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 Betreff des Beitrags: Sägewerk in Belgien
BeitragVerfasst: Dienstag 1. März 2016, 09:38 
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Registriert: Dienstag 19. Januar 2016, 11:48
Beiträge: 33
Auszug aus meinem Vorstellungstread

Ich bin Tom, bin 26 Jahre jung und komme aus Belgien an der Grenze zu Deutschland.
Seit August 2015 miete ich mit meiner Freundin ein kleines Häuschen mit einem Buderus Blueline Holzofen. Anfangs konnte ich mir noch nicht ausmalen, was das für mich zu bedeuten hatte.

Gebürtig komme ich aus Burg-Reuland, ein malerisches Dorf im Dreiländereck zu Luxemburg und Deutschland.
Aufgewachsen bin ich bei meiner Oma, da meine Eltern beide berufstätig waren.
Mein Opa Fritz betrieb eine alte Sägerei, die schon sein Vater vor ihm betrieb.
Bis zu seinem 80. Lebensjahr war Opa Fritz noch selbst darin am werkeln.
Seit 3 Jahren steht das alte Sägewerk nun leer. Es zählt zu dem ältesten Werk Belgiens.

Ich erinnere mich noch gut, die Sägerei war immer ein toller Spielplatz, Opa nahm sich auch immer Zeit mir ein Schwert zu basteln oder mit mir verstecken zu spielen.

In dem Sägewerk standen genau 6 Maschinen. Das Kernstück war allerdings die Gattersäge, die vor ein paar Jahren ihren hundertsten Geburtstag feierte. Die horizontalsägende Gattersäge ist bis heute funktionsfähig und wird immer noch mit Wasser betrieben.

Neben der Gattersäge stand ein Gestell mit einer Stanze, an der mein Opa immer seine Sägeblätter kalibrierte und auswuchtete.

An der anderen Seite der Säge stand eine vertikale Bandsäge.
Vor der Bandsäge fuhr ein riesiger Schlitten auf Schienen, auf dem der ganze entastete Baum aufgespannt wurde. Dann zog Opa Fritz an einem Hebel und der Schlitten setzte sich in Bewegung.
Aus dem Baum wurden so Bretter.

Auf der Ebene der Säge gab es dann noch das Gerät für die Sägeblätter zu schärfen.
Im Grunde genommen war es aber nicht weniger als eine Flex und ein Förderband.

Das letzte Gerät auf der Ebene war ein hohes Monstrum aus Stahl mit 2 Rollen dran.
Dort wurden die ersten gewonnenen Bretter durchgejagt. Allerdings kann ich mich leider nicht mehr erinnern, wofür das gut war.

Auf der unteren Ebene hatten wir den Säumer. Eine Art Doppelsäge an dem wir die Ränder der Bretter bearbeiten konnten und die Bretter auf ein verwendbares Maß zurechtschneiden konnten.

Mein Opa hat mir dort viel gelehrt, den Umgang mit dem Traktor, mit der Säge und mit den Geräten.
Was ich immer bewunderte war aber dass Opa immer Spaß an dem hatte was er tat, ohne das große Geld zu verdienen.
Er sagte mir immer, dass seine Bretter nicht 100% grade sind, dafür seien seine Maschinen zu alt.
Er könne mit den neueren, modernen Sägereien nicht mithalten, wolle er auch garnicht.
Dafür bekommt der Kunde aber das Holz zurück, welches er hier liefert. Zudem ist es noch richtiges Handwerk und bezahlbar.

Opa machte auch viele Straßenbänke, immer tolle Unikate, die in der ganzen Gemeinde zu finden waren.

Kurz vor seinem 80sten Geburtstag machte sich das Alter aber letztendlich sehr bemerkbar, Opa konnte nicht mehr in der Säge arbeiten. Er ist dement geworden, sein Lebenswerk steht still.

Eine Maschine aus der Sägerei ist bereits weg, was aus Ihr geworden ist kann ich nicht sagen. Es war das Ungetüm, dessen Nutzen ich nie verstanden hab.

Jetzt, wo ich mich selbst um mein Brennholz kümmern muss halte ich mich wieder öfter in der Sägerei auf. Vor der Sägerei liegen noch etliche Bäume, bevor diese mir wegfaulen verarbeite ich mir die doch lieber zu Brennholz, so jedenfalls mein Gedanke.


Der Post ist eine Zeit lang her.
Ich will euch gerne ein paar Fotos der Säge zeigen damit Ihr euch ein Bild davon machen könnt.

Bild

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Die Bandsäge, die vertikal sägt
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Die wasserbetriebene Gattersäge
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Die Bank an der die Sägen ausgewuchtet und kalibriert werden
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hier werden die Sägen geschärft
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der Innenraum
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Bild


ich habe inzwischen angefangen das Dach auszubessern und aufzuräumen.
Jeden Freitag wird das Werk immer ein Stückchen weiter aufgewertet.

Falls jemand mehr wissen will, Hier


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 Betreff des Beitrags: Re: Sägewerk in Belgien
BeitragVerfasst: Dienstag 1. März 2016, 10:57 
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Registriert: Mittwoch 10. November 2010, 16:08
Beiträge: 1541
Wohnort: Marklohe
Alle Achtung, da hast du ja ein richtiges Industriedenkmal, halt es gut in Ehren. :DH:
War diese fehlende Maschiene vielleicht ein Hobel?

