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BeitragVerfasst: Montag 11. November 2019, 20:37 
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Registriert: Samstag 5. März 2016, 20:17
Beiträge: 2557
Wohnort: Oberösterreich
Ich Lebe zu einen Teil vom Streuobst; 6000kg Zertifiziert Äpfel Birnen abgeliefert; 2000 l Most selbst gemacht, usw. jetzt letzte Woche noch 350kg Mispeln an Biogroßhandel geliefert.
Es ist ein Standbein meiner Land- u. Forstwirtschaft.
Leben davon alleine könnte ich auch nicht, aber es gehört einfach dazu.

gr


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BeitragVerfasst: Dienstag 12. November 2019, 01:15 
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Registriert: Samstag 9. November 2019, 21:36
Beiträge: 1291
Mein Posting hat viel viel mit Realität und Betriebswirtschaft zu tun, denn vom Drauflegen kann kein Landwirt leben und die Wixxer die am Sonntag aus der Stadt mit dem Porsche ode einem entsprechenden SUV diverser meist süddeutscher Hersteller aufs Land fahren sich dann toll toll fühlen und alle Volksbegehren unterschreiben, die kaufen am Montag ihre Lebensmittel im Aldi oder im Lidl und geizen an jedem Cent rum.

Daß dr landwirt auch dank Ohrem assozialen Verhalten kein Einkommen hat interessiert diese Leute nicht.

Wenn die deutschen Kirschen wegen Mindestlohn auch für die Pflücker halt soviel teurer sind als die türkischen Kirschen ausm Lidl die zeitgleich 2019 angeboten wurden, dann sid die türkischen Kirschen auch lecker. Wie die dan gespritzt wurden ist egal :mrgreen: :super:

Aber wenn der Landwirt überleben will, ist die Konsewuentz halt Kirschbaum um und Mais her, ob das nun immer gut ist oder nicht, vom Drauflegen kann ein Landwirt nunmal auch nicht leben


Denke dran wenn Du das nächste mal Lebensmittel einkaufst daß du z.B. nicht die billige Noname Milch vom Discounter sondern die hochpreisige Markenmilch kaufst und Markenmilchprodukte kaufst. Es wird für Dich kaum 10-15 € im Monat ausmachen. Bei Obstund Gemüse das kaufe was aus der Region kommt am Besten aufm Wochenmarkt, dann hat der Landwirt am Meisten davon YES

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Zuletzt geändert von Eichsi am Dienstag 12. November 2019, 07:50, insgesamt 1-mal geändert.
Vollzitat entfernt


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BeitragVerfasst: Dienstag 12. November 2019, 07:14 
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Registriert: Mittwoch 20. September 2017, 11:28
Beiträge: 75
Wohnort: Obermaiselstein
Hallo Breisgauer,

ich denke du bist Landwirt, dann gebe ich dir jetzt mal einen Tipp, grundsätzlich zu Diskussionen: Wer andere beleidigt, dem hört man nicht mehr zu. Man braucht starke Argumente, anstatt "starker" Ausdrücke. Ganz unabhängig welcher Meinung ich bin, nur so als Tipp für zukünftige Diskussionen.

@Teribinitus: Du verdrehst da was, er hat nicht gesagt, dass Streuobstwiesen nichts mit Natur zu tun hat. Er hat nur gesagt, dass es vom Mensch gemacht war (grob zusammengefasst). Auch da entsteht Natur und Artenvielfalt, wenn man es richtig macht.

Meine Meinung ist, was der Mensch geschaffen hat, kann nicht wieder der Natur überlassen werden da das vorhandene Ökosystem verändert wurde. Da kommt meist Mist raus, kann ich gerade live in Bildern mitverfolgen. Mein Teilzeitchef gurkt seit dem Sommer in den sich "selbstregulierenden" Nationalparks Bayerns umeinander mit seinem HSM805 und reguliert da mal mit :pfeifen: warum wohl wenn das so gut funktioniert wie immer in den Medien angepriesen?

