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 Betreff des Beitrags: Re: Problembaum Eiche
BeitragVerfasst: Sonntag 24. Januar 2021, 13:34 
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Moin Eckat,
ich denke beim Wind haben wir eine ähnliche Auffassung, ich hatte ja mehr geschrieben als nur das eine Schlagwort ;)
Absolut windstill haste hier im Norden nur sehr selten, dafür bekommst du auch viele Tage leichten, gleichmäßigen Wind (die süddeutsche Windstille ;) ).

Im Süden in einem Tal wirst du den üblichen Wind, den wir hier meist haben, kaum spüren, wenn du dort Wind spürst, hast du aber überall Wirbel & Co, sprich er ist nicht gleichmäßig und auch wenn er von der Grundrichtung in Fallrichtung weht, kommt einiges quer. Waldrand ist natürlich auch so ein Thema aber man sieht ja, ob und wenn ja wie die Krone sich bewegt. Viel darf es nicht sein, wechselnd auch nicht, da bin ich bei Dir.


Die meisten Gedankengänge kranken doch daran:
Zitat:
...
Es wird auch ganz sicher niemand im Baum rumklettern. Die Höhe gem. Calmbacher Tabelle erreichen wir mit Wurfsack und Pilotschnur. Als Zugseil würde ich ein 2-to-Seil doppelt nehmen, das am Haken des 20-m-Stahlseils des Greifzugs angeschlagen wird. Geeignete Ankerpunkte (Buchen und Eichen) für die Rundschlingen haben wir reichlich in der unmittelbaren Umgebung.
...
Ohne zu klettern kommt keine Rolle gescheit angeschlagen oben in einen Baum (ob jetzt für einen oder 2 Greifzüge), dazu lese ich gerade was von einem 2to Seil aber andererseits:
Zitat:
...
Greifzug TU16 mit kompletter Ausstattung wie Rundschlingen usw. ist vorhanden, Anschlagpunkte bzw. -bäume sowie Umlenkrolle und Wurfsack mit Pilotschnur etc. ebenfalls, sodass wir die 3,1 to Zugkraft gem. Tabelle in 10 m Höhe erreichen könnten. Fälltechnik mit Halteband bzw. negativer Bruchstufe ist bekannt. Meine MS 261 CM (37 cm Schwert) ist das stärkste Gerät in unserem Trupp und würde zum Einsatz kommen, ggfs auf 40 cm aufgerüstet.
...
Wie bekomme ich gute 3t Zugkraft mit einem 2t Seil fest, wenn keiner klettert und ich nur ein Seil über einen Ast werfen kann? (Schlinge bilden oder runter führen und am Stamm fest würgen bleibt dann ja nur...)

Klar, Peter versucht mit seinem vorhandenen Equipment sich eine Lösung zu erarbeiten aber das hinkt an allen Ecken und Enden, eine grenzwertige Säge als stärkstes Gerät ist wie gesagt auch keine Basis. Lassen wir die eingeklemmt werden, Drehwuchs und Spannung in Holz sollten genug Gelegenheit bieten, am besten mit voll versenktem Schwert. Dann schraubt man das Schwert auch nicht mehr mal so eben ab... und das an einem angesägten Baum, dem man nicht vertraut. Wie geht es dann weiter? Bei so einem Baum darf man ja nicht gleich handlungsunfähig werden, nur weil irgendwas sich anders entpuppt als erwartet.

