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 Betreff des Beitrags: Problembaum Eiche
BeitragVerfasst: Sonntag 17. Januar 2021, 09:06 
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Guten Morgen,

in unserem Privatwald steht eine Eiche BHD 70 cm, die gefällt werden soll, bevor sie irgendwann von selbst fällt.

Gestern habe ich mir den Baum etwas intensiver angeschaut und dabei folgende beeinflussende Faktoren festgestellt:

1. Der Baum steht unmittelbar an Nachbars Grundstück und sollte keinesfalls nach da fallen, da sonst mindestens die Garage weg ist
2. Die Höhe des Baums liegt bei ca. 20 m
3. Die Eiche ist ein leichter Rückhänger, max. 2 m Differenz zw. Spitze und Fuß
4. Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten (Bewuchs, Grundstücksgrenze) gibt es nur einen recht eingeschränkten Winkel von ca. 35°, in den der Baum fallen darf, Fällrichtung ist genau entgegengesetzt zur Wuchsrichtung
5. Wie man auf den Fotos sehen kann, ist die Eiche stark mit Efeu bewachsen
6. In Fällrichtung gibt es kaum Astwerk, dafür umso mehr in Wuchsrichtung.
7. Der Baum weist einen Drehwuchs auf.
8. Auf den unteren 5 m ist ein Spalt im Baum (geht nicht durch die Stammwalze hindurch).

Blick aus Fällrichtung auf den Stamm:
Bild

Blick in die Krone aus gleicher Position:
Bild

Seitenansicht, Blick in die Krone:
Bild

Gleicher Standpunkt seitlich auf Augenhöhe:
Bild

Greifzug TU16 mit kompletter Ausstattung wie Rundschlingen usw. ist vorhanden, Anschlagpunkte bzw. -bäume sowie Umlenkrolle und Wurfsack mit Pilotschnur etc. ebenfalls, sodass wir die 3,1 to Zugkraft gem. Tabelle in 10 m Höhe erreichen könnten. Fälltechnik mit Halteband bzw. negativer Bruchstufe ist bekannt. Meine MS 261 CM (37 cm Schwert) ist das stärkste Gerät in unserem Trupp und würde zum Einsatz kommen, ggfs auf 40 cm aufgerüstet.

Mein Bauchgefühl sagt mir, dass das Vorhaben nicht ohne besonderes Risko ist und ich würde mich daher um ein paar ergänzende Meinungen, Hinweise und Anregungen freuen. Mir ist bekannt, dass eine Ferndiagnose schwer ist, meine Beschreibung nicht die fachkundige Baumansprache vor Ort ersetzen und sowieso nur eine grobe Einschätzung, keinesfalls aber eine belastbare Auskunft sein kann.

Die Eiche, die links daneben steht (BHD 60), soll übrigens ebenfalls gefällt werden. Der Baum scheint mir aber weniger problematisch zu sein, da außer Efeubewuchs und Astwerk hauptsächlich entgegen der Fällrichtung keine weiteren beeinflussenden Faktoren vorhanden sind (d.h. nahezu senkrechter Wuchs, kein Drehwuchs, keine auffälligen Störungen wie Totholz, Pilze, Hohlstellen o.ä. am Baum).

Danke und einen schönen Sonntag

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Gruß
Peter

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 Betreff des Beitrags: Re: Problembaum Eiche
BeitragVerfasst: Sonntag 17. Januar 2021, 10:41 
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Guck Dir den Riss/Hohlraum vorher sehr genau an und mach einen aufrechten Stechschnitt zu Kontrolle vom Holz.

Gerade mit Greifzug und Umlenkrolle pumpst du sehr langsam und bist ziemlich lange auf die Bruchleiste angewiesen, das Thema "mit Schwung ziehen und umreißen" entfällt, das bräuchte Schlepper mit Forstwinde.

Hohle Bäume sind eine ziemliche Wundertüte, ich hatte schon Bäume, da habe ich keinen Fallkerb angelegt und nur über die Reströhre gebrochen, damit ich überhaupt noch Substanz hatte, ein Fallkerb hätte da ein Loch erzeugt. Je nach Einrottung / Stammfäule kann das bei Dir ähnlich sein, wobei ich das bei Pappeln hatte und du bist in der robusteren Holz-Liga unterwegs.
Nach deinen Kriterien scheinst du die Calmbacher Tabelle zu kennen, so wie du es schreibst.

