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BeitragVerfasst: Montag 20. Mai 2019, 16:38 
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Registriert: Sonntag 14. Oktober 2012, 20:14
Beiträge: 6131
Wohnort: Kreis Herford
Zitat:
Letztens eine Meldung gelesen, in der stand dass ein Landwirt durchschnittlich 16000 Euro Zuschuss bekommt. Da frag ich mich wie viel andere bekommen, dass das so ein überirdischer Durchschnitt ist, wir sind davon nämlich weit entfernt.
Ich bin davon auch weit entfernt. Bei mir reichen die Zuschüsse gerade, um die Berufsgenossenschaft zu bezahlen.

_________________
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BeitragVerfasst: Montag 20. Mai 2019, 17:16 
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Registriert: Mittwoch 10. November 2010, 16:08
Beiträge: 1541
Wohnort: Marklohe
Der ZDF Bericht ist mal wieder typisch einseitig. Zu fast jeder Aussage fehlt die andere Meinung, die dann zusammen der Wahrheit näher kommt.
Den Machern empfehle ich dringend den Agrarbericht zu lesen, damit ihre Daten auch der Wahrheit entspricht.
Die Subventionen reichen kaum aus, um die Nachteile gegenüber dem Weltmarkt auszugleichen. Dazu muss man noch bedenken, dass mit den Flächenprämien auch die Pachten stark gestiegen sind. Bei einem Pachtanteil über 50% wird ein großer Teil der Subventionen an die Flächenbesitzer weitergereicht. Diese Gelder werden dann oft in den Dörfern von ehemaligen Landwirten zur Alterssicherung benötigt.
Die Naturverbände, Grüne und SPD wollen die Subventionen nur noch für mehr Naturschutzmaßnahmen gewähren. Doch sie wollen dafür aber nicht mehr Geld zur Verfügung stellen. Das Geld soll vorher bei anderen Landwirten eingespart werden. Für die gesamte Landwirtschaft bedeutet das dann weniger Geld und mehr Arbeit.
Zurück zum Thema: Hier hat die Untere Naturschutzbehörde vor einiger Zeit auch alle geschützte Landschaftsbestandteile erfasst. Darunter war auch einiges extensives Grünland. Für die Besitzer bedeutet das nun, dass sie nun so wirtschaften müssen, dass sich der Zustand nicht ändert. Wurden z.B. bisher im Nebenerwerb Mutterkühe gehalten, und zukünftig soll intensive Milchviehaltung im Vollerwerb betrieben werden, geht das nicht. Die Grundstücksbesitzer wurden auch nicht gefragt und haben auch kein Wiederspruchsrecht.
Überall wo Landwirte positives für die Natur erreicht haben, werden sie damit belohnt, dass sie dann nicht mehr über ihr Eigentum verfügen können. Dann verwundert es nicht, dass Landwirte der Natur wenig Raum geben wollen.
Bäume und Hecken außerhalb des Waldes dürfen auch nicht mehr so einfach entnommen werden. Daher passe ich mittlerweile gut auf, das in keiner Ecke was hoch kommt. Wenn ich selbst entscheiden könnte, welcher Baum oder Hecke weg soll, würde ich viel mehr hoch kommen lassen oder pflanzen.

_________________
Gruß Eckhard


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BeitragVerfasst: Montag 20. Mai 2019, 17:32 
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Registriert: Samstag 2. Februar 2013, 17:34
Beiträge: 1731
Hallo,

ein ganz heißes Eisen.
Aus meiner Sicht dient die ganze Agrarsubventioniererei nur dem Zweck, billige Lebensmittel zu erzeugen, damit die Bürger mehr Geld für die Produkte der Grossindustrie übrig haben.
Gleichzeitig wird mit den Subventionen auch der Strom der Biogasanlagen subventioniert, und vielen afrikanischen Farmern die Lebensgrundlage zerstört.