Wenn alles grenzwertig ist und nichts schief gehen darf, dann wird klassischerweise irgendwas schief gehen und das ist dann Scheibenkleister :kopfschuettel:
Zitat:
...
Immerhin hat er Feintriebe sowie Laub uuuund: er steht noch! :mrgreen:

Immerhin augenscheinlich vital genug um ihn zu beklettern. Mit dem Efeu macht das allerdings keinen Spaß. Meine Empfehlung daher: Hubsteiger.
...
Das mit dem beklettern muss immer der beurteilen, der da seine Haut zu Markte trägt. Ich betreibe zwar gerne Sportklettern hab da auch das eine oder andere an Ausrüsung, in Bäumen kletter ich aber nur selten und auch nur, wenn ich kein Zwicken in der Magengegend dabei bekomme. Mein Respekt vor denen, die damit Ihr täglich Brot verdienen und klassischerweise eher schwierige Bäume vorgesetzt bekommen, bei denen der Brennholzer von nebenan abgewunken hat ;) :roll:

Den Hubsteiger würde ich auch noch nicht abschreiben.
Zitat:
...
Abtragen von oben mit Arbeitsbühne ist ausgeschlossen, auf dem Nachbargrundstück gibt es keinen geeigneten Standplatz in Reichweite für den LKW.
...
Ich habe es gelesen, ich habe es verstanden, ABER: Ich weiß, wo ich in meinem Wald mit wenig Sägenaufwand alles mit meinem LandRover hin komme. Google mal "Hubsteiger mit Raupenfahrwerk"
Dann brauchst du noch 4 Unterlagen, beispielsweise Gerüstböden, damit die Stützen nicht einsinken und du bist im Rennen. Je nach Strom per Verlängerungsleitung oder nicht brauchst du vielleicht noch ein Aggregat, ist halt die Frage, was für einen Hubsteiger du geliehen bekommst aber die mit Raupe haben oft einen eigenen Verbrennungsmotor an Bord und sind autark.
Die Schneise, die man dafür frei schneiden muss, ist nicht größer als die Schneise für meinen Landy, zur Not kommst du durch den Wald an den Baum ran. Genau dafür sind die Dinger gemacht, dass man sie fast überall hin bekommt.

Wirklich wichtig ist, dass die Stützen halten...
Bild
Bei einem mit Raupen sähe das nicht viel anders aus, den mit Rädern musste halt der Landy da hin ziehen. Auf Raupen solo ist das ganze deutlich wendiger und dann halt 4 anständige Unterlagen...

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MfG Eike
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 Betreff des Beitrags: Re: Problembaum Eiche
BeitragVerfasst: Sonntag 24. Januar 2021, 15:20 
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Eike, alles gut mit dem Wind! Man kann es nur eben auch falsch verstehen. Weiß ja, dass du kein Anfänger bist. :DH:

Den Typ Hubsteiger-Anhänger gibt es z.B. bei Mateco auch mit Fahrantrieb und Aggregat. Sind nicht breiter als 2 m und kosten bei Selbstabholung nicht die Welt, so ca. 400,- € pro Tag. Miete ich beruflich öfter.

Lässt sich im Fahrantrieb auch gut über buckelige Wiese manövrieren. Ein entsprechendes Zugfahrzeug mit > 2,5 t Anhängelast zum Abholen sollte vorhanden sein.

Gruß
Eckat

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 Betreff des Beitrags: Re: Problembaum Eiche
BeitragVerfasst: Sonntag 24. Januar 2021, 15:56 
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Hmm wenn das Gelände schwierig ist, nehmen wir lieber so eine:
https://www.mateco.de/de/mieten/produkt ... tsbuehnen/

Vorteil, welcher gleichzeitig der Nachteil ist:
Kein Anhängerfahrgestell, somit nochmal etwas schmaler, aber man benötigt eben den passenden Anhänger oder muss liefern lassen...


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 Betreff des Beitrags: Re: Problembaum Eiche
BeitragVerfasst: Sonntag 24. Januar 2021, 17:44 
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Hallo zusammen,

ihr habt euch sehr viel Zeit genommen und sehr ausführliche Erläuterungen formuliert, dafür bin ich euch wirklich sehr dankbar! Verstanden habe ich nun alles, aber nicht nur in technischer Hinsicht, sondern auch, dass die Aktion zwar gut gehen kann, aber genauso gut auch total schief gehen kann.

