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 Betreff des Beitrags: Gespaltene Buche fällen
BeitragVerfasst: Donnerstag 7. Januar 2021, 09:29 
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Hallo,

ich habe gestern in unserem Wald ein "Fundstück" gemacht. Eine Buche, etwa 80cm Durchmesser, hat einen sehr großen Ast (30cm Durchmesser) verloren. Der Ast wurde von einer Eiche abgeschlagen welche jetzt an der Buche lehnt, ich kann die Eiche jedoch abschneiden und dann mit der Winde und großem Sicherheitsabstand abziehen.

Nun hat sich die Buche deutlich sichtbar bis ca. 2m über den Stock gespalten. Der Spalt verläuft mittig durch den Baum und genau im rechten Winkel zur optimalen Fällrichtung. Da die restliche Buche recht solide steht gehe ich davon aus, dass die Fälltechnik "Sturm abwarten" nicht funktionieren wird.

Jetzt ist die Frage, wie man sowas fällen könnte.

Der Baum steht recht gerade da. Mein Gedanke war, ein bis zwei LKW-Spanngurte/Stammpressen anzubringen, Fällen mit starker Bruchleiste und Halteband, um dann den Baum mit Umlenkrolle und 5t-Greifzug umzuziehen. In dem Fall soll aber dann der Profi ran, das will ich nicht selbst machen.

Aber rein aus Interesse: Wie würdet ihr hier vorgehen?

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lg Hannes

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 Betreff des Beitrags: Re: Gespaltene Buche fällen
BeitragVerfasst: Donnerstag 7. Januar 2021, 10:04 
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Beiträge: 14977
Wohnort: Gernlinden, die Perle in Oberbayern
Gespaltene Buche mit 80cm Durchmesser klingt eindeutig nach einer Aufgabe für einen Profi. Und einer Seilwinde. Ein Greifzug ist da wohl zu langsam.
Aber ohne vor Ort sowas anzusehen ist eine Beurteilung eh schwierig.

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Gruß
Peter

Dolmar 500(38), 5105H(38), PS 7900(50)(2x), Solo 694 (60), Husqvarna 3120XP (90), Dolmar ES 2040 A(40), Efco 2600MT(30)
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Im Falle seines Falles erschlägt ein Baum dann alles!


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 Betreff des Beitrags: Re: Gespaltene Buche fällen
BeitragVerfasst: Donnerstag 7. Januar 2021, 14:31 
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Hi JollyRoger,
stell doch mal ein paar Bilder von der Ausgangssituation ein.
Ansonsten kann man da sonst nix zu sagen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Gespaltene Buche fällen
BeitragVerfasst: Donnerstag 7. Januar 2021, 15:07 
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Bilder wären gut. Der ist von unten nach oben gerissen?

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MfG Eike
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 Betreff des Beitrags: Re: Gespaltene Buche fällen
BeitragVerfasst: Donnerstag 7. Januar 2021, 16:37 
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Kann man dem Spalt mit entsprechenden Spanngurten beikommen?

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 Betreff des Beitrags: Re: Gespaltene Buche fällen
BeitragVerfasst: Donnerstag 7. Januar 2021, 22:51 
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Wobei bei Riss parallel zur Bruchleiste richtig Zunder auf die Stammpresse kommen kann, Halteband ist da wichtig, tief unterschnitten und per Winde gerissen. Dann macht man den Test, ob die Gurte das halten, wenigstens mit Sicherheitsabstand ;)
Lass das wirklich einen Profi machen, speziell wenn der Riss auf Höhe des Schnitts ist!
Da wären Bilder definitiv hilfreich.

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 Betreff des Beitrags: Re: Gespaltene Buche fällen
BeitragVerfasst: Freitag 8. Januar 2021, 10:17 
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Hallo,

entscheidend ist auch die Position des Risses zu der anliegenden Eiche. Mit Entfernen der Eiche ändern sich die Spannungen in der geteilten Buche.
Wenn man sich nicht zu 100% sicher ist: Ein Profi mit grossem Besteck.