Die Landwirte in meinem Bekanntenkreis, ob gross oder klein, sind alle für eine Abschaffung der Prämien.

Jetzt müssen nur noch die Amis die Subventionen kürzen, oder einstellen., dann läufts schon mal viel besser.

Und dann noch schnell die Börsen aus dem Handel herausnehmen, damit mehr beim Produzenten bleibt.
(In den USA wird über 20 mal mehr gehandelt als produziert. Meine Meinung: nur wer lagern kann, darf auch handeln.)

Gruss
Lutz

_________________
:MAC: 72 Bild einer Homelite :lol: 4245 3535

Für persönliche Animositäten ist bei Würdigung der Umstände kein Raum


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BeitragVerfasst: Montag 20. Mai 2019, 17:39 
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Registriert: Sonntag 8. Januar 2012, 10:55
Beiträge: 1090
Wohnort: Mittelfranken
Ja, teilweise kommt es mit den ganzen Auflagen und Vorschriften schon fast an eine Enteignung nur das die Arbeit bleibt :pfeifen:

Das Problem ist auch, das die ganzen großen die mehr die Betriebswirtschaftliche Seite im Blick haben sich meist im Vorfeld um das Problem " kümmern ".
Die, die eh im kleinbäuerlichen unterwegs sind und erstmal abwarten was kommt sind dann hinterher wieder die bestraften.

Aber jedem recht getan ist eine Kunst die keiner kann. :mrgreen:
Was ich halt etwas heuchlerisch finde sind die Leute die bei " Rettet die Bienen " unterschreiben, nach Hause gehen und sich in den kahlen Steingarten setzen oder den Mähroboter einschalten.

_________________
Gruß Alex


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BeitragVerfasst: Montag 20. Mai 2019, 17:58 
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Registriert: Donnerstag 19. Juni 2008, 09:16
Beiträge: 5329
Wohnort: nördl.Niederösterreich
Zitat:
Zitat:
Letztens eine Meldung gelesen, in der stand dass ein Landwirt durchschnittlich 16000 Euro Zuschuss bekommt. Da frag ich mich wie viel andere bekommen, dass das so ein überirdischer Durchschnitt ist, wir sind davon nämlich weit entfernt.
Ich bin davon auch weit entfernt. Bei mir reichen die Zuschüsse gerade, um die Berufsgenossenschaft zu bezahlen.
wenn man bei uns die Transparenzdatenbank durchsieht,sind das im Schnitt ca.20.000-30.000,-
sind aber auch einige mit über 50.000,- der größte hat über 220.000,- an Zahlungen bekommen

_________________
lg Richard

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ich bin nur dafür verantwortlich, was ich sage - nicht dafür, was du verstehst !


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BeitragVerfasst: Montag 20. Mai 2019, 20:52 
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Registriert: Samstag 5. März 2016, 20:17
Beiträge: 2557
Wohnort: Oberösterreich
Zitat:
In den USA wird über 20 mal mehr gehandelt als produziert. Meine Meinung: nur wer lagern kann, darf auch handeln
das soll sich ja ändern, auch Europa verfällt doch schon einer immer größeren Abhängigkeit wegen der Produktions Auslagerung?, und daher zu einen Handelsladen!
Eigentlich bewegen sich die größten Lager auf Schiff/Flugzeug/Auto und Bahn.

