Alles rund um die Motorsäge: www.motorsaegen-portal.de
https://motorsaegen-portal.de/

Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte
https://motorsaegen-portal.de/viewtopic.php?t=4941
Seite 32 von 35

Autor:  123d [ Sonntag 15. November 2015, 08:53 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte

Wir wollen unterspülte Bäume am Bach fällen. Die Bäume hängen vom Bach weg, quasi Vorhänger. Würde ich jetzt ganz normal mit Halteband arbeiten, könnte ich wegen der Böschung des Bachs nicht schnell genug in die Rückweiche.
Mein Gedanke war jetzt ein stark unterschnittenes Halteband anzulegen und mit der Winde umzuziehen.
Bin mir nur nicht sicher ob das unterschnittene Halteband auch Vorhänger hält.
Was meint ihr, geht das, oder darf man so nur bei Rückhängern arbeiten?

Autor:  KalleDerFuchs [ Sonntag 15. November 2015, 09:04 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte

@ 123d: Stell doch mal Bilder hier ein, würde ich gerne mal sehen ......

Wie tief ist der Bach, bzw. wie hoch die Böschung ?

Autor:  06erDeutz [ Sonntag 15. November 2015, 10:07 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte

wenn es nur ein Bach ist......wie breit ist der?
kommt man evtl von der anderen seite mit einem Hochentaster dran um das Halteband zu durchtrennen?

Autor:  plinse [ Sonntag 15. November 2015, 12:35 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte

Zitat:
Wie würdet ihr denn eine Buche fällen, welche stark Faul am Stammfuß ist? Hier noch einige Eckdaten zu der ganzen Sache samt Bild:

Bild

Die Buche hat einen BHD von etwa 50-60cm und steht im Hang. Aufgrund von Kronenausbildung und dem umstehenden Bestand wäre eine Fällung hangabwärts am Besten. (Ca. 4m unterhalb steht eine stärkere Eiche, welche aber noch nicht im erntereifen Bereich liegt.
Das wäre in etwa 90° zur im Bild dargestellten Faulstelle. (Fallrichtung 90° nach links von Bildposition)

Mein Problem ist momentan folgender Natur: Ich weiß nicht recht einzuschätzen, wie ich meinen Fallkerb bzw. eher die Bruchleiste am Besten anlegen sollte. Ich geh davon aus, dass die Buche im oberen Bereich (gegenüberliegende Seite der Faulstelle) noch gut ist und ich die Bruchleiste hier gut halten könnte.
Allerdings hängt die Buche auch leicht durch die vielen Kronenäste nach vorne (in Fallrichtung) wodurch zwangsläufig ein Halteband nötig wäre. Die Frage ist, ob hier noch ein Halteband möglich ist, das auch seine Funktion erfüllt. :lol:

Ich bin etwas unsicher bei diesem Kollegen, wie ich am Besten rangehen soll. Verwendet wird zum Fällen voraussichtlich eine Stihl 046 samt 63er Schwert.

Einsatz von Seilwinde wäre sowohl von unten wie auch oben ohne Probleme möglich.


Vielen Dank schonmal für Tipps :klatsch:
Moin,

steht die Buche noch?

Ich hatte mal eine ähnlich morsche Pappel, da stand nur noch eine Röhre, alles andere hatte keine Substanz mehr.

Ohne Winde würde ich die Finger von lassen.

Fällen kannst du sie nur in eine Richtung, wo auch noch Holz für eine Bruchleiste ist. Im Zweifel lässt du den Fallkerb weg, außen ist das jüngste Holz mit dem geringsten Gammel.

Auf jeden Fall aufrecht rein stechen, verschaff dir Orientierung, wo das Ding wie sehr rott ist, die Pappel aus obigem Link hätte ich mit der MS200 fällen können :schreck:

Bilder sagen mehr als 1000 Worte, deshalb auch der Link. In eine Röhre kannst du halt keine gute Bruchleiste schneiden aber du kannst das Wandstück definieren, welches du als Bruchleiste nutzen möchtest und dann von innen mit langem Schwert sauber drüber peilen.