Gruss
Lutz

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 Betreff des Beitrags: Re: Gespaltene Buche fällen
BeitragVerfasst: Freitag 8. Januar 2021, 10:42 
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Auch ohne Fotos würde ich zumindest mal überlegen, eins der beiden fast gespaltenen Teile ohne Vorspannung an die Winde zu hängen (die Du offenbar hast, um die aufgehängte Eiche abzuziehen), beide Stammteile mit einem Spanngurt aneinander zu sichern, danach an der am Seil hängenden Seite ein Fällkerb bis unter die Risslinie anzulegen, also die Schnitte soweit nach hinten durchzuziehen, dass die Verlängerung der schon entstandenen Risslinie vollständig unterschnitten ist. Zuletzt den Spanngurt lösen und mit der Winde den Riss bis zum Schnitt verlängern.

Sollte sich die Stammhälfte nicht abreißen lassen, wäre Plan B, den Spanngurt wieder anzulegen und einen Meter höher noch einmal die Schnitte bis unter den gebildeten Riss zu setzen, Spanngurt ab und wieder ziehen.

Den anderen Baumteil kann man zum Schluss wie einen Vorhänger fällen.

:)

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 Betreff des Beitrags: Re: Gespaltene Buche fällen
BeitragVerfasst: Freitag 8. Januar 2021, 11:05 
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Zitat:
...
Der Ast wurde von einer Eiche abgeschlagen welche jetzt an der Buche lehnt, ich kann die Eiche jedoch abschneiden und dann mit der Winde und großem Sicherheitsabstand abziehen.

Nun hat sich die Buche deutlich sichtbar bis ca. 2m über den Stock gespalten. ...
Tja... formulieren, lesen und verstehen ;)

So, wie er das geschrieben hat, bin ich mir nicht sicher, ob "kann" kein "konnte" sein soll und ob die Eiche noch da ist oder der Riss in der Buche eine Folge vom abziehen ist, wo er ja mit einem "Nun" den Text fortsetzt... ;)

Bilder wären an der Stelle einfach nötig, die beantworten so Interpretationsspielräume aus Formulierungen, die man selbst anders schreiben würde.

Ist der Baum von oben kommend eingerissen, weil er oben einen Schlag bekam oder ist er von unten kommend gerissen, weil er oben belastet wurde und unten ggf. rott ist und die Röhre ist kurz vor dem kollabieren?
Das jeweils resultierende Vorgehen wäre deutlich unterschiedlich.

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 Betreff des Beitrags: Re: Gespaltene Buche fällen
BeitragVerfasst: Freitag 8. Januar 2021, 11:59 
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Ist ja nur eine Überlegung, wie man mit eigenen Mitteln vorgehen könnte, Eike.

:)

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 Betreff des Beitrags: Re: Gespaltene Buche fällen
BeitragVerfasst: Freitag 8. Januar 2021, 12:19 
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Vielen vielen Dank für die Antworten!

Ich gehe morgen wieder in den Wald, ziehe die aufgehängte Eiche von der hier besprochenen Buche ab und mache dann für alles weitere ein paar Bilder.

LG

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lg Hannes

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 Betreff des Beitrags: Re: Gespaltene Buche fällen
BeitragVerfasst: Freitag 8. Januar 2021, 14:37 
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Zitat:
..., beide Stammteile mit einem Spanngurt aneinander zu sichern, danach an der am Seil hängenden Seite ein Fällkerb bis unter die Risslinie anzulegen, also die Schnitte soweit nach hinten durchzuziehen, dass die Verlängerung der schon entstandenen Risslinie vollständig unterschnitten ist. Zuletzt den Spanngurt lösen und mit der Winde den Riss bis zum Schnitt verlängern.
:)
Hallo,
genau das würde ich nicht tun. Einen Spanngurt lösen, der um einen angesägten, gerissenen Baum gespannt ist - direkt am Stamm stehend.
Wenn der Gurt mal rum ist, kommt er erst wieder ab, wenn der Baum liegt.