Streuobstwiesen sind arbeitsintensiv, viele würden diesen Weg wahrscheinlich mitgehen, aber:
-die Enteignung der eigenen Fläche durchs Hintertürchen bei der man zum Gärtner degradiert wird um auszuführen was andere sagen denen kein Quadratmeter selbst gehört, stinkt vielen gewaltig
-natürlich soll auch dieser "Service" wieder kostenlos zum Wohle der Allgemeinheit sein, bloß wer arbeitet heute mehr für das gleiche Geld?

Streuobstwiesen sind im Gegensatz zu normalen Grünlandflächen arbeitsintensiv, wenn ich bei uns zu Hause denke würde mir das jedes Jahr etliche Tage Arbeit in Summe ersparen. Aber man macht es und das ist gut so, aber wir haben bis jetzt niemanden gebraucht, der uns sagt was wir wie tun sollen. Deshalb vergessen wir wohl auch jedes Jahr die Bäume zu spritzen. Wir sind ja nur konventionell und da macht man das so (zumindest liest man das ständig :KK: )

Anreize schaffen und vor allem das Gespräch suchen ist wohl besser, als irgendwem von seiner geistigen Märchenwiese (die mit der Realität nur wenig zu tun hat) aus Vorschriften zu machen und gibt vor allem weniger Streitereien unter den Parteien.

Gruß Martin


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BeitragVerfasst: Dienstag 12. November 2019, 12:04 
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Registriert: Freitag 25. Januar 2019, 09:52
Beiträge: 1206
aber letztendlich hat der Bergsteiger recht letztens kam auf SWR eine Sendung übers Tierwohl 73% der Menschen wünschen sich mehr Tierwohl und bessere Haltungsformen aber eben nur 12% haben eben dieses "teure" Fleisch gekauft!Wenn der Erhalt von Streuobst wiesen gewünscht wird kann man das nur durch Finanzielle anreize schaffen und nicht durch irgend welche Gesetzt und Verbote!


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BeitragVerfasst: Dienstag 12. November 2019, 22:23 
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Registriert: Sonntag 25. Februar 2007, 21:33
Beiträge: 14976
Wohnort: Gernlinden, die Perle in Oberbayern
Irgendwie ist das ein seltsames Thema. Da wird gleich mit den Extremen um sich geschmissen und von Enteignung geschrieben.
Wenn heutzutage ein Wohngebiet oder ein Gewerbegebiet ausgewiesen wird, muss gleichzeitig ein bestimmter Prozentsatz an "Ausgleichsfläche" angelegt werden. Das heißt, für die Fläche die der Natur durch Bebauung entzogen wird, muss ein Ausgleich geschaffen werden. Das gilt aber nur für Bebauung. Die moderne Landwirtschaft bringt leider für die Natur noch weniger, als eine Wohnsiedlung. Warum kann man dann von der Landwirtschaft nicht verlangen auch einen gewissen Prozentsatz der Fläche der Natur zu überlassen, oder extensiv zu bewirtschaften?
Streuobstwiesen waren früher nie die ertragreichen guten Böden. Genauso wie die Ränder von Bächen oder Flüssen.
Bei manchen Diskussionen kommt einen der Eindruck, das genau da der größte Ertrag zu erwarten ist. Und plötzlich 40 Jahre alte Bäume ausgerissen werden, weil die Fläche so wertvoll ist.
Ein Maisfeld ist für die Natur genauso wertvoll wie eine Autobahn. Ausgenommen Wildschweine, wo die Schäden ja der Jagdpächter übernehmen muss. Wenn diese Einstellung bei den Landwirten rauskommt, darf sich niemand über das "Bauernbashing" beschweren.

_________________
Gruß
Peter

Dolmar 500(38), 5105H(38), PS 7900(50)(2x), Solo 694 (60), Husqvarna 3120XP (90), Dolmar ES 2040 A(40), Efco 2600MT(30)
Sachs Dolmar 118, 123, 133, 143, 152, 153(2x), 166(4x), CA, CT, CC, CL, MC Culloch 15, 250, 300, 380, 740L, 795, 1-51, 1-72(2x), 1-86 gear drive, CP125(2x), SP125, SP125C, Pro Mac 6800, Stihl 041, 076AV, Solo Rex

Im Falle seines Falles erschlägt ein Baum dann alles!


