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BeitragVerfasst: Samstag 18. Mai 2019, 19:56 
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Registriert: Sonntag 14. Oktober 2012, 20:14
Beiträge: 6131
Wohnort: Kreis Herford
Moin,

muß ich jetzt präventiv meine Streuobstwiesen in NRW auch abholzen, wie die Kollegen in Bayern, weil sie Angst vor dem Volksbegehren zur Artenvielfalt haben? Bei denen sieht es wohl so aus, daß sie ihre Wiesen nicht mehr werden bewirtschaften dürfen. :kopfschuettel:

--> https://www.sueddeutsche.de/bayern/volk ... -1.4445780

Das ist eigentlich das Letzte, was ich den Bäumen antun mag, aber dieses Volksbegehren geht genau so wie die Baumschutzsatzung bei mir am Ort gewaltig nach hinten los. Meine Nachbarn fällen schon präventiv alle Bäume bei knapp unter 80cm Stammumfang, damit die Bäume nie in die Satzung kommen und sie keine Scherereien mit dem Amt bekommen. :heulen:

_________________
:Husky: Husqvarna 353 38/50cm, T536 Li XP, 327pt5s - Hochentaster
:dolmar: Dolmar Hobby 104 35cm


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BeitragVerfasst: Samstag 18. Mai 2019, 20:57 
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Registriert: Samstag 25. Oktober 2014, 17:00
Beiträge: 2693
Zitat:
Ein bei einer Rechtsanwaltskanzlei in Auftrag gegebenes Gutachten komme zu dem Schluss, dass die übliche Nutzung von Streuobstwiesen durch die Unterschutzstellung nicht behindert werde. Das Fällen bestimmter Bäume sei weiterhin erlaubt. Ebenso wie – unter bestimmten Voraussetzungen – die Anwendung von Pestiziden.
https://www.geo.de/natur/nachhaltigkeit ... enenschutz

An was erinnert mich das nur?
ach ja....


Ich halte das für ein Stück Enteignung durch die Hintertür, egal wie harmlos es in der Praxis ausfallen soll.
Kann mir gut vorstellen, dass jetzt überall mindestens ein Dorfde** mit Handy, jedesmal die Polizei holt, wenn ein Bauer seine eigenen Bäume "pflegt".


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BeitragVerfasst: Samstag 18. Mai 2019, 20:59 
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Registriert: Samstag 5. März 2016, 20:17
Beiträge: 2557
Wohnort: Oberösterreich
... ohne mich da jetzt GENAU einzuarbeiten, befürchte ich (auch in Oberösterreich) ein Problem.
Es ist ja bei uns so das ein Landwirt (der an den Förderprogramm im Öpul) Teilnimmt eine Verpflichtung hat Landschaftselemente (also Bäume,Sträucher, Hecken usw.) zu erhalten.
Weiters gibt es auch noch ein Landes Naturschutzgesetz das die Rodung untersagt.


Die Wiese darf bewirtschaftet werden, soll sie auch.
Nur für die paar Euro, Reißen am liebsten alle die Streuobstbäume aus, da die Bewirtschaftung meist mehr Kostet verursacht, als Ertrag dabei herauskommt.

Leider, glauben die immer noch sie können alles für die Ewigkeit erhalten!, würden die es Ernst meinen mit den Streuobst Beständen müssten sie anders vorgehen.
Ist nur eine Augenauswischerei, jeden Tag verschwinden Streuobst Bäume mehr als Zuwachsen, daher macht es wenig Sinn die unter Natuschutz zu stellen (lässt sich nicht mit Lebenden Geschöpfen machen!)
Ebensowenig mit der Hausbiene!, den ohne den Menschen wäre die schon Geschichte.