Zur Säge: Mit knapper Säge und Schneidgarnitur einen "Zauberschnitt anlegen" oder in morschem Holz "rum forschen" sind für mich 2 getrennte Geschichten. An so einem rotten Kandidaten halte ich die Schnitttechnik einfach, da will ich nicht rum kriechen am Schnitt und gucken, ob Herzstich und Fällschnitt sich treffen, ... und dabei ist der Baum rott, eher unberechenbar und du musst auch jederzeit auf dem Sprung sein. Wie gesagt, für mich ist der Zustand vom Holz der Schlüsselpunkt.

Achte bei der Baumansprache drauf, wie sehr die Last der asymmetrischen Krone vom Seil gehalten wird und wie sehr sie Dir die Bruchleiste abreißen kann (seitliche Kräfte). Bei potenziell angerotteter Bruchleiste wäre ich mit seitlichen Kräften sehr vorsichtig und würde ggf. das Seil überkompensieren, so sich dafür Ankerpunkte finden.

Wenn wichtige Faktoren bleiben, die dagegen sprechen, wäre der Baum für mich ein Fall für eine zumindest teilweise Abtragung. (Asymmetrie der Krone reduzieren, so sich Kräfte quer zur Bruchleiste nicht vermeiden/durch Seilrichtung kompensieren lassen). Wind ist da auch so ein Faktor, der in die gleiche Kerbe schlägt. Gerne in Fallrichtung, wenn dann aber beständig, auf keinen Fall quer...
Bei böigem Wind oder aus falscher Richtung muss man ggf. vertagen - blöd, wenn man sich Leute organisieren muss aber das ist dann halt so.

Ich würde so ziemlich alles vermeiden, wo ich der Bruchleiste nennenswert vertrauen müsste :roll: aber wie gesagt, guck Dir den Riss an, für mich sieht es nach einem Hohlraum aus, aufrecht einstecken, dann siehst du mehr.

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MfG Eike
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 Betreff des Beitrags: Re: Problembaum Eiche
BeitragVerfasst: Sonntag 17. Januar 2021, 11:27 
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Mit dem Greifzug und Umlenkrolle bist du zu langsam um die ersten Meter in der Höhe in Fallrichtung
zubringen.
Ich habe solche Bäume mit Hilfe eines Baggers gefällt , speziel in Wohngebieten , der nimmt den Baum mit einen
Greifer und schwenkt in zur Seite weg . Es wird auch immer ein Fallkeil gesägt. Einer sägt und der Baggerfahrer
hat den leicht auf Zug in Fällrichtung
mfg Günther


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 Betreff des Beitrags: Re: Problembaum Eiche
BeitragVerfasst: Sonntag 17. Januar 2021, 19:26 
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Wie schon geschrieben, Greifzug kann zu langsam sein. Wenn du kannst besorg dir einen zweiten, dann kann der Baum normalerweise nicht aus. Wenn du so hoch kommst zum anbinden, ist das schon sehr viel Wert. Aber schau genau inwieweit der innen faul ist.

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Gruß
Peter

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Im Falle seines Falles erschlägt ein Baum dann alles!


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 Betreff des Beitrags: Re: Problembaum Eiche
BeitragVerfasst: Montag 18. Januar 2021, 08:52 
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Guten Morgen,

danke euch herzlich für eure wertvollen Hinweise!

Ich werde zunächst mal am kommenden Wochenende nochmal mit gescheiter Taschenlampe hinfahren und mir den Riss genauer ansehen (Tiefe, Länge). Die Anregung mit dem aufrechten Stechschnitt ist natürlich auch gut!

Es ist aufgrund des umstehenden Bewuchses ausgeschlossen, die Eiche mit einem Bagger oder ähnlich schwerem Gerät den Baum umzuziehen - oder ich müsste zahlreiche weitere und gesunde Eichen fällen, nur um eine Zufahrt zu haben. Evtl. ist es eine Option, vom Grundstück des Nachbarn aus mit einer Arbeitsbühne die Krone zu lichten, aber auch das werde ich noch prüfen. Wir würden uns dann allerdings beim Lichten der Krone mit dem Korb und dem LKW genau hinter dem Baum in der Fallrichtung befinden, was mir wiederum auch ein gewisses Risiko zu sein scheint. Ich gehe erstmal vom worst case aus, dass der Baum jederzeit unkontrolliert umstürzen könnte.

