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 Betreff des Beitrags: Letschina
BeitragVerfasst: Dienstag 27. Dezember 2016, 17:32 
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Registriert: Mittwoch 29. Oktober 2014, 13:01
Beiträge: 225
Wohnort: Wallis / Schweiz
Hallo zusammen

habe hier in einem Buch gelesen, das es in meiner Heimat früher sehr viele Letschinabohrer gegeben hat.
hmm ja was ist den das überhaupt?

Letschina oder auch Lertschina ist das anbohren einer Lärche zur Harzgewinnung.
Beurkundet ist zum Beispiel, das 1588 im Zenden Visp mehr als 60 Lärchenbohrer im Wald unterwegs waren um den Bäumen das Harz zu entziehen.
Das ging wohl bis ins 18 Jahrhundert so, bis die Chemie das Harz ersetzt hat...

So nun zu meiner Frage: An einer Stelle im Buch wird auch darauf hingewiesen, dass das entziehen des Harzes dem Baum "sein Geschmack und seine Stercke" entzieht.
Ich hab da nun 3 Lärchen, welche der Förster mir zum fällen überlassen hat. Eigentlich wollte ich daraus Bauholz gewinnen. Würde aber gerne vorher mal diese Harzgewinnung ausprobieren. Aber wäre das Holz aus diesem Baum nach dem Harzentzug überhaupt noch zum bauen geeignet?
Was meint ihr?
Danke und Gruss
Tobi

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:stihl: MS-171 Carving, :Husky: 45, 135, 346XP, 545XP, :dolmar: PS-7900, 3 x PS-9000
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 Betreff des Beitrags: Re: Letschina
BeitragVerfasst: Dienstag 27. Dezember 2016, 21:12 
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Registriert: Sonntag 29. September 2013, 23:30
Beiträge: 4522
Wohnort: Niederösterreich
ich war letztens im wald, da hab ich ehemalige pechföhren gesehen. sind ganz normal weitergewachsen, obwohl die rinde schon vor vielen jahren entfernt wurde. ob da ein grosser unterschied zwischen lärche und föhre ist, kann ich dir auch nicht sagen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Pecherei


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 Betreff des Beitrags: Re: Letschina
BeitragVerfasst: Mittwoch 28. Dezember 2016, 18:13 
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Registriert: Mittwoch 18. Juli 2012, 14:14
Beiträge: 4673
Wohnort: KC / Oberfranken
Das wird wohl ähnich wie bei Kautschuk und Hevea sein. Hevea wird nach ca 25 Jahren, bzw sobald er die Latexproduktion eingestellt hat, geernet und für den Parkt oder Möbelbau verwendet. Hevea wird allerdings nur "angeritzt". Sobald Du n Loch ins Holz bohrst hast Du an der Stelle ne Verletzung im Holz und es kann morsch werden. Denke schon das Du Holz noch verwenden kannst, ich pers. würds tun. Muß ja nicht unbedingt ne tragende Brücke sein, aber als Möbelholz oder fürn Hasenstall wirds reichen. Wenn die Lärchen eh weg sollen dann einfach mal probieren, hast ja nix zu verlieren :mrgreen:

_________________
Gruß Chris
(Anonymer Holzmessie, aus ärztlicher Sicht unheilbar)
Mein Fuhrpark: Schnittschutzapp, Motorsägenapp :stihl: 170D :shock: und noch n paar weitere

http://forum.motorsaegen-portal.de/view ... =6&t=82077


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 Betreff des Beitrags: Re: Letschina
BeitragVerfasst: Donnerstag 29. Dezember 2016, 00:44 
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Registriert: Freitag 9. Dezember 2016, 22:56
Beiträge: 10
Wohnort: Bez. Neunkirchen / Österreich
Bei mir in der Gegend macht das noch wer (an Schwarzföhren):
http://diepresse.com/home/leben/mensch/ ... l-Pech-hat
http://www.windmusik.com/html/rosin.htm
https://www.youtube.com/watch?v=LFB4Fu62tyg&t=99s
http://www.waldwissen.net/waldwirtschaf ... g/index_DE
http://www.winzendorf.at/Harzgewinnung

Lärchen:
http://www.auro.at/at/produkte/rohstoff ... /index.php
http://www.waldwissen.net/waldwirtschaf ... z/index_DE

_________________
:Husky: 545 - 38cm (seit 2012)
aktuell ca. 30rm Brennholz im Jahr.
Traktor: NH TN70S, Göweil GHU10 Heckmulde, Hydrac Frontlader


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 Betreff des Beitrags: Re: Letschina
BeitragVerfasst: Dienstag 3. Januar 2017, 21:43 
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Registriert: Montag 4. Juli 2016, 10:30
Beiträge: 19
@Holzwurmch,

den Teil des Stammes wo Flaschenharzung(war bei Lärche üblich) gemacht wird ,wird Brennholz oder Gartenbank etc. Den Rest der Lärche kannst du als Bauholz mit ruhigen Gewissen nehmen. Der Baum sollte bei der Harzgewinnung ein gewisses Alter haben unter einen Umfang von 1 m macht es keinen Sinn. Grob gesagt ,ist dein Bohrloch ja eine Verwundung des Stammes wo aus den vertikalen und horizontalen Herzkanälen, der Balsam zusammen fliesst um diese Wunde zu schliessen. Was dazu führt das der Harzfluss nach gewisser Zeit sich verlangsamt und dann einstellt(ca 24Std.) . Deshalb musste die kristallierende Harzpampe aus dem Bohrloch auch entfernt werden und die Verwundung aufgefrischt werden, es vollzieht sich in deinem Bohrloch ein wechsel zwischen füllung und entlehrung.

Das versiegen des Harzflusses unterliegt ja mehreren Einwirkungen.Ausspressdruck mit zunehmender Fliessdauer,Verengung der Harzkanäle durch anschwellen der Auskleidungszellen und vor allem die Verstopfung der Herzkanäle durch kristallierendes Harz . Umgebungstemperatur etc.

MfG nager

Die Förster und die Harzer waren immer die "besten Freunde".


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