Also es bleib nur EIN Weg und der ist, Menschen mehr zu Lieben (fördern) die sich um Streuobst kümmern? :KK:

gr


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BeitragVerfasst: Sonntag 19. Mai 2019, 09:39 
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Registriert: Samstag 21. August 2010, 16:13
Beiträge: 6394
Wohnort: Süddeutschland
WIe ich Landwirte inzwischen gefressen hab. Die haben nur Angst, dass sie nicht mehr ihr verfluchtes Herbizid rumsprühen können. Gerade Streuobstwiesen benötigen eine vielfältige Bodenfauna und auch stehendes Totholz, dann sind sie ein Paradies für Insekten. Es ist nicht übertrieben, dass die konventionelle Landwirtschaft eine der massivsten Bedrohungen für die Welt ist. Enteignen und gut ist, diese Ignoranten sind nicht in der Lage, verantwortungsvoll mit dem Land umzugehen.

_________________
Ein paar Bilder hier
http://forum.motorsaegen-portal.de/view ... =6&t=39560

Laß dir von keinem Fachmann imponieren, der dir erzählt: »Lieber Freund, das mache ich schon seit zwanzig Jahren so!« - Man kann eine Sache auch zwanzig Jahre lang falsch machen


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BeitragVerfasst: Sonntag 19. Mai 2019, 10:04 
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Registriert: Samstag 25. Oktober 2014, 17:00
Beiträge: 2693
Ja und mich kotzt an, dass man als Bauer pauschal unter Generalverdacht gestellt wird. Chemie ist viel zu teuer und die Ausbildung ist viel zu gut, als dass sie völlig planlos verteilt würde.
Alles was ich die Letzten 10 Jahre an Chemie auf meine wenigen Obstbäume aufgebracht habe, war einmal ein Esslöffel voll grüner Kleber am Stamm eines Birnbaums.

An meinem Holzschuppen leben Unmengen an Wildbienen, in einem alten Stadel sind Wespennester, in der Phazelia wird es auch heuer wieder vor Hummeln und Schmetterligen wimmeln.
Was haben wohl zwei mir bekannte Hausbesitzer mit ihren Wildbienen gemacht, dass nur meine den Sommer unbehelligt überlebt haben?
Ein paralleles Gesetz, das z.B. den Austausch aller Steingärten, gegen eine Blühmischung und die Lagerung eines Stammes Totholz vorschreibt, würde den Aktionismus wenigstens nicht ganz so scheinheilig erscheinen lassen.


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BeitragVerfasst: Sonntag 19. Mai 2019, 10:12 
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Registriert: Donnerstag 17. November 2011, 22:02
Beiträge: 17896
Wohnort: Duderstadt/Eichsfeld
Genau, die schlichten Lösungen sind immer die Besten! Alle (zu Lasten des Steuerzahlers) enteignen, und dann? Staatlich verwaltete Kollektive, bei denen niemand wirklich verantwortlich ist, die ausschließlich an der Erfüllung ihres Wirtschaftsplans orientiert sind und die viel zu groß sind, um noch effektiv zu sein? Kommt mir irgendwie bekannt vor, aber es ja soll Leute geben, die aus 40 Jahren Tätärä gar nichts gelernt haben. Man kann eine Sache nicht nur 40 Jahre lang falsch machen, sondern auch noch so ignorant sein, dass man dieselben Fehler wiederholen will.

Vorbeugende Abholzaktionen, noch dazu in der Brutzeit, sind selbstverständlich hochgradiger Schwachsinn und gehören bestraft. Genauso schwachsinnig ist aber die Idee, Kulturlandschaften unter Naturschutz stellen zu wollen. Das ist nun einmal keine Natur, sondern von Menschen nach ihren Bedürfnissen geformt. Wenn dort ein "Paradies für Insekten" entstanden ist, dann liegt das ausschließlich an der bisherigen Bewirtschaftungsform. Logisch, dass dabei Gifteinsatz nur eine sehr unwichtige Rolle gespielt haben kann, denn sonst könnten Streuobstwiesen kaum ökologisch wertvoll sein. Und nun kommen irgendwelche Städter mit ihrem albernen Volksbegehren, um diese Bewirtschaftsform zu ändern? Damit das Paradies noch paradiesischer wird? Oder nur, weil die Initiatoren ein gutes Gefühl haben wollen, auch etwas getan zu haben, wenn auch ausschließlich auf Kosten anderer, die mal eben unter Pauschalverdacht als Umweltschädlinge gestellt werden?