Auf den Fotos kommt nicht so gut raus, dass nahezu das gesamte Astwerk eigentlich nur entgegen der Fällrichtung besteht, also rechne ich wegen der Äste nicht mit seitlichen Kräften, die auf die Bruchleiste einwirken könnten. Der Wind kann allerdings natürlich durchaus ein Faktor sein, das werde ich berücksichtigen.

Die Idee mit dem zweiten Greifzug erscheint mir daher für die Situation vor Ort diejenige zu sein, die den größten Erfolg verspricht, d.h. minimaler bzw. kein Schaden am Bestand bei gleichzeitig möglichst sicherem und kontrollierten Arbeiten. Ich bin mir der Tatsache bewusst, dass rotte Bäume mit allergrößter Vorsicht zu behandeln sind und völlig unberechenbar sein können, also "sicheres Arbeiten" immer nur relativ ist.

Es wird auch ganz sicher niemand im Baum rumklettern. Die Höhe gem. Calmbacher Tabelle erreichen wir mit Wurfsack und Pilotschnur. Als Zugseil würde ich ein 2-to-Seil doppelt nehmen, das am Haken des 20-m-Stahlseils des Greifzugs angeschlagen wird. Geeignete Ankerpunkte (Buchen und Eichen) für die Rundschlingen haben wir reichlich in der unmittelbaren Umgebung.

Ich werde weiter berichten.

Beste Grüße
Peter

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Gruß
Peter

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 Betreff des Beitrags: Re: Problembaum Eiche
BeitragVerfasst: Dienstag 19. Januar 2021, 14:29 
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Mit 2 Seilen anbinden und auch ziehen musst du halt synchronisieren, es ist aber auf jeden Fall sinnvoll.
Mit Greifzug musst du damit planen, dass der fertig gesägte Baum statisch stabil steht, während du mit Greifzug bzw. Greifzügen am ziehen bist.

Bei rottem Stamm in unklarem Zustand sind 2 Greifzüge auf jeden Fall besser, als auf die Bruchleiste zu wetten, dass diese hält und zuverlässig die Richtung bestimmt. Das macht das ganze auch gegen Wind robuster, wobei ich bei Seitenwind die Nummer nicht starten würde, auch nicht mit 2 Zugrichtungen. Das ganze braucht einen windstillen Tag oder gleichmäßigen Wind in Fallrichtung. Je nach Standort also im Zweifel einen windstillen Tag.

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 Betreff des Beitrags: Re: Problembaum Eiche
BeitragVerfasst: Dienstag 19. Januar 2021, 14:59 
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Bei zwei Greifzügen würde ich den Winkel zwischen den beiden Seilen auf jeden Fall deutlich über 90 Grad oder unter 40 Grad wählen. Sonst kann es passieren, dass ein fauler Stammfuß abbricht und eins der beiden Seile den fallenden Stamm genau auf den anderen Greifzug ausrichtet.

Wenn Du verhindern willst, dass beim vorzeitigen Abbrechen ein Seil schlaff wird und die ganze Last nur noch an dem anderen Seil hängt, wirst Du mit einem Zug und einer Rolle am Baumanschlagpunkt arbeiten müssen.

:)

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In jedem Baum steckt ein Kunstwerk - man muss es nur finden!


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 Betreff des Beitrags: Re: Problembaum Eiche
BeitragVerfasst: Samstag 23. Januar 2021, 18:04 
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Hallo,

heute habe ich mir den Kameraden also nochmal etwas genauer angeschaut.

Der Spalt reicht bis in 4 m Höhe und scheint sich vom Wurzelansatz aus dem Faserverlauf entlang fortzusetzen, wobei es mir so scheint, als würde er auf dem ersten Meter unter der Rinde verlaufen (falls das überhaupt möglich ist). An der tiefsten Stelle habe ich den Zollstock ca. 15-17 cm im Spalt versenken können.