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BeitragVerfasst: Dienstag 12. November 2019, 22:40 
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Beiträge: 2066
Wohnort: an de Waterkant
Zitat:
Warum kann man dann von der Landwirtschaft nicht verlangen auch einen gewissen Prozentsatz der Fläche der Natur zu überlassen, oder extensiv zu bewirtschaften?
Das gibt es doch schon, nennt sich ökologische Vorrangflächen/Greening. Und neuerdings werden auch Blühstreifen gefördert.
Zitat:
Streuobstwiesen waren früher nie die ertragreichen guten Böden. Genauso wie die Ränder von Bächen oder Flüssen. Bei manchen Diskussionen kommt einen der Eindruck, das genau da der größte Ertrag zu erwarten ist. Und plötzlich 40 Jahre alte Bäume ausgerissen werden, weil die Fläche so wertvoll ist.
Inzwischen ist wahrscheinlich die Ertragssituation so schlecht, daß wirklich jeder Morgen Fläche genutzt wird, um noch etwas mehr Gewinn zu erwirtschaften. Anders kann ich mir nicht erklären, daß die Flächen, die früher keiner haben wollte, heute alle heiß begehrt sind.


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BeitragVerfasst: Dienstag 12. November 2019, 22:42 
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Registriert: Freitag 25. Januar 2019, 09:52
Beiträge: 1206
sicher kann man von der Landwirtschaft verlangen weniger Intensiv zu wirtschaften ohne Ausgleich wird das Höfe sterben aber sicher noch beschleunigen... Ach ja jeder 10 Arbeitsplatz hängt an der Landwirtschaft und wie viele Berufsstände können wir noch an die Wand fahren!?

Warum verlangt man nicht von jedem Autofahrer einen Baum pro Km zu Pflanzen Autofahren ist bekanntlich sehr Schädlich für unseren Planeten!


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BeitragVerfasst: Mittwoch 13. November 2019, 07:53 
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Beiträge: 3213
Wohnort: im wilden Süden
Hallo
Zitat:
Die moderne Landwirtschaft bringt leider für die Natur noch weniger, als eine Wohnsiedlung. Warum kann man dann von der Landwirtschaft nicht verlangen auch einen gewissen Prozentsatz der Fläche der Natur zu überlassen, oder extensiv zu bewirtschaften?
Hallo Peter, definiere mal "moderne Landwirtschaft"
Für mich ist auch der ganze "Biobereich" modern.
Vor kurzem stand dazu was in der Zeitung wo "Bio" mit "Konventionell" wissenschaftlich in Bezug auf die Umwelteinflüsse untersucht wurde.
Insgesamt schenkt sich das.
Wenn die gesamten Flächen zukünftig nach "unserem Biogedanken" bewirtschaftet würden, müssten mir unsere Nahrungsgewohnheiten massiv verändern. Ob trotzdem alle satt werden, die es bisher wurden, ist die Frage.
Auch stellt sich die Frage, wer die Mehrarbeit auf den Feldern machen soll.
Zitat:
Streuobstwiesen waren früher nie die ertragreichen guten Böden. Genauso wie die Ränder von Bächen oder Flüssen.
Bei manchen Diskussionen kommt einen der Eindruck, das genau da der größte Ertrag zu erwarten ist. Und plötzlich 40 Jahre alte Bäume ausgerissen werden, weil die Fläche so wertvoll ist.
Für die Landwirte waren die Streuobstwiesen früher eine Mehrnutzungsfläche, so wie die Fleckviehkuh eine Mehrnutzungskuh war. Apfel- und Birnenmost war das Altagsgetränk, viel Obst wurde eingelagert, eingekocht, eingeweckt, oder sogar dem Handel angedient. Das Gras wurde als Grünfutter für die Rinder und Schweine genutzt.
Ich kenne das als Kind und Jugendlicher noch alles.
Heute hat sich vieles verändert, nicht nur in der Landwirtschaft. Auch bei deinem Beruf möchtest du auf die Technik von Heute nicht mehr verzichten.
Straßenränder wurden vor 40-50 Jahren noch von den Landwirten gemäht un das Gras als Futter für die Tiere verwendet.
Das kann man heute nicht mehr wirklich mit gutem Gewissen tun, da von den Verkehrsteilnehmern sehr viel Müll entsorgt wird, den man nicht im Futter gebrauchen kann.
Streuobstwiesen sind hier in der Gegend, die Flächen um die ursprüngliche Bebauung und somit fast grundsätzlich als Bauerwartungsland zu bewerten und damit mindestens 10 x so wertvoll wie normales Grünland. Mit dem Umwandlungsverbot, wie teilweise gefordert, entspricht das sehr wohl einer Enteignung.