Hat ja nichts mit Streuobst zu tun! :offtopic:

Ich habe ca. 200 davon(und min.100 Sorten), und versuche sie nicht nur zu erhalten sondern auch zu ergänzen mit zugekauften, weiter Veredeln und auch selbst aus Samen gezogenen; es ist eine Freude die neue Sorte dann zu Taufen.
Aber leider sind die Feinde Viele, vor allem die kurzlebige Zeit!, lieber eine Plantage mit Schwachwüchsiger Unterlage ist das Motto, den mit Streuobst auf schwachwachsender Unterlage wirst du Arm(sagen alle)! Daher hoffe ich doch auf FÖRDERUNG, die bei weiten die Arbeit nicht abdeckt, das ist Klar, aber zumindest ein Auskommen sichert.
Die größte Angst hab ich aber, dass wir kein Wissen haben, nur Forderungen nach Links oder Rechts (siehe Österreichische Politik, wie auch hier )


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BeitragVerfasst: Montag 20. Mai 2019, 21:27 
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Registriert: Samstag 21. August 2010, 16:13
Beiträge: 6394
Wohnort: Süddeutschland
Zitat:
vorneweg:
Wieso soll ein Landwirt, der das ökonomisch betreibt, dem ökologisch angehauchten Städter die Kuturlanschaft pflegen?
wenn er durch die Politik gegängelt wird ist das umschneiden der Bäume Notwehr
Dann muss man es subventionieren und zwar nach der geleisteten Arbeit, nicht nach Fläche. Quasi das Ganze als gesamtgesellschaftliche Aufgabe entlohnen. Von dem Obst kann kein Mensch leben, das ist klar.

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Laß dir von keinem Fachmann imponieren, der dir erzählt: »Lieber Freund, das mache ich schon seit zwanzig Jahren so!« - Man kann eine Sache auch zwanzig Jahre lang falsch machen


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BeitragVerfasst: Montag 20. Mai 2019, 21:39 
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Registriert: Samstag 5. März 2016, 20:17
Beiträge: 2557
Wohnort: Oberösterreich
... ich bekomme 6.-€ je Streuobst Baum, aber nicht für alle, da es eine Förderobergrenze gibt.
Ein Baum wird mit 100m² Berechnet, und die Summe der Fläche der Bäume (Zählen auch andere Landschaftselemente dazu, Hecken usw.) darf nicht größer als 25% der gesamten Landwirtschaftlich genutzten Fläche sein (Wald usw. zählt da nicht dazu)

Der Bauernverband schaut schon darauf das Die nicht zu viel bekommen, bringt zu wenig für die Kammer.


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BeitragVerfasst: Montag 20. Mai 2019, 21:50 
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Registriert: Samstag 21. August 2010, 16:13
Beiträge: 6394
Wohnort: Süddeutschland
Der Bauernverband gehört aufgelöst.
Wenns nach mir geht, wird die Höhe der Förderung an die Biodiversität geknüpft. Dazu einbeziehen nicht nur das auf der Fläche, sondern auch im Boden. Der konventionelle Maisacker geht da natürlich leer aus.

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BeitragVerfasst: Dienstag 21. Mai 2019, 00:12 
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Registriert: Samstag 1. Dezember 2018, 11:31
Beiträge: 29
Wohnort: 742..
Hallo allen,

ich habe mir mal den Threat in Ruhe durchgelesen.
Was mir in letzter Zeit fehlt, ist eine vernünftige Diskussion auf Augenhöhe, mit möglichst wenig Emotionen und dafür mehr Fakten.

Fakt ist doch , dass das Volksbegehren eine eindeutige Richtung vorgegeben hat. Was ich grundsätzlich gut finde. Das nun Bauern Ihre Streuobstwiesen roden, nur weil evtl. eine Gesetzesänderung ansteht, erscheint mir nur die halbe Wahrheit. Vielen Bauern ist die Bearbeitung zu aufwändig und wenig rentabel und es gibt sicher Bauern die daher die Chance nutzen, sich von den unliebsamen bäumen zu trennen.