Ich habe den Baum auch mal mit dem Beil abgeklopft. Es schien mir entlang des Spalts deutlich hohler zu klingen als etwa auf der dem Spalt abgewandten Seite, die zugleich die Druckseite ist. Hier war das Klopfgeräusch eher so, als wäre der Stamm sehr massiv, was sich aber eben auch durch die Druckseite erklären ließe. An umstehenden und offensichtlich gesunden Eichen ohne jegliche Neigung klang das Klopfen auch ein wenig hohl, aber nicht so deutlich wie bei dieser Eiche.

Der BHD beträgt 77 cm, nicht 70, wie ich zuerst schrieb.

Da ich an dem Baum nicht rumschnibbeln möchte, ohne ihn gesichert zu haben bzw. bevor ich mit den eigentlichen Fällarbeiten beginne, habe ich den senkrechten Schnitt noch nicht vorgenommen.

Das Foto habe ich bewusst etwas überbelichtet, um das Innere des Spalts deutlicher hervorzuheben.

Bild

Nachdem ich den Ilex entfernt habe, kann man deutlich den Verlauf des Spalts weiter Richtung Wurzelansatz erkennen.

Bild

Etwa 30 cm überm Boden wird der Spalt wieder sichtbar.

Bild

Bild

Bild

Die Umgebung habe ich auch nochmal geprüft. Gute Anschlagpunkte sind tatsächlich reichlich vorhanden, auch für die Arbeit mit Umlenkrolle. Zweiter Greifzug ist quasi in Arbeit. Abtragen von oben mit Arbeitsbühne ist ausgeschlossen, auf dem Nachbargrundstück gibt es keinen geeigneten Standplatz in Reichweite für den LKW.

Vielleicht führen diese Bilder ja zu weiteren Erkenntnissen. Bleibt für mich jedenfalls ein Hochrisikobaum, dem ich mich nur mit größtmöglicher Sorgfalt und Vorbereitung nähern möchte.

Gruß
Peter

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Peter

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 Betreff des Beitrags: Re: Problembaum Eiche
BeitragVerfasst: Samstag 23. Januar 2021, 19:39 
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Mal eine Frage:
Warum lässt man so einen Problembaum jahrelang vor sich hinmodern und macht den nicht rechtzeitig weg?

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Flo


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 Betreff des Beitrags: Re: Problembaum Eiche
BeitragVerfasst: Samstag 23. Januar 2021, 20:33 
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Zitat:
Wenn Du verhindern willst, dass beim vorzeitigen Abbrechen ein Seil schlaff wird und die ganze Last nur noch an dem anderen Seil hängt, wirst Du mit einem Zug und einer Rolle am Baumanschlagpunkt arbeiten müssen.
Mit einer Rolle am Baumanschlagpunkt verliert man den stabilisierenden Vorteil des 2. Greifzuges. Der Baum kann dann seitlich ausbrechen, als wäre nur ein Greifzug befestigt.

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Juckt es die Eiche, wenn sich die Wildsau an ihr reibt?


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 Betreff des Beitrags: Re: Problembaum Eiche
BeitragVerfasst: Samstag 23. Januar 2021, 20:37 
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 Betreff des Beitrags: Re: Problembaum Eiche
BeitragVerfasst: Sonntag 24. Januar 2021, 08:01 
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Zitat:
Mal eine Frage:
Warum lässt man so einen Problembaum jahrelang vor sich hinmodern und macht den nicht rechtzeitig weg?
Moin Flo,

das ist recht einfach zu beantworten: wir sind keine Profis, haben den Baum und seinen Nachbarn lange nicht als Problemfall wahrgenommen, möchten uns jetzt aber der Herausforderung annähern.

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Peter

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 Betreff des Beitrags: Re: Problembaum Eiche
BeitragVerfasst: Sonntag 24. Januar 2021, 08:20 
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Na ja, so ein Greifzug ist schon seeehr langsam, ich habe ein paar dutzend mal zu tun gehabt (bei der Feuerwehr, Autos Bergen Sichern) Baum noch nicht weil viel zu langsam.

