Ich versteh ehrlich gesagt immer nicht ganz, warum es mit Gewalt ein neuer sein muss
Gebrauchtmaschinen sind für die paar Stunden, die wir Hobbymenschen fahren doch vollkommen ausreichend!
Vorausgesetzt ist natürlich immer, dass die Maschinen in gutem Zustand gekauft werden, mit sauberer Historie und durchsichtigen Nachweisen.
Der Momentane Markt für kleine, vielseitige Schlepper, grad wie der 2040 in der Anzeige, ist momentan wahnsinn! Jeder will einen, jeder will investieren und das lässt die Preise ins unendliche schießen!
Unterm Strich sollte man mit etwas sucherei aber was für um die 10.000 bekommen.
Der 2040 aus der Anzeige ist im Prinzip nicht schlecht ausgestattet mit Allrad, nicht zu windigem Frontlader und der explizit gewünschten Niedrigkabine.
Das ist auch gleich das große Plus an dem Schlepper: Die Mauser- und MC Kabinen waren Wartungsfreundlicher. Bei der SGII (Runde Frontscheibe und lustige Tür) kommt man ohne abbauen nicht an Hubblock etc.! Bei den anderen ist das auch unangenehm, geht aber einigermaßen.
Die 40er Serie war ansonsten übersichtlich aufgebaut, bis auf SGII einfach zu reparieren und hat immer noch eine gute Ersatzteilversorgung. Die Motoren wurden ewig gebaut, im prinzip basiert der aktuelle 4045-vierzylinder vom Block immer noch auf der und noch älteren Serien.
ein paar Neuralgische Punkte gibt es aber: Bei Lastschaltung lösten sich häufig die Beläge in der LS-Kupplung. Die Kupplung als Ersatzteil gibt es nicht mehr! Allerdings ist das Gebrauchtteilnetz riesig, fast jeder Hirschhändler legt sich solche Teile auf die Seite. Gelegentlich haben sich auch die Bremsbeläge mal abgelöst. Das ist eher aufwändig, da die Serien Nasse Scheibenbremsen rechts und links vom Differential haben. Genauso Problematisch kann die Handbremse sein. Wurde die mal bei der Fahrt vergessen zu lösen, fallen die Beläge ab (Bremsband wirkt auf eine Art Riemenscheibe am Differential). Ein geübter, der das schon zig mal gemacht hat, kann das Band vom Hubblock aus wechseln, ansonsten muss der Achstrichter runter!
Im Prinzip kommt man auch ohne LS-Kupplung und Handbremsband aus. Die Teile liegen aber im Öl, und das ist bei John Deere im gemeinsamen Haushalt auch Zuständig fürs Bremsen und lenken
Der Lenkhydrostat hat abundzu mal ausfälle gehabt, was sich durch Schlagen des Lenkrads grad bei kaltem Öl zeigt (Probefahrt).
Hydraulikpumpe macht auch gelegentlich probleme, die ist vorne Lüfterseitig an der Kurbelwelle. Manchmal schlagen auch nur die Dämpfergummis in der Kupplung aus, kann man aber relativ einfach wechseln.
Muss die Pumpe mit Rep-Satz repariert werden (Weiß ich jetzt nicht, ob der noch verfügbar ist, vermutlich aber schon) Muss der Kühler runter. Bei der Gelegenheit gleich Kühler ausspülen, Wapu neu lagern (günstiger Dichtsatz) und die Schläuche für den Ölkühler erneuern (kurz und günstig)
Manchmal wird der Tank undicht, aber eher bei den 20er und 30er Serien, gibt es oft als Gebrauchtteil.
Wenn die Stunden stimmen und die Kupplung schon kaputt war, ist der vermutlich immer als FL-Schlepper unterwegs gewesen. Dann die Konsolen anständig prüfen, vor allem aber die vorderachse bzw. die Lagerungen! wird da am Schmieren gespart, ist gleich was ausgeschlagen.
Gleiches gilt für die Stollader, die im Prinzip wirklich gut waren, bei mangelnder Schmierung aber erschreckend schnell ausgeschlagen waren!
Hier gibts aber genug Ersatzteile, und wenn die Buchsen noch nicht auf´s Material rausgeschliffen sind, ist das neu Einbuchsen auch nicht so wahnsinnig teuer.
Soll´s ein Hirsch werden, Pfundmeir Landtechnik ist der Ludolf von John Deere
der hat alles, und meist auch bezahlbar
Lass dich bitte nicht verunsichern von den ganzen Defekten
Das kam alles vor, muss aber nicht bei dem Schlepper sein
Ich hab die Dinger früher fast täglich repariert, etliche getrennt, geschlachtet, neu aufgebaut. Andere Hersteller haben auch Probleme. Alles hängt von der Besichtigung und Historie ab. Passt alles zusammen, und ein fachkundiger hat sich den VOR ORT angeschaut, darf nicht mehr viel passieren.
Der Preis ist knackig, aber nicht unbedingt maßlos übertrieben (zumindest hier in der Gegend). Da musst du dich am Level in deinem Umfeld richten, und natürlich auch an Zustand und Ausstattung.
60H in vier Jahren ist jetzt nicht viel, aber auch nicht unrealistisch. Ich kenne viele Hobbyleute, die im Jahr zwei Hänger Holz aus dem Wald holen. Da sind 15H im Jahr auch nicht gleich ganz verkehrt.
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