Gruß,
Martin


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 Betreff des Beitrags: Re: Gespaltene Buche fällen
BeitragVerfasst: Freitag 8. Januar 2021, 19:44 
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Der Gurtspanner hat natürlich auf der Rückseite, also dem nicht untersägten Teilstamm zu liegen. Selbst wenn der untersägte Teil beim Lösen des Spanngurts abreißen würde, wäre der Mann auf der sicheren Seite.

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 Betreff des Beitrags: Re: Gespaltene Buche fällen
BeitragVerfasst: Freitag 8. Januar 2021, 20:16 
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Moin Lothar,
vollkommen klar, ich denke auch drüber nach und mache dann selbst - oder warte auf einen Sturm ;)

Mit Spanngurten bin ich auch vorsichtig, habe es jetzt so verstanden, als verliefe der Riss parallel zur Bruchleiste, das heißt die ggf. sehr hohen Kräfte, wenn die Baumhälften gegeneinander wirken, müssen von den Gurten gehalten werden. Alles unter 5t Gurten ist bei sowas Spielzeug und bei einer 80er Buche und je nach Zustand braucht man auch mehrere davon.
Letztendlich würde ich die rein als Sicherung während der Schnittarbeiten betrachten und ein Windenseil hoch einwerfen (Pilotseil, Nylonstrippe, dann Windenseil natürlich ;) ...)
Andererseits wäre erst mal zu klären, ob der Riss von oben kommt (man ggf. sogar in ungerissenem Holz schneiden könnte), oder ob er durch Rott von unten kommt und den Schnitt ziemlich unberechenbar macht.
Im ersten Fall wäre eine Fällung mit mehreren dicken Gurten als Sicherung und einem in "der hinteren Baumhälfte" befestigten Windenseil eine überlegenswerte Option - oder aber würgendes Windenseil um beide Hälften.
Von der Höhe her würde ich das Zugseil so hoch ansetzen, als wäre der gerade stehende Baum ein starker Rückhänger. Bekommt man von diesen "Wenns und Abers" viele umgesetzt, braucht die Fällung "kein Wunder" :pfeifen:
Wegen des Risikos und der notwendigen Einschätzung vor Ort ist es aber schwierig, Empfehlungen auszusprechen - außer halt den Profi ran zu lassen. Da hängt ja schon viel dran, wie man das Windenseil eingebunden bekommt oder eben auch nicht. Andererseits steht auch der mit der Säge am Baum und mehr als über die Baummechanik nachdenken kann er auch nicht. Er hat halt mehr Erfahrung...

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 Betreff des Beitrags: Re: Gespaltene Buche fällen
BeitragVerfasst: Sonntag 10. Januar 2021, 17:31 
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So, hier die Fotos. Beim Abziehen der Eiche ist ein dicker Ast oben hängen geblieben, den sieht man auf den Fotos, aber ich konnte ihn sehr leicht mit Wurfsäckchen und einem Strick als Verlängerung des Windenseils gefahrlos und mit Abstand entfernen.
https://ibb.co/Lr4nHQX
https://ibb.co/QKCSVkC
https://ibb.co/0ZVMXrK

1. Foto: Fällrichtung wäre nach links
2. Foto: Hier stehe ich in Fällrichtung
3. Foto: hier sieht man den abgebrochenen Ast bzw. Zwiesel und davon ausgehend den Riss. Fällrichtung am Foto nach links.

Beim 2. Mal hinsehen habe ich darüber nachgedacht, dass der Baum schon gespalten ist. Ob da nicht doch ein ordentlicher Sturm am wenigsten Gefahr für alle Beteiligten wäre?