Zitat:
Ein Maisfeld ist für die Natur genauso wertvoll wie eine Autobahn. Ausgenommen Wildschweine, wo die Schäden ja der Jagdpächter übernehmen muss. Wenn diese Einstellung bei den Landwirten rauskommt, darf sich niemand über das "Bauernbashing" beschweren.
Als der Maisanbau hier aufkam, hatte er eine noch ganz andere Bedeutung als heute.
Damit wurde die Futtersicherheit für das Vieh erheblich verbessert, da durch die bei uns sehr häufige "Frühsommertrockenheit" die Versorgung mit Gras schwierig war. Mais ist gegen Trockenheit viel toleranter als Gras.
Auch Ackerbaulich spielte er eine nicht zu unterschätzende Rolle, da damit die Fruchtfolgen anders gesteuert werden konnte.
Klar kann man sagen, dass der Mais z. B. den Luzernenanbau stark zurückgedrängt hat. Aber Luzerne ist halt nicht einfach zu konservieren, ob als Silage oder Heu. Tägliches Futter holen ist bei Luzerne bei schlechtem Wetter problematisch, da sie sehr empfindlich auf Bodendruck reagiert.
Heute wird Mais auf Wunsch der Verfechter der "nachwachsenden Rohstoffe" in großem Umfang angebaut. Viele Viehhalter sind damals auf Grund der schlechten Milchtreise auf "Energiewirt" umgestiegen, haben viel Geld investiert und sind nun Gefangene des Systems, weil erstmal die Investitionen bezahlt werden müssen.

Diese von mir gemachten Aussagen stützen sich auf meine Beobachtungen, Gespräche und Erfahrungen der letzten 40 Jahre.
Ich bin selber auf einem Vollerwerbsbetrieb groß geworden. Als Kinder und Jugendliche waren wir in die Abläufe des Hofes eingebunden. Neben Schule, Ausbildung und Beruf, war es durchaus selbstverständlich auf dem Hof mitzuarbeiten.
Ich will es nicht "Kinderarbeit" oder "Familiensklave" nennen, wobei es sich manchmal durchaus so anfühlte ;) .
Es war eine harte Schule für das Leben, die mich auch stark geprägt hat. Ich schaue heute mit Dankbarkeit auf diese Zeit zurück und helfe meinem Bruder heute noch gerne auf Hof, Baustelle und Wald, wenn er meine Hilfe gebrauchen kann.