Ich bewirtschafte über 100 Obstbäume, zumeist Äpfel, alles Alte Sorten. Ich bin Imker und die Streuobstwiesen, werden extensiv bewirtschaftet. In meinem unmittelbaren Umfeld nehme ich viele Bauern war, die nun endlich einen Grund haben, die alten bäume zu fällen und mehr Ackerland zu bewirtschaften. Auch das Verständnis mir gegenüber ist praktisch nicht vorhanden, den der Löwenzahnsamen von meiner Wiese fliegt ja schließlich auf deren Acker. Ich wurde inzwischen mehrfach von umliegenden Bauern angesprochen, wann ich den gedenke mein Unkraut endlich abzumähen.
Im Gegenzug wird Sonntag Nachmittag im Schönsten Sonnenschein gespritzt was die Pumpen hergeben, ob da Bienen fliegen oder nicht ist Ihnen egal. Und es geht noch einen Schritt weiter. Im Februar hat mein Nachbar mit einem großen Feld, an das mein Baumgrundstück angrenzt, befunden, dass die Äste meiner Apfelbäume seinen Traktor behindern und diese ohne Absprache abgesägt und das Zeug auf mein Grundstück geworfen. Erst nach Beschwerde bei der Stadtverwaltung und einer massiven Drohung, eine Anzeige bei der Polizei wegen Sachbeschädigung ist derzeit etwas Ruhe rein gekommen.

Was ich mir wünschen würde, ist etwas Verständnis auf beiden Seiten. Naturschutz und Landwirtschaft schließen sich nicht aus, wenn der gesunde Menschenverstand gebraucht wird. Was ich als Hauptproblem sehe, ist der Bauernverband, der an allen wichtigen Sitzungen teilnimmt, aber nichts für die kleinen Bauern tut, sondern nur seine Flächensubventionen sicherstellt. Ist eben Lobbyismus Pur.

Ich bewirtschafte meine Streuobstwiesen weiter PUNKT!!! ich mähe maximal 2 Mal im Jahr PUNKT!!! Und ich werde weiter meine Bienen aufstellen PUNKT!!!

Ich tue etwas für mich (Obst für den Eigenbedarf), ich unterstütze die lokale Wirtschaft (Lohnsafterei,Lohnbrennerei) und helfe mit meiner Streuobstwiese wenigstens eine klitzekleinesbisschen der Natur. Wenn jeder von uns ein klitzekleinesbisschen tun würde, müssten wir diese Diskussion nicht führen.

Ich würde es aber gerne einvernehmlich tun, zum Vorteil aller Menschen in meiner Umgebung.

_________________
Verstand ist in der Regel nie das Problem.
Allerdings ist dessen konsequente Anwendung nicht so weit verbreitet, wie man denken könnte.


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BeitragVerfasst: Dienstag 21. Mai 2019, 07:49 
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Registriert: Samstag 25. Oktober 2014, 17:00
Beiträge: 2697
Zitat:
Gerade aktuell meint irgendjemand mir laufend die Styropor-Verpackungen von irgendwelchen Fertigessen dort reinwerfen zu müssen.
Das beschreibt eine ähnliche Mentalität, wie die der volksbegehrlichen Pseudo-Bienenretter.
Die Lösung eines zum eigenen Bewusstsein vorgedrungenen und selbst mit verursachten Problems, wird auf eine unverschämte und ungeeignete Art an Fremde outgesourst.


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BeitragVerfasst: Dienstag 21. Mai 2019, 07:51 
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Registriert: Montag 20. Oktober 2014, 22:30
Beiträge: 6315
Wohnort: Wild South-West
@ Vapor: Besser kann man es nicht ausdrücken! :DH:

_________________
Albert Einstein: Ich bin nicht sicher, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten Weltkrieg werden sie mit Stöcken und Steinen kämpfen.

Jede Menge :dolmar:


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BeitragVerfasst: Dienstag 21. Mai 2019, 08:25 
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Registriert: Mittwoch 20. September 2017, 11:28
Beiträge: 75
Wohnort: Obermaiselstein
Guten Morgen zusammen,

genau meine Rede die letzten Beiträge. Bis auf eins, ja das Volksbegehren hat eine Richtung vorgegeben. Die Frage ist, wie mündig der einzelne war um dieses Thema zu beurteilen. Im Allgäu wüten die grünen ja mittlerweile an jedem Eck, machen Ökosysteme kaputt und gehen dann zur nächsten Demo, die für sie eigentlich bloß ein Event ist. Die kaputten Ökosysteme lässt man dann so und schweigt... Mindestens 2 Beispiele aus den letzen 3 Jahren fällt mir da ein.