Klar kann ich mir noch ne größere Säge iwo leihen oder nen zweiten starken Greifzug (ein 3,2-t-Greifzug kostet pro Tag gerade 25 EUR, das ist also wirklich kein Faktor), ein deutlich stärkeres, wirklich geeignetes Zugseil besorgen usw. usf.

Was ich mir nicht leihen kann, ist die Erfahrung und den Verstand, die ich selbst benötige, um so einen Problemfall allein zu lösen, selbst wenn die Ausrüstung noch so toll ist. Mit ner "richtig" großen MS hab ich zudem noch nie gearbeitet, da soll so ein schwieriger Baum nicht derjenige sein, an dem ich das zum ersten mal ausprobiere.

Eure detaillierten Gedankengänge, die ich überdies wahsninnig spannend finde, fasse ich also für mich so zusammen "lass die Finger davon und Profis ran". Beim Sportfliegen haben wir den Spruch "es gibt alte Piloten und es gibt kühne Piloten". Es einfach sein zu lassen ist manchmal die klügere Entscheidung.

Ich werde mich stattdessen jetzt zunächst nochmal mit dem Gedanken näher befassen, evtl. doch eine Arbeitsbühne zum Einsatz kommen zu lassen (das haben wir auch schon mehrfach und auch mit recht problematischen Bäumen gemacht und das würde ich mir bzw unserem Trupp auch zutrauen).

Parallel dazu werde ich mich danach umhören, welcher Profi (mit Versicherung und entsprechender Ausrüstung) den Baum umlegen könnte. Das Holz für den Kamin (falls da noch brauchbares drin ist :KK: ) bleibt ja immer noch für uns... :handbetrieb:

Nochmals ganz herzlichen Dank für eure sehr hilfreichen Hinweise! Ich klopf mir innerlich dafür auf die Schulter, dass ich das hier gepostet hab! Vielleicht hilft der Beitrag ja auch anderen Hobbyholzern irgendwann mal in irgendeiner Weise. Euch werde ich hier auf jeden Fall auf dem Laufenden halten, wie es mit der Eiche weitergeht bzw. wie es mit ihr zu Ende geht.

Schönen Sonntag noch und beste Grüße
Peter

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Gruß
Peter

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 Betreff des Beitrags: Re: Problembaum Eiche
BeitragVerfasst: Sonntag 24. Januar 2021, 17:52 
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Kluge Entscheidung.

Und vielleicht schauen ja Baumbestzer aufgrund dieses Fred regelmäßig nach, bevor sie zu einem Risiko für sich und Andere werden.

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Gruß
Flo


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 Betreff des Beitrags: Re: Problembaum Eiche
BeitragVerfasst: Sonntag 24. Januar 2021, 20:59 
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 Betreff des Beitrags: Re: Problembaum Eiche
BeitragVerfasst: Sonntag 24. Januar 2021, 21:26 
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Ne zusätzliche größere Säge wäre nicht verkehrt ;)

Bin gespannt wie die Sache ausgeht!

Gruß
Eckat

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 Betreff des Beitrags: Re: Problembaum Eiche
BeitragVerfasst: Sonntag 24. Januar 2021, 22:13 
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Moin Peter,
es freut mich das zu lesen, du bist Sportflieger, ich Segler, zwischen den Zeilen wurde klar, dass du sinnvoll denkst und weißt, was ein Risiko ist. Du hast aber schon erkennbar die richtigen Fragen gestellt. Ähnliche Sprüche gibt es auch beim segeln (Auslaufen ist freiwillig, wieder heil in einen Hafen kommen die selbst gewählte Pflicht!"...)

Mich freut es, dass das gesammelte aufzeigen von Risiken, Unklarheiten und arg knappen Kalkulationen zur richtigen Entscheidung geführt hat, einem Erwachsenen etwas zu untersagen oder auszureden, habe ich mir längst abgewöhnt, da weiß ich, dass es auch bei mir nicht funktioniert ;) :mrgreen:

Man muss so eine Entscheidung schon selbst treffen, deine Entscheidung ist die richtige :DH:. Ohne Hubsteiger würde ich da auch nicht bei gehen.

