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 Betreff des Beitrags: Pflanzaktion 2.0, Tipps erwünscht
BeitragVerfasst: Mittwoch 22. Januar 2020, 11:52 
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Beiträge: 2371
Wohnort: OWL
Hallo zusammen,

Ende 2016 habe ich bei uns im Wald eine Pflanzaktion durchgeführt.
Lage: Wesergebirge Porta Westfalica (letzte Hügelkette vor der norddeutschen Tiefebene)

Insgesamt 186 Pflanzen. Diese habe ich über den Forstversand gekauft.
Bunte Mischung (auch auf Anregung des Försters)
Amerikanische Roteiche, Bergahorn, Hainbuche, Feldahorn, 30 Douglasien , ...

Dabei habe ich immer so große Pflanzen gekauft, wie möglich. (meistens 1,20-1,80)
Die Douglasien gab es nur bis 80cm. Das war nix. Entweder wurden sie trocken, oder ich habe sie beim (seeehr unregelmäßigen) Mähen mit der Motorsense schlicht nicht mehr gesehen. :oops:
Alle platt.
Der Feldahorn zum Weg war auch recht klein, da mögen vielleicht noch 2-3 stehen...
Faktisch sind Bergahorn und Roteiche am besten angegangen. Die Quote ist dennoch sehr ernüchternd. :(
Nun sind einige weitere Fichen (Altbestand, vor knapp 50J angepflanzt) dahin, entweder durch den Borkenkäfer oder trocken geworden oder Windbruch.
Um langfristig den Brombeeren Einhalt zu gebieten, möchte ich jetzt nochmals ca. 200 Bäume pflanzen.

Meine Gedanken gehen Richtung Bergahorn, Roteiche, Esche, Eiche, Rotbuche.
Empfehlungen Eurerseits?

Beim letzten Mal hatte ich einen Erdbohrer Durchmesser 200mm.
Das ging so mäßig gut, zu 2. am Gerät.
Ab und an sind halt Wurzeln oder Steine im Boden.

Was ist Eure Empfehlung, Erdbohrer, Hohlspaten, Wiedehopfhacke,...???

Eins noch, wie verhindere ich auch mittelfristig Fegeschäden?
2x im Jahr sprühen?

Langfristig habe ich überhaupt nichts dagegen, wenn zwischen den gepflanzten Bäumen eine gewisse Naturverjüngung hochkommt.
Würden da nicht so gerne die Brombeeren etc wuchern, würde ich gar nichts machen...

Danke vorab für Eure Anregungen und Erfahrungen! :wink:

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BeitragVerfasst: Mittwoch 22. Januar 2020, 12:40 
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Nimm kleinere Pflanzen und die Wiedehopfhaue oder die Harzer Pflanzhaue. Buchen pflanzen sich nicht wirklich, das werden zu 90% Apfelbäume mit x-tausend Ästen wenn man da nicht auf 60x60cm Pflanzverband runtergeht. Schau was rundherum gut wächst, das sollte dann auch bei dir ankommen. Lärchen zb. machen ziemliche Schüsse in den ersten Jahren, die sollten die Brombeere überleben.

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BeitragVerfasst: Mittwoch 22. Januar 2020, 13:26 
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Registriert: Mittwoch 30. August 2017, 11:19
Beiträge: 847
Hallo,

kaufen würde ich die Pflanzen über die örtliche Forstbetriebsgemeinschaft oder Waldbesitzervereinigung
die werden immer die passenden Herkünfte geliefert.

Bei der Pflanzengröße gehe ich immer auf die kleinsten, die verfügbar sind (die wachsen deutlich besser an
und kommen auch mit der Sommertrockenheit der letzten beiden Jahre zurecht), die sind auch deutlich
günstiger im Einkauf.

Die kleinen Pflanzen benötigen aber öfter und ein zwei Jahre länger eine Kulturpflege.

Bei der Mischung würde ich die Baumartenvielfalt deutlich einschränken und mich bei
der Gesamtmenge an Pflanzen auf zwei Arten beschränken und diese Gruppenweise pflanzen
Einzelmischungen in der Reihe bringen nichts, da die stark wachsenden Pflanzen innerhalb
kürzester Zeit die anderen überwuchern.

Als Schutz vor Verbiss und Fegeschäden eignen sich auf kleinen Flächen die diversen Schutzhüllen sehr gut,
das hat den Vorteil, dass die Pflanzen geschützt sind und die Pflanzen keine Kulturpflege brauchen.
Der Nachteil ist, dass die Zwischenfelder im Gegensatz zum Zaun nicht Wildfrei sind, daher kann es
möglich sein, dass die ankommende Naturverjüngung verbissen wird.

Sollte die Fläche größer sein, meine Erfahrung ab 0,10 ha ist der Zaun die günstigere Alternative.