Gruß Clemens

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BeitragVerfasst: Mittwoch 13. November 2019, 11:11 
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Beiträge: 14976
Wohnort: Gernlinden, die Perle in Oberbayern
Ich meinte hier die industriealisierte Landwirtschaft. Immer größer und immer mehr. Früher gab es oft so Ecken und Streifen, die einfach nicht genutzt wurden. Oder irgendwelche Senken in den Feldern. Sowas gibt's hier kaum noch. Alles wird mit teilweise Gewalt genutzt. Da werden riesige Mengen Aushub und Rotlage auf die Felder verteilt um etwas höher zu werden. Mit Material was oft als schwer entsorgbar gilt. Einzelne alte Bäume die noch auf den Feldern stehen werden immer mehr masakriert. Beim Pflügen riesige Wurzeln rausgerissen. Ich kann nicht glauben, das der Ertrag da so viel höher wird.
Und seit dem Biogasboom gibt's hier meist Mais. Die "normalen" Bauern schimpfen, das sie bei den Pachtpreisen nicht mithalten können und verdrängt werden. Biogas ist ja im Grunde eine Supersache, aber was jetzt da rauskommt ist deutlich übers Ziel hinausgeschossen.
Flächen die am Ortsrand liegen, werden immer Bauland, egal was drauf steht. Aber da gilt es dann Ausgleichsflächen zu schaffen.
Es sind ja nicht alle Landwirte, die so ein schlechtes Bild erzeugen. Es sind meist nur einzelne die so rücksichtslos arbeiten. Aber das schlägt auf die ganze Branche um.

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Gruß
Peter

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BeitragVerfasst: Mittwoch 13. November 2019, 11:33 
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Registriert: Dienstag 22. September 2009, 15:58
Beiträge: 3213
Wohnort: im wilden Süden
Hallo Peter,

du hast schon recht. Problem ist halt, die Ausgleichszulagen gibt es nur für die Fläche die bewirtschaftet wird.
Z.B. mein Bruder richtet auf einer Wiese/Acker einen Holzlagerplatz für das Käferholz her. Wenn das Holz nicht verkauft werden kann, bzw. nicht rechtzeitig abgefahren wird (Frist kann ich dir nicht sagen), wird diese aus dem Antrag gestrichen.
Fläche ist für viele Betriebe nicht nur als Erzeugungsfläche wichtig, sondern auch als Nachweisfläche für die anfallende Gülle der Veredelungsbetriebe und Biogasanlagen, mit der neuen Düngeverordnung wird das alles noch verschärft.
Ich frage mich schon immer, wie das funktioniert, wenn man den Mais kilometerweit durch die Gegend fahren muss und hernach die Gärräste wieder entsprechend auf die weit entlegenen Felder. Gut, wo es eben ist, mag sich das noch rechnen. Aber wenn bei jeder Karre noch 300 Höhenmeter oder mehr überwunden werden muss, dann stelle ich mir das schwer vor, wer da neben Bank, Landmaschinenhändler, Dieselhändler, und natürlich Energieversorger Geld verdienen soll.

Gruß Clemens

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BeitragVerfasst: Mittwoch 13. November 2019, 12:52 
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Beiträge: 388
Wohnort: Dresden
Entschludigung, wenn ich dieses Zitat jetzt aus dem Ganzen reiße...
Zitat:
Wenn die gesamten Flächen zukünftig nach "unserem Biogedanken" bewirtschaftet würden, müssten mir unsere Nahrungsgewohnheiten massiv verändern. Ob trotzdem alle satt werden, die es bisher wurden, ist die Frage.
Ich behaupte mal: Ja, wir bekämen alle satt mit Biowirtschaft. Wie viel von den Landwirtschaftserzeugnissen wie Raps & Mais sind denn für Nahrungsmittel? Die größere Teil ist doch für die Energiewirtschaft. Futter für den Turbodiesel. Der Mais auf dem Acker hinter meinem Haus ging letztes Jahr komplett in die Biogasanlage. Klar, nicht jede Kulturpflanze bringt die Qualität für den Nahrungsmittelmarkt. Der Raps für 2019 würde mit viel Gülle und Mist eingesät. Das kenne ich sonst nur vom Mais. Kunstdünger kam nach dem Aufgehen der Saat dann noch im Oktober. Effizienz&Ertrag um jeden Preis.

Andernfalls muss ich feststellen, auch die große Agrargenossenschaft setzt nun mal ein paar Grünstreifen und es sind Hecken für Vögel angelegt worden.

