichkeit
Traubeneichen) zu säen, da der Boden an der Stelle nicht schön zu bepflanzen ist
Dieser Wald ist an den beiden langen Seiten zu Feldern/Wiesen hin offen
Aus diesem Grund möchte ich da auch die Waldränder etwas gestalten, sprich Buschwerk am Rand mit kleinen Bäumen darin (aktuell bin ich da bei Weißdorn mit Feldahorn)
Im anderen Wald - Fichten Altbestand - Haben Kyrill und anschließend Borkenkäfer große Lücken hinterlassen
Dort ist ca 1/3ha eingezäunt, mit Förderung sind da Weißtannen und einzelne Buchen gepflanzt
Zusätzlich habe ich ein paar Lärchen gesetzt, Linde und ein paar Eschen, die im Beet aufgegangen sind (feuchte Hanglage)
Und natürlich über die gesamte Zaunfläche Eicheln verstreut - wo es eher feucht ist Stieleiche, an der trockenen Südseite Traubeneiche
Zusätzlich kommt viel Buchen-NV in dem Bestand hoch, teilweise schon aus dem "gefährlichen Alter" bzgl. Verbiss heraus
Tannen brauchen aber komplett Einzelschutz (noch nicht gemacht, wird einmal eine Sommeraufgabe)
In beiden Beständen habe ich noch vereinzelt ein paar Eiben in die dunkleren Ecken gesetzt - ohne größeren Sinn, einfach, um noch etwas Struktur in sehr lichtschwache Bereiche zu bringen
Solchen Aktionen gegenüber wie von Eichsi beschrieben bin ich persönlich skeptisch
Die Baumarten mögen mit dem Klima vielleicht besser klarkommen, aber...
ökonomisch: wie will man solche Kleinmengen dann vermarkten, außer Feuerholz?
ökologisch: die Arten sind nicht heimisch
Folglich ist weder die Begleitvegetation, noch - was viel wichtiger ist - die Begleitfauna daran angepasst
Als Beispiel:
Ich kenne ein paar kleine Douglasien-Monokulturen, nicht zu dunkel, normaler Wald
Am Boden keine weiteren Pflanzen, obwohl Licht da wäre
Extrem dicke Streuauflage, obwohl die theoretische Zersetzungsgeschwindigkeit der von Fichtenstreu ähnelt
Demzufolge fehlen die Kleinstlebewesen, die damit umgehen können und das alles zersetzen
Da sind unsere Fichten-Monokulturen ein Zoo dagegen
Hat alles seine positiven und negativen Seiten
Ich pflanze auch Douglasie, aber bisher noch keine 30 Stück gegen etwa 500 Tannen und 150 Buchen
Bei mir steckt also alles noch in den Babyschuhen - Kinderschuhe passen noch nicht
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Grüße
Daniel
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