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Aufforsten mit Birke ?
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Autor:  Ostermann [ Mittwoch 3. Oktober 2012, 10:37 ]
Betreff des Beitrags:  Aufforsten mit Birke ?

Hallo Leute,

bin Laie was Aufforstung betrifft, aber ich möchte 0,6 ha abgeholzte Fläche wieder aufforsten. Vorher war Fichte drauf, nun soll Laubholz drauf (für mein "Umwelt-Gewissen").
Habe da (ungewöhnlicherweise) an Birke gedacht (oder eventuell an Robinie als "Bienenweide").

Was haltet ihr davon und worauf muss man achten ?
Danke im Voraus für Antworten !

Gruß
Christoph

Autor:  plinse [ Mittwoch 3. Oktober 2012, 11:57 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Aufforsten mit Birke ?

Moin,

Birke ist bei mir das "Unkraut", das von selbst nach kommt.

Die Frage ist, wie du den Wald nutzen willst.
  • Wenig Arbeit für etwas Brennholz - Dann ist Birke super, so es feucht genug ist.
  • hochklassiges Wertholz - unterhalt dich mit deinem Förster, das ist meistens anspruchsvoll und bedarf genau überlegter Auswahl der Bäume. Ggf musst du dann auch die Kultur intensiver pflegen.
Birke schafft bei mir sogar gegen Wildverbiss hoch zu kommen,wo Kiefer es nicht schafft und bevor ich mit Zäunen, ... anfange, ist mir Birke recht.

Guck dir aber auch mal die Threads an mit allen möglichen Schädlingen:
  • Eschentriebsterben
  • Meniermotte bei Kastanie
  • ALB (Asiatischer Laubbockkäfer) - geht wohl bevorzugt auf Ahorn, ist aber nicht wählerisch, ...
  • ...
Für "ich will etwas Brennholz ernten und habe nicht viel Wald", sind mir Birken also gerade Recht. Für Waldbauern ist es aktuell denke ich um Welten schwieriger.

Autor:  sinawali [ Mittwoch 3. Oktober 2012, 12:46 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Aufforsten mit Birke ?

Birke ist Pionierbaumart und dürfte gut anwachsen. Sandbirke hat auch im Bezug auf Wasser wenig Ansprüche. Deswegen würde ich sie der Moorbirke vorziehen. Wie die wächst ist eine andere Geschichte. Wertholzproduktion mit Birke hab ich nur selten gehört. Zudem, wenn dort nur Fichte stand, wird vermutlich der Standort nicht unbedingt der beste sein (kann Dir Dein Förster sagen), dann ist es mit Edellaubholz eh erstmal nichts.
Robinie vermehrt sich durch Wurzelausläfer und ist deswegen auch als invasiv anzusehen. Da würde ich die Finger von lassen, ausser, Du musst wirklich Stickstoffakkumulation betreiben.
Man kann ja später auch anfangen, unterzupflanzen. Oder es verjüngt sich was durch umliegende Wälder.

Aber ohne die genauen Standortsverhältnisse zu kennen, ist das eh alles halb Spekulation.

Autor:  bliamle [ Mittwoch 3. Oktober 2012, 14:15 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Aufforsten mit Birke ?

Zitat:

Aber ohne die genauen Standortsverhältnisse zu kennen, ist das eh alles halb Spekulation.

meiner meinung nach das triffts am besten bisher! da bräuchten alle glaube ich noch mehr butter bei die fische.

Autor:  troika01 [ Mittwoch 3. Oktober 2012, 16:24 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Aufforsten mit Birke ?

Hin,

Habe vor ca. 15 Jahren 4 ha mit Birken aufgeforstet mit staatlicher Förderung ;-).
Mittlerweile kann fällt einiges Brennholz an und die Werthölzer sind von allein gekommen. Der Förster meinte ich soll doch bitte auch ein paar Birken als Z-Bäume stehen lassen, da so viel andere Hölzer hochgekommen sind.
Unser Boden ist nährstoffreich.

Autor:  egnaz [ Mittwoch 3. Oktober 2012, 23:12 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Aufforsten mit Birke ?