Die "Enteignung" der Streuobst-Bauern halte auch ich für den absolut falschen Weg. Schon allein die Kommunen haben so viel eigene Brachflächen, die für solche Artenschutzprojekte genutzt werden könnten. Statt den Grünstreifen sich selbst zu überlassen oder dort Streuobstbäume zu setzen, wird dort gemäht und gemulcht, auch am Hang mit sehr teurer Technik. Zum anderen muss ich feststellen, im Winter wird bei jeder Husche sofort Salz auf die Straßen ausgebracht. Die Straßenbäume, vorwiegend Obst, sterben in Größenordnungen ab von der Lauge. Auch in den Nebenstraßen liegt nun Salz, wo früher Splitt gestreut wurde - klar, kostet ja alles sagt der BWLer. Der Salzeinsatz war vor 25 Jahren deutlich geringer.

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BeitragVerfasst: Mittwoch 13. November 2019, 15:08 
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Registriert: Dienstag 22. September 2009, 15:58
Beiträge: 3213
Wohnort: im wilden Süden
Hallo Martin,

viel Mais der in die Biogasanlage geht, geht inzwischen vorher durch den Kuhmagen.
Das Problem der Biowirtschaft ist nicht nur der Minderertrag sondern auch die Arbeitskräfte.
Ein Schulkamerad aus der Winterrschule (landw. Fachschule) hat im erzählt, dass er in seinem Leben noch nie soviel gearbeitet hat (Stunden pro Woche) bis sein Sohn den Betrieb auf Bio umgestellt hat. Da war der Mann aber auch schon jenseitz seines 70. Geburtstages.
Viele Demeterbetriebe arbeiteten früher mit jungen Arbeitskräften die noch Geld bezahlten, dass sie da arbeiten durften.
Dazu kommt, dass die Biobetriebe vor nichts mehr Angst haben als noch mehr Biobetriebe. Ein Überangebot führt sofort zu imensem Preisdruck. Eine Reduzierung des Preises schlägt voll 1:1 auf den Gewinn durch. Die Fixkosten bleiben, egal wie hoch der Preis ist.

Gruß Clemens

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BeitragVerfasst: Mittwoch 13. November 2019, 15:44 
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Registriert: Dienstag 1. Januar 2019, 07:38
Beiträge: 181
Und immer daran denken - wir haben Föderalismus. Was in BaWü gilt, muss noch lange nicht in Sachsen oder Niedersachsen gelten. Im Gegenteil.


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BeitragVerfasst: Mittwoch 13. November 2019, 20:16 
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Registriert: Samstag 5. März 2016, 20:17
Beiträge: 2557
Wohnort: Oberösterreich
Zitat:
Die "Enteignung" der Streuobst-Bauern halte auch ich für den absolut falschen Weg.
Was wird darunter verstanden?
Ich Erzähle Euch wie das bei uns (in Oberösterreich) Läuft:
Jeder Bauer der Förderungen aus dem ÖPUL (Umweltprogramm) beantragt hat Automatisch die Verpflichtung Streuobstbäume zu erhalten, derjenigen Bauer der nur GAP Prämien (Beriebsprämie) die es EU weit gibt, hat diese Verpflichtung nicht, solange er kein CC/GLÖZ Landschaftselement hat.
Die Streuobstbäume (aber auch Sträucher, Hecken usw.) , sind im Digitalen System der Agrar Markt Austria (AMA) Registriert jeder mit Referenzfläche und Nummer.
Ich als Bauer bekomme pro Baum 6.-€ ein Baum wird mit 100m² Berechnet (Hecken usw. nach dem tatsächlichen Maß) diese Förderung ist gebunden an der gesamten Landwirtschaftlichen Nutzfläche des Betriebs und darf 25 % nicht Übersteigen.