Zur Subventionierung: Ja schlechte Verpächter überlassen einem nur noch das Feld für die Bewirtschaftung, den Zuschuss fahren sie selber ein und viele Landwirte auch bei uns lassen das mit sich machen. Das Amt schaut dabei zu und kümmert sich nicht, wer hier Bewirtschafter und wer Subventionierter ist. Der Bauernverband ist die Stimme der Landwirte in der Politik, nur bläst die sicher nicht in das Horn der kleinen.

Mir fällt zu dem Thema auch wieder eins auf: Viele machen so etwas wie Streuobst vor allem aus Liebe zu ihrem eigenen Land, als Dank gibt es viel Arbeit und ein bisschen Trinkgeld. Oftmals wäre es klüger (zumindest aus Sicht des Geldes und da schaut ja der gemeine Bürger drauf, der Landwirt soll das aber nicht) man würde in der Zeit zum arbeiten gehen, hätte man mehr davon. Die Liebe zum eigenen bestellten Land wird aber mit zunehmender Größe weniger. Als Dank wird man dann noch für blöd gehalten, dass man das noch macht...

@Vapor: Zweimal mähen gut und recht wenn es für dich passt. Du hast dein Hauptaugenmerk auf den Bienen. Wärst du mein Nachbar, müsste ich dich dir erklären, dass ich nicht nur zweimal mähen kann. Denn das fressen die Tiere nicht mehr. Das kann ich auf mageren Wiesen machen, aber nicht auf den guten Feldern. Das müsstest du dann auch verstehen.

Naturschutz und Landwirtschaft schließen sich nicht aus, aber Naturschutz kostet immer Geld. Bezahlen will das aber niemand.

Wenns interessiert kriegt den Namen und den Wohnort meines Vaters und kann unsere Zuschüsse nachschauen. Wir haben nichts zu verheimlichen und es sind ja öffentliche Gelder.

gruß Martin

@Clemens, natürlich. Habe ich geändert.


Zuletzt geändert von Bergsteiger am Dienstag 21. Mai 2019, 10:31, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Dienstag 21. Mai 2019, 09:31 
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Registriert: Dienstag 22. September 2009, 15:58
Beiträge: 3217
Wohnort: im wilden Süden
Hallo Bergsteiger
Zitat:

Zur Subventionierung: Ja schlechte Pächter überlassen einem nur noch das Feld für die Bewirtschaftung, den Zuschuss fahren sie selber ein und viele Landwirte auch bei uns lassen das mit sich machen. Das Amt schaut dabei zu und kümmert sich nicht, wer hier Bewirtschafter und wer Subventionierter ist. Der Bauernverband ist die Stimme der Landwirte in der Politik, nur bläst die sicher nicht in das Horn der kleinen.

gruß Martin

Muss wohl Verpächter heißen, Nach meinem Verständnis ist der Pächter der Bewirtschafter.

Gruß Clemens

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BeitragVerfasst: Dienstag 21. Mai 2019, 11:23 
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Registriert: Dienstag 22. September 2009, 15:58
Beiträge: 3217
Wohnort: im wilden Süden
Hallo,