Hallo

Ich habe vor ein paar Jahren eine ehemalige Fichtenfläche mit Buchen , Eichen , Erlen , Ahorn und Lärche aufgeforstet . Seitdem kämpfe ich gegen die aufgelaufenen Birken .
Das Problem mit den Birken ist , dass sie eine schnelle Jugendentwicklung haben mit dem Alter jedoch im Zuwachs nachlassen . Für eine schnelle Brennholzproduktion ist die Birke wohl geeignet , geht es jedoch um eine langfristige Wertholzproduktion mit hohem Zuwachs ist die Birke ungeeignet , mal abgesehen von Extremstandorten .

Gruß Eckhard

Autor:  W-und-F [ Donnerstag 4. Oktober 2012, 18:01 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Aufforsten mit Birke ?

Wieso sollte einen Wertholzproduktion immer nur langfristig sein? Wäre es denn nicht auch mal wünschenswert nach 60 Jahren einen Furnierstamm Ernten zu können? Wenn mit Birke gearbeitet wird, dann muss man sich waldbaulich auch Umstellen! Die kräftige Wachstumsphase in jungen Jahren muss ausgenutzt werden.

Daher kann ich den Thread meines Vorschreibers so nicht unterstreichen!

Künstlich würde ich dir Birke wohl nicht einbringen, wenn sie aber aufgrund einer Kalamität durch Sukzession in großem Maße auftritt kann ich sie entweder bekämpfen oder ich mache sie mir zu nutzen. Erst letzten Freitag haben wir einen halben Hektar Birke/Lärche durchgepflegt und geastet. Es ist beeindruckend, welche Dimensionen beide BA innerhalb von nur 13 Jahren erreicht haben.

Grüße

Autor:  Deleted_2015-02-22 [ Donnerstag 4. Oktober 2012, 18:43 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Aufforsten mit Birke ?

ich habe vor 20 jahren ein paar Birken gepflanzt, die fallen alle im kommenden Winter.
und dann pflanze ich wieder welche und mit etwas Glück kann ich die noch ernten.
warum sollte ich Bäume pflanzen zur Wertholzproduktion und ich hab gar nichts mehr von??
wer weiß ob man in 100 Jahren überhaupt noch Holz brauch??

Autor:  FrankB [ Donnerstag 4. Oktober 2012, 18:50 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Aufforsten mit Birke ?

Zitat:
warum sollte ich Bäume pflanzen zur Wertholzproduktion und ich hab gar nichts mehr von??
wer weiß ob man in 100 Jahren überhaupt noch Holz brauch??
Hat was mit Nachhaltigkeit zu tun. Zum Glück hatten nicht alle Waldbesitzergenerationen diese Sicht der Dinge. Ich freue mich über mehr als 100jährige Buchen und Eichen, von denen mein Urgroßvater auch nichts hatte. Kinky, hast du Kinder? Schau denen doch mal tief in die Augen...

Nichts für ungut, nur meine Meinung.

Grüße, Frank

Autor:  Deleted_2015-02-22 [ Donnerstag 4. Oktober 2012, 19:03 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Aufforsten mit Birke ?

denen kann ich ruhig in die Augen schauen, meine Tochter hat eh lieber Wiese,
damit sie noch mehr Platz für ihre Pferde hat und mein Junior würde alles einbetonieren und grün
streichen weil er dann keine Arbeit mit dem Zeugs hat.

Autor:  sinawali [ Donnerstag 4. Oktober 2012, 19:30 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Aufforsten mit Birke ?

Zitat:
Wieso sollte einen Wertholzproduktion immer nur langfristig sein? Wäre es denn nicht auch mal wünschenswert nach 60 Jahren einen Furnierstamm Ernten zu können? Wenn mit Birke gearbeitet wird, dann muss man sich waldbaulich auch Umstellen! Die kräftige Wachstumsphase in jungen Jahren muss ausgenutzt werden.
Kannst Du das mal näher ausführen, interessiert mich nämlich?
So rein aus dem was ich gelernt habe, würde ich sie mit Seitendruck hochwachsen lassen und nach dem Höhenwachstum alle 3-5 Jahre freistellen um eine gute Kronenentwicklung zu begünstigen. Je nachdem wie bedrängt sie ist natürlich.

Autor:  nebelung03 [ Donnerstag 4. Oktober 2012, 20:48 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Aufforsten mit Birke ?

