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 Betreff des Beitrags: Kahlschlag oder Tod auf Raten
BeitragVerfasst: Sonntag 17. Mai 2020, 17:50 
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Registriert: Samstag 18. März 2017, 13:00
Beiträge: 266
Wohnort: 01561 Randsachsen
Hallo

Ich wohne in Mittelsachsen, der trockensten Region in Sachsen.
Wir besitzen zwei Wälder einmal 2ha Kiefer mit Eichen an den Rändern gemischt.
1ha davon Kiefer Altbestand, wo auch mal etwas Nutzholz für die Tischlerei rauskommt.
Der andere 3 ha fast komplett Kiefer ca 40 Jahre alt, an den Rändern ein paar Eichen und Hainbuchen.
Seit einem halben Jahr renne ich jedes Wochenende in den Wald, die Gesundheit leidet, habe eine Entzündung im Ellbogen, die nicht weggeht.
Die Familie leidet auch darunter, habe 4 Kinder, der älteste 8 Jahre und einen großen Bauernhof.
Durch das 3 ha große Stück ist jeweils die letzten beiden Jahre der Harvester gerollt.
Das hat die Käfer natürlich nicht gestoppt.
Normalerweise müsste schon wieder der Harvester durch.
Ich habe dort seit März 0,5 ha Sauber bekommen.
Der Brennholzvorrat ist Mittlerweile bei 300 RM auch an der Schmerzgrenze angekommen.
Ich verkaufe schon ein paar Jahre lang getrocknetes Brennholz,
weil der Markt für Waldfrisches sehr schwierig ist, weil ein massives Überangebot herrscht.
Man bekommt aber erst einen Harvester Termin in frühestens 6 Monaten, die Preise sind im Keller und es geht auch viel Kaputt im Wald.
Nun stehen wir vor der großen Frage, alles mit einmal Weg, das mal Ruhe rein kommt und
dann von Vorn, das volle Programm mit Zaun Bauen und auffforsten?
Oder das Harvester Spiel jedes Jahr treiben bis nichts mehr übrig ist?
Dauert schätzungsweise noch 4-5 Jahre.
Das 2ha Stück würde ich gern so gut es geht retten. Es wäre schade um die großen Kiefern.
Was ist der richtige Weg? Bin ja sicher nicht der Einzige dem es so geht.
Wenn meine 3 Jungs mal in dem Alter sind, wo die mit anpacken könnten, ist es vermutlich zu spät.
Jetzt kommt meine Frau ab und an mit, sonst bin ich Einzelkämpfer.

Schönen Sonntag, Gruß Micha


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 Betreff des Beitrags: Re: Kahlschlag oder Tod auf Raten
BeitragVerfasst: Sonntag 17. Mai 2020, 21:44 
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Registriert: Samstag 22. Dezember 2018, 12:07
Beiträge: 448
Eigener Wald ist was tolles, die Familie ist wichtiger. Anpflanzen und zäunen geht eher mit den Kleinen, beim Aufarbeiten haben die nix zu suchen. Wenn du später auf die Zeit zurück schaust, wird dir jede Minute, die du ohne die Kinder und auch deine Frau zugebracht hast als vertane Zeit vorkommen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die nächsten 4-5 Jahre das Angebot weniger wird und die Preise steigen. Wenn du das 2ha Stück retten kannst - gut. Der Rest? Den Harvester drüber gehen lassen und hoffen dass es für Null raus geht.
Ist nur eine Meinung, vielleicht wirst du auch das Gegenteil gesagt bekommen, entscheiden musst du eh selber.

Gruß, Christian

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 Betreff des Beitrags: Re: Kahlschlag oder Tod auf Raten
BeitragVerfasst: Sonntag 17. Mai 2020, 21:56 
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Registriert: Sonntag 29. September 2013, 23:30
Beiträge: 4528
Wohnort: Niederösterreich
hallo,

wenn die arbeit zuviel wird, könnte man auch
-verpachten
-verkaufen
-verschenken (das holz gegen selbsterwerb)
etc.

ich hab selbst 2 jahre mit dem ellbogen laboriert (tennisarm). das wird man von selber nicht los, da muss man aktiv was dagegen machen.
das wichtigste ist die familie und der beruf.
leg den wald mal 2 jahre still, vielleicht findet sich ja auch jemand aus dem forum, der lust auf die arbeit hat.

wieviel jahresniederschlag habt ihr?


