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Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte
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Seite 31 von 35

Autor:  sinawali [ Sonntag 1. Februar 2015, 10:37 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte

Ich zumindest das hier
http://www.motorsaegenkette-schaerfen.d ... hnitt.html

Die Technik mit den Kerben find ich aber auch interessant. Der Schwede hat's drauf, alle Achtung.

Autor:  123d [ Freitag 9. Oktober 2015, 20:50 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte

Gibt es eigentlich Tipps und Tricks, wie man speziell im Laubholz, die Wuchsrichtung einschätzen kann? Gibt natürlich offensichtliche Fälle, aber hin und wieder tu ich mir schwer sicher zu sagen, ob es ein Vor, oder Rückhänger ist. Besonders wenn einzelne starke Äste gibt verändert das den Schwerpunkt doch deutlich.

Autor:  huebi [ Freitag 9. Oktober 2015, 23:44 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte

Nicht nur Dir faellt das richtige Einschaetzen schwer; es geht mir oft genau so.
Was gut hilft, ist zur Sicherheit im Zweifelsfall davon aus zu gehen, dass der Baum ein Rueckhaenger ist und entsprechend vorzugehen.
Einem Halteband (fuer den vermeindlichen Vorhaenger) hat ein zusaetzlicher Keil noch nie geschadet.
Wenn sich ploetzlich herrausstellt, dass das Halteband tatsaechlich ein Stuetzband fuer den Rueckhaenger war,
haelt der Keil den Faellschnitt offen und hindert den Baum am zurueck kippen.
Dann laesst er sich auch einfach umkeilen.

Autor:  Eichsi [ Samstag 10. Oktober 2015, 08:16 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte

Zitat:
Gibt es eigentlich Tipps und Tricks, wie man speziell im Laubholz, die Wuchsrichtung einschätzen kann?

Ja. Bäume wachsen immer nach oben. ;)

Quatsch beiseite: Das einfachste Mittel ist ein Meter Schnur mit einem Gewicht an einem Ende. Damit stellst Du Dich 20 bis 30 m vom Baum entfernt auf und benutzt die Schnur am langen Arm als Lot. Wenn das untere Ende der Schnur über der Mitte des Stammfußes liegt und das obere durch die Krone geht, kannst Du auch sehr geringe Abweichungen des Stammes von der Senkrechten erkennen und sehr genau einschätzen, zu welcher Seite die Krone ein Übergewicht hat. Nun das Ganze noch einmal nach einer kurzen Wanderung von 90 Grad um den Baum herum, und Deine Einschätzung ist präziser als die der meisten Fachleute.

Ohne Lot gehe ich nicht in den Wald.

:mrgreen:

Autor:  lennox2005 [ Samstag 10. Oktober 2015, 08:21 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte

Simpel und gut! :) :DH:

Autor:  123d [ Samstag 10. Oktober 2015, 12:59 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte

Hört sich gut an, werde ich probieren. Danke.

Autor:  Dolmar Taifun [ Samstag 10. Oktober 2015, 17:29 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte

Zitat:
Zitat:
Gibt es eigentlich Tipps und Tricks, wie man speziell im Laubholz, die Wuchsrichtung einschätzen kann?

Ja. Bäume wachsen immer nach oben. ;)

Quatsch beiseite: Das einfachste Mittel ist ein Meter Schnur mit einem Gewicht an einem Ende. Damit stellst Du Dich 20 bis 30 m vom Baum entfernt auf und benutzt die Schnur am langen Arm als Lot. Wenn das untere Ende der Schnur über der Mitte des Stammfußes liegt und das obere durch die Krone geht, kannst Du auch sehr geringe Abweichungen des Stammes von der Senkrechten erkennen und sehr genau einschätzen, zu welcher Seite die Krone ein Übergewicht hat. Nun das Ganze noch einmal nach einer kurzen Wanderung von 90 Grad um den Baum herum, und Deine Einschätzung ist präziser als die der meisten Fachleute.

Ohne Lot gehe ich nicht in den Wald.