In dem Fall zwei mal fix am Baum und die Greifzüge soweit wie möglich voneinander entfernt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Problembaum Eiche
BeitragVerfasst: Sonntag 24. Januar 2021, 08:32 
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Wenn Du verhindern willst, dass beim vorzeitigen Abbrechen ein Seil schlaff wird und die ganze Last nur noch an dem anderen Seil hängt, wirst Du mit einem Zug und einer Rolle am Baumanschlagpunkt arbeiten müssen.
Greifzug Nr. 2 soll ein 3,2-t-Modell werden. Mit 3,2 to + 1,6 to direkt gezogen, ohne Umlenkrolle, sollten wir genug Reserven haben. Auch in direkter Zugrichtung sind genug Anschlagpunkte vorhanden.

Den Hinweis habe ich so verstanden, dass beim Einsatz von zwei Greifzügen nur 1 davon mit Umlenkrolle und der andere direkt angeschlagen werden sollte, oder? Wenn ich das so richtig verstanden habe, ist für mich klar, dass der kleinere der beiden an die Umlenkrolle kommt.

Oder meinst du damit einfach, dass das Problem des schlaffen zweiten Seils beim unkontrollierten Ausbrechen des Baums nur damit zu beheben wäre, wenn man nur einen Greifzug statt zweier Greifzüge einsetzt? :KK:

Wir haben zudem eine Big Shot und werden daher keine Probleme haben, die 10 m oder höher zu erreichen (abgesehen von der Geduldsprobe, den Sack durch das Geäst nach unten zu bekommen).

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 Betreff des Beitrags: Re: Problembaum Eiche
BeitragVerfasst: Sonntag 24. Januar 2021, 09:35 
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Die zwei Greifzüge im direkten Zug so anschlagen, das der Baum dann quasi genau zwischen die beiden Greifzüge fallen muss. Eine Umlenkrolle erhöht zwar deutlich die Zugkraft, aber das Ziehen selber geht noch viel langsamer. Daran denken.
Ein Anschlagpunkt so weit oben wie möglich ist da ein sehr guter Weg.

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 Betreff des Beitrags: Re: Problembaum Eiche
BeitragVerfasst: Sonntag 24. Januar 2021, 10:35 
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Hab ich wohl schlecht erklärt. Neuer Versuch:


Wenn Ihr die Seile von zwei Greifzügen jeweils einzeln am Baum anschlagt, kann es nur theoretisch gelingen, dass die Zugkraft der beiden Seile einigermaßen gleichmäßig auf den Baum wirkt. Tatsächlich wird es vom ersten Pumpen an einen Unterschied geben, auch wenn die beiden Seile gleichmäßig gespannt wirken. Irgendwann habt Ihr alle Fällschnitte gemacht, mit Rücksicht auf die schwache Zugkraft der Greifzüge ist die Bruchleiste nicht stärker als die üblichen 10% vom Durchmesser, der Baum steht nur noch auf der Bruchleiste und ein paar Keilen, und Ihr fangt an zu pumpen. Mal ist das eine, mal das andere Seil etwas stärker gespannt. Je höher Ihr die Seile angeschlagen habt, desto heftiger hebelt der wechselnde Zug von rechts und links an der Bruchleiste. Spätestens nach 20cm Seilzug steht der Baum nicht mehr auf den Keilen, alle wechselseitig wirkenden Kräfte zerren jetzt an den Außenseiten der Bruchleiste. Wie der Baum von innen aussieht, wie verrottet/gerissen die innere Bruchleiste ist, wisst Ihr nicht. Über den Kipppunkt gezogen habt Ihr den Rückhänger noch lange nicht, das dauert Minuten, selbst wenn Ihr pumpt wie die Weltmeister.

Wenn ihr Pech habt, reisst die Bruchseite vorher einseitig ab. Der Baum steht dann auf so einer Art von breiterem Drehzapfen und hängt immer noch nach hinten. Weil das Bruchleisten-Scharnier nur noch zur Hälfte da ist, wird sich der Stamm etwas drehen. Das reicht, um ein Seil schlaff werden zu lassen und die gesamte Last auf den anderen Greifzug zu legen, auf dessen Seite der Rest der Bruchleiste noch steht. Mit etwas mehr Pech ist das der kleinere Greifzug, und der Scherstift knackt weg. Und dann? Mit etwas weniger Pech dreht sich der Baum in Richtung des schlaffen Seils weiter, kommt über den Kipppunkt, bevor die Bruchleiste ganz abreisst, und fällt dann mehr oder weniger unkontrolliert in Richtung des Greifzugs mit dem schlaffen Seil, die Drehbewegung eine zeitlang geführt vom gespannten Seil. Je weiter die beiden Greifzüge voneinander entfernt sind, desto größer wird die Abweichung von der geplanten Fallrichtung. Und wenn Ihr ganz viel Pech habt, reißt die Bruchleiste vor dem Erreichen des Kipppunktes komplett weg. Vermutlich wird dann der Stamm vom Stuken rutschen und irgendwo einschlagen, wo ihn die Schwerkraft hinzieht.