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 Betreff des Beitrags: Re: Kahlschlag oder Tod auf Raten
BeitragVerfasst: Sonntag 17. Mai 2020, 22:51 
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Moderator
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Registriert: Sonntag 25. Februar 2007, 21:33
Beiträge: 14978
Wohnort: Gernlinden, die Perle in Oberbayern
Bevor du den ganzen Wald umhaust um neu zu pflanzen. Bedenke, das es viel viel viel schwieriger ist einen neuen Wald ohne Schirm(also alte Bäume) hochzubekommen, als mit alten Bäumen.
Wenn die Aufarbeitungskosten über dem Erlös liegen, ist es auch mal denkbar, einfach alles stehenzulassen. Wird zwar gefährlich, wenn die Kiefern dann morsch werden. Aber im Schatten und Schutz auch von dürren Bäumen wächst neuer Wald besser heran. EVtl. Birken pflanzen oder sähen für einen Vorwald um darin dann den neuen Wald zu pflanzen.
Bei den starken Kiefern mußt du dran bleiben, wenn du die halten willst, oder verkaufen sobald die was wert sind. Hier will Kiefer niemand mehr haben. Die geht als Spanplatte weg oder Hackschnitzel. Ist traurig, aber zur Zeit bittere Realität.

_________________
Gruß
Peter

Dolmar 500(38), 5105H(38), PS 7900(50)(2x), Solo 694 (60), Husqvarna 3120XP (90), Dolmar ES 2040 A(40), Efco 2600MT(30)
Sachs Dolmar 118, 123, 133, 143, 152, 153(2x), 166(4x), CA, CT, CC, CL, MC Culloch 15, 250, 300, 380, 740L, 795, 1-51, 1-72(2x), 1-86 gear drive, CP125(2x), SP125, SP125C, Pro Mac 6800, Stihl 041, 076AV, Solo Rex

Im Falle seines Falles erschlägt ein Baum dann alles!


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 Betreff des Beitrags: Re: Kahlschlag oder Tod auf Raten
BeitragVerfasst: Montag 18. Mai 2020, 08:22 
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Registriert: Samstag 18. März 2017, 13:00
Beiträge: 266
Wohnort: 01561 Randsachsen
MOIN

Jahresniederschlag, weiß ich nicht, in der Bauern Zeitung stand es schon öffter, das unsere Ecke die trockenste ist.
Schon seit ein paar Jahren sammeln wir alles mögliche an Baum Samen und bringen es in den Wald Stücken aus.
Da sind die Kinder immer mit dabei.
Kleine Erfolge sind auch sichtbar.
Das würde mit einem Kahlschlag ja auch in Mittleidenschaft gezogen.
Bisher bin ich noch mit Plus aus den Harvestereinsätzen raus gegangen.
Das könnte sich in den nächsten Jahren aber auch ändern.
Die Maschinen Kapaziäten sind ja nicht unbegrenzt und die Nachfrage regelt den Preis.
Ich versuche über ebay Kleinanzeigen, das Holz an Selbstwerber ab Wald, an den Mann zu bringen.
Bisher ohne Erfolg.
Sägeschein und Schutzkleidung sind Voraussetzung, schreckt vielleicht auch ab.
Scheinbar sind die 50 Euro für 0,2ha noch zuviel.
Wir haben von den selbst gemachten Flächen zwischen 12 und 15 RM pro 0,2ha rausgeholt.
Wir sind ländliche Region.
Jeder große Hof hat seinen eigenen Wald, die Einfamilienhäuser brauchen keine riesen Holzmengen.
Ihr habt schon recht, Familie und Gesundheit sind wichtiger.
Ich werde den Ehrgeiz den Wald zu retten, wohl aufgeben müssen.
Bin selber Tischlermeister, daher landen die großen Kiefern bei mir im Sägewerk, weil die viel zu Schade für Spanplatten und Ofen sind.
War gestern gepflanzte Bäumchen gießen, es sind schon wieder 3 Mittlere Kiefern rot.
Es wird wohl nur fällen, entasten und dann eine Behandlung mit Karate Forst werden.