Ich habe zwar einen Forstarbeiter im Freundeskreis, der schneidet aber schonmal Sachen um, wo ich kein gutes Gewissen mehr habe. Ich frage deshalb hier, weil ich niemand nur so als Freundschaftsdienst in Gefahr bringen will.

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lg Hannes

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 Betreff des Beitrags: Re: Gespaltene Buche fällen
BeitragVerfasst: Sonntag 10. Januar 2021, 18:36 
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Moin,

ich würde per Leiter mehrere Stammpressen einbauen, etwas oberhalb des geplanten Schnittes, am Ende der Reichweite der Leiter und mittig, jeweils 5t Gurt oder stärker, wenn lang genug gerne 2x um den Baum wickeln.
Warum so? Über dem Schnitt brauchst du die Sicherheit, die maximale Höhe gibt Hebel um den Stamm zusammen zu halten, die Mitte hält den Stamm stabiler und mindert die weitere Rissneigung.

Fällschnitt würde ich anpeilen mit sehr sparsamem Fallkerb und langem Fällschnitt, so dass Fallkerb, Bruchleiste und ein ordentlicher Anteil vom Fällschnitt in den vorderen Bereich des Stammes passen, der abgeplatzte Teil vom Stamm wird durch die Gurte an der vorderen Hälfte gehalten, wenn du mehr als 3 5t-Gurte hast, würde ich den unteren und wenn möglich auch den oberen aufdoppeln denn oben ist der Riss offen und unten steht der Sägenführer und dem soll nichts um die Ohren fliegen.

Vorher aufrecht entgegen der Fällrichtung einstechen und gucken, wie massiv der Stamm wirklich ist. Das sollte man wissen, ob man sich auf das Holz verlassen kann.

Fällschnitt mit Haltebandtechnik, trennen würde ich das Halteband schräg von oben, das gibt den größten Schutz gegen aufplatzen vom Stamm. Vom unterschnittenen Halteband würde ich absehen, das belastet den Riss und die Gurte. Vor solchen Bäumen mache ich immer Inventur bei meinen Spanngurten, lieber einer mehr als einer weniger, bei den oberen Gurten das Gurtschloss nach hinten, der Baum muss da nicht drauf fallen ;)
Ich würde aber auf jeden Fall zuvor mit einer Leiter auch Gurte so hoch wie möglich einbauen.

Wie hoch bekommst du das Windenseil rein? Ist die Astgabel oberhalb des hängen gebliebenen Astes (erstes Bild) per Wurf für dich erreichbar? Ein Pilotseil vorweg schon mal einzuwerfen, kann nicht schaden, auch wenn du Dir Hilfe organisierst. Liegt das Pilotseil, hängt es nicht vom Wurfglück des Tages ab, ob man hinterher dann plötzlich mutig wird ;)

Bei so angerissenem Holz musst du auch damit rechnen, dass es im Schnitt ggf. die Säge einklemmt. Da können sich auch Spannungen im Holz lösen. 2 Fällsägen mit ausreichend langem Schwert sollten vor Ort sein. Eigentlich reicht bei dem Durchmesser eine 45er Schiene, hast du aber spannendes Holz, dann halte den Schnitt lieber mit 60er Schiene aufwärts möglichst einfach. Sichere Überlappungen der Schnitte und so...

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 Betreff des Beitrags: Re: Gespaltene Buche fällen
BeitragVerfasst: Sonntag 10. Januar 2021, 18:47 
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Hallo,

der Riss läuft vom fehlenden Ast bis in den Fuß? Ist er denn durchgängig? für mich sieht das aus als wären die beiden Teile getrennt. Da würde ich mir primär überlegen nur den Hauptstamm umzulegen bevor ich Experimente mit Stammpressen etc. anstrebe.