:mrgreen:
das bedeutet wenn ich dich richtig verstehe

daß der Baum auf die nach oben von der Senkrechten überhängenden Seite fallen möchte immer ?

Autor:  lennox2005 [ Samstag 10. Oktober 2015, 19:34 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte

Wind spielt auch ne Rolle, aber ein guter Anhaltspunkt ist das peilen mit dem Lot.

Autor:  Ichipan [ Samstag 10. Oktober 2015, 19:53 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte

Ein extra Lot nehm ich nicht mit in den Schlag, aber der Anfang vom Forstmaßband lässt sich dazu auch nehmen.
Bei unregelmäßig geformten Kronen nutzt das Lot aber auch nur wieder sehr eingeschränkt.

Hohe Schule ist dann Seithänger, mit unregelmäßiger Krone und Kernfaul, der nahe an Gebäuden steht. :mrgreen:
Die SKT´ler müssen ja auch von was leben!!! ;)

Autor:  FrankB [ Samstag 10. Oktober 2015, 20:05 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte

Zitat:
Hohe Schule ist dann Seithänger, mit unregelmäßiger Krone und Kernfaul, der nahe an Gebäuden steht. :mrgreen:
Die SKT´ler müssen ja auch von was leben!!! ;)
Wenn es einfach wäre, hieße es Fussball! :mrgreen:

Autor:  Eichsi [ Sonntag 11. Oktober 2015, 01:49 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte

Zitat:

das bedeutet wenn ich dich richtig verstehe

daß der Baum auf die nach oben von der Senkrechten überhängenden Seite fallen möchte immer ?

Nein, natürlich nicht. :kopfschuettel: Aber 123d fragte ja auch nur nach einem Hilfsmittel, um in Zweifelsfällen zu einer brauchbaren Einschätzung zu kommen.

Das Lot sehe ich als Hilfsmittel bei der Baumansprache von Laubbäumen. Wenn ich den Baum aus zwei Richtungen um 90 Grad versetzt anpeile, kann ich sehr gut erkennen, ob, wie stark und wohin der Stammverlauf von der Senkrechten abweicht und ob die Krone (laublos, weil ich normalerweise nur im Winter fälle) in einer Richtung mehr Masse hat. Die festgestellten Faktoren können sich addieren, wenn Krone und Stamm in dieselbe Richtung hängen, sie können sich aber auch gegenseitig aufheben, wenn beispielsweise die Krone nach Norden mehr Äste als nach Süden hat, der Stamm aber nach Süden hängt. Dieses Problem gibts bei Fichte und Co. sehr selten.

Erst wenn ich einschätzen kann, in welche Richtung ein Baum fallen würde, wenn ihn quasi ein Biber rundherum abnagen würde, und wenn ich einschätzen kann, wie hoch das Übergewicht in eine Richtung ist (also mit wie viel Schmackes der Baum kippt), überlege ich, ob er tatsächlich frei in diese Richtung fallen kann oder ob es besser wäre, eine andere Fallrichtung zu wählen. Wenn Letzteres, muss ich mir darüber klar werden, ob meine Mittel reichen, um den Baum über den Kipppunkt zu bringen, und wie Plan B aussieht, wenn es nicht funktionieren sollte (z.B. Hänger). Außerdem muss ich mir mehr Gedanken über die Schnitttechnik (z.B. asymetrische Bruchleiste, Stärke von Bruchleiste und Halte-/Stützband) machen als bei einem "Idealbaum", der ganz leicht in Fällrichtung hängt.

