Auch wenn ich im IHC-Thread schon mal gepostet hatte, steuere ich hier auch nochmal meine Schätzchen bei:
Mein Vater hat 1979 einen McCormick D320 Bj. 1956 (einer der ersten) für ganze 1000 DM in recht erbärmlichem Zustand (von Kunstdünger zerfressen) gekauft und neu aufgebaut. Technisch top hergerichtet, optisch soweit ausgebessert dass es passt. So lief er dann die letzen 40 Jahre bei uns, nur gelegentliche Ölwechsel und Kleinigkeiten wie mal die Wasserpumpe, Gummipuffer an der Vorderachse, Keilriemen. Sonst völlig problemlos. Ich habe das Fahren darauf gelernt und komme deshalb auch prima mit dem unsynchronisierten Getriebe zurecht, was für meinen Vater immer eine Herausforderung war.
Seit 1979 hat er jetzt in etwa 1000 Betriebsstunden runter, wobei der Großteil in den letzten zehn Jahren von mir draufgefahren wurde.
D320 Bj. 1956 im Jahre 1979 (hinten links ist mein Fahrzeug zum damaligen Zeitpunkt zu sehen):
Derselbe D320 ca. 2010:
Ich hab ihn noch immer gerne, aber 20 PS und beladener Holzhänger auf kurvigen und steilen Bundesstraßen macht wenig Spaß. Außer mir kommt wegen dem Getriebe eh keiner damit klar, und ich habe halt schon länger auf etwas "Neues" geschielt. Ich stand vor gut zehn Jahren schon mal kurz vor ner Probefahrt, konnte den Virus aber noch zügeln. Bis vor kurzem...
Kurz vor Weihnachten habe ich dann zugeschlagen und mir einen IHC 633 gegönnt. EZ 10/1985, also mal knappe 30 Jahre neuer als unser D320.
4600 Stunden, mit CombiCab und serienmäßger Servolenkung. Ehrlicher und gepflegter Zustand. Nach der Probefahrt recht spontan entschieden, neuer TÜV und Lieferung inklusive. Zwischen den Feiertagen geliefert bekommen und gleich nach Neujahr zugelassen. Springt super an, auch bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Das Mehr an Hubraum, Leistung und Drehmoment im Vergleich zum D320 ist schon recht beeindruckend, und der Komfort sowieso. Trotzdem hab ich wetterbedingt bisher erst zwei Stunden draufgefahren, aber viel geschraubt.
Ölwechsel, Filterwechsel etc., damit das alles mal gemacht ist. Dass der Bremsautomat rechts zu machen ist war bei der Probefahrt klar, ist aber ja normalerweise kein Thema. Nach dem Öffnen der Bremsen habe ich nun leider in der rechten Bremse Getriebeöl gefunden auch wenn der Wellendichtring OK scheint. Das scheint eher von der Differentialsperre zu kommen, die Ursache ist aber schwer zu finden weil auch Dreck der letzten Jahrzehnte drin ist. Evtl. hat hier einfach nur etwas langjährig minimal geschwitzt. Also erst mal alles gereinigt, den Automaten instandgesetzt - da war auch klar Dreck und beginnender Rost drin, also klar die Ursache für die Ankerbremse rechts.
Links dasselbe Spiel nachdem ich eh schon drüber war, auch wenn die linke Bremse problemlos funktioniert hat. Leider auch Öl im Gehäuse, hier ist aber der Wellendichtring durch, also den getauscht. So wurde aus einer kleinen Operation dann doch eine größere. Deutlich mehr Aufwand als erwartet, aber jetzt bin ich durch damit. Ich würde jetzt natürlich gerne eine ausgiebige Probefahrt unternehmen und die Bremsen einstellen, aber bei dem derzeitigen Wetter in Kombination mit Streusalzeinsatz ist das nicht drin.
Der D320 läuft momentan noch parallel, solange bis ich mir bzgl. Zuverlässigkeit des 633er wirklich sicher bin. Dann wird er abgemeldet und ggf. verkauft, aber das muss ich erst noch sehen. Hängen halt sehr viele Erinnerungen dran.
Gruß,
Thomas
_________________
CA 113 112 black & white
MS200, 026
555
1956 IHC McCormick Farmall D320
1985 IHC 633
1962 Blumhardt GF3
Tajfun EGV 45A, Scheppach HL1800GM, Posch WZ 700