Also ich werde diesen Herbst/Winter viel Spass mit Birken habe :heulen:
Bild
überlege Dir das lieber noch mal :pfeifen: !
Kannst ja mal zur Entscheidungsfindung helfen kommen :pfeifen: .

Grüße

Thomas :wink:

Autor:  Dieuetmondroit [ Mittwoch 31. Oktober 2012, 22:01 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Aufforsten mit Birke ?

Ich weiß, dass viele Waldbesitzer Birken als eine Art "Unkraut" ansehen.
Mir sind sie allerdings höchst willkommen. Auf einem ca. 0,5 ha großen Waldstück haben meine Eltern jahrelang einen Feldzug gegen die Birken geführt. Ich lasse sie einfach wachsen. Mittlerweile überragen sie die gesetzten Fichten bei weitem. Meine Ansicht: Der steinige Boden war einfach für Birken besser geeignet.
Wenn ich heute Bäume pflanze, dann Eichen, Eschen und vor allem Rotbuchen. Fichten machen nur Arbeit und sind einfach zu anfällig, z. B. für Borkenkäfer

Autor:  hainbuche [ Mittwoch 7. November 2012, 17:27 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Aufforsten mit Birke ?

Wie schon geschrieben Pionierbaumart - unterdrückt erst mal die Brombeere damit andere Baumarten da auch eine Chance bekommen. Kenne mehrere Ecken. Früher hatte wir auf einer Lichtung mal versucht Brombeeren mit einer Bodenfräse klein zu machen. Hat funktioniert, war aber richtig kontraproduktiv :hihi: Jahre später sind dann die Birken aus Naturverjüngung drüber und das mit den Brombeere ist erst mal erledigt.

Nach Kyril kamen an einer anderen Ecke Brombeeren. Der Naturverjüngung überlassen und heute bekommen die Birken die Brombeeren in den Griff. Die Hälfte haben die schon.


Zur Zeit bin ich bei einem Nachbarn drin. Da wurden damals Erlen gesetzt und Birken aus Naturverjüngung sind da auch drin. Zur Zeit bis etwa 20cm dick und fast 20m hoch. Wir versuchen die vorsichtig auszulichten. Einige Eichen und Buchen sind auch dabei. Die sollen gefördert werden.


Vor vielen Jahren wuchsen in der Nähe der Ems auf Wallhecken oft Birken und Eichen. Wurde damals von Zeit zu Zeit auf den Stock gesetzt und verheizt. Motorsäge war damals noch nicht. Axt und Handsäge waren angesagt.

Es gab auch mal eine Zeit wo man aus Birken Möbel hergestellt hatte.
Okay, was heute zwischen 2 Folien gepresst wird ... :pfeifen:

MfG Hainbuche

Autor:  Jobu1981 [ Donnerstag 29. November 2012, 16:37 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Aufforsten mit Birke ?

Bei meinem Wald wächst nicht mal eine Birke hätte ich gerne Birken

Autor:  martin2702 [ Donnerstag 29. November 2012, 20:19 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Aufforsten mit Birke ?

Hallo,
ich habe auch an mehreren Stellen bei uns im Wald die der Borkenkäfer niedergemacht hat Birken gepflanzt. Wachsen sehr gut, wir haben schon einige Birken aus der ersten Pflanzung so um 1960. Da sind einige dabei, die für Schnittholz geeignet sind. Wir haben auch einige Flächen mit Fichten, da kommt ein Windstoß und die Fichten fallen um wie die Dominosteine, Birken bleiben stehen. Ich bin begeistert vom Birkenholz, brennt super und alles was für Schnitholz geeignet ist wird auch für Schnittholz verwendet. Für die Birkenholz nicht kennen: Ist ein helles Holz ähnlich Ahorn. Eignet sich auch gut zum Drechseln. Ich bin Holzwurm.

Gruß Martin

Autor:  Linkahans [ Sonntag 12. Mai 2013, 18:11 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Aufforsten mit Birke ?