Gruß Micha


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 Betreff des Beitrags: Re: Kahlschlag oder Tod auf Raten
BeitragVerfasst: Montag 18. Mai 2020, 09:08 
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Registriert: Mittwoch 22. November 2017, 17:36
Beiträge: 2138
Wohnort: Landkreis Ludwigslust
Ganz ehrlich?

Lass den ganzen Kram wie es ist und kümmere dich um dich und deine Familie.

300 Raummeter Brennholz sind genug für die nächsten Jahre, die starken Kiefern nimmst du raus wenn du sie brauchst oder gattern kannst und den Rest lass wie es ist. Hoff einfach darauf das sich ein paar Bäume die hart im Nehmen sind von selbst ansiedeln (lieber in ein paar Jahrzehnten ein paar Schlagreife Birken als gar nichts)

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Eigenbau Rückewagen mit Atlas Bauernlader.


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 Betreff des Beitrags: Re: Kahlschlag oder Tod auf Raten
BeitragVerfasst: Montag 18. Mai 2020, 10:27 
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Registriert: Freitag 25. Januar 2019, 09:52
Beiträge: 1206
wenn Du den ganzen Wald umhaust wird der erlös gerade reichen um Harvester und Co. zu bezahlen zudem ist eine Aufforstung auf die Größe alleine nicht zu bewältigen mal ganz abgesehen von den Kosten und das nächste wäre ihr in Sachsen habt ja kaum Regen mehr was soll da wachsen ohne Schutzschirm der alten Bäume? Zudem ist das vermutlich genehmigungspflichtig auf die Größe!?

Kannst Du das Holz nicht an Selbsterwerber geben wo selber aufarbeiten? Hier ist aber das Risiko das diese beim Fällen und Rücken großen Schaden machen...


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 Betreff des Beitrags: Re: Kahlschlag oder Tod auf Raten
BeitragVerfasst: Montag 18. Mai 2020, 13:19 
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Registriert: Mittwoch 30. August 2017, 11:19
Beiträge: 847
Hallo,

mein erster Schritt wäre den Kontakt mit dem örtlich zuständigen Förster suchen und
Informationen einholen. Dann die Waldbesitzervereinigung oder FBG kontaktieren,
Aufarbeitung, Holzverkauf, Möglichkeit einer Sammelbestellung, usw.

Dann die eigene Arbeitsweise selbstkritisch prüfen:

Was mache ich wie, warum, welches Ziel erreiche ich, was möchte ich erreichen?

Ist das Arbeitsergebnis wirklich sinnvoll für den Wald, oder mache ich nach, was andere
vormachen (die Arbeitsweise anderer kann durchaus kontraproduktiv sein)?
Oder arbeite ich irgendwie vor mich hin,

Wahrscheinlich löst ein Kahlschlag aber nur das momentane Problem der Arbeitsfalle,
in die nächste tappst Du rein, wenn es um Zaunbau, Aufforsten, Kulturpflege, Mäuse-
bekämpfung und anderes geht.

Persönlich würde ich um jeden m² kämpfen, damit er nicht von Sturm und Käfer geholt wird.
Gerade eine 40 jähriger Bestand hat noch nicht mal die Hälfte seiner Umtriebszeit erreicht.
Das wäre so als würden halbwüchsige Schweine in den Schlachthof gefahren.

Leider gibt es im Leben Situationen in denen die Familie mal zurückstecken muss, ist
nicht schön aber halt auch ab und an notwendig und lässt sich auch nicht ändern.

Gruß


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 Betreff des Beitrags: Re: Kahlschlag oder Tod auf Raten
BeitragVerfasst: Montag 18. Mai 2020, 14:15 
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Registriert: Freitag 30. November 2018, 10:13
Beiträge: 316
Wohnort: Siegen
Moin,

Familie muss oberste Priorität haben, sonst kommst du irgendwann an den Punkt, wo die Situation sich nicht mehr retten lässt. Habe in meinem Umkreis etliche Lohnunternehmer, Bauern, Winzer etc. die alle immer gearbeitet haben ohne Ende. Irgendwann sind denen alle die Frauen abgehauen und die Kinder hängen dann dazwischen...