Profis, die nicht viel Aufwand haben, sind nicht zwingend teuer, den meisten Aufwand macht das aufräumen, das könnt Ihr ja übernehmen. Ich habe auch hier und da was als Brennholzer abgelehnt und vermittelt :DH:

Profi oder Hubsteiger müsst Ihr ausknobeln, preislich kann das dicht beisammen liegen, je nach Tücke im Detail vor Ort...

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 Betreff des Beitrags: Re: Problembaum Eiche
BeitragVerfasst: Freitag 19. Februar 2021, 18:29 
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Zitat:
Ich werde mich stattdessen jetzt zunächst nochmal mit dem Gedanken näher befassen, evtl. doch eine Arbeitsbühne zum Einsatz kommen zu lassen (das haben wir auch schon mehrfach und auch mit recht problematischen Bäumen gemacht und das würde ich mir bzw unserem Trupp auch zutrauen).

Parallel dazu werde ich mich danach umhören, welcher Profi (mit Versicherung und entsprechender Ausrüstung) den Baum umlegen könnte. Das Holz für den Kamin (falls da noch brauchbares drin ist :KK: ) bleibt ja immer noch für uns... :handbetrieb:
lass das mit dem Steiger lieber und ruf dir gleich einen Profi. Auf so einen Baum klettern viele SKT-ler auch nicht mehr rauf, da kommt dann die Hebebühne zum Einsatz. Und das ist auch so eine Sache für sich.

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Gruß
Freddy
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 Betreff des Beitrags: Re: Problembaum Eiche
BeitragVerfasst: Freitag 19. Februar 2021, 19:38 
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Den Post von mogpaul nehme ich zum Anlass für ein Update.

Die Eiche steht noch, mir ist eine andere Baustelle zum Fällen dazwischen gekommen, wo wir uns letzten Samstag und auch morgen austoben werden.

Ich habe inzwischen aber tatsächlich Kontakt zu einem Profi aufgenommen, der uns zugesagt hat die Eiche zu fällen. Zeitpunkt ist noch unbestimmt, ich denke aber nicht, dass das noch im Februar klappen wird, also dann erst im Herbst.

Ich halte euch hier aber trotzdem auf dem Laufenden, wenn´s dazu was Neues gibt.

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Gruß
Peter

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 Betreff des Beitrags: Re: Problembaum Eiche
BeitragVerfasst: Montag 22. Februar 2021, 12:03 
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Registriert: Dienstag 12. Februar 2013, 21:03
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Da ich hier keinen separaten Thread aufmachen möchte, erzähle ich kurz an dieser Stelle von unserer Fällaktion mehrerer Eichen am letzten Samstag, die mich immer noch nachhaltig nachdenklich stimmt und hoffentlich auch andere Hobbyholzer vor diesen Erfahrungen bewahrt. Auch wenn mich das jetzt nicht vor Hohn und Spott schützen mag, finde ich es einfach für mich persönlich wichtig, diesen Tag gedanklich aufzuarbeiten. Ich hoffe, dass ich diesen Foren-Unterbereich "Unfallverhütung" dazu nutzen darf.

Das hat im übrigen nix mit der Eiche zu tun, die ich eingangs dieses Threads beschrieben habe, die steht immer noch und das am Samstag Erlebte war für mich einnal mehr Anlass, die Finger von Bäumen zu lassen, die ich absolut nicht einschätzen kann.

Vorweg: niemand wurde verletzt und es ist nichts kaputt gegangen.