Von welchen Werten reden wir denn, um die es schief gehen kann und was ist deine Rolle in dem Spiel?
  • Bist du Waldeigentümer und zockst um deine Sicherheit und deine Eiche?
  • Bist du Brennholzer, zahlst womöglich noch für das Holz und es geht um deinen Ehrgeiz und Ruf als "Brennholzer der alles schafft"?
  • Ist es gewerblich?
Du lebst am sichersten, wenn du eine eher dicke Bruchleiste stehen lässt, den Schnitt mit Keilen sicherst, so gut es geht, das Windenseil auf !leichte! Vorspannung bringst, das Halteband zu Ende schneidest und dich verpisst. Die Winde macht dann den Rest.
Wenn die Winde es nicht schafft, kannst du nachschneiden.

Ja, Laubholz sollte die Bruchleiste nicht zu dick sein, andererseits kann so ein rotter Kandidat auch vorzeitig fallen, aufplatzen, das Schwert einklemmen, ... und nachschneiden klappt, dran schneiden habe ich noch nicht gesehen ;)

Wenn die Eiche hochheilig ist und gegen dich ausgelegt würde, lass die Finger davon. Wenn der Baum als Risiko anerkannt ist, schneide auf Sicherheit und lass die Winde den Rest machen.
Siehe die Bilder von meiner Pappelaktion - ein Fallkerb hätte da nicht funktioniert und für die Orientierung im Stamm, wo der rott ist, reichen 2-3 Stechschnitte aus unterschiedlichen Richtungen.

Nimmst du die rotte Stelle und die Richtung der Fallkerbanlage, war das ganze passig und safe. Da bestand nicht das Risiko, in das letzte belastbare Holz zu schneiden ;)

Autor:  123d [ Sonntag 15. November 2015, 12:54 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte

Die Bäume stehen bei meinem Schwager, hab gerade kein Bild zur Hand, versuche aber welche zu bekommen.
Auf die Idee mit dem Hochentaster bin ich nicht gekommen, muss mir mal anschauen, ob das möglich ist.

Autor:  Büschmopped [ Sonntag 15. November 2015, 13:25 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte

Ich würde da garkein grosses Ding draus machen. Starkes Halteband belassen und das dann zugig mit Vollgas durchtrennen. Man muss ja nicht unbedingt 10m weit weggehen, etwas seitlich nach hinten reicht meist aus.

Autor:  KalleDerFuchs [ Sonntag 15. November 2015, 13:46 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte

etwas seitlich nach hinten reicht meist

Damit dürfte der Kollege dann im Bach stehen bzw.liegen vermute ich mal stark :mrgreen:

Deswegen meine Frage zuvor nach Bildern....eventuell mit Wathose direkt vom Bach aus das Halteband durchtrennen, die Idee mit dem Hochentaster kam mir auch schon (falls man nicht drankommt)

Autor:  Büschmopped [ Sonntag 15. November 2015, 13:52 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte

Dann zieht der Kollege halt Gummitreter an.

Autor:  123d [ Sonntag 15. November 2015, 13:58 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte

Das Wasser ist dort zum Glück sehr niedrig, Gummistiefel würden reichen. Sind nur noch zwei sehr steile Schritte vom Baum ins Wasser.

Autor:  KalleDerFuchs [ Sonntag 15. November 2015, 14:42 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte

Prima, klingt doch nach einem Plan :klatsch:

Voher/nachher Fotos von der Aktion nicht vergessen ;)

Autor:  plinse [ Sonntag 15. November 2015, 16:06 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte

Zitat:
Das Wasser ist dort zum Glück sehr niedrig, Gummistiefel würden reichen. Sind nur noch zwei sehr steile Schritte vom Baum ins Wasser.
Denk dran, die ersten Meter einer Rückweiche müssen zügig begehbar sein. Mit der Kettensäge rückwärts in den Bach stolpern und ggf. noch von einem Ast von oben eine mit bekommen, ist sehr verlockend ;)

Auf Zug kann Holz ziemlich viel ab. Das Thema hatten wir ja auch in MHG bei den Fällungen unter Anleitung. Unterschnittenes Halteband - das sind ein paar cm² mehr oder weniger an Holz, was du noch stehen hast, die drüber entscheiden, ob die Winde es schafft oder der Baum schon fällt.

Das klingt aber so,als wärest du dir bei der Fallrichtung sehr sicher. Stehen die Bäume zusammenhängend oder sind es Solisten? Wie wahrscheinlich ist es, dass sich da Äste lösen?