Wir haben im letzten Sommer einige Hektar Käferfichten abholzen müssen und auf dringendes Anraten vom Forstonkel das, was noch nicht kaputt war, stehen lassen. Jetzt überlegen wir auch, ob wir den Harvester dieses Jahr noch kommen lassen oder erst im nächsten Frühjahr. Nachwachsen tut da nichts, aber auch gar nichts von selbst, wenn nicht zwischen den Fichten noch ein paar Laubbäume standen. Bei uns sind das ein paar Kastanien gewesen und auf einer kleinen Fläche recht viele jüngere Eichen (so BHD 20 cm).

Nach Lothar 1999 haben wir von damals ca. 40 ha Fichten (neben 200 ha Laubmischwald) gut die Hälfte verloren und mit Laubmischholz aufgeforstet. Das ist sehr pflegeintensiv, mein Vater ist jedes Jahr 2-3 Monate durch die Anpflanzungen durch, die kleinen Bäumchen freistellen, später dann auch erste Wertästungen usw.

Deshalb würde ich dir raten, wenn du nicht auf den Ertrag deines Waldes angewiesen bist, mach nicht alles weg und versuch, möglichst viel über Naturverjüngung zu machen. Wo nichts kommt, musst du eben etwas pflanzen. Und wenn die Zeit fehlt, weil du dich um deine Familie kümmern musst, dann lass den Wald Wald sein. In der Regel kommen erst Dornen, dann Ginster, dann Weiden, Pappeln und Birken. Und wenn in der Nähe ne Eiche oder Buche oder Kirsche steht, kommt da meist auch irgendwann Nachwuchs.

Das wär so meine Empfehlung. Halt uns mal auf dem Laufenden. Und nicht den Mut verlieren ;)

_________________
Gruß
Freddy
-------------------

:stihl: : 192C; 194C; 200T; 261C; 044; 066; HS45; FS260; BG86
und auf der Arbeit: Husky 550 XPG Mk 2, Stihl MS500i


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 Betreff des Beitrags: Re: Kahlschlag oder Tod auf Raten
BeitragVerfasst: Montag 18. Mai 2020, 14:26 
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Registriert: Samstag 18. März 2017, 13:00
Beiträge: 266
Wohnort: 01561 Randsachsen
Mein Revierförsterwohnt in der Nachbarschaft und ist ne Pfeife, in Friedenszeiten hab ich den nie im Wald gesehen und jetzt,
wo die Kacke am dampfen ist, gleich gar nicht.
Bei uns im Großraum, will sich eine FBG gründen, habe auch schon meine Mitgliedschaft zugesagt.
Leider verzögert sich durch Corona, die vielen notwendigen Gespräche für die Gründung.
Gruß Micha


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 Betreff des Beitrags: Re: Kahlschlag oder Tod auf Raten
BeitragVerfasst: Montag 18. Mai 2020, 14:58 
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Registriert: Sonntag 14. Oktober 2012, 20:14
Beiträge: 6131
Wohnort: Kreis Herford
Wenn Du finanziell nicht wirklich auf die Waldfläche angewiesen bist, würde ich mich meinen Vorrednern anschließen und der Familie die Priorität einräumen. Sonst hast Du nachher mit viel Arbeit evtl. den Wald erhalten aber für wen? Frau und Kinder sind dann weg und du lebst einsam und verbittert bis ans Ende.

Ich würde da entsprechend auf Naturverjüngung setzen und die alten Baumgerippe erst einmal stehen lassen, auf das darunter Eiche, Kastanie, Eibe und Co. hochkommt. Habe das ganze Spielchen hier in den letzten Jahren auf sehr viel kleinerer Fläche auch hinter mich gebracht. Bei mir kommt jetzt hauptsächlich Eiche, Eibe und Europäische Stechpalme (Ilex) hoch, wobei es meiner Meinung nach extrem viel Eibe und Stechpalme ist. Das Letztere unter Naturschutz stehen soll, kann ich mir bei der Menge irgendwie kaum vorstellen.