:)

Autor:  Khaos [ Mittwoch 14. Oktober 2015, 00:19 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte

Wie würdet ihr denn eine Buche fällen, welche stark Faul am Stammfuß ist? Hier noch einige Eckdaten zu der ganzen Sache samt Bild:

Bild

Die Buche hat einen BHD von etwa 50-60cm und steht im Hang. Aufgrund von Kronenausbildung und dem umstehenden Bestand wäre eine Fällung hangabwärts am Besten. (Ca. 4m unterhalb steht eine stärkere Eiche, welche aber noch nicht im erntereifen Bereich liegt.
Das wäre in etwa 90° zur im Bild dargestellten Faulstelle. (Fallrichtung 90° nach links von Bildposition)

Mein Problem ist momentan folgender Natur: Ich weiß nicht recht einzuschätzen, wie ich meinen Fallkerb bzw. eher die Bruchleiste am Besten anlegen sollte. Ich geh davon aus, dass die Buche im oberen Bereich (gegenüberliegende Seite der Faulstelle) noch gut ist und ich die Bruchleiste hier gut halten könnte.
Allerdings hängt die Buche auch leicht durch die vielen Kronenäste nach vorne (in Fallrichtung) wodurch zwangsläufig ein Halteband nötig wäre. Die Frage ist, ob hier noch ein Halteband möglich ist, das auch seine Funktion erfüllt. :lol:

Ich bin etwas unsicher bei diesem Kollegen, wie ich am Besten rangehen soll. Verwendet wird zum Fällen voraussichtlich eine Stihl 046 samt 63er Schwert.

Einsatz von Seilwinde wäre sowohl von unten wie auch oben ohne Probleme möglich.


Vielen Dank schonmal für Tipps :klatsch:

Autor:  Clemens [ Mittwoch 14. Oktober 2015, 07:40 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte

Hallo,

als Hilfsmittel zur Baumansprache wegen Lastverteilung verwende ich gerne den Gliedermassstab. Aufklappen auf 1 m und am dünnen Ende mit zwei Fingern festhalten. Wirkt auch wie ein Lot.

Zur Fällrichtung der Buche: Auf Grund des Bildes ist natürlich keine gesicherte Aussage möglich. Aber generell kann man sagen "Laubholz am Hang" ist immer ein Vorhänger hangabwerts. Dies ist aufgrund der Baumkrone mit ihrem Streben nach Licht naturgegeben. So einen Baum als Rückhänger zu fällen ist selbst mit Winde nicht einfach, zumal im Bestand dann meist die starken Äste der oberhalb stehenden Bäume im Weg sind.
Diesen Baum würde ich versuchen als "leichten Seithänger" zu fällen, damit er an der besagten Eiche vorbei kommt.
Dabei ist die Bruchleiste nach Möglichkeit so anzulegen, dass sie auf der "Zugseite" (in diesem Fall Bergseite) breiter angelegt wird. Bei Buche mit den kurzen Fasern besonders zu beachten.
Fällrichtung würde ich wohl die Richtung "rechts an der Eiche vorbei" wählen, da dort vermutlich mehr gesundes Holz für die Bruchleiste ist. Auf jeden Fall würde ich mal mit der Säge einen vertikalen Stechschnitt durch den Stamm machen. Aufgrund der Späne kann man entsprechende Rückschlüsse ziehen wie weit die Faulstelle rein geht.
Auch würde ich Fallkerb und Fällschnitt so hoch als möglich ansetzen, da er nach oben wohl mehr gesundes Holz hat.

Gruß Clemens

Autor:  KalleDerFuchs [ Mittwoch 14. Oktober 2015, 08:34 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte

@ Khaos: Hab mir den Stamm mal auf deiner Upload Seite im Detail angeschaut, ich denke von dem Stamm wird im unteren Bereich fast nix mehr gesundes da sein, wahrscheinlich nur noch ein ganz dünner Ring .... vor solchen Bäumen habe ich erheblichen Respekt und würde wahrscheinlich die Finger davon lassen weil mir da noch die nötige Erfahrung fehlt :roll:

Müsste der aber trotzdem weg würde ich oberhalb bzw. unterhalb vom Sägeschnitt zusätzlich eine Stammpresse anbringen, die Bruchleiste SEHR großzügig ausarbeiten und den Baum mit einer Winde nach unten(links) umreißen.

Ob das der richtige/sinnvollste Weg ist, kann ich dir aber nicht garantieren ;)

Autor:  forester [ Mittwoch 14. Oktober 2015, 13:57 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte

Hallo Klaus,

so etwas aus der Entfernung zu beurteilen ist nahezu unmöglich.