Hier im Forum haben wir viele Beispiele von Mitgliedern, die Streuobestwiesen pflegen. Aus deren Berichten kann jeder sehen, wie viel Arbeit das macht und wie gering der Ertrag im Vergleich zum Aufwand ist. Sie machen es trotzdem, ohne Spritzmittel einzusetzen, weil sie diese Flächen so erhalten wollen, wie sie sie von ihren Vorfahren übernommen haben und sie an ihre Nachkommen weitergeben wollen. Auch der Rinderlandwirt, aus dessen Kirschenplantage ich die umfgefallenen Bäume hole und der seine Jungrinder dort weiden lässt, hat in der Plantage noch nie gespritzt. Ich kann durchaus verstehen, dass den Besitzern von Streuobstwiesen das Messer in der Tasche aufgeht, weil ihnen irgendwelche Großstädter, die selbst noch nie eine Plantage bearbeitet haben, vorschreiben wollen, was sie zu tun und zu lassen haben.

:)

_________________
In jedem Baum steckt ein Kunstwerk - man muss es nur finden!


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BeitragVerfasst: Sonntag 19. Mai 2019, 17:17 
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Registriert: Sonntag 25. Februar 2007, 21:33
Beiträge: 14976
Wohnort: Gernlinden, die Perle in Oberbayern
Meiner Meinung nach liegt der Hauptgrund für die Rodungen der Streuobstwiesen in Bayern darin, das der Bauernverband geschlafen hat und seine Mitglieder nicht informiert hat. Und wenn jemand so große alte Bäume auf die Schnelle ausreißt, dann hat der schon lange nach irgend einem Grund gesucht das zu tun.
Es heißt nicht umsonst Eigentum verpflichtet.

_________________
Gruß
Peter

Dolmar 500(38), 5105H(38), PS 7900(50)(2x), Solo 694 (60), Husqvarna 3120XP (90), Dolmar ES 2040 A(40), Efco 2600MT(30)
Sachs Dolmar 118, 123, 133, 143, 152, 153(2x), 166(4x), CA, CT, CC, CL, MC Culloch 15, 250, 300, 380, 740L, 795, 1-51, 1-72(2x), 1-86 gear drive, CP125(2x), SP125, SP125C, Pro Mac 6800, Stihl 041, 076AV, Solo Rex

Im Falle seines Falles erschlägt ein Baum dann alles!


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BeitragVerfasst: Sonntag 19. Mai 2019, 21:31 
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Registriert: Samstag 5. März 2016, 20:17
Beiträge: 2557
Wohnort: Oberösterreich
Denke, ein Hintergrund ist die Rationalisierung des letzten Jahrhunderts, und Streuobstwiesen sind eben nach heutiger Ansicht nicht sehr Rationell; daher hat der Bauernverband wenig Interesse daran.
Hätte sich der Bauernverband bez. der einzelne Bauer nicht zur Massenproduktion Hinreißen oder Verführen lassen, würden wahrscheinlich Landwirtschaftliche Produkte noch Mehr Wert haben.
Es ist noch nicht sehr lange aus da konnte ein Landwirt vom Ertrag eines Gut tragenden Birnbaums, einen Arbeiter ein Jahr lange Bezahlen.
Keine Frage ich will nicht zurück in die Vergangenheit, aber ich sehe auch keine Zukunft für den Streuobstanbau. :(
Denn solange die Wirtschaftlichen immer mehr Produzieren, weil
Zitat:
... die Ausbildung ist viel zu gut..
, und die anderen nach immer mehr Natur (Schutz) Rufen, nur weil sie ein
Zitat:
..gutes Gefühl haben wollen..
wird NICHTS besser.

Sehe ich das Richtig? Für den Wirtschaftlichen Landwirt sind die Streuobstbäume eine Ökonomische Katastrophe.
Und für den Ökofutzi eine Ökologische Schokolade, die unter Naturschutz gestellt gehört.

Beide sind die Feind des Streuobstbaus.