Habe die Gerippe immer erst gefällt, wenn das mit dem Efeu am toten Holz mir zuviel wurde und ich Angst hatte, daß die Spargel doch morsch umkippen könnten. Da sind die Eichen dann aber auch schon so 3-5m hoch. Am Boden liegend den Kram dann grob entastet und die Stämme gleich an Ort und Stelle zu kleinen Meterscheiten aufgestapelt. Hauptsache wenig Arbeit und man kommt gut zu Fuß durchs Gelände.

_________________
:Husky: Husqvarna 353 38/50cm, T536 Li XP, 327pt5s - Hochentaster
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 Betreff des Beitrags: Re: Kahlschlag oder Tod auf Raten
BeitragVerfasst: Montag 18. Mai 2020, 15:37 
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Registriert: Mittwoch 30. August 2017, 11:19
Beiträge: 847
Hallo,

finde gut, das Ihr alle der Familie oberste Priorität einräumt und beneide Euch wenn Ihr
das durchhalten könnt.

Konnte das selbst viele Jahre nicht, da Umstände die ich nicht wirklich beeinflussen konnte
dies verhindert haben.

Aber was soll ich sagen, Frau noch da und die Kinder sind auch alle zufrieden.
Es kommt halt auch auf die Art an, wie es der Familie vermittelt wird.

Kenne aus dem Bekanntekreis mehrere Landwirts- und Unternehmerfamilien die
funktionieren alle sehr gut, trotz Arbeit am Wochenende und keinem Urlaub.

Daher, darf meiner Meinung nach auch mal die Familie an die zweite Stelle rutschen,
wenn wichtige Dinge zur Erledigung anstehen.

Gruß


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 Betreff des Beitrags: Re: Kahlschlag oder Tod auf Raten
BeitragVerfasst: Montag 18. Mai 2020, 18:52 
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Registriert: Freitag 18. Juni 2010, 19:26
Beiträge: 11241
Wohnort: Braunschweig
Zitat:
...
Dann die eigene Arbeitsweise selbstkritisch prüfen:

...

Persönlich würde ich um jeden m² kämpfen, damit er nicht von Sturm und Käfer geholt wird.
Gerade eine 40 jähriger Bestand hat noch nicht mal die Hälfte seiner Umtriebszeit erreicht.
Das wäre so als würden halbwüchsige Schweine in den Schlachthof gefahren.

Leider gibt es im Leben Situationen in denen die Familie mal zurückstecken muss, ist
nicht schön aber halt auch ab und an notwendig und lässt sich auch nicht ändern.

Gruß
Tja, die andere Frage ist: "Was sind 3ha" ... also als ich meine 3ha vor wenigen Jahren gekauft habe (ist noch keine 10 Jahre her), da war das der Gegenwert einer gut ausgestatteten Golfklasse - also ein guter Kleinwagen. Ähnlich groß, ähnlich bewachsen.

Dafür macht man sich nicht krank oder risikiert den Familenfrieden und im "trockenen Sachsen" dürfte der Gegenwert auch heute noch so "mäßig" sein.

Die Frage ist ja immer, was man gesundheitlich schafft. Wenn der Tennisarm jetzt schon an der Tür klopft und der Hauptberuf ist Tischler, dann muss man auch aufpassen mit einer kompletten Berufsunfähigkeit!
Nicht jeder hält jede Gangart durch - ich habe so meine Erfahrungen mit Kapaltunnel, darf es auch nicht übertreiben.
Das ist kein Spaß, wenn es mit Gelenken, Sehnen & Co los geht. Wenn der Körper so zickt, ist harte Pause angezeigt, bis dies wieder im Lot ist.

Die nächste Frage ist, was die Ziele sind und ob diese sinnvoll gesteckt sind.

Wenn der Wald am weitgehend verrecken ist und du jetzt schon 4-5 Jahre Restlaufzeit siehst, dann werden es 2-3 Jahre sein, weil der Mensch es gerne weniger scharf sich wünscht. Wir brauchen DRINGEND mal mehrere verregnete Sommer nacheinander, um derartige Bestände wieder auf Trapp zu bekommen und diese sind nicht in Sicht.

