Auszug aus meinem Vorstellungstread
Ich bin Tom, bin 26 Jahre jung und komme aus Belgien an der Grenze zu Deutschland.
Seit August 2015 miete ich mit meiner Freundin ein kleines Häuschen mit einem Buderus Blueline Holzofen. Anfangs konnte ich mir noch nicht ausmalen, was das für mich zu bedeuten hatte.
Gebürtig komme ich aus Burg-Reuland, ein malerisches Dorf im Dreiländereck zu Luxemburg und Deutschland.
Aufgewachsen bin ich bei meiner Oma, da meine Eltern beide berufstätig waren.
Mein Opa Fritz betrieb eine alte Sägerei, die schon sein Vater vor ihm betrieb.
Bis zu seinem 80. Lebensjahr war Opa Fritz noch selbst darin am werkeln.
Seit 3 Jahren steht das alte Sägewerk nun leer. Es zählt zu dem ältesten Werk Belgiens.
Ich erinnere mich noch gut, die Sägerei war immer ein toller Spielplatz, Opa nahm sich auch immer Zeit mir ein Schwert zu basteln oder mit mir verstecken zu spielen.
In dem Sägewerk standen genau 6 Maschinen. Das Kernstück war allerdings die Gattersäge, die vor ein paar Jahren ihren hundertsten Geburtstag feierte. Die horizontalsägende Gattersäge ist bis heute funktionsfähig und wird immer noch mit Wasser betrieben.
Neben der Gattersäge stand ein Gestell mit einer Stanze, an der mein Opa immer seine Sägeblätter kalibrierte und auswuchtete.
An der anderen Seite der Säge stand eine vertikale Bandsäge.
Vor der Bandsäge fuhr ein riesiger Schlitten auf Schienen, auf dem der ganze entastete Baum aufgespannt wurde. Dann zog Opa Fritz an einem Hebel und der Schlitten setzte sich in Bewegung.
Aus dem Baum wurden so Bretter.
Auf der Ebene der Säge gab es dann noch das Gerät für die Sägeblätter zu schärfen.
Im Grunde genommen war es aber nicht weniger als eine Flex und ein Förderband.
Das letzte Gerät auf der Ebene war ein hohes Monstrum aus Stahl mit 2 Rollen dran.
Dort wurden die ersten gewonnenen Bretter durchgejagt. Allerdings kann ich mich leider nicht mehr erinnern, wofür das gut war.
Auf der unteren Ebene hatten wir den Säumer. Eine Art Doppelsäge an dem wir die Ränder der Bretter bearbeiten konnten und die Bretter auf ein verwendbares Maß zurechtschneiden konnten.
Mein Opa hat mir dort viel gelehrt, den Umgang mit dem Traktor, mit der Säge und mit den Geräten.
Was ich immer bewunderte war aber dass Opa immer Spaß an dem hatte was er tat, ohne das große Geld zu verdienen.
Er sagte mir immer, dass seine Bretter nicht 100% grade sind, dafür seien seine Maschinen zu alt.
Er könne mit den neueren, modernen Sägereien nicht mithalten, wolle er auch garnicht.
Dafür bekommt der Kunde aber das Holz zurück, welches er hier liefert. Zudem ist es noch richtiges Handwerk und bezahlbar.
Opa machte auch viele Straßenbänke, immer tolle Unikate, die in der ganzen Gemeinde zu finden waren.
Kurz vor seinem 80sten Geburtstag machte sich das Alter aber letztendlich sehr bemerkbar, Opa konnte nicht mehr in der Säge arbeiten. Er ist dement geworden, sein Lebenswerk steht still.
Eine Maschine aus der Sägerei ist bereits weg, was aus Ihr geworden ist kann ich nicht sagen. Es war das Ungetüm, dessen Nutzen ich nie verstanden hab.
Jetzt, wo ich mich selbst um mein Brennholz kümmern muss halte ich mich wieder öfter in der Sägerei auf. Vor der Sägerei liegen noch etliche Bäume, bevor diese mir wegfaulen verarbeite ich mir die doch lieber zu Brennholz, so jedenfalls mein Gedanke.
Der Post ist eine Zeit lang her.
Ich will euch gerne ein paar Fotos der Säge zeigen damit Ihr euch ein Bild davon machen könnt.
Die Bandsäge, die vertikal sägt
Die wasserbetriebene Gattersäge
Die Bank an der die Sägen ausgewuchtet und kalibriert werden
hier werden die Sägen geschärft
der Innenraum
ich habe inzwischen angefangen das Dach auszubessern und aufzuräumen.
Jeden Freitag wird das Werk immer ein Stückchen weiter aufgewertet.
Falls jemand mehr wissen will,
Hier