Wir hatten auf einer Baustelle, wo demnächst ein Haus gebaut werden soll, 4 Eichen BHD 25 bis 50 in einem extremen Steilhang, der zwar nicht besonders hoch war (vllt. 15 m), aber trotzdem nahezu keine stabile und ebene Standfläche für die Sägearbeiten am Stamm geboten hat (erster Fehler). Das Gefälle schätze ich mal auf 45 Grad, wenn nicht sogar noch etwas steiler. Von dem Gewürge, unter diesen mehr als suboptimalen Umständen sowas wie einen Fallkerb anzulegen, will ich hier gar nicht reden (zweiter Fehler). Das war nix, was wir da gemacht haben, das war alles andere als auch nur annähernd professionell, und am Ende hatten wir einfach um ein Vielfaches mehr Glück als Verstand.

Die Eichen waren zudem starke Rückhänger (dachten wir), stellten sich aber nachher als starke Seit- und Rückhänger heraus. Dritter Fehler: unsere Baumansprache war nicht korrekt durchgeführt bzw. wir haben den Schwerpunkt der Bäume nicht korrekt eingeschätzt.

Wir haben in alle Bäume mit der Leiter zwecks Zugkraftverdopplung auf etwa 8 m Höhe eine Umlenkrolle angeschlagen (10-to-Rolle an 8-to-Rundschlingen), einen 3,2-to-Greifzug an einem entsprechend starken Anschlagpunkt fixiert (Eiche BHD 100) und das andere Ende in einem recht spitzen Winkel (etwa 30 Grad) an einem anderen Anschlagpunkt (auch so ein Trümmer von Eiche BHD 100). Damit hatten wir meiner Einschätzung nach zumindest bei den Eichen mit weniger als BHD 50 ganz gute Reserven bei der Zugkraft, die wir aufbringen konnten.

Greifzug und Anschlagpunkte befanden sich auf dem oberen Plateau des Hangs. Alle Bäume mussten hangaufwärts gefällt werden. Hangabwärts in Richtung der natürlichen Wuchsrichtung war aufgrund der örtlichen Gegebenheiten (nachfolgende Abbruchkante, Grundstücksende und irgendwann auch Häuser) nicht möglich.

Was mich nun sehr nachdenklich macht ist, dass bei jedem der gefällten Bäume die Bruchleiste vorzeitig abgerissen ist. Mit vorzeitig meine ich, dass die Fasern gerissen sind, bevor der Baum seine vorgesehene und gewünschte Fallrichtung hangaufwärts bzw. schräg aufwärts aufgenommen hat, teils sogar schon bevor der Baum senkrecht stand.

Das hatte dann natürlich zur Folge, dass die Eichen nach dem Abreissen der Bruchleiste nur noch der Schwerkraft gefolgt sind, dabei aber glücklicherweise durch den Anschlag und die Umlenkrolle zumindest in ihrer Fallrichtung eingeschränkt gewesen sind. Nur der letzte der vier Bäume ist so gefallen, wie wir ihn haben wollten. Alle anderen sind zur Seite weggekippt und im Hang hängen geblieben.

Ich frage mich nun, ob es bei solchen Bäumen generell überhaupt möglich ist, diese zu fällen oder ob solche Bäume nur Stück für Stück abgetragen werden können. Wie macht der Profi das? Mit schwerem Gerät und viel Schwung? Ich werde das nicht ausprobieren, von Steilhang hab ich die Nase gestrichen voll. Ist nur meine Neugier und ich möchte zumindest genau wissen, was neben den erkannten Fehlern noch falsch gewesen ist bzw. besser hätte gemacht werden können.

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Gruß
Peter

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 Betreff des Beitrags: Re: Problembaum Eiche
BeitragVerfasst: Montag 22. Februar 2021, 12:16 
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Bruchleiste ausreichend stark lassen (natürlich aber auch nicht zu stark lassen)
negative Bruchstufe, dann geht das schon.

Stell mal Bilder von den Stöcken ein, dann kann man sagen, ws DU besser machen kannst.

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Gruß
Flo


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 Betreff des Beitrags: Re: Problembaum Eiche
BeitragVerfasst: Montag 22. Februar 2021, 14:33 
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Hallo,

Fällkerb im Winkel zu klein, dann kneift es und der Baum wird "frei".