Das wechselseitge Zerren an der Bruchleiste könnt Ihr nur verhindern, indem Ihr weit oben im Baum (damit die Greifzüge genug Zugkraft bringen) eine Rolle anschlagt und ein Seil von dem einen Greifzug über die Rolle zum anderen Greifzug führt. Denn dann ist es egal, von welcher Seite gezogen wird, die Kräfte verteilen sich immer gleichmäßig.

Bei einer gesunden Eiche mitten im Wald würde ich das Restrisiko, so einen schweren Rückhänger mit Greifzügen fällen zu wollen, für gerade noch tolerabel halten. Einen echten "Plan B" hätte ich da aber auch nicht.

Die Eiche hat einen deutlichen, am Rissverlauf ablesbaren Drehwuchs. Wie weit die Schwächung duch den Riss nach unten in den Bereich der Fällschnitte reicht, wisst Ihr nicht. Es ist also möglich, dass der Riss irgendwie diagonal durch die Bruchleiste verlaufen wird. Durch einen Herzstich würde das auch nicht besser. Insgesamt wäre mir das Risiko viel zu hoch. Das kann gutgehen, muss aber nicht. Als Amateur würde ich diese Fällung den Profis mit Winde (und Haftpflichtversicherung!) überlassen.

:)

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 Betreff des Beitrags: Re: Problembaum Eiche
BeitragVerfasst: Sonntag 24. Januar 2021, 11:21 
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Zitat:
...
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Gruß
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Moin Peter,
der Einschätzung würde ich mich anschließen.

Ein paar Gedanken meinerseits dazu:
Das Ding ist rott und soll in die Richtung der rotten Seite fallen. Dazu ist es ein Rückhänger, wenn dann geht das eh nur mit Seilzug.