Gruß


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BeitragVerfasst: Mittwoch 22. Januar 2020, 14:31 
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Registriert: Montag 18. September 2006, 15:07
Beiträge: 546
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Du bist zwar nicht aus NRW, aber auch nicht sooo weit weg. Der Landesbetrieb hat sicher nichts dagegen, wenn du deren Broschüre liest :lol:

https://www.wald-und-holz.nrw.de/filead ... nissen.pdf
Hier stehen in Kurzfassung recht viele Tipps zur Wiederaufforstung drin, u.a. auch Baumartenempfehlungen ("Waldentwicklungstypen"), je nach Lage, Wasserversorgung und Boden.

Ausführliche Informationen dazu dann in dem Handbuch "Waldbaukonzept NRW"
https://www.wald-und-holz.nrw.de/filead ... chuere.pdf

Pauschale Tipps, die dann auch gut funktionieren, kann dir hier vor dem Bildschirm kaum einer geben. Die Beratung durch den zuständigen Revierförster ist auch meist hilfreich (klar, es gibt auch Ausnahmen :kopfschuettel: ...)


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BeitragVerfasst: Mittwoch 22. Januar 2020, 16:49 
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Registriert: Montag 18. Januar 2010, 21:11
Beiträge: 2371
Wohnort: OWL
OWL/Ostwestfalen Lippe ist sehr wohl in Nordrhein-Westfalen. ;)

Vielen Dank für den Link!
Da werde ich heute Abend mal lesen.


Auch für alle anderen Ratschläge vielen Dank!

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BeitragVerfasst: Donnerstag 23. Januar 2020, 10:12 
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Beiträge: 546
Wohnort: Bergneustadt / Oberberg 34 Jahre
Zitat:
OWL/Ostwestfalen Lippe ist sehr wohl in Nordrhein-Westfalen. ;)
Ich hatte oben nur Porta Westfalica gelesen und das gedanklich etwas weiter östlich gesehen, also in NDS.
Aber macht ja keinen Sinn, wenn die Stadt schon Tor Westfalens heißt :groehl:. Dann lassen wir das auch in NRW :pfeifen:


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BeitragVerfasst: Donnerstag 23. Januar 2020, 18:09 
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Registriert: Montag 18. Januar 2010, 21:11
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Hat jemand Erfahrungen mit sogenannten Tonkinstäben?
Einige Bäume haben Fegeschäden. :roll:
Sind die Tonkinstäbe (2 je Pflanze) ein geeigneter Schutz?
Wie lange halten diese, bevor sie abgammeln?

Zu den Pflanzen mit Fegeschaden, stehen lassen (würde ich so tun) oder besser gleich ersetzen?

Danke!

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BeitragVerfasst: Donnerstag 23. Januar 2020, 18:12 
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Registriert: Mittwoch 30. August 2017, 11:19
Beiträge: 847
Hallo,

hab das mit den Stäben auch schon gesehen, aber nicht als Fegeschutz, sondern, dass die Pflanzen
in den Brombeeren gesehen werden.

Es gibt extra Fegeschutzspiralen in den verschiedensten Ausführungen.
Aber die sind genau so preisintensiv wie die Wuchshüllen, die aber eine deutlich bessere
Wirkung erzielen.

Gruß


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BeitragVerfasst: Donnerstag 23. Januar 2020, 18:49 
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Beiträge: 17928
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Ja, hier, ich! :mrgreen:

Was wir als Tonkinstäbe gekauft haben, sind ca. 15-20mm starke und gut 1 m lange Bambusstangen. Die haben wir benutzt, um die hellgrünen Plastikwuchshüllen am Boden festzustecken. Ein Stab pro Wuchshülle reicht. Nach drei Jahren ist da noch nix vergammelt, und selbst wenn, fehlen nur die 10cm, die im Boden gesteckt haben. Als Fegeschutz ohne Wuchshülle taugen die wahrscheinlich nur, wenn man 8 Stück im Kreis um die Pflanze steckt und oben mit einem aufgelegten Holzring vernagelt.

:)

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In jedem Baum steckt ein Kunstwerk - man muss es nur finden!


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BeitragVerfasst: Freitag 24. Januar 2020, 12:28 
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Dachlatte nehmen, auf 1,2m 45° schräg abschneiden und in 3-4 Höhen verteilt 80cm richtig dicken Spanndraht mittig drannageln. Den dann wenn die Latte mit der Schräge neben die Pflanze in den Boden gehauen wurde so biegen das rundherum der Draht die Pflanze großflächig "umarmt". Nennt sich Pfisterpfahl und man kommt ohne diese unseligen Wuchshüllen oder anderes teures Grubezeugs aus.
https://images.app.goo.gl/ySfC9rdA8wnMGVkR8

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