_________________
Gruß Eckhard


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 Betreff des Beitrags: Re: Sägewerk in Belgien
BeitragVerfasst: Dienstag 1. März 2016, 11:09 
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Registriert: Dienstag 2. April 2013, 09:01
Beiträge: 2093
Wohnort: 53773 Hennef
Wirklich toll. Macht bestimmt spaß, da ein wenig dran rum zu werkeln. Ich freue mich auf viele weitere Bilder :DH:

_________________
Gruß Simon


:dolmar: PS 352, PS 5105, PS 9010
:stihl: E14, E180, MS 250, 044


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 Betreff des Beitrags: Re: Sägewerk in Belgien
BeitragVerfasst: Dienstag 1. März 2016, 14:41 
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Registriert: Freitag 18. April 2008, 18:14
Beiträge: 1609
Wohnort: Taunus
Hallo Dadrox,
Beneidenswert, so ein Sägewerk zu besitzen. Ich denke auch, dass es sich bei der abgegebenen Maschine um eine Hobelmaschine/Abrichte gehandelt hat. Die fehlt in deiner Aufzählung und gehörte bestimmt zum Bestand.
Beste Grüsse
Dieter

_________________
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Stihl KM-130, MSA 140, Einhandsäge Hyundai, PCW5000
Mein Tagebuch


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 Betreff des Beitrags: Re: Sägewerk in Belgien
BeitragVerfasst: Dienstag 1. März 2016, 14:44 
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Registriert: Dienstag 19. Januar 2016, 11:48
Beiträge: 33
ja da könntet ihr Recht haben.
Kommt eigentlich hin.

Am kommenden Freitag werde ich den Doppelsäumer reparieren, dort ist durch das kaputte Dach ein Querbalken weggefault.
Später lege ich an der ganzen Ecke neue Ethernitplatten, doch zuvor muss das Dachgerüst ausgebessert werden.


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 Betreff des Beitrags: Re: Sägewerk in Belgien
BeitragVerfasst: Dienstag 1. März 2016, 15:18 
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Registriert: Dienstag 20. Januar 2009, 11:32
Beiträge: 8548
schön wenn Du das Werk von Opa Fritz weiterführen, bzw. zuende führen kannst (Renovierung und "Schaumühle")
Hast Du einen Plan wie Du das "Niedrigwasserproblem" in den Griff bekommen kannst?
Ich denke die Flachriemen zu bekommen sollte möglich sein. Man kann die auch vor Ort einschweissen.
Die Riemenherseller vermieten die passenden Heizpressen auch.

_________________
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Dürrenmatt, Friedrich: Die Physiker

UNIMOG: steckenbleiben da, wo Dich keiner mehr rausholen kann


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 Betreff des Beitrags: Re: Sägewerk in Belgien
BeitragVerfasst: Dienstag 1. März 2016, 15:42 
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Registriert: Dienstag 19. Januar 2016, 11:48
Beiträge: 33
Wir haben die Wasserrechte des Baches, dürfen bis zu 40% des Flusses abzweigen und für die Säge nutzen.
Im Sommer nützt das allerdings wenig.
Jetzt ist Wasser im Überfluss da. Was ich bis vor Kurzem nicht wusste ist dass wir das Wasser stauen können.
Ich muss da nur den Überlauf anpassen was nur geht wenn ein bisschen weniger Wasser da ist, sprich im Sommer.


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 Betreff des Beitrags: Re: Sägewerk in Belgien
BeitragVerfasst: Dienstag 1. März 2016, 16:48 
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Registriert: Montag 19. Oktober 2009, 21:38
Beiträge: 5320
Wohnort: Mentrup/Hagen a.T.W
Wenn du Fragen hast, ich habe seit 20 Jahren ne Gattersäge und wir betreiben vereinsmäßig ne alte Wassermühle mit Turbinenantrieb. Riemen kriegt man heute noch, die kann man auch mit wenig Aufwand selbst von Länge schneiden und verbinden. Adressen kann ich dir zukommen lassen. Auch so Sachen wie Sägeblätter....

Aber schöne Bilder. Das Gatter könnte ein Wehrhahn sein, die gibt's hier öfter. Ich könnte auch noch eines mit 1.20m Durchlass kriegen.

_________________
Stihl MS 020,30cm+Heckenschere
Stihl MS 260,37cm
Stihl MS 038Magnum,50cm
Stihl MS 441CMW, 45cm
Stihl 066,63+75cm
Stihl 076AVEQ,75cm
andere Sachen die man so zum Fällen braucht
Gattersäge, BJ 1936, Durchlass 88cm
Trecker
IHC 946 A
Bilder von mir:
http://motorsaegen-portal.de/ms-forum/v ... =6&t=34474


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 Betreff des Beitrags: Re: Sägewerk in Belgien
BeitragVerfasst: Dienstag 1. März 2016, 17:03 
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Registriert: Dienstag 19. Januar 2016, 11:48
Beiträge: 33
Ja genau, ist eine Wehrhahn, Typennummer 36.
Riemen und Sägeblätter sind noch ausreichend da.

Wie gesagt, ich wollte das Sägewerk erst noch was herrichten, säubern und reparieren.
Dann geht es an die Feinheiten.


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