Für mich sind das rund 1000.-€/Jahr die ich da für meine 198 Registrierten Bäume bekomme, eigentlich hab ich ja mehr nur die Förderobergrenze wurde Erreicht.
Ich finde es nicht als Enteignung, bekomme auch für das Pressobst einen guten Preis (0,30€), es gibt auch Förderungen vom Land für Jungbäume (nehme ich aber selten, da ich die Bäume selber Ziehe) würde meine Bäume nie Ausreisen im Gegenteil die werden immer mehr.
Das Problem ist sicherlich die Zeit,vor lauter Arbeit wenig Zeit für den Nachwuchs zu haben,
aber auch dass wird sich eines Tages auflösen, denn das wichtigste ist man macht seine Arbeit Sinnig, Heiter, Fröhlich, Fromm und vielleicht noch mit Begeisterung dann werden eines Tages die Menschen da sein; die momentan ja meist noch das weite suchen in unseren Landwirtschaften.
Die Schlüssel der Zukunft werden sein: keine Chemie mehr (wenn doch nur jene die vor der Haustür zu finden sind), dazu braucht es eine andere Bildung als heute; vielleicht sogar eine andere Weltanschauung?!


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BeitragVerfasst: Mittwoch 13. November 2019, 23:08 
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Registriert: Freitag 25. Januar 2019, 09:52
Beiträge: 1206
mit 30 cent bist aber gut bedient dieses Jahr war es etwas besser mit 13 cent aber die Jahre davor nur 4-5Cent und mit solchen Spielchen kann man es den Leuten nicht verdenken Garnichts zu machen oder eben zur Säge greifen!


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BeitragVerfasst: Donnerstag 21. November 2019, 18:59 
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Registriert: Samstag 5. März 2016, 20:17
Beiträge: 2557
Wohnort: Oberösterreich
... von den Preisen von konventionellen Streuobst kann keiner Leben, das ist Klar!
Waren auch bei uns so niedrig 4-14cent/kg.
Zitat:
oder eben zur Säge greifen!
Ich finde, das ist nur eine Verzweiflungstat besser wird dadurch nichts eher immer schlechter.
Immer mehr MONO- KULTUR ich kann nur Hoffen die Menschen lassen sich in Ihren Geiste davon nicht anstecken.
Ich habe min.15 Standbeine in meinen Betrieb nicht nur 1 oder 2, aber alle so gestaltet, das mit minimalen Aufwand das größt mögliche Einkommen erzielt wird, es ist immer ein Plus.
Zitat:
Früher gab es oft so Ecken und Streifen, die einfach nicht genutzt wurden.
Das kann ich nicht bestätigen!, vor noch 30 Jahren wurde jedes Eck genutzt!
Wo heute keine Maschine mehr hinkommt bleibt alles einfach liegen, ja ist meist so; auch zu bedenken das früher absichtlich ANDERS genutzt wurde da man ja mehr oder weniger alle Produkte des täglichen Lebens VOR der Haustür Produziere, und brauchte; nicht nur Mais. :?

gr


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BeitragVerfasst: Donnerstag 21. November 2019, 19:37 
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Registriert: Samstag 9. November 2019, 21:36
Beiträge: 1291
Zitat:
Wenn die gesamten Flächen zukünftig nach "unserem Biogedanken" bewirtschaftet würden, müssten mir unsere Nahrungsgewohnheiten massiv verändern. Ob trotzdem alle satt werden, die es bisher wurden, ist die Frage.
Ich reise das Zitat auch noch mal aus dem Zusammenhang:

Das hatten wir alles schon mal, aber da gabs noch ganz andere Dinge und zwar Hungersnöte
und Auswandererwellen nach Amerika und das regelmäßig. Ja Hungersnöte mit vielen tausend Toten, Bilder wie man sieimmer mal wiedr aus Afrika im TV sieht das war bei uns alle paar Jahre auch normal, auch wenn wir uns das auch dank der modernen Agrochemie nicht mehr vorstellen können.

Die Anfänge der modernen Agrochemie liegen so im Bereich von +- 1850 die Haber-Bosch-Synthese kam etwa 1870 zur Gewinnung von Stickstoffdünger dazu. abgebauter Kali, Thomasphospat und Bittersalz kamen irgendwann dazu.

Nach und Nach kamen auch die ganzen Bodenuntersuchungen dazu
Die N-Min-Untersuchung im Boden die kam so irgendwann in den 1980er Jahren war da nach meibem Kenntnisstand die Letzte die dazu kam.