Autor:  Clemens [ Montag 16. November 2015, 07:29 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte

Hallo,

schon mal darüber nachgedacht, die Bäume als "Seithänger" zu fällen?
Dann hast du die besseren Karten dich aus dem Staub zu machen. Auf der Zugseite die Bruchleiste etwas breiter machen.
Nach Möglichkeit mit Winde arbeiten und die Bruchleitse stark genug lassen. Dann umziehen. Ich vermute, dass es Brennholz werden soll, dann ist es auch nicht so tragisch, falls mal ein Baum aufgerissen wird.

Gruß Clemens

Autor:  plinse [ Montag 16. November 2015, 07:45 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte

Guter Punkt, damit wären wir auch wieder bei der Frage, wie frei die Bäume stehen. Ein paar Bilder vom Umfeld würden helfen, alles andere wird langsam Rätselraten ;)

Autor:  fendt3090_2 [ Dienstag 26. Januar 2016, 13:05 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte

Hallo.
Ich habe eine Rotbuche zu fällen, 85cm BHD. Eichen und Pappeln in ähnlicher Größe habe ich schon sauber gelegt, Geräte sind auch ausreichend vorhanden. Ist auch kein Platzproblem, steht im Wald. Es ist nur, die Buche sollte nicht aufspringen beim landen. Bis jetzt habe ich nur den Tip bekommen, der Fällkeil sollte ca. 45Grad haben, dann
passiert nix. Stimmt das so oder kann ich sonst auch noch auf etwas achten?

Autor:  mosaic700 [ Dienstag 26. Januar 2016, 13:54 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte

Was meinst du mit 'aufspringen'?
Aufreißen vielleicht?

Autor:  fendt3090_2 [ Dienstag 26. Januar 2016, 14:51 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte

Ja, ich mein aufreißen damit.

Autor:  123d [ Dienstag 26. Januar 2016, 17:52 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte

Herzschnitt, damit innen die Fasern nicht gezogen werden würde ich auf jedenfall machen.

Autor:  mosaic700 [ Dienstag 26. Januar 2016, 18:06 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte

Am Sichersten ist es mit einer Stammpresse. Kostet halt ein bisschen.
Herzstich, wenn nix dagegen spricht Splintschnitte.
45 Grad Dachwinkel passen fast immer, außer es ist recht steiles Gelände.

Autor:  datotho [ Montag 1. Februar 2016, 01:20 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte

Am Freitag hatte ich mal wieder so einen Spezi.
Hat einen Auftrag angenommen er soll einige Buchen fällen.
Ausrüstung war wohl eine 4t Winde, 038, 024 und MS 170
Die 038 ist schon mal zerstört.
Die Winde traut er sich nciht zu benutzen da er keine Umlenkrolle hat und so vom der Winde im 60 - 80 ° Winkel seitlich ziehen müsste...

Er hat mir Bilder gezeigt :ohman:
BHD der Buche sind von mir geschätzte 45 cm.
Der Fällkerb wurde wohl mit der MS 170 zurecht geschnitzt.

Bild

Da die graue Fläche war der untere Schnitt des des Fällkerbs und die Linien zeigen der zurecht gepfuschte Dachschnitt des Fällkerbs. Die schwarze Fläche ist noch nicht gesägt gewesen :D
Die Bruchleiste hatte noch 1 cm Breite und der Kerl hat sich gewundert warum die Bäume über all hin fallen nur nicht dorthin wo sie sollen.
Die Bäume hingen bergab und er wollte sie bergauf keilen mit nur einem Kunststoffkeil im Gepäck.
Die Aktion ging natürlich nach hinten los und die gute 038 hatte dann ein kleines Problem mit dem Tankdeckel für Kettenöl. Der war danach nämlich im Öltank gelegen.
Die Schiene eignet sich nun für fast rechtwinkelige Schnitte :DH:

Ich wunder mich bei solchen Geschichten immer wieder dass so wenig im Wald passiert bei uns.

Autor:  Mr.Suckelfass [ Samstag 6. Februar 2016, 16:52 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schnitt- und Fälltechniken in der Holzernte

Wenigstens ist keinem was passiert.
Lerning by doing würde ich das nennen

Seite 32 von 35 Alle Zeiten sind UTC+01:00
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Limited
https://www.phpbb.com/