Was passiert aber, wenn du oben Seilzug einleitest und unten einen Fällschnitt ansetzt?
  • Ob du in dem Bereich um den Riss drum herum eine belastbare Bruchleiste wirst anlegen können, ist fraglich.
  • Es kann sogar sein, dass wenn du anfängst den Fallkerb anzulegen, dass du in dem Moment das Holz auf der Zugseite durchtrennst, was den Baum aktuell hält.
    Vor dem Fallkerb MUSS also der Baum vollständig abgespannt sein, bei fast 80er BHD als Eiche hätte ich mit nur einem Greifzug Muffe und bei 2 Greifzügen ist sicher der Hinweis von Lothar zu beachten, trotzdem würde ich einen Winkel von <30° zueinander anstreben und die Sicherheit der Greifzugbediener durch Seillänge erzeugen. Die Zugkraft in Richtung der Mittellinie (Fallrichtung), die von den Seilen aufgespannt wird, ist Zugkraft der Seilzüge (Summe) mal cos (Öffnungswinkel/2). Hat man keinen Öffnungswinkel, addieren sich die Kräfte komplett, laufen parallel zueinander. Hat man 90° bleiben 70%, bei deutlich über 90° wie Lothar schreibt, würde ich einen Greifzug vorziehen, bei 180° hast du keine resultierende Kraft in Fallrichtung mehr.
    Bei <30° wie ich es Dir empfehle, hast du über 96% der Summenkraft bei gleicher Kraft je Greifzug in Fallrichtung, die Sicherheit der Leute an den Greifzügen wäre durch Seillänge zu erreichen.
  • Was passiert am Stammfuß. Der Rückhänger mit Seilzug drückt in die Bruchleiste und will "nach vorne". Hier würde ich mit Stammpresse oberhalb und unterhalb vom Schnitt arbeiten! Unterhalb um den Stammfuß beisammen zu halten, der ist rott und du weißt nicht, wie gut die Bruchleiste sich nach unten stützen kann. Wenn die weg knickt, wird es Lotto, also Stammpresse unterhalb. Stammpresse oberhalb wegen Punkt 2 s.o.
    Genau so wenig, wie du weißt, ob der Stammfuß beisammen hält, weißt du, ob der Stamm zusammen hält, wenn du in die Zugseite schneidest und Rott im Stamm ist. Also auch dort eine Stammpresse gegen die Spaltwirkung, die du erzeugst.
    Alles unter 5t Spanngurten ist bei sowas Spielzeug, lieber 2 davon, oben wie unten.
  • Ist der Stamm verschnürt, abgespannt und die Abspannung auf Vorspannung (du siehst den Greifzugeinsatz in Kronenbewegung in die richtige Richtung und die Greifzugbediener haben noch Luft, dann kannst du überlegen zu schneiden - oder die Erkenntnis ist, dass die Greifzugbediener pumpen wie die irren, dann baue wieder ab und lass es einen Profi machen.
  • Schnitt - am Ende brauchst du eine Bruchleiste, die den Baum lange führt und worauf er auch länger stehen bleiben würde. Da kannst du nur vorher am Baum klopfen, machen und tun, das ist DEINE WETTE. Mit 2 Greifzügen dauert das ganze halt, der eine kann auch mal etwas stärker ziehen als der andere, da darf die Bruchleiste nicht gleich abreißen, also muss so viel weg geschnitten werden, bis du eine sichere Bruchleiste hast. Ich hatte auch schon Pappeln, die waren eigentlich nur noch in einem Winkelbereich von vielleicht 30° per Winde fällbar, in andere Richtungen war kein festes Holz mehr, um sie zu führen. In Richtung vom Rott ist dabei irgendwann schlecht umsetzbar - denk drüber nach, seilzugtechnisch bist du mit 2 Greifzügen NICHT ÜBERMOTORISIERT, das hat tendenziell eher wenig Reserve und es dauert halt lange, wenn die Bruchleiste also abreißt, dann geht der Baum stiften. Eine große Forstwinde kann so einen Baum schneller in Ihre Wunschrichtung beschleunigen, als die Schwerkraft in eine andere Richtung wirkt. Die Option hast du nicht.
    Abschließend erfahren tust du das aber erst, wenn du schneidest und dann hast du den Point of no Return überschritten. Dann musst du es mit den Mitteln vor Ort auch fertig bekommen.
Weitere Punkte, die mir bei dem Baum auffallen:
  • Ausgeprägter Drehwuchs, da ist Spannung im Holz und es kann dir mitten in einem "unschuldigen Schnitt" die Säge fest setzen.
  • Wie die Faserpakete in dem Drehwuchs zusammen halten ist fragwürdig, deshalb gibt es ja auch den rottenden Spalt: Lieber 2 Stammpressen mehr als eine zu wenig ;)
  • Stamm mit Rott - da kann es passieren, dass man mit der Säge "Mist erwischt" und sie ist von einem Moment auf den nächsten stumpf. Eiche ist genau dafür ohnehin prädestiniert. Eine untermotorisierte Säge mit eher kurzem Schwert als stärkste Säge vor Ort? :kopfschuettel:
    Ich hatte gestern meine 7900 mit 63er Schwert und meine 6100 mit 45er Schwert und die 6100 hat es tatsächlich spontan stumpf geritten. In einer Fällung schraube ich keine Ketten um, da feile ich auch nicht, getankt wird da auch nicht, gerade nicht bei so einem Baum. 2-3 potente Sägen, die startbereit und vollgetankt sind, mit welcher du zu Ende sägst, weißt du zu Anfang nicht ;)
    Gerade in so einem Riss kann sich einiges sammeln.
Zitat:
Mal eine Frage:
Warum lässt man so einen Problembaum jahrelang vor sich hinmodern und macht den nicht rechtzeitig weg?
Das hilft jetzt zwar nicht weiter aber genau deshalb war ich gestern mit Winde aktiv und habe 6 Linden gefällt, teils auch ausgeprägte Rückhänger in Dachnähe aber die waren nicht ausgeprägt rott, hatten keinen Spalt und keinen Drehwuchs, dazu waren sie deutlich kleiner.