mein Bruder bewirtschaftet am Ortsrand eine Streuobstwiese mit alten und jungen Bäumen. Letztes Jahr haben wir 4 noch nicht sehr alte Zwetschgenbäume entnommen, da sie so gut wie nicht trugen und sehr ungünstig an der Grundstücksgrenze standen, was mit viel Handarbeit bei der Grasernte verbunden war.
Als Ersatz wurden an entsprechend günstigerer Stelle Ersatzpflanzungen vorgenommen. Das anfallende Obst wurde immer als Eigenbedarf verarbeitet (Tafelobst, Mostobst) und bei entsprechender Qualität über den Lebensmittelladen eines Verwandten vermarktet. Der Rest kam als Rohstoff für die hofeigene Schnapsbrennerei ins Maischefass.
ICh selber habe die letzten Jahre oft frei genommen um mit dem Motormäher die Bäume auszumähen und das Gras mit dem Handrechen rauszurechen, damit der Schwader es aufnehmen konnte. Eine Knochenarbeit da teilweise auch recht hängig und der Motormäher oft mit Muskelkraft in der Spur gehalten werden muss.
So, jetzt hat mein Bruder Post vom Hauptzollamt bekommen. Da er im vergangenen Jahr mit seinem Sohn (Agrartechniker) als gleitender Übergang eine GbR gegründet hat, erlischt sein Brennrecht mit der Begründung "Betriebsübergabe an 3". Er hat gerade ein neues Brenngerät bestellt, da die alte Brennerei defekt ist und eine Reparatur nicht mehr lohnt.
Aussage meines Bruders in seiner :wut: . Wenn der Widerspruch nichts bringt, werden die Bäume entfernt (ob er das so einfach darf ?). Die Gemeinde ist eigentlich seit Jahren scharf auf das Grundstück, da als Bauland hervorragend geeignet. Dann sind die Bäume auch schneller weg, wie man schauen kann, und um die Neubauten entstehen weitere Steinwüsten.
Der Hof ist seit über 300 Jahren im Familienbesitz, die 10. Generation ist als Hofnachfolger bereits mit in der Verantwortung. Mein Bruder sah es immer als Verpflichtung, das Erbe (dazu gehört auch ein gesunder Boden) für die nächsten Generationen zu erhalten. Aber ob es einer nächsten Generation überhaupt noch möglich ist, mit 100 ha und 100 Stück Vieh den Lebensunterhalt für eine Familie zu erwirtschaften, steht in den Sternen. Die 15 ha Wald sind im Moment auch nicht so der Knüller, seit letzten Sommer etwa 300 Fm Käferholz gemacht und teilweise im Schnitt für knapp über 20 €/Fm verkauft. Da ist der Stundenlohn nach abzug der Maschinenkosten weit unterm Mindestlohn. Mich wundert nicht, dass viele (auch die Komune) die Käferbäume einfach stehen lässt.

Ich würde mich freuen, wenn der eine oder andere, der sich hier sehr negativ gegenüber der Landwirtschaft geäußert hat, sein Geschriebenes noch mal überdenkt und sich einfach mal vor Augen hält, dass jeder andere auch möglichst viel für seinen Arbeitseinsatz auf sein Konto möchte.
So einen landw. Betrieb dauerhaft am Leben zu erhalten, ist mit entsprechenden Investitionen verbunden, die ja ebenfalls erwirtschaftet werden sollten.

Gruß Clemens

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BeitragVerfasst: Dienstag 21. Mai 2019, 12:00 
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Die Flächenprämie soll dafür gedacht sein, wirtschaftliche Nachteile durch die umweltfreundlicheren Produktionsverfahren auszugleichen. Beispiel: Man hört immer, daß früher als noch 300 oder 400 kg N pro Hektar gedüngt wurden, viel mehr Ertrag möglich war als heute mit nur noch 150 kg.

Es gibt (seit einigen Jahren) schon eine Staffelung nach der Größe, aber die ist minimal. M.W. erhält der Kleinlandwirt 40 Euro pro Hektar für die ersten 16 Hektar zusätzlich - wohlgemerkt pro Jahr. Da gibt mancher für sein Wischphone mehr aus...
Das Größenwachstum ist politisch gewollt seit ca. 60 Jahren; man wollte eine industrielle Landwirtschaft, die Lebensmittel zu niedrigen Weltmarktpreisen im Hochlohnland Deutschland ermöglicht. Inzwischen zeichnet sich jedoch ab, daß das umwelttechnisch wohl eher nicht so gut war.