Zum Glück gibt es auch solche :DH:
Zitat:
Hier im Forum haben wir viele Beispiele von Mitgliedern, die Streuobestwiesen pflegen. Aus deren Berichten kann jeder sehen, wie viel Arbeit das macht und wie gering der Ertrag im Vergleich zum Aufwand ist. Sie machen es trotzdem, ohne Spritzmittel einzusetzen, weil sie diese Flächen so erhalten wollen, wie sie sie von ihren Vorfahren übernommen haben und sie an ihre Nachkommen weitergeben wollen
sg


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BeitragVerfasst: Sonntag 19. Mai 2019, 22:45 
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Registriert: Sonntag 15. Januar 2017, 20:38
Beiträge: 567
Wohnort: Wipperfürth
Ein trauriges Thema und sehr traurige Handlungen deswegen:

https://www.geo.de/natur/nachhaltigkeit ... enenschutz

Ich kann sowohl die Politik mit der "Überregulierung" nicht verstehen wie auch die Abholzaktion der "Landwirte".

Einfach nur traurig das Ganze !

Und bei Wipperfürth: Gülle, Gülle, Gülle und Monokulturen für die Milchwirtschaft - sonst nix !

Gruß Walter

_________________
Wipperfürth, älteste Stadt im Bergischen Land :DH:


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BeitragVerfasst: Sonntag 19. Mai 2019, 22:55 
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Registriert: Samstag 5. März 2016, 20:17
Beiträge: 2557
Wohnort: Oberösterreich
... ja.
Wir sind alle Geistig am Sand!,und weil es so ist ist es so wie es ist! Es wird WÜSTE

"Versteht die Blume (den Baum), so versteht Ihr euch selbst und das ganze Universum" Meister Ekart (Deutscher Mystiker)


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BeitragVerfasst: Sonntag 19. Mai 2019, 23:24 
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Registriert: Sonntag 29. September 2013, 23:30
Beiträge: 4506
Wohnort: Niederösterreich
Die wiese trägt genauso viel oder mehr zur vielfalt bei wie die bäume. Nur sollte man sie nicht 5x jährlich mulchen, denn dann mulcht man die insekten und bodenbrüter gleich mit. Leider sind bei uns die rebhühner, feldlerchen, kiebitze, etc. aufgrund der intensiven bodenbearbeitung und verlust der feldraine ziemlich am aussterben.


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BeitragVerfasst: Montag 20. Mai 2019, 08:21 
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Registriert: Mittwoch 20. September 2017, 11:28
Beiträge: 75
Wohnort: Obermaiselstein
Guten Morgen zusammen,

und ich habe solche wie Sinawali langsam gefressen... es wäre gut wenn man vllt. dazu schreibt, ob man selbst Bäume hat oder Landwirtschaft. Dann kann man oftmals erkennen, ob man hier überhaupt die Kompetenz hat, über anderer Leute Zeug mitzureden. Denn wenn man selbst nicht betroffen ist, fällt das Reden und Stimmung machen doch um einiges leichter... (Wahlplakat heute morgen von den Grünen gelesen: "Mehr Artenvielfalt auf unseren Wiesen", wusste gar nicht dass die Wiesen haben...)

Wenn jetzt hier jemand rumschreit, die Bauern machen das nur, weil sie ihre Chemie nicht mehr einsetzen können. So ein Schmarren, wir haben 15 Obstbäume, teils sehr alte Sorten, zuhause und noch nie Chemie eingesetzt. Aber diese stehen auf vier Bauplätzen für meine vier Brüder, die dann womöglich nicht mehr bebaut werden dürfen. Das nennt man dann Teilenteignung. Müssen Bäume bei uns weichen, werden halt wieder neue passend nachgepflanzt, würde dann aber nicht mehr gehen. Zur Info, ein Bauplatz bei uns im Ortsteil ist ca. eine halbe Million wert. Die müssten meine Brüder für andere Bauplätze bezahlen, wenns denn überhaupt mal welche gibt. Wer in Gottes Namen würde für eine Streuobstwiese und den Artenschutz eine halbe Million zahlen? Hände hoch, dann gebe ich die Kontonummer durch.
Zum Bauernverband: Da sitzen die großen Vollerwerbslandwirte, da ein Nebenerwerbslandwirt für solche Dinge nicht auch noch Zeit hat. Denkt wirklich irgendwer, dass sich der Bauernverband, wo alle Viehbestände über 100 Stück und mehr haben, sich für so einen wie uns kleine, welche zumeist noch die schwer bewirtschaftbaren Steilflächen mähen, einsetzt. Der Bauernverband steht für groß und größer, der interessiert sich einen Scheiß für Streuobstwiesen oder sonstigen Kleinkram.