Versuche Bäume auszusähen, denen du eine Chance gibst und dann lass es laufen.

Sind Verkehrssicherungspflichten zu leisten? Da darfst du nicht patzen, sonst würde ich eine Pause einlegen und versuchen den Altbestand zu retten - in Form von "vermarkten, so gut es geht".

Sämtliche Anpflanzversuche meinerseits in den letzten Jahren sind gescheitert, Naturverjüngung Eiche/Birke funktioniert, Randbedingungen sind ähnlich, nur dass es nicht ganz so trocken ist, ist halt Niedersachsen.
Was ich aktuell mache, ist dass ich Eicheln im gesamten Wald verteile, Birke brauche ich nicht verteilen ;) ... um zumindest überall ein funktionierendes Unterholz zu haben.

Bei deinen Schadensausmaßen würde ich die Holzverwertung auf alleine den Tischlerei-/Wertholzanteil runter fahren, die Knochen sind für das "unliebsame Brennholz" zu schade.
Im Zweifel musst du deine eigenen Ansprüche an einen Kulturwald überdenken und an das umsetzbare anpassen.

Gegen die Natur einen nicht von der Natur gestalteten Wald zu halten, das wird nicht klappen, sonst bräuchtest du Tiefenbohrungen und eine entsprechende Bewässerung - darf man eh nicht.
Deshalb gehe ich jetzt auch mit gelenkter Naturverjüngung unter einem noch lebenden Schirm bei. Zum einen hält es die Sonne vom Boden fern, wenn der Schirm lichter wird und hält die Feuchtigkeit im Wald, zum anderen wächst so nur das, was auch eine Chance hat, sich später durchzusetzen.

Anpflanzung ist mir zu teuer und die letzten Jahre sind alle Tests damit aufgeflogen, einen Wald kann man nicht ernsthaft gießen. Bleibt also nur die Aussaat, die es dann schafft oder eben nicht, ggf. muss ein Zaun drum.

_________________
MfG Eike
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 Betreff des Beitrags: Re: Kahlschlag oder Tod auf Raten
BeitragVerfasst: Montag 18. Mai 2020, 20:37 
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Wohnort: Niederösterreich
ihr habt 600mm jahresniederschlag, wir hier 500.
https://www.wetterkontor.de/de/wetter/d ... sp?id=O510

kiefer ist hier nicht zu retten, das einzige, dass freiwillig wächst ist eiche und robinie.
säh robinie aus, und du hast einen wald; die kiefern kannst du fällen nach und nach.


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 Betreff des Beitrags: Re: Kahlschlag oder Tod auf Raten
BeitragVerfasst: Montag 18. Mai 2020, 20:49 
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Wohnort: 01561 Randsachsen
@burned 560l in 2019
https://www.wetterkontor.de/de/wetter/d ... t=4&part=2.
Strauch ist die am nächsten gelegene Wetterstation.
Ich kann es nicht 100 pro wiedergeben, es hieß in der Zeitung mal der..... Trockengürtel, zu dem wir leider gehören.
Danke für die bisherigen Antworten.
Die Familie macht bis jetzt noch nicht blöde.
Es es ja das Grundstück meiner Frau, ich habe "nur" eingeheiratet.
Ich gehe gern in den Wald, die Arbeit macht mir Spaß.
Irgenwann schlägt der Spaß in Belastung um.
Momentan ist es einfach mit der Gesundheit nicht so pralle.
Ich kann mit dem linken Arm kaum schmerzfrei die Motorsäge halten.
Bin schon auf die MS 241 cm umgestiegen, weil die 800 Gramm leichter ist, wie die Vorgängersäge.
Habe die letzten Jahre das möglichste getan, um den Schaden zu begrenzen.
Es wächst einem einfach über den Kopf.
Finanziel bin ich überhaupt nicht auf den Wald angewiesen.
Der dient nur zum Brennholz machen.
Ich muss daraus kein Wertholz verkaufen.
Wenn mal ein gerader Stamm rauskommt, verwerte ich den selber.
Mir ist auch völlig Wuppe was dort in Zukunft wächst, Hauptsache es wächst überhaupt etwas.
An dem kleinen Waldstück geht eine Bundestraße mit Radweg lang, da lass ich nix anbrennen, nach jedem stärkeren Wind mach ich dort Begehung.
Ansonsten ist an der restlichen Waldflächenicht viel mit Verkehrsicherungpflicht.
Rundrum nur Felder und maximal ein Waldweg.