Um zurück zum Konstruktiven zu kommen: Die Kraft auf der Bergewinde von meinem Landrover war trotz der besseren Bedingungen aber so, dass der Wagen angebunden werden musste und dass es im Belastungstest auch Schwund beim Material gab :roll:

http://motorsaegen-portal.de/viewtopic. ... 0#p1779960
Interessant in dem Bericht in diesem Zusammenhang wären Baum2, 3 und 6 sowie die Bilder von der rückwärtigen Sicherung des Landy. Dein Baum braucht mehr Krafteinsatz!
Wegen des Hauses in der Nähe hatte ich eine Kamera bei den Fällungen mitlaufen, die Videos verlaufen alle gleich: Ich starte die Kamera, gehe zum Baum, säge, zwischendrin spannt die Winde vor, am Ende erledigt die Winde den Rest, ich laufe zurück zur Kamera und beende das Video. Die Schnittführung sieht man nicht (Haltebandtechnik), mir ging es eher um die Doku, dass nichts aufs Haus gefallen ist und wenn man es nicht 3-5min pro Baum sehen will, dann reicht das hintere Viertel mit dem hauptsächlichen Windeneinsatz. Baum 2 hatte am meisten Masse als Seithänger leicht zum Haus, Baum 3 hing in der Krone fest und Baum 6 war ein astreiner Rückhänger mit komplett einseitiger Krone.
Bei Baum 2 war ein 20mm Festmacher vom segeln, mit dem ich den Landy rückseitig gesichert hatte, nahe der Knotenbruchlast. Du planst jetzt 20-30cm mehr Durchmesser, Eiche - hmmm...

Mach auf jeden Fall einen Belastungstest, wenn du den unangesägten Baum nicht per Seilzug sichtbar "beeindruckt" bekommst, dann lass es bleiben. Eine große Eiche hat ein nicht zu unterschätzendes Kronengewicht, dagegen habe ich gestern nur gespielt Bild

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MfG Eike
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 Betreff des Beitrags: Re: Problembaum Eiche
BeitragVerfasst: Sonntag 24. Januar 2021, 11:59 
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Mit Greifzug oder -zügen wäre mir das zu nervenkitzlig ;) Je höhe man anbindet, desto mehr Weg muss man machen und dazu muss die Bruchleiste doch sehr zuverlässig sein. Glaube nicht, dass der innen "rott" ist, scheint ja noch recht vital, aber der Riss birgt hier ein gewisses Risiko.

Ich würde den Baum komplett mit SKT abtragen.
Da du kein SKTler bist, wäre Hubsteiger für dich die beste Lösung. Da gibt es auch geländegängige und man kann die Flächen auslegen und die Abstützungen großflächig unterbauen. Wenn eine Zufahrt geometrisch, mit kleinen Eingriffen möglich ist, würde ich diesen Weg gehen.

Ansonsten vom Wald her mit dementsprechenden technischen Entnahmen und Verlusten mit geeignetem Schlepper und schneller Winde umziehen. Stammpresen schaden auch da nicht.

@Eike: Auf den Wind als Helfer würde ich mich nie verlassen. :kopfschuettel: Bei Wind wird nicht gefällt!

Gruß
Eckat

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 Betreff des Beitrags: Re: Problembaum Eiche
BeitragVerfasst: Sonntag 24. Januar 2021, 12:08 
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Zitat:
scheint ja noch recht vital

Wirf mal nen Blick auf die Kronenfotos ganz oben im Thread. Eine vitale Eiche BHD 70 sieht völlig anders aus. Mit den paar dünnen Zweiglein und wenig Feintrieben ist das eine ziemliche Leiche.

:)

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 Betreff des Beitrags: Re: Problembaum Eiche
BeitragVerfasst: Sonntag 24. Januar 2021, 12:39 
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Dazu ist das Foto zu schlecht und der Standort am Waldrand erzeugt jetzt keinen normalen Habitus. Immerhin hat er Feintriebe sowie Laub uuuund: er steht noch! :mrgreen:

Immerhin augenscheinlich vital genug um ihn zu beklettern. Mit dem Efeu macht das allerdings keinen Spaß. Meine Empfehlung daher: Hubsteiger.

Gruß
Eckat

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