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BeitragVerfasst: Dienstag 21. Mai 2019, 12:22 
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Wohnort: im wilden Süden
Hallo,

hohe Löhne und viel Freizeit sind für die Ökologie schädlich, sie führen zu Konumverhalten, das die Umwelt, ja den ganzen Planet negativ beeinflußt. Also alles dahin zurück, wo man die Landwirtschaft am liebsten hätte. Mit dem Pferd zum ackern und transportieren, Unkrautbekämpfung mit der Handhacke usw. Der Arbeiter arbeitet wieder mindestens 50 Wochenstunden, Samstag natürlich incl., Fährt mit dem Fahrrad zur Arbeit, Urlaub braucht man nicht wirklich 6 Wochen, sonst reicht das Geld nicht. Die wenige Freizeit verbringt man im Garten, damit man was zu beißen hat.
Es ist zum heulen, für jeden Umweltfrevel sucht man den Schuldigen bei den Unternehmern (ich beschränke das jetzt absichtlich nicht auf die Landwirtschaft), die vor lauter Geldgier alles zerstören. Wieviel Umweltsünden begehen wir in unserer Freizeit? Hat sich da schon mal jemand Gedanken gemacht, was er selber für eine bessere Umwelt beitragen könnte.
Wer ist schon mal zum Bauern gegangen und hat sich angeboten, auf dem Acker das Unkraut zu beseitigen, wenn er dafür seine Feldspritze stehen lässt.

Habe vor kurzem einen Spruch gelesen. (sinngemäß)

Was hat Fußball und Landwirtschaft gemeinsam?
Viele mit 0 Ahnung stehen am Feldrand und schreien was man besser machen könnte.

Gruß Clemens

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BeitragVerfasst: Dienstag 21. Mai 2019, 13:14 
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Wohnort: an de Waterkant
Selbst wenn man die Helfer in genügender Anzahl finden würde, 50 Stunden/Woche zum Mindestlohn gingen aber nicht. Eher so 72 Stunden/Woche für 2€ pro Stunde wären drin, evtl. sogar noch weniger.

> Wer ist schon mal zum Bauern gegangen und hat sich angeboten, auf dem Acker das Unkraut zu beseitigen, wenn er dafür seine Feldspritze stehen lässt.

Beim Kampf gegen das JKK wird ja gerne die "mechanische Entfernung" empfohlen. Da würde ich gerne die Freiwilligen auf 50 Hektar sehen...


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BeitragVerfasst: Dienstag 21. Mai 2019, 17:22 
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Registriert: Samstag 5. März 2016, 20:17
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Wohnort: Oberösterreich
Zitat:
..., aber Naturschutz kostet immer Geld. Bezahlen will das aber niemand.
Ja solange Naturschutz Geld kostet, hat man wohl die Landwirtschaft nicht verstanden!
Bezahlen werden es alle ob sie wollen oder nicht, heute schon.
Aber ich gebe Dir Recht es sind nicht die Bauern die B...., die werden einfach dazu gezwungen.
Friss oder Stirb.
Es gibt natürlich Idealisten wie Vapor oder mich, die nie das Machen was einen Landwirt so alles eingeredet wird von den Kammern und Bauernorganisationen; den die müssen sich nach UNS richten, es bleibt denen keine Wahl.
gr


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BeitragVerfasst: Dienstag 21. Mai 2019, 18:48 
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Registriert: Freitag 25. Januar 2019, 09:52
Beiträge: 1206
den Landwirten ist noch nicht aufgegangen das die Bauernverbände gegen und kleine und Mittle Landwirte handelt!


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