Nur Gedanken meinerseits ohne Gewähr:

Ich habe sowas bei einem Starken Vorhänger schon mal durchgestochen und dann Richtung Trennung gesägt, je nachdem kannst du dann noch ein Halteband stehen lassen und umziehen (musst natürlich oberhalb Zwiesel anbinden und ausreichend starke Möglichkeiten zum abziehen des Haltebands haben).
Dann bleibt die rechte Hälfte im 3. Bild erstmal stehen und wird später gefällt. Bei nur 2m dürfte das genug nachgeben meiner Meinung nach.
Vorausgesetzt der ist gesund und keine Fäule und hohl etc.

Haste mal einfach so vorsichtig am Hauptstamm gezogen um zu sehen wie der Riss sich verhält? So wie der auf den Bildern aussieht musst du da schon auf einen ordentlichen Sturm warten...

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Gruß Christopher

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 Betreff des Beitrags: Re: Gespaltene Buche fällen
BeitragVerfasst: Sonntag 10. Januar 2021, 22:15 
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Der Riss läuft von oben bis 2m über Fuß, ob gerade durch gehend oder im Bogen den Jahresringen folgend, weißt du erst, wenn die erste Hälfte oder der ganze Stamm liegt.

Buche eher gerade aber man weiß es halt nicht, deshalb würde ich gurten und keine Wette abschließen, wie er weiter reißt, zumal der Rest, der Huckepack mit fallen würde, überschaubar zu sein scheint.

Da gibt es aber keinen Ersatz für eine Baumansprache vor Ort, durchgeführt durch denjenigen, der die Fällung dann verantwortlich durchführt, sprich durch denjenigen, der dann auch mit der Säge am Stamm im Gefahrenbereich steht.

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 Betreff des Beitrags: Re: Gespaltene Buche fällen
BeitragVerfasst: Montag 11. Januar 2021, 10:59 
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Zitat:
Der Riss läuft von oben bis 2m über Fuß, ob gerade durch gehend oder im Bogen den Jahresringen folgend, weißt du erst, wenn die erste Hälfte oder der ganze Stamm liegt.
Ganz genau! Leider erkennt man das auf den Fotos nur sehr schlecht...

Man kann von außen leider nur schwer beurteilen, ob eventuell das Holz schon eingerissen, die Rinde aber noch ganz ist.
Zitat:
Da gibt es aber keinen Ersatz für eine Baumansprache vor Ort, durchgeführt durch denjenigen, der die Fällung dann verantwortlich durchführt
Das ist auch völlig klar. Ich wollte hier kein Tutorial haben um ihn selbst zu fällen, das traue ich mich einfach (noch) nicht. Aber ich möchte dennoch was draus lernen um in Zukunft zumindest besser abschätzen zu können, welche Ausrüstung nötig ist bzw. wen ich für die Fällung anrufen muss und was derjenige mitzubringen hat.
Zitat:
Vom unterschnittenen Halteband würde ich absehen, das belastet den Riss und die Gurte.
Das verstehe ich nicht ganz. Wenn ich das Halteband gleich stark mache ist es doch völlig egal, ob ich von schräg oben säge, oder ein unterschnittenes Halteband mache. Wodurch konnt dann die Last auf die Gurte, was übersehe ich?
Zitat:
Wie hoch bekommst du das Windenseil rein? Ist die Astgabel oberhalb des hängen gebliebenen Astes (erstes Bild) per Wurf für dich erreichbar?
Per Wurf nicht, aber mit einer Schleuder oÄ könnte es schon gehen. Wo ein Wille, da ein Weg.

Ich habe einen Deutz mit gut 60PS und 2,5 Tonnen Leergewicht, hinten dran hängt eine Tajfun EGV 55 A, also eine 5t-Winde mit gut 90m Seil aber ohne Fernsteuerung. Verständigung zwischen mir an der Winde und dem Herrn an Baum dann über Funk, könnte ich leihen. Umlenkrollen etc. um den Traktor aus der Fallposition zu halten habe ich auch. Das Seil kann ich durch die untere Seilrolle der Winde führen, in passender Entfernung steht auch ein Baumstumpf, wo ich mich mit dem Schild zusätzlich gegen ein Nachgeben der Bremse absichern kann. Reicht das für die Fällung?