Gruss
Lutz

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Für persönliche Animositäten ist bei Würdigung der Umstände kein Raum


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 Betreff des Beitrags: Re: Problembaum Eiche
BeitragVerfasst: Montag 22. Februar 2021, 16:02 
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Muss bei Eiche nicht unbedingt sein, bei den kurzfaserigen Holz reisst die Bruchleiste auch so gerne mal ab.

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Gruß
Flo


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 Betreff des Beitrags: Re: Problembaum Eiche
BeitragVerfasst: Montag 22. Februar 2021, 19:01 
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Zitat:
...
Bruchleiste ausreichend stark lassen (natürlich aber auch nicht zu stark lassen)
negative Bruchstufe, dann geht das schon.
...
Moin Flo,
ich lerne ja auch gerne dazu... die negative Bruchstufe kenne ich aus dem Schwachholz mit Gefahr sich aufzuhängen, bevor die Bruchleiste abreißt. Das lässt sich besser trennen und rückwärtig abziehen.

Jetzt habe ich letztens, als ich mir mal wieder Anhaltswerte in der Calmbacher Tabelle ergoogled habe, auch dort die negative Bruchstufe erwähnt gefunden, wenn ich aber seile und Fällungen mache wie hier, dann will ich nicht rückwärtig abziehen oder vorzeitig trennen. Ich würde eher sagen, dass die Bruchleiste dann früher abreißt, da Ihr die Flexibilität genommen wird, es wird hart ein Biegepunkt definiert, es ist kein Biegebalken mehr wie bei der positiven Bruchstufe oder gar dem Würzenschnitt, den man teils für sowas erwähnt findet.

Den Würzenschnitt habe ich mir ein paar mal angesehen, youtube und Co und für mich zumindest verworfen. Ich bin Brennholzer, ob der Stamm 5cm länger ist oder aus dem Stubben "5cm Flexibilität" geholt wurden, das ist für mich Banane. Aber von der Denke passen Würzenschnitt und etwas dickere Bruchleiste, dafür etwas höhere Bruchstufe zum Erhalt von ausreichend Flexibilität inhaltlich gut zusammen, nur dass man bei der "Kunstschnitzerei vom Würzenschnitt" mehr falsch machen kann ;)

Beide Varianten verlängern aber die Bruchleiste bzw. ermöglichen einer etwas dickeren Bruchleiste über größere Länge mehr Flexibilität.

Hier gibt es eine schöne Manöverkritik von etwas ähnlich verlaufenem:

Die Selbstkritik und Analyse finde ich gut, auch dass er dazu steht und es einfach mal zeigt.

Ausreichend Bruchleiste, hohe Bruchstufe, abgerissen durch falschen Zugwinkel der Winde - verständlich für mich.

Was bringt jetzt aber die negative Bruchstufe?

Viel findet man dazu nicht:

motorsaegenportal.de/viewtopic.php?f=5&t=54488

Ich habe direkt mal den Beitrag von Tranny verlinkt.

Würde ich das jetzt bei einem Rückseithänger anwenden wollen, vor dem Gedanken, dass bei positiver Bruchstufe die Bruchleiste vorn über klappen könnte, dann würde aber wegen des Biegepunktes und der nicht mehr vorhandenen Biegelinie eine eher dünne Bruchleiste Sinn machen oder, damit die Bruchleiste bzw. dann Bruchlinie nicht direkt abreißt?

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 Betreff des Beitrags: Re: Problembaum Eiche
BeitragVerfasst: Montag 22. Februar 2021, 19:19 
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Ich weiß ja nicht, was die für eine Winde hatten.
Aber auf jeden Fall zu langsam.
Da bringt auch die negative Bruchstufe nicht viel
Und bei Buche mit dem kurzfaserigen Holz ist die Bruchleiste eh gleich ab. Hält seitlich nicht viel.