Clemens hat das Wesentliche bereits geschrieben. Wenn Du eine Winde zur Verfügung hast, solltest Du die auch einsetzen evtl. kennst Du / oder der Windeneinegntümer auch jemanden, der soetwas schon mal gemacht hat :KK:

Wichtig ist noch: der Fallkerb sollte klein ausgeführt werden, damit möglichst viel Holz zur Führung (breite Bruchleiste) verbleibt. Noch wichtiger: Die Krone und die benachbarter Bäume eingehend auf Totholz untersuchen (lieber noch etwas warten, bis das Laub unten ist) und eine sicher und rasch begehbare Rückweiche anlegen.

Viele Erfolg!

Christoph

Autor:  Guido [ Donnerstag 15. Oktober 2015, 21:31 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte

Die hier angesprochene breite Bruchleiste sehe ich bei Laubholz kritisch. Wenn zu breit ist und dann evtl die Splintschitte vergessen werden dann kann das ganze nach hinten los gehen, im wahrsten Sinne des Wortes.
Das Lot ist gut.

Autor:  IHC Starky [ Donnerstag 15. Oktober 2015, 21:40 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte

Wenn vorhanden mit Winde arbeiten, ist immer am sichersten. :echt:

Autor:  Mr.Suckelfass [ Donnerstag 29. Oktober 2015, 22:26 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte

Wenn du eine Winde kriegen kannst, dann nimm die auch her!!

Wie schon geschrieben, kleiner Fallkerb. Wenn der gesägt ist, siehst du ja wie der Baum innen ausssieht. Wenn alles morsch ist, ist eine breite Bruchleiste ok, ansonsten, bei Laubholz, wie Guido schreibt so klein wie möglich.
Nach dem Fallkerb Seil auf Spannung bringen, Fällschnitt setzen im geteilten Schnitt, zuerst auf der gefährlichen Seite, das heist, da wo er nicht hinfallen darf.
Auch einen Keil setzen, trotz Winde!

Halteband stehenlassen und Fällschnitt fertig ausführen.
Kontakt mit dem Windenführer aufnehmen und Halteband durchtrennen.
Und dann nichts wie weg!!!!

Autor:  Büschmopped [ Donnerstag 29. Oktober 2015, 23:10 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte

Auch mal vor Fallkerbanlage aufrecht und 90° verdreht zur Bruchleiste auf Brusthöhe einstechen und die Späne beurteilen ob faul oder nicht. Wenn das eine enge Angelegenheit wäre, sprich er könnte etwas kaputtschlagen, würde ich mit überlegen den in 2m Höhe abzuschneiden mit dementsprechenden Hilfsmitteln. Nein, ich meine damit nicht von der Leiter aus. Zur Technik ist alles gesagt worden.

Autor:  hangloose-51 [ Mittwoch 4. November 2015, 20:40 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte

Das wird in jedem Fall eine (Hoch-) Risiko-Fällung! An einer Windenuntertützung führt eigentlich kein Weg vorbei. Das Wichtigste: STAMMPRESSE!!! Wenn dir der Stamm beim anschneiden auseinanderbricht hast du reichlich schlechte Karten. Ich habe so was leider schon erlebt; das war nicht sehr lustig und der betreffende Kollege landete (zum Glück nur) im Krankenhaus.
Man müsste sich natürlich das Umfeld, ... anschauen, aber ich denke, dass eine windenunterstützte Seilwinkelfällung (2 Seile) seitwärts in den Hang die sinnvollste und sicherste Variante ist. Dann bei kleinem Fallkerb ein kräftiges neg. unterschnittenes Halteband scheiden, so dass du weit weg bist, wenn der Windenführer auf den Knopf drückt und der Baum fällt.
Hol dir einen erfahrenen Forstwindenführer und dann wird das. Wenn es dir nicht geheuer ist, lass einen erfahrenen Forstarbeiter mit ran.

Stay safe :DH:

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