Hallo, kann Thema Birke folgendes sagen:
Ich hatte vor ca. 8 Jahren einen Kahlschlag aufgrund von massiven Biberschäden. Die Fläche (ca. 0,4 ha) wurde mit Esche aufgeforstet. Jetzt kommt massiv das Eschentriebsterben und es sind bereits 60% der Eschen tot, der Rest angegriffen. Nach der Neupflanzung sind sehr viele Birken, Ahorn und Eichen durch Naturverjüngung aufgegangen. Die Birken wurden anfangs rausgeschnitten, jetzt bleiben sie stehen, da ich ansonsten wieder Arbeit/Geld aufbringen müsste, um die Eschen zu ersetzen. Ich denke so verkehrt ist das nicht. Was wächst darf hier jetzt auch wachsen.

YES auch Birke brennt.

Gruß
Thomas

Autor:  Mr.Suckelfass [ Montag 13. Mai 2013, 21:48 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Aufforsten mit Birke ?

Warum keine Birken? Wie schon einige geschrieben haben. Die wachsen unproblematisch, beschatten den Boden und unterdrücken die Brombeeren. Und im Winter halten sie den Frost fern.
Wenn man sie pflanzt und sie mit Spiralen gegen Verfegen schützen muß, dann brauchts da einen Bambusstab, sonst fallen die um, aber wenn sie mal Fuß gefaßt haben, kann man unter ihnen den neuen Wald pflanzen oder er kommt von alleine.

Andere Bäume mögen im Ertrag mehr bringen, aber die kosten auch viel mehr bis sie mal was werden.

Autor:  MK19 [ Montag 13. Mai 2013, 22:20 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Aufforsten mit Birke ?

Zitat:
Hallo,
ich habe auch an mehreren Stellen bei uns im Wald die der Borkenkäfer niedergemacht hat Birken gepflanzt. Wachsen sehr gut, wir haben schon einige Birken aus der ersten Pflanzung so um 1960. Da sind einige dabei, die für Schnittholz geeignet sind. Wir haben auch einige Flächen mit Fichten, da kommt ein Windstoß und die Fichten fallen um wie die Dominosteine, Birken bleiben stehen. Ich bin begeistert vom Birkenholz, brennt super und alles was für Schnitholz geeignet ist wird auch für Schnittholz verwendet. Für die Birkenholz nicht kennen: Ist ein helles Holz ähnlich Ahorn. Eignet sich auch gut zum Drechseln. Ich bin Holzwurm.

Gruß Martin

Das Problem mit dem Windwurf ist aber kein Problem der Fichte, sondern des falschen Standortes für die Fichte.
Und Probleme mit dem Borkenkäfer hat die Fichte von Natur aus auch nicht, das ist ein Problem der Monokulturen>fehlende Biodiversität> fehlende Fressfeide, Möglichkeiten der starken Vermehrung.


Die Birke ist eine Problemlose Baumart , ich spreche hier von der Sandbirke.
Auch Wertholzproduktion ist hier möglich, der Markt wird sich "dank" der Sturmwürfe der vergangenen Jahrzehnte immer mehr für die Birke öffnen.

Im Staatsforst (RLP) haben wir Flächen wo die Birke konsequent gefördert wird.

Als Unkraut sollte man die Birke nicht bezeichnen, bei richtiger Behandlung hat man von der BA nur Vorteile.

Aufforstung mit Birke?

Liebe Grüße

Marius

Autor:  Holzhacker Nr.1 [ Montag 13. Mai 2013, 22:28 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Aufforsten mit Birke ?

hier im Rheinland würde ich sofort Birke pflanzen :klatsch:

hier wird ja zum 1Mai der geliebten eine Birke gestellt und damit läst sich gut geld machen :klatsch:



ich persönlich würde einfach über einer Freifläche einen Ballon mit Birkensamen aufsteigen lassen und ihn dann zerschießen :mrgreen:

bereits nach ca 3 Jahren kann man schon die ersten 2-3m Bäume entnehmen

und wenn die Bäume irgendwann mal zu groß werden kann man immernoch Brennholz von machen ;)

heißt also
- ganz geringe bis garkeine Anpflanzungskosten
- keine schutz oder Pflegemaßnahmen nötig
- schnell guter Gewinn :klatsch:

wir hauen jedes Jahr in 2 tagen ca 1000 Bäume

preislich liegt ein Baum zwischen 10 und 50€ (am besten gehen die für 25€)

nun kann sich jeder ausrechnen was für Summen da in 2-3 Tagen zusammen kommen für ganz geringen Aufwand




ich find Birke immer gut :klatsch:

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