Problem heutzutage ist, dass der Städter aufs Land raus fährt und die Erholung sucht, dabei möchte er über alles eine Glaskuppel stülpen sodass nichts verändert wird. Dass aber in dieser Region noch Menschen leben, interessiert wenig bis gar nicht und wie immer verändert sich alles. Nicht immer zum guten, aber auch nicht immer zum schlechten, dass nennt man dann "Leben". Man kann das ganze nur versuchen so lenken, damit sich das meiste zum guten verändert. Mit lenken, meine ich nicht die Brechstange (Gesetze) sondern sanft und mit Hirn (Aufklärung, Beteiligung der Gesellschaft an den Kosten).

Gruß Martin


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BeitragVerfasst: Montag 20. Mai 2019, 09:13 
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Registriert: Sonntag 8. Februar 2015, 10:07
Beiträge: 329
:klatsch: :klatsch:


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BeitragVerfasst: Montag 20. Mai 2019, 09:32 
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Registriert: Montag 20. Oktober 2014, 22:30
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Sehr schön gesagt! :DH:
Zitat:
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Albert Einstein: Ich bin nicht sicher, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten Weltkrieg werden sie mit Stöcken und Steinen kämpfen.

Jede Menge :dolmar:


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BeitragVerfasst: Montag 20. Mai 2019, 10:25 
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Zitat:
An meinem Holzschuppen leben Unmengen an Wildbienen, in einem alten Stadel sind Wespennester, in der Phazelia wird es auch heuer wieder vor Hummeln und Schmetterligen wimmeln.
Was haben wohl zwei mir bekannte Hausbesitzer mit ihren Wildbienen gemacht, dass nur meine den Sommer unbehelligt überlebt haben?
Mein Problem ist, daß dort, wo ich die Natur wuchern lasse, ich ganz schnell immer eine wilde Müllkippe vorfinde. Dabei handelt es sich fast immer um Plastikmüll. Gerade aktuell meint irgendjemand mir laufend die Styropor-Verpackungen von irgendwelchen Fertigessen dort reinwerfen zu müssen. Das Zeug sieht so aus wie die Verpackungen von "Essen auf Rädern" der ASB oder AWO. :DR:

Dort, wo alles "klinisch rein" gemäht ist, finde ich wesentlich weniger Müll, vielleicht mal eine Zigarettenschachtel oder so.

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BeitragVerfasst: Montag 20. Mai 2019, 11:05 
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Registriert: Dienstag 20. Januar 2009, 11:32
Beiträge: 8527
vorneweg:
wir betreiben unsere Streuobstwiesen als Hobby, extensiv ohne Chemie etc.
so wir diese von den Vorfahren übernommen haben.

Finanziell ein Zuschussbetrieb. BigBag 5 l Apfelsaft wird auf dem Wochenmarkt um 6.80€ verkauft (Pressen und Abfüllen alleine kostet 4€)

Wieso soll ein Landwirt, der das ökonomisch betreibt, dem ökologisch angehauchten Städter die Kuturlanschaft pflegen?
wenn er durch die Politik gegängelt wird ist das umschneiden der Bäume Notwehr

Mich nervt es schon wenn ich den versteuerten Sprit für das Mähen in die Maschine einfülle.
Wenn ich Samstags auf der Wiese schaffe während sich andere beim Shoppen oder im Museum rumtreiben ist ok.
Dass ich aber Steuer für den Sprit zahle und damit die Museen für die Arbeitsscheuen finanziert werden ist krotesk.
-> ich gehe dann am Sonntag ins Museum ;)