Gruß Micha


Zuletzt geändert von Micha1983 am Montag 18. Mai 2020, 21:01, insgesamt 2-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Kahlschlag oder Tod auf Raten
BeitragVerfasst: Montag 18. Mai 2020, 20:50 
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Beiträge: 6131
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Zitat:
das einzige, dass freiwillig wächst ist eiche und robinie.
säh robinie aus
Ich würde da die Eiche bevorzugen, weil sie nicht so invasiv ist wie die Robinie.

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 Betreff des Beitrags: Re: Kahlschlag oder Tod auf Raten
BeitragVerfasst: Montag 18. Mai 2020, 21:05 
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4. Beitrag von oben.
http://motorsaegen-portal.de/viewtopic. ... 8#p1739588
Dachte auch das Eichen eine sichere Bank wären.
Es gibt für jeden Baum einen Gegenspieler.
Werde es mal auf einem Stück mit Robinie versuchen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Kahlschlag oder Tod auf Raten
BeitragVerfasst: Montag 18. Mai 2020, 21:19 
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die robinie ist nur dort invasiv, wo sie platz zum wuchern hat. an beschatteten stellen wächst sie nicht gut. d.h ideal zu lücken füllen.
wenn man sie fällt und die stockausschläge nach 2 jahren auslichtet, wachsen da wieder tadellose bäume nach, quasi kurzumtriebsplantage.
ich würde im herbst samen ausstreuen, gleich mit den schoten,ich nehm dazu einen unkrautstecher mit stiel, damit ich mich nicht bücken muss.
im frühjahr ist es hier meist zu trocken, da quellen die samen nicht und können die keimhemmung nicht überwinden.

hier ist noch ein umfassender fachartikel:

http://www.wald-prinz.de/die-robinie-sc ... essen/5297


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 Betreff des Beitrags: Re: Kahlschlag oder Tod auf Raten
BeitragVerfasst: Montag 18. Mai 2020, 21:49 
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@TE

Bist selbstständiger Tischler oder angestellt?

Angestellt währest du der rechte Knecht, der Arm tut weh? Ach nicht schlimm nehm ich ne kleinere Säge, dann tut es weniger weh :ohman:

Deine Gesundheit gibt Dir NIEMAND!!! wieder. Wenn die weg ist, dann weg bis ans Ende.

Denk mal drüber nach (rät Dir jemand der gewiss weiß wovon er da redet)

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 Betreff des Beitrags: Re: Kahlschlag oder Tod auf Raten
BeitragVerfasst: Montag 18. Mai 2020, 22:06 
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Registriert: Sonntag 14. Oktober 2012, 20:14
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Zitat:
Es gibt für jeden Baum einen Gegenspieler.
Dann würde ich es mit einer möglichst bunten Mischung versuchen und nicht mit einer Monokultur, egal ob nun Robinie, Eiche oder sonst was.

Ich würde auf jeden Fall darauf achten, daß ich in Zukunft mit den Baumsorten wenig Arbeit habe. Je weniger desto besser. Denn solche Aktionen wie mit der kleineren Säge sind ja auch kein Zustand. Ich habe für mich festgestellt, daß das Fällen selber nicht mein konditionelles Problem ist. ich gehe wirklich am Stock, wenn es darum geht das Holz und die Äste aus dem Gelände zu holen. Entsprechend habe ich nur noch gefällt, das Zeug vor Ort in handliche Stücke geschnitten und überall kleine Haufen gemacht.

Am Anfang habe ich auch versucht das Zeug rauszuholen. Du schreibst ja selber etwas von 300fm. Da war ich dann aber auch reif für den Arzt. Das ist es einfach nicht wert!

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