Ein durchschnittlicher badischer Weinbaubetrieb wird so irgendwas 10.000-20.000 €/Jahr für Düngung und Pflanzenschutz ausgeben, Die großen Ackerbaubetriebe im Norden und im Osten Deutschlands brauchen da mit Sicherheit sechsstellige Summen-
Dafür muss eine alte Oma lange Socken stricken

Jede Spritzung die eingespart wird bewirkt da schnell vier- oder fünfstellige Ersparnisse. Glaubt ihr wirklich daß dsa jemand leichtfertig rausbläßt ??

Und ja er weniger spritzt braucht viel mehr Diesel
Und ja wenn beim Getreide nach der Ernte der Stoppelacker mit Glyphosat ffeigespritzt wird statt z.B. zu pflügen, dann spart das böse Spritzern sofort 15-30 Liter Diesel/Hektar.
In Zeiten von CO² und Klimawandel spielt das ja keine Rolle. zumidnest nicht für die Leute die das nicht wissen :pfeifen:

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BeitragVerfasst: Donnerstag 21. November 2019, 20:01 
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Registriert: Samstag 5. März 2016, 20:17
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Wohnort: Oberösterreich
Zitat:
Und ja er weniger spritzt braucht viel mehr Diesel
Breisgauer, bist du dir sicher?, die Einseitigkeit des MONO Denkens schlägt bei dir voll an, nur Betriebswirtschaft und Ertrag ist nicht alles!
Heute wird generell zu Tief bearbeitet, das war früher(aber auch bei mir) anders!,
Daher von mehr Diesel zu sprechen ist vielleicht aus Deiner Sicht Richtig aber Bitte nicht Verallgemeinern!

gr


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BeitragVerfasst: Donnerstag 21. November 2019, 20:47 
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Beiträge: 1291
Ja da bin ich mir ziemlich sicher.

Beispiele gerne per Pm das ginge sonst zu weit

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Zuletzt geändert von Eichsi am Donnerstag 21. November 2019, 22:24, insgesamt 1-mal geändert.
Vollzitat des vorhergehenden Beitrags entfernt.


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BeitragVerfasst: Donnerstag 21. November 2019, 21:21 
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Wieso kommt ihr immer darauf dass bei der ökologischen Bewirtschafftung mehr Diesel verbraucht wird?
Unser Nachbar mit Milchvieh und Biogas fähr 4-5 Mal übers Feld und es in noch nicht gesäht...
Bei uns sind 3 Arbeitsgänge: Pflügen - herrichten für die Saat - Sähen.
Wir sparen uns die Bodenvergiftung und unsere Schlepper sind alle 40 Jahre alt und mit max. 100 PS.

Und wieso sollten wir unsere Ernährung verändern? Wie schon einige Vorredner geschrieben haben wird der grosse Teil ausländische Nahrungsmittel gekauft. Und es wird auch so weitergehen wenn Keiner auf Bio umstellt oder habt ihr es geschafft die Äcker aufeinander zu stapeln?

Die Flächen werden weniger und die die bleiben werden auch noch früher oder später für Energieerzeugung missbraucht. Also muss das Essen aus dem Ausland kommen.

Der Gesetzgeber macht auf jeden Fall Fehler aber es gehören immer Zwei dazu. Ich kenne genug Bauern die Lumpereien treiben um an Geld zu kommen( meistens sind es Welche die nicht am Hungerbrot nagen) und der Verbraucher ist genauso Schuld an den aktuellen Problemen.

Was kommt den als Nächstes? Roden die Waldbauern die Wälder weil mit Holz durch Käferbefall und Trockenheit nichts mehr verdient ist ?

Wir sollten andere Lösungen suchen.

_________________
Not too bad!

:stihl: MS 660 / MS 500i / 038 Magnum / 2x MS 170 /
MS 181 / 084 AV / MS 261 VW

Auf dem OP Tisch:

:stihl: 064

Waldfahrzeuge: MF 235 , John Deere 2850, IHC 1055, Norse 644


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