Bei starken/schnellen Winden ist man ja schnell über den Punkt, wo er seitlich wegkippt.
Dafür wirkt viel Kraft auf die Bruchleiste, wenn sich die Krone verkängt noch mehr.
Wenn dann die Bruchleiste abreißt, ziehts oft den Stamm von Stock, der Baum fällt unkontrolliert.
Bei negativer Bruchstufe ist das unwahrscheinlich, dass es den Stamm vom Stock zieht. Sie wirkt als Widerlager.

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 Betreff des Beitrags: Re: Problembaum Eiche
BeitragVerfasst: Montag 22. Februar 2021, 19:26 
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Achja und Bäume mit kurzfaserigen Holz wie Eichen oder Buchen kann man nicht als Seitenhänger fällen.
Entweder als Vorhänger oder als Rückhänger, dann aber Keinen seitlichen Zug ausüben, sonst kippen die seitlich weg.
Den Würzenschnitt hab ich in der Praxis noch keinen machen sehen.

Dann eher noch so wie der Andi, mit 2 Funkwinden am Traktor, so kann man mit versetzten Zugrichtungen arbeiten.
Klappt aber trotzdem nicht immer gut.

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Gruß
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 Betreff des Beitrags: Re: Problembaum Eiche
BeitragVerfasst: Montag 22. Februar 2021, 20:34 
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Dank Dir für die Erklärung, mit einer sehr kräftigen Winde hat man natürlich ganz andere Kräfte drin, ganz andere Dynamik, da kann im Zweifel auch die Kante gegen halten, speziell wenn die Winde förmlich schneller ziehen kann als der Baum fällt.

Den Würzenschnitt habe ich auch nicht umsonst als Kunstschnitzerei bezeichnet, er bietet halt beste Möglichkeiten, sich zu verschneiden und auch den Faserverlauf falsch einzuschätzen. Für YT scheint er vereinzelt eingesetzt zu werden, trotzdem kann man aber auch einfach eine höhere Bruchleiste anlegen bei wesentlich einfacher auszuführendem Schnitt.

Ja, in dem Video sieht man ja, dass die Winde mehrfach nicht über den toten Punkt kommt. Vor, zurück, vor, zurück, schwankender Baum, irgendwann reißt die Bruchleiste dann ab. Ein paar Meter höher eingebunden und auf Anhieb über den toten Punkt hätte das trotz wohl falschem Zugwinkel noch gut gehen können.

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MfG Eike
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 Betreff des Beitrags: Re: Problembaum Eiche
BeitragVerfasst: Montag 22. Februar 2021, 20:41 
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Registriert: Dienstag 12. Februar 2013, 21:03
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Das Video ist sehr interessant, denn bei 11:42 beschreibt er haargenau das, was uns bei der dicksten Eiche auch passiert ist, der Baum ist rund 1,5 nach hinten über den Stock gerutscht.

Ich hab keine Fotos von den Stöcken, werd das aber noch voraussichtlich am Wochenende machen und dann mal hier einstellen.

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Gruß
Peter

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 Betreff des Beitrags: Re: Problembaum Eiche
BeitragVerfasst: Montag 22. Februar 2021, 21:45 
Offline

Registriert: Mittwoch 28. Dezember 2016, 19:29
Beiträge: 927
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Der junge Mann in dem Video hat den größten Fehler ja selbst erklärt. Die Winde war falsch gestanden!
Der zweite Fehler war meiner Meinung nach, sogut man das aus dem Video heraussehen und -hören konnte, dass der Jonny nur im Standgas lief.
Hier sagt der junge Mann bei 7:40, die Winde sei an ihre Grenzen gekommen sei :?:
Das kann ich mir bei einer 8to Holzknecht-Winde an einem John Deere 6110 bei eine Buche mit BHD 40 wirklich nicht vorstellen.
Ausser sie läuft halt nur im Standgas.

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Gruß
Miche


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