Die windenunterstützte Fällung ist recht neu für mich, und ich tu mir sehr schwer dabei abzuschätzen, welches Gerät bzw. welche Zugkraft für welchen Baum nötig ist.

Wenn das soweit okay wäre, bräuchte ich nur einen Herren mit passenden Sägen und müsste keine teuren Maschinenstunden+Anfahrt bezahlen. Funk und schwere Spanngurte könnte ich leihen. Mir persönlich wäre das lieber. Ansonsten soll den Baum bitte irgendwann der Sturm holen, die Anfahrt eines Holzfällers mit 10t-Winde und großem Traktor möchte ich wegen eines Baumes nicht bezahlen. Da arbeite ich den potentiellen Schaden, den er beim ungerichteten Fallen im Sturm anrichtet, lieber selbst auf.

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lg Hannes

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 Betreff des Beitrags: Re: Gespaltene Buche fällen
BeitragVerfasst: Montag 11. Januar 2021, 11:53 
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Registriert: Freitag 18. Juni 2010, 19:26
Beiträge: 11241
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Moin,
da kannst du Dir eine Orientierung in der Calmbacher Tabelle holen:
https://faz-mattenhof.landesforstverwal ... sfaellung/
Ausreichend hoch angebunden kannst du mit 5t Winde ziemlich viel fällen, einen gerade stehenden Baum mit 80er Durchmesser allemal.
Zitat:
...
plinse hat geschrieben:
Vom unterschnittenen Halteband würde ich absehen, das belastet den Riss und die Gurte.

Das verstehe ich nicht ganz. Wenn ich das Halteband gleich stark mache ist es doch völlig egal, ob ich von schräg oben säge, oder ein unterschnittenes Halteband mache. Wodurch konnt dann die Last auf die Gurte, was übersehe ich?
Das unterschnittene Halteband trennt nicht komplett, es trennt nur die durchlaufenden Fasern, die Höhe zwischen Fällschnitt und unterschnittenem Trennschnitt muss gespalten werden. Holzfasern abgerissen werden müssen keine.

Trennst du das Halteband von schräg oben, dann schneidest du mit dem Trennschnitt bis in den Fällschnitt - da bleibt kein Rest zu spalten.
Schneidest du aus dem Fällschnitt heraus nach hinten weg fehlt der "Keil", der hinten raus ein Aufplatzen behindert (dann aber auch die Säge einklemmen würde).
Unterschneidest du das Halteband parallel zum Fällschnitt, muss halt Holz entlang der Jahresringe gespalten werden, hast du aber die Rückseite des Stammes per Gurten huckepack geschnallt, würde ich eher von oben schräg rein schneiden und nicht die "Spaltkräfte über ein angegurtetes Stück Stamm aufbringen wollen"...

Das sind aber genau die Feinheiten, die der Sägenführer vor Ort sich selbst überlegen muss. Für Dich schreibe ich es nur mal zur Übersicht und zum drüber nachdenken.

Du siehst ja schon hier im Forum, wie die Gedanken in unterschiedliche Richtungen laufen.
Der eine plädiert für Gurte, der nächste nicht, wieder einer will mit Gurten die Arbeiten sichern und sie dann wieder vor der eigentlichen Fällung entfernen, zwei widersprechen dem, ...
Das ist halt kein Lehrbuchbaum, mehrere Wege sind möglich, die Risiken werden sich unterscheiden und sind im Einzelfall abzuwägen. Jeder denkt sicher auch etwas in den Werkzeugen, die er selbst liegen hat, ich habe wohl so viele Gurte, dass ich in 1m bis 1,5m-Abstand gurten könnte ;) ... aufplatzen würde da denke ich nichts ;) aber um es nicht zu provozieren, würde ich das Halteband schräg trennen.

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MfG Eike
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