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"Was einmal gedacht wurde, kann nicht mehr zurückgenommen werden"
Dürrenmatt, Friedrich: Die Physiker

UNIMOG: steckenbleiben da, wo Dich keiner mehr rausholen kann


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BeitragVerfasst: Montag 20. Mai 2019, 12:25 
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Beiträge: 2066
Wohnort: an de Waterkant
@HWL :DH:

Ich kenne einen Fall, da mußte jemand vor ettlichen Jahren seine Streuobstbäume fällen, um die Prämie zu erhalten. Er hat Rinder gezüchtet und die Streuobstwiesen sollten nicht als Weideland zählen. Er hat die Bäume dann notgedrungen gefällt.

Heute gibt es Förderprogramme zur Anlage von Streuobstwiesen. :mrgreen:

Bei Hecken ist es ebenso. Alle anderen haben ihre Hecken gerodet, jetzt sollen die letzten verbliebenen plötzlich schutzwürdig sein. Ebenso Feldgehölze.
Fazit: den Letzten beissen die Hunde, also rechtzeitig handeln.

Wenn man möchte, dass der Bauer zum Landschaftspfleger wird, dann sollte/muß man ihn dafür bezahlen.


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BeitragVerfasst: Montag 20. Mai 2019, 13:25 
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Zitat:
Wenn man möchte, dass der Bauer zum Landschaftspfleger wird, dann sollte/muß man ihn dafür bezahlen.
Mir kommen die Tränen...

Guggstdu: https://www.zdf.de/dokumentation/planet ... d-100.html

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Jede Menge :dolmar:


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BeitragVerfasst: Montag 20. Mai 2019, 14:35 
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Wohnort: Obermaiselstein
@Stonecreek: Mir kommen auch die Tränen wenn ich das lese. Liest du das auch durch was du verlinkst?

Erster Absatz:

Der größte Anteil der Agrar-Milliarden wird seit jeher für Direktzahlungen an Landwirte ausgegeben. Die Höhe richtet sich dabei vor allem nach der Größe der Agrarflächen. Ökologische Sonderanstrengungen werden nur bescheiden entlohnt. Das grundsätzliche System ist falsch und motiviert zu immer größer und größer.

Ich habe da vorher mal was geschrieben mit Bauernverband, groß und größer etc. Du hast nicht verstanden, wie das System "Landwirtschaft" funktioniert! Ein kleiner Landwirt bewirtschaftet in Handarbeit Steilhänge, Moore und Streuobstwiesen. Ohne zusätzliches Naturschutzprogramm bekommt man keinen Cent mehr wie der Großbauer, der mit dem 10m-Mähwerk auf seinen Feldern rumschrubbt und 5 mal mäht. Interessant ist auch, dass eine Spezialhangmaschine (Balkenmäher z.B.) genauso viel kostet wie eine Front-Heck-Kombi an einen Schlepper. Nur hat man etwas weniger Flächenleistung :groehl:

Wenn man schon bei so pauschalen Aussagen wie denen vom ZDF ist. Letztens eine Meldung gelesen, in der stand dass ein Landwirt durchschnittlich 16000 Euro Zuschuss bekommt. Da frag ich mich wie viel andere bekommen, dass das so ein überirdischer Durchschnitt ist, wir sind davon nämlich weit entfernt. Mir hilft auch der hohe Durchschnitt als einzelner relativ wenig, genauso wie das durchschnittliche Jahreseinkommen eines deutschen Durchschnittsbürgers einer Friseurin hilft. Also mal vorher nachdenken, bevor man irgendeine Reportage rauskramt, die nur verallgemeinert!

Gruß Martin


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BeitragVerfasst: Montag 20. Mai 2019, 14:57 
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Registriert: Montag 20. Oktober 2014, 22:30
Beiträge: 6305
Wohnort: Wild South-West
Ja, les ich und das Video sollte man sich auch anschauen!

Ansonsten widerspreche ich dir hier nicht!

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