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Aber auch bei der Sicherheitsfälltechnik kann man sich die Säge einklemmen, nämlich wenn man zu viel vom Stützband wegsägt.
Dann hast du aber bereits die Bruchleiste ausgeformt, schneidest zum Schluss am Halteband etwas zu weit und hast noch keinen Keil drin. Schnitttechnisch bist du dann fertig und kannst mit einer zweiten Säge mit unterschnittenem Halteband sicher weiter arbeiten, Dir fehlt dann nur der Ansatzpunkt für deinen Keil, da steckt nämlich dann das klemmende Schwert.
Fehler 1: Baum falsch eingeschätzt - er hing entgegen Fallrichtung und der nötige Keil fehlt.
Fehler 2: Holz falsch eingeschätzt und zu viel vom Halteband weg genommen bzw. den Keil zu spät gesetzt
Im Zweifel durch stechen, Säge zurück ziehen und eine Seite ausformen, dann einen Keil setzen, dann von der anderen Seite aus fertig schneiden (Keil heile lassen
) und zweiten Keil setzen, dann Halteband trennen, je nach baum und Situation als verlängerten Stechschnitt, dann lässt sich gut keilen mit einem dritten Keil, der optimal sitzt, oder mit Trennschnitt von oben schräg, wenn man Bedenken hat, der Baum könnte aufreißen, dann lässt sich aber kein dritter Keil setzen, ... oder tief unterschnittene Halteleiste aber das macht man klassisch mit Greifzug/Winde. Das bleibt am längsten stabil und wird aus der Ferne dann umgerissen.
Mal ganz ehrlich - man muss lernen. Ich habe viel in meinem Wald gelernt, Bäume, die 90° zur Sollrichtung gefallen sind und eingeklemmte Sägen, gab es auch. Man muss seine Grenzen kennen lernen, nicht jeder Baum lässt sich alleine mit Keilen in jede Richtung fällen. Das lernt man nur, indem man mal einen Baum hatte, wo man auf die Keile eindrischt und sie sich am Ende nicht mehr bewegen. Dann braucht es einen Plan B - bei mir ist es die Bergewinde am LandRover und wer sowas schon mal hatte, der baut das nächste mal das Zugseil präventiv ein. Die Bergewinde am Landy ist sinngemäß ein fernbedienbarer Greifzug auf 4 Rädern.
Wenn man Bäume in frei wählbare Richtungen fällen können will, dann sind Greifzug, Kettenzug Bergewinde, ... die Mittel der Wahl. Ansonsten geht nicht jeder Baum in jede Richtung.
Es ist nichts passiert, Ihr habt eine sichere Situation hinterlassen und Ihr macht Euch Gedanken, warum es anders lief als erwartet - alles gut
Ja, einen aufhaltenden Baum schneidet man nicht weg, das ist Selbstwerberschein- UND AS Baum1-Inhalt, das hättet Ihr wissen können/müssen und das ist etwas, was man besser nicht durch ausprobieren lernt. Dafür habt Ihr passend aufeinander aufgepasst, es ist trotzdem nichts passiert
Den ersten Baum per Seilzug von der geklemmten Schiene in die Sollrichtung ziehen wäre das ideale Backup, ein Greifzug ist bei uns Sägensüchtigen oft das wichtigere, was man sich leisten sollte statt der x-ten Säge
... eine lohnende Anschaffung, die sehr viel ermöglicht.
Vorteil Seilwinde/Greifzug/was auch immer das Seil dann straff zieht:
- Es gibt eine Fallrichtung, wenn die Bruchleiste nicht abreißt, ist die Fallrichtung fix.
- Seilzug oben im Baum bringt Druck auf die Bruchleiste, brutales Keile schlagen bringt am Ende sogar Zug auf die Bruchleiste und kann die Bruchleiste auch abreißen lassen. (Das gilt auch für den Wagenheber)
- Hebel. Denkt man rechtzeitig an das Zugseil und wirft es ein, bevor der Baum instabil ist, kann man ziemlich bedenkenlos nahe am Baum arbeiten und je nach Erfahrung baut man das Seil schon mal ein oder traut es sich ohne. Ist das Seil aber drin und man zieht in einigen Metern Höhe, hat man VIEL VIEL bessere Karten als über die Hebel von einem Keil oder Wagenheber.
- Treibt man Keile steht man am Baum, spätestens wenn der sich bewegt, können Äste von oben runter fallen. Bedient man einen Greifzug oder eine Winde, kann man sich das Schauspiel aus sicherer Entfernung ansehen
- Freund von einem Wagenheber bin ich nicht in übermäßigem Maße. Auch dieser kann die Bruchleiste abreißen lassen und es steht jemand direkt am Baum - so sicher, dass man das machen kann, sollte der Baum also noch sein. Der Vorteil ggü. Keilen ist aber, dass man beim Pumpen besser beobachten und früher in die Rückweiche gehen kann.
- Alles, was wie Keil oder Wagenheber den Fällschnitt aufdrücken soll, versagt aber, sollte das Holz verrotteter sein, als man es erwartet hat, Greifzug, Seilwinde & Co funktionieren dann immer noch super und müssen sich nicht den Platz im Fällschnitt mit Keilen teilen.
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Alternativ zum Greifzug hilft ein 20-to-Wagenheber. Gibts für kleines Geld im Netz. Für den wird auf der Rückseite - gegenüber dem Fällkerb - ein Schacht geschnitten, in den der Wagenheber gestellt und hochgepumpt wird.
Das ist ein guter Tipp, stimmt, hab ich schon mal in einem Youtube Video von Austria Forst gesehen. Ist deutlich billiger als ein mechanischer Fällkeil.
Es gibt verdammt viele Optionen, die Vorteile des Wagenhebers begrenzen sich aber s.o. auf ausreichend gesunde (und im Holz noch belastbare), dicke Bäume, die auch den Platz dafür bieten. Die meisten Brennholzselbstwerber haben derartige Bäume selten.
Universell und sehr oft sehr sicher sind halt Greifzug/Kettenzug/Winde ... das muss nicht teuer sein, also zumindest nicht teurer als eine Säge
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1) Säge im Fällschnitt eingeklemmt und trotz 3 Keilen keine Baumbewegung, war denn die Rückhängertendenz gar nicht zu erkennen? Oder mußte der Baum unbedingt in diese Richtung fallen?
Wir hatten die Wiese im Rücken, daher musste er unbedingt nach vorn, denn dort ist auch der Weg zum abtransportieren.
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Man darf "Nie" an einem Baum sägen auf dem ein anderer lastet.
Und das war eine Fehleinschätzung von mir. Ich dachte, der Baum würde am Nachbarn festhängen und daher nicht nach vorn fallen. Dass er auf dem Nachbarn lastet und umkippen würde, wenn man den Nachbarn absägt, das hatte ich nicht gesehen.
Danke für eure Kommentare.
Schöne Grüße
Christian
Will man in der Fallrichtung so frei wählen können, geht es irgendwann nicht mehr ohne Winde/Greifzug/Seilzug... aber die Grenzen sind Erfahrungssache. Seile sind auch kein pures Gold, das ist auch Arbeit diese auszulegen, anzuschlagen, ...
Bei meiner großen Käferfichte die Tage habe ich auch überlegt: Seil ja/nein, ... sie sollte ca. 30° zur Vorzugsrichtung fallen aber immer noch in eine Richtung, wo die Schwerkraft geholfen hat, ich habe mich gegen den Aufwand von Seil&Co entschieden und dann halt 10 mal mehr auf die Keile geschlagen
Mein Helfer war für die Seile, andererseits war die Rolle von Verantwortlichkeit und Erfahrung 2:0 verteilt
Bäume gegen Ihre Vorzugsrichtung zu keilen, ist aber ganz klar eine Erfahrungssache und dem sind enge Grenzen gesetzt.
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Fazit für mich aus diesem Fred: Ich besorg mir mal nen Wagenheber.
Vielen Dank euch!
Mach lieber einen Greifzug draus, kostet deutlich mehr, immer noch weniger oder ähnlich viel wie eine Säge ABER er hilft Dir oft weiter, der Wagenheber eher in Ausnahmefällen, außer du machst nur Starkholz und das würde